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Titel: Der Schwimmer
Autor: Zusza Bánk
Allgemein:
284 S., Fischer, 10. Aufl., 2011
Info: Aspekte Literaturpreis 2002, dem Deutschen Bücherpreis, Kategorie Erfolgreiches Debüt 2003, dem Adelbert-von-Chamisso-Preis 2004
Inhalt:
Ungang 1956: Wärend in Budapest die Panzer rollen und die Aufständischen brutal zurückgeschlagen werden verlässt Katalin ihre Familie und lässt ihren Mann und die beiden Kinder einfach so zurück. Kálmán verkauft draufhin das Haus und seine Kinder und er ziehen durchs Land. Kata und ihr kleiner Bruder können nicht begreifen was genau passiert, verleben aber trotzdem in er Erinnerung Katas eine schöne Kindheit. Ihre Erinnerungen treiben die Geschichte voran und sie ist es, die sich für ihren kleinen Bruder Isti am meisten verantwortlich fühlt. Fast wie im Traum erleben beide Kinder die Abgeschiedenheit, die Politik weit weg von allem und auch die Mutter langsam immer verschwommener in der Erinnerung...
Meine Meinung:
Mir fällt es etwas schwer meine Gedanken zu sammeln. Einerseits hat der Roman eine wirklich sehr schöne melancholische, sehnsüchtige Stimmung die ich sehr genossen habe. Andererseits fehlte mir irgendwie etwas Entscheidendes um mich richtig überzeugen zu können. Ich glaube mir hat der Bruch der mitten in der Handlung passiert nicht gefallen. Hier wurde erzählt was wohl mit der Mutter der Kinder weiter passiert ist und mich hat das gestört. Ich habe das als nicht passend empfunden. Gerade diese Ungewissheit der Kinder über das weitere Schicksal ihrer Familie hatte für mich bis dahin einen wichtigen Teil der Geschichte ausgemacht. Und gerade bis zu diesem Punkt mochte ich Der Schwimmer eigentlich sehr gerne. Es geht dann zwar nach einiger Zeit wieder in der eigentlichen Handlung weiter, aber ich stellte fest das ich danach nicht mehr ganz bei der Sache war und den Roman dann auch längere Zeit liegen lies. Als ich dann weiter gelesen habe war ein Teil des Zaubers verpufft.
Positiv habe ich vorallem die Perspektive der Erzählerin empfunden. Sie beschreibt aus der Erinnerung heraus und diese ist zum Teil tückisch. Die Zeit verschwimmt zu einer Einheit und manches verschwimmt in der Erinnerung, zu einem einzigen Sommer, obwohl es vielleicht doch mehrere Jahre waren. Gerade dieser Aspekt war sehr gut herausgearbeitet. Auch der Umgang der Kinder mit dem Verlust der Mutter, das kam mir realistisch vor. Auch die Fixierung der großen Schwester auf den kleinen Bruder ist da mehr als verständlich. Denn irgendwie schien sich doch alles immer wieder auf ihn zu konzentrieren. Die Art und Weise wie sie ihn erwähnt wenn sie eine Begebenheit schildert.
Jedes Kapitel ist mit dem Namen einer Person überschrieben auf die der Fokus liegen wird. Es sind Menschen die den Kindern im laufe der Zeit begegnen und die ihrem Vater dabei helfen die Kinder irgendwie groß zu ziehen. Dieser spielt allerdings in der Handlung selbst eine sehr untergeordnete Rolle. Er bekommt dann zwar auch ein Kapitel, aber eigentlich habe ich von ihm kein genaues Bild bekommen. Außer das er wohl mit seinen Kindern nicht sehr viel anfangen kann, auch wenn er sie wohl doch liebt.
Was ich eher als Überflüssig empfunden habe waren die, zwar spärlichen, Bezüge zur Zeitgeschichte. Denn die Mutter flieht von Ungarn in den Westen. Das ist einfach für die ganze Handlung völlig unwichtig, zumindest was mein Empfinden angeht. Zu Mal die Geschichte ansonsten in einer Art Zeitblase spielt in der die wirkliche Zeit keine Rolle spielt. Eben weil die Erinnerung mit der Zeit in einanderfließen.
Eine Geschichte die durch die Sehnsucht gekennzeichnet ist vergangene Jahre herauf zu beschwören. Stunden und Tage die die Erzählerin mit ihrem Bruder verbringt den sie so sehr liebt.
Letztendlich hat mir der Roman gefallen, aber wie schon erwähnt fehlte mir nach einiger Zeit ein wenig der Zauber des Anfangs. Daher: