Tales of Partholon 01 - Ausersehen (PC Cast)

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    Inhalt:


    Die Lehrerin Shannon Parker liebt alte Dinge und Antiquitäten. Auf einer Auktion sticht ihr die Reproduktion einer keltischen Urne ins Auge. Bei näherer Betrachtung der Abbildung darauf entdeckt sie die Gemeinsamkeiten, die die Frau mit ihr hat - allen voran die sternförmige Brandnarbe auf dem Handrücken.
    Wie durch ein Wunder bekommt Shannon den Zuschlag. Doch auf der Heimfahrt gibt es einen Sturm, gefolgt von einem Unfall und Shannon wacht in einer anderen Welt wieder auf. Ihre beste Freundin Suzanna heißt jetzt Alanna und nennt Shannon selbst Rhiannon, Hohepriesterin der Göttin Epona. Alanna/Suzanna erklärt ihr, was passiert ist und dass es keinen Rückweg mehr gibt.
    Und so steht "Rhea" alias Shannon in Partholon, verheiratet mit einem Zentauren und von den Bediensteten verachtet. Doch Rhea ist wahrhaftig die "Geliebte der Göttin" und beginnt ihr neues Leben in einer neuen Welt, die bald von bösen Kreaturen heimgesucht wird.


    "...war ich in dieser bizarren Spiegelwelt gelandet, mit einem Pferd/Mann, den ich wirklich heiß fand, üblen Kreaturen, die die Bevölkerung terrorisierten, einem extrem wunden Hintern und beginnenden Schmerzen in den Oberschenkeln sowie deodorantlosen Achselhöhlen, die vermutlich schon streng rochen. Und ohne ein Fitzelchen Toilettenpapier."
    Meine Meinung:


    Im ersten Teil des Buches wurde ich richtig neugierig gemacht: Partholon, die Welt der Spiegelbilder war für mich ein faszinierender Grundgedanke. Denn nicht nur Shannon und Suzanna haben ihre "Spiegel" in Partholon, sondern Shannon trifft dort auf viele weitere Menschen aus ihrer/unserer Welt, deren Wesenszüge sie so besser einschätzen kann. Es hat Spaß gemacht, gemeinsam mit Shannon/Rhiannon alles zu entdecken (egal ob "Pferd" oder Land oder die Gabe ihrer Göttin) und sich mit den die echte Rhiannon verabscheuenden Leuten anzufreunden.
    Die Pferdeliebe ging mir aber irgendwann auf die Nerven. Seitenlang wurde "Epi", Rhiannons Pferd beschrieben, gestriegelt, verwöhnt, geküsst und hervorgehoben, wie toll die weiße Stute doch ist. Zu viel für mich.

    Die Protagonisten:


    Shannon/Rhiannon/Rhea ist wahrhaftig göttlich: göttlich humorvoll, niedlich, charmant und mehr oder weniger selbstbewusst. Sie ist zutiefst realistisch und weiß, was sie kann.
    Sie ist eine unterbezahlte Lehrerin und hat zum Glück ein gutes Gedächtnis, was alte Geschichten angeht. Schlagfertig und direkt wird der Leser mit Fragen wie "Wie gehe ich in der Wildnis auf die Toilette" und dem Thema "Sex mit einem Zentauren" konfrontiert (und das wohlgemerkt auf die lustigste Weise überhaupt). Shannon wächst immer weiter in die Rolle der Auserwählten und ihr neues Leben hinein und würde nie wieder in ihre Welt zurückwollen.


    Das liegt auch an dem männlichen Hauptprotagonisten ClanFintan, seines Zeichens Schamane der Zentauren, dem die echte Rhiannon "versprochen" wurde und sich ihm gegenüber einfach nur scheußlich verhalten hatte. Shannon/Rhiannon findet aber über ihre humorvolle Art Zugang zu ihm und ClanFintan findet Gefallen am "Ehemann-Dasein" und taut merklich auf. Der Leser bekommt eine süße Lovestory der "anderen Art".


    Der Schreibstil:


    P.C. Casts Schreibstil gefiel mir schon von den "House of Night"-Büchern, zu denen ich in "Ausersehen" viele Parallelen entdeckt habe: Das sehr starke Frauenbild mit einer obersten Göttin, die zu ihrer Auserwählten spricht oder die (für meinen Geschmack zu) ausgeprägte Pferdeliebe.
    Im ersten Drittel des Buches habe ich mich teilweise vor Lachen geschüttelt. Vielleicht gefällt mir der Stil auch so gut, weil es aus der Ich-Perspektive einer Erwachsenen ist, die mit meinem Humor voll und ganz übereinstimmt.
    Was mich aber stutzig machte: In einer Welt von Zentauren und Göttinnen, Dienern und Heilern hätte ich eine andere, etwas ältere Sprache erwartet. Die Leute siezen sich zwar, aber ich hätte der Umgebung entsprechend eher "euch" erwartet. Und Sätze von einem waschechten Zentauren sollten sich - meiner Meinung nach - nicht so anhören: "Wenn du nicht binnen kürzester Zeit wieder hier draußen bist, komme ich und schlepp dich raus."
    Die beabsichtigten "Versprecher" der Bewohner von Partholon, auf denen Shannons "Umgangssprache" abfärbt, klangen für mich zu gewollt und nicht mehr so lustig :(


    Urteil:


    Ich habe mich in der Geschichte von Beginn an außerordentlich wohl gefühlt und konnte mich sofort mit Shannon identifizieren. Trotz der kleinen "Mängel" ist "Ausersehen" absolut lesenswert - nicht nur für Erwachsene - und bekommt von mir deshalb 4/5 Ratten.


    4ratten

    his-and-her-books.blogspot.de