Beiträge von his her books

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    Zitat:
    "Der Schmerz, den du empfindest, wird schlimmer werden. Und du weißt, es gibt nur eine Möglichkeit, dem zu entgehen."
    (S. 46)


    "Mein Herz zerbrach. Ich spürte es, spürte ein richtiges Reißen in der Brust. Ich presste die Hände dagegen, versuchte, es zusammenzuhalten, aber es gelang mir nicht. Mein gebrochenes Herz sickerte mir durch die Finger. Ich sah zu, wie es passierte, und konnte doch nicht glauben, was ich da sah."
    (S. 57)


    "Bitte, gib mir Hoffnung."
    (S.95)


    Inhalt:
    Vor zwei Monaten hat Nikki Jack verloren. Seither sind ihre Schuldgefühle allmächtig. Ihr Tagwerk besteht aus der Suche nach den Dead Elvises, überwiegend deren Leadgitarristen Cole. In der Nacht versucht sie, die Überschneidung von Oberwelt und Ewigseits zu nutzen, um Jack am Leben zu halten. Seine Erinnerungen schwinden und Nikki bleibt nur "die Hoffnung"...


    Meinung:
    Nach dem fiesen, fiesen Cliffhanger von "Ewiglich - Die Sehnsucht" war ich so gespannt auf Band 2. Meine Erwartungen waren hoch... und ich wurde definitv nicht enttäuscht. Der "Schock" sitzt noch tief, aber dazu später mehr...


    Schon auf den ersten Seiten war ich wieder mitten in Nikkis Leben, die ganz besondere unvergleichliche düster-emotionale Stimmung des ersten Bandes war wieder präsent. Der Titel ist Programm: Die Hoffnung ist allgegenwärtig. Hoffnung, die Nikki antreibt, doch auch Hoffnung, die zerstört wird...


    Die Hauptprotagonistin Nikki ist betrübter denn je. Die Schuldgefühle zehren sie auf, sie lebt nur noch für das Ziel, Cole zu finden und mit seiner Hilfe Jack zu retten. Nach einer waghalsigen Tat wird sie von Cole gerettet und sie beginnt zu zweifeln, ob ihre Hassgefühle ihm gegenüber wirklich gerechtfertigt sind. Das Band, das während der Nährung geknüpft wurde, zieht sie immer noch zu ihm. Doch ihre Liebe zu Jack ist stärker. Ihr Wunsch, ihn zu retten dominiert alles andere. Nikki lernt Cole von einer anderen Seite kennen und diese Seite ist alles andere als böse. Oder warum begibt er sich für ihren Kampf um ihre große Liebe Jack in "Lebens"gefahr?


    Cole ist.... nicht spoilerfrei zu beschreiben.
    Seine Entwicklung ist großartig. Der böse Ewigliche zeigt Gefühle, bekommt emotionalen Tiefgang und mutiert zu einem guten "Kandidaten" im Kampf um Nikkis Liebe. Der Leser erfährt, wie Cole zum Ewiglichen wurde, kann nachvollziehen, warum er wie handelte... und doch nicht aus seiner Haut kann. Mehr kann ich nicht verraten, lest es selbst!


    Mehr oder weniger bekannte Gesichter aus "Ewiglich - Die Sehnsucht" erhalten in dieser Fortsetzung eine größere Rolle: Frau Jenkins ist neben Jacks Bruder Will Nikkis einzige Vertraute in der Oberwelt. Ihre Familiengeschichte ist beeindruckend in den Gesamtplot verwoben und unterstreicht die Verbindung der Ewiglichen mit unseren "oberweltlichen" Mythen.


    Was die Spannung angeht, ist "Ewiglich - Die Hoffnung" ein wahrer Pageturner. Nach kurzer Einführungsphase gibt es keine Verschnaufpause mehr - wären da nicht die Episoden aus Jacks und Nikkis Vergangenheit. Auf diese Weise hat es die Autorin geschafft, den Charakteren und ihrer Beziehung mehr Tiefe zu verleihen und dem Leser kurze Erholungsphasen zu schaffen.


    Die Autorin hat ihre Grundidee des Ewigseits, den Ewiglichen und ihren Bezug zu Mythen und Legenden weiter ausgestaltet und ein unglaubliches Setting geschaffen, das mich faszinieren konnte. Die Hindernisse, die sie ihren Protagonisten in den Weg gelegt hat, waren beeindruckend, konnten mich fesseln und mitfiebern lassen, wie es selten der Fall ist.


    Das liegt vielleicht auch an der besonderen Schreibkunst von Frau Ashton. Der Schreibstil ist einerseits einfach und beinahe schlicht, doch die Beschreibung der Emotionen gibt dem Roman so viel Tiefe und Atmosphäre, wie es ausladende Beschreibungen kaum erreichen können.
    Die emotionalen Wendungen sind fantastisch umgesetzt. Man spürt sie, sie schwingen in jedem Satz mit, obwohl sie nicht benannt werden. Dieses Lesegefühl ist unbeschreiblich!


    Das Ende - nein, ich korrigiere - die letzten Seiten waren ein Schock! Im Gegensatz zum Cliffhanger von "Die Sehnsucht" hat dieses Band "eigentlich" einen zufriedenstellenden Abschluss, wäre da nicht diese eine Wendung, die ich so nicht erwartet hätte. Ich freue mich auf Band 3 und auf eine weitere emotionale Achterbahnfahrt mit Nikki.


    Urteil:
    "Ewiglich - Die Hoffnung" toppt den Vorgänger. Ich habe alles bekommen, was ich mir von einer Fortsetzung erhoffe: Antworten, neue Hintergründe, die den Protagonisten mehr Tiefe verleihen, neue Herausforderungen und ganz klar: eine gelungene Entwicklung des Handlungsstranges. Sicherlich muss man Gefallen an der düsteren, melancholischen und bedrohenden Stimmung des Buches finden. "Ewiglich" ist keine typische Liebesgeschichte. Doch meiner Meinung nach ist sie eine der emotionalsten. Dafür gibt es von mir volle Punktzahl in Höhe von 5 Ratten.


    Es ist ein Must-Read für Fans des ersten Bandes. Durch diese gelungene Fortsetzung kann ich beide Bände auch denjenigen empfehlen, die bisher aufgrund des "fiesen Cliffhangers" vom ersten Teil noch gewartet haben.


    Die Serie:
    1. Ewiglich - Die Sehnsucht
    2. Ewiglich - Die Hoffnung
    3. ohne Titel - voraussichtliches Erscheinungsdatum: 2014


    5ratten

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    Zitat:
    "Asche und Phoenix", sagte Lucien. "Das seid ihr beiden. Ihr gehört zusammen. Du, Ash, kannst diejenige sein, aus der Parker neugeboren wird. Du machst ihn zu einem anderen. Er hat sich jetzt schon verändert. Zum Besseren natürlich."
    (S. 109)


    "Er war weder klein noch groß, weder hässlich noch schön, war nicht anziehend oder abstoßend. Wenn man ihn ansah, wollte man gleich woandershin blicken, weil es nichts gab, woran der Blick sich hätte festhalten können. Ihn zu betrachten war, als versuchte man ein Stück Seife aus einem Wasserfass zu fischen: Kaum hatte man es gepackt, war es einem schon wieder entglitten."
    (S.222)


    Inhalt:
    Zum Ruhm verdammt.
    Den Jungstar Parker Cale zieht es ins Rampenlicht. Seine "Glamour"- Filme sind ein riesen Erfolg, was nicht zuletzt an dem gar magischen Talent seines Vaters liegt, alles, was er anfasst, zu Geld zu machen.
    Doch der Ruhm hat seinen Preis.


    Parker will dieses Leben nicht mehr und bricht vor laufenden Kameras mit seinem Vater. Als er daraufhin vor den Papparazzi und den Reportern flieht, trifft er in seiner Hotelsuite auf Ash, die dort - in seiner Abwesenheit während der Filmpremiere - auf große Beute gehofft hat.
    Gemeinsam versuchen sie, der Meute unbemerkt zu entkommen. Aber Parker kann nicht ohne das Blitzlicht, was dem ungewöhnlichen Erbe seines Vaters zuzuschreiben ist.


    Schnell werden Parker und Ash noch von etwas anderem verfolgt außer den Papparazzi. Und eine abenteuerliche Reise ums Überleben beginnt...


    Meinung:
    Das Warten und Hinfiebern auf Kai Meyers neuestes Werk hat sich gelohnt. Ich hatte hohe Erwartungen und Ansprüche und wurde nicht enttäuscht.


    Den Schreibstil des Autors kann ich nur als genial beschreiben! Genau so liebe ich das. Die Darstellung ist teilweise bildhaft, jedoch beschränken sich die Vergleiche und Metaphern auf eine natürliche, unübertrieben wirkende Art. Die verwendeten Beschreibungen könnten größtenteils auch im alltäglichen Sprachgebrauch angewendet werden.
    Trotz der gewählten Erzählform im auktorialen Stil kommen die Emotionen und Gefühle der Protagonisten nicht zu kurz. Ich hatte sofort einen Bezug zu Ash und auch zu Parker.


    Ash ist allein und auf sich gestellt, seit sie sich geweigert hat, Psychopharmaka zu schlucken. Sie ist daran jedoch nicht zerbrochen, sondern zu einer starken, wandelbaren und sehr intelligenten Persönlichkeit geworden, was in ihrem "Job" auch nötig ist.
    Sie sieht Parker als einzige nicht als seinen Filmcharakter Phoenix Hawthorne. Je mehr Zeit sie mit ihm verbringt, desto interessanter und tiefgründiger wird er und es bahnen sich neue, romantischere Gefühle an, die nicht an ihrem unerklärbaren Beschützerinstinkt liegen können.
    Am meisten an Ash hat mir gefallen, dass sie ihre Meinung durchzieht, sich nicht abbringen oder beirren lässt, ganz gleich wie schwerwiegend die Konsequenzen sein könnten. Eine wirklich tolle Hauptprotagonistin, der man jedes Glück der Welt gönnt.


    Parker ist zu Beginn das, was man von einem Superstar erwartet: Strahlend, immer lächelnd, aber in Wahrheit zu Tode gelangweilt und ausgebrannt. In kurzen Rückblicken erzählt er von den Anfängen des Ruhmes, als das Blitzlicht und die Groupies noch Spaß gemacht haben.
    Ash ruft bei ihm ganz unbekannte Gefühle hervor. Er fühlt sich bei ihr verstanden, denn sie sieht in ihm nicht Phoenix von den Filmplakaten und ist nicht von seinem Erfolg geblendet. Das macht sie interessant. So interessant, dass auch Eifersucht nicht mehr unmöglich scheint. Eifersucht bei jemandem, der doch wunschlos glücklich sein müsste.


    Die Liebesgeschichte ist nicht dominant, schnulzig, übertrieben oder gar unpassend. Sie entwickelt sich langsam und schmiegt sich herrlich an den actionreichen und spannenden Teil des Plots.


    Die Idee des Buches ist fantastisch. Der Autor hat Ruhm und Erfolg einen übernatürlichen Grund geliefert, der von Ereignissen der Weltgeschichte untermalt wurde. So entstand eine Glaubhaftigkeit, die kaum überzeugend widerlegt werden kann. Die Wahl der Schauplätze unterstreicht dieses Gefühl, denn kaum einer mag es sich anmaßen, alles über die Örtlichkeiten der Stars und Sternchen zu wissen. Dazu schuf der Autor bekannten Fantasy-Wesen einen neuen Daseinsgrund und fügte diese unauffällig in die "Realität" ein.


    Der Spannungsbogen wurde vom Autor ganz klassisch eingebaut. Nach einem verwirrenden und neugierig machenden "Vorspann" beginnt die Einleitung in das Geschehen. Kurzzeitige Spannungsmomente zieren den stetigen Aufstieg bis zum Höhepunkt am Ende des 3. Aktes.


    Um die Stimmung des Buches etwas zu lockern, gibt es durchaus die eine oder andere humorvolle Einlage. Meist ist diese den tollen Dialogen zuzuschreiben oder der beiläufigen Erwähnung von aktuell sehr präsenten Stars. Aber auch die ein oder andere "Eigenart" eines Nebencharakters sorgt für ein Grinsen im Gesicht.


    Die kurzen Kapitel verführen zum Weiterlesen, ganz nach dem Motto "eins geht noch".
    "Asche und Phoenix" gleicht vom Aufbau her einem Film oder einem Theaterstück. Nach dem "Vorspann" folgt ein erster, zweiter und dritter Akt, bevor der Abspann einen kurzen Ausblick in die nahe Zukunft gibt.
    Die kurzen Kapitel sind abwechselnd von einer dritten Person aus Ashs und Parkers Perspektive in Vergangenheit erzählt. Zwischengeschobene kursiv gedruckte Kapitel aus der Sicht eines anfangs unbenannten Charakters wirken durch die Gegenwartsform gleich außergewöhnlicher, dominanter und auch bedrohlicher.


    Der Vorspann kann erst im Nachhinein zeitlich eingeordnet werden. Was wiederum unterstreicht, wie gut durchdacht der Aufbau und welche Logik der ganzen Geschichte zugrunde liegt.


    Ab einem gewissen Punkt war der Ausgang eigentlich vorhersehbar und als logische Konsequenz hätte die Spannung dramatisch abnehmen müssen. Aber das Gegenteil war der Fall: Ich fieberte der Auflösung mindestens genauso sehr entgegen, als hätte ich diese nicht erahnt.


    "Asche und Phoenix" ist in sich abgeschlossen, alles wurde zur absoluten Zufriedenheit aufgeklärt. Dennoch gibt es diese eine letzte Szene vor dem "Abspann", die das Potential für eine Fortsetzung mit einem anderen "Hauptdarsteller" bietet.


    Zu erwähnen ist die vorletzte Seite des Buches: Der Code für den kostenlosen Download des ebooks. Dieser wird, wie ich gehört habe, nur in der ersten Auflage enthalten sein: Also besorgt es euch schnell!
    Ich hoffe, dass sich diese Idee durchsetzen wird und dass ich noch öfter in den Genuss komme, zuhause gemütlich das Buch zu lesen und unterwegs auf das eBook zugreifen zu können.


    Urteil:
    Nicht nur aufgrund Kai Meyers unbeschreiblich guten Schreibstil ist "Asche und Phönix" ein wahres Highlight. Die Grundidee, das Setting, der logisch und gut durchdachte Aufbau und nicht zu vergessen die tiefgründigen und sympathischen Charaktere geben mir keine andere Möglichkeit, als meinen Lesespaß mit 5 Ratten zu belohnen. Alle Kritik wäre lediglich "Jammern auf hohem Niveau" und hat daher keinerlei Aussagekraft.


    Es ist ein Must-Read für Fantasy-Fans, die auf der Suche nach einer spannenden, NEUEN Geschichte sind und doch auf ein paar alte Bekannte nicht ganz verzichten wollen. Leser, die mit vielschichtigen Protagonisten zittern wollen und einer zarten Liebesgeschichte nicht abgeneigt sind werden ihre Freude daran haben.


    5ratten

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    Zitat:
    "Du hast jetzt ein neues Schicksal. Ein wichtiges und aufregendes. Wenn du mich lässt, zeig ich es dir."
    (S. 131)


    Inhalt:
    Lili besucht gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrem Großvater ein Ehemaligen-Treffen in Princeton, zu dem ihr Großvater normalerweise allein fährt. Doch in diesem Jahr hat er eine Überraschung für sie. Lily wird vom altehrwürdigen Vineyard Club eingeladen, den Legacy Test durchzuführen. Sollte sie die Aufgabe, den Ivy Key zu finden, schaffen, erfüllt sich ihr größter Traum: die Zulassung für Princeton nach ihrem High School Abschluss.
    Während ihrer Suche nach dem Ivy Key kommt Lily immer weiter hinter das Geheimnis von Princeton und es offenbart sich ihr eine neue magische Welt. Gleichzeitig beginnt ein Wettlauf um Leben und Tod und die Auflösung des großen Rätsels um ihren verstorbenen Vater und somit auch ihrer eigenen Identität.


    Meinung:
    Ich war vom ersten Kapitel an gefesselt. Der Schreibstil der Autorin ist herrlich, sie versteht es, einfach und klar, ohne große Ausschmückungen Dinge zu beschreiben.
    Ich fühlte mich mitten auf den Campus von Princeton versetzt. Die Atmosphäre war geheimnisvoll, die Spannung stieg stetig an.


    Die Idee der Autorin verbindet Mythen rund um Princeton mit den "Allerweltslegenden" und Mythengestalten wie Elfen, Dryaden, Zentauren und Einhörnern auf eine sehr eindrucksvolle Weise.


    Auch die Charaktere waren interessant. Nicht allzu vielschichtig, aber ausreichend und glaubwürdig.
    Allen voran die Hauptprotagonistin Lily, deren größter Wunsch es ist, in Princeton zu studieren. Aber Lily hat auch große Angst. Angst, ebenfalls "Hirnhickser" zu bekommen, wie die Familie den voranschreitenden Gedächtnisverlust ihrer Mutter beschreibt. Angst, um ihre Mutter, dass ihre Krankheit immer schlimmer wird und Angst, ihren Großvater zu enttäuschen.
    In der Magie, die sich ihr eröffnet, befürchtet sie zunächst den Beginn der vielleicht vererbbaren Krankheit ihrer Mutter, dann eine technische Raffinesse des Vineyard Clubs. Doch als sämtliche wissenschaftlichen Erklärungen scheitern und sie sich auf alles einlässt, gewinnt sie prompt an Stärke und findet nicht nur sich selbst...


    Auf die klassische Dreiecksgeschichte hat die Autorin auch in "Ivy-Steinerne Wächter" nicht verzichtet, denn gleich zwei Charaktere bieten Lily ihren Dienst (nicht nur) als "Wächter" an:


    Einmal der mysteriöse Tye, der so herrlich nach Regenwald duftet und bei dem jede Berührung pure Magie zu sein scheint. Er lockert die Geschichte durch seinen Humor und seine "Einzigartigkeit".


    Dann ist da noch Jake, der Enkel des Vineyard-Vorsitzenden Mayfair. Er ist beeindruckt von Lily. Als er aber von ihrem Geheimnis erfährt, ist er hin- und hergerissen. Insgesamt war ich mir bei ihm nie sicher, woran ich bin.


    Ein weiterer erwähnenswerter Charakter ist Lilys Mum. Die verrückte, seltsame, liebevolle Frau, die vieles vergisst. Sie war mir sofort sympathisch und sie fühlte sich gleich "wichtig" an. Daher freute ich mich jedesmal, als ich ein Stückchen mehr von ihr und ihrer (vergessenen) Vergangenheit erfahren durfte.


    Insgesamt sind alle Charaktere gut gestaltet. Durch die Distanz aufgrund des auktorialen Erzählsstils aus Lilys Perspektive in Vergangenheit ging für mich aber ein großer Teil der Emotionen verloren.


    "Ivy - Steinerne Wächter" wird laut Verlagsseite als Band 2 (Folgeband von "Ice - Hüter des Nordens") angepriesen. Ich habe es als Einzelband gelesen, weil ich das nicht wusste. Ich konnte auch keine Anzeichen für eine Serie erkennen, da es völlig verschiedene Charaktere, Handlungen, Orte besitzt.
    Auch ist "Ivy - Steinerne Wächter" in sich abgeschlossen und so muss niemand einen üblen Cliffhanger befürchten.


    Urteil:
    Mit "Ivy - Steinerne Wächter" erlebt man ein mehr als fantastisches und magisches Abenteuer in Princeton, trifft auf Gargoyles, Drachen, Halbblüter und mehr.
    Zu einem absoluten Must-Read fehlte mir das Quäntchen des "gewissen Etwas", obwohl es rational nicht zu greifen ist.
    Meinen durchaus riesengroßen Lesespaß belohne ich daher mit sehr guten 4 Ratten.


    Ich kann das Buch jedem empfehlen, der eine Reise in eine neue magische Welt voller Legenden und mythischen Geschöpfen antreten und sich auf ein Abenteuer voller Spannung, überraschender Wendungen und Intrigen der besonderen Art einlassen will.


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

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    Zitat:
    "Lena", wiederholt sie. [...] "Willkommen in der Wildnis."
    (S. 20)


    "Es gibt kein Vorher. Es gibt nur das Jetzt und was danach kommt."
    (S. 26)


    "Ich habe mal etwas über eine Pilzart gelesen, die in Bäumen wächst. Der Pilz dringt in die Gefäße ein, die Wasser und Nährstoffe von den Wurzeln in die Zweige transportieren. Er vernichtet sie nach und nach - er verdrängt sie. Bald transportiert der Pilz - und nur der Pilz - das Wasser, die chemischen Elemente und alles, was der Baum sonst noch zum Überleben braucht. Gleichzeitig zerstört er den Baum langsam von innen, bringt ihn nach und nach zum Absterben.


    So funktioniert Hass. Er nährt dich und bringt dich gleichzeitig zum Absterben."
    (S. 160)


    Inhalt:
    Damals: Lena hat die Flucht knapp überlebt. Sie wird von Raven, einer Widerständlerin, halbtot in der Wildnis aufgelesen und versorgt. Lena bleibt bei ihr und der Gruppe auf dem Stützpunkt.


    Heute: Lena lebt in New York. Sie hat von der Widerstandsbewegung einen besonderen Auftrag erhalten. Sie beobachtet die Aktivitäten der VDFA, der Vereinigung für ein Deliria-freies Amerika.
    Dort trifft sie auf Julian, den Sohn des obersten VDFA-Chefs, dessen OP aufgrund Komplikationen schon sehr oft verschoben wurde.
    Bei einer großen Kundgebung/Demonstration der VDFA wenige Tage später soll Lena Julian im Auge behalten und ihm in jedem Fall folgen. Als eine Gruppe "Schmarotzer", wilde Ungeheilte, die Versammlung mit Waffen stürmt, bricht Chaos aus. Julian wird von seinen Bodyguards weggebracht und Lena folgt ihnen. Doch im Untergrund von New York befinden sich mehr als nur leere U-Bahn-Schächte.
    Die Mission trägt ungeahnte Konsequenzen mit sich: für die Widerstandsbewegung, für die VDFA und nicht zuletzt für Lena...


    Meinung:
    "Pandemonium" beginnt mit einem erstmal verwirrenden Kapitel "Jetzt". Lena schläft in der Schule ein und muss zur Schulleitung.
    Erst das darauffolgende Kapitel "Damals" setzt am Ende von "Delirium" an und zeigt Lenas Kampf ums Überleben und die schier endlose Trauer um Alex.


    Wobei wir bei der Besonderheit dieses Buches und dem größten Unterschied zu Band 1 wären: Die Kapitel "Damals" und "Jetzt" wechseln sich ab. Man spürt sofort, wie sehr sich Lena von damals bis heute entwickelt hat und man möchte wissen, wie es dazu kam. Häppchenweise serviert die Autorin in den Jetzt-Kapiteln Details, die Hand in Hand mit den ausgestalteten Situationen des "Damals" gehen und sich perfekt zu einem Gesamtbild über Lenas Entwicklung zusammenfügen.


    Ich wollte die "Damals"-Kapitel am Anfang am liebsten überblättern. Wegen Lena. Denn sie war depressiv, traurig, jammrig, wollte aufgeben und hat alles nur schwarz gesehen. Sie wurde zwar in die Gemeinschaft integriert, bereut dies aber teilweise und wünscht sich zurück in die sichere Stadt. Doch mit der Zeit verändert sich ihr Bild von der "Wildnis" und deren Bewohnern. Sie findet Freunde und wird Teil der Widerstandsbewegung, für die sie den Auftrag, die VDFA zu beobachten, durchführt. Die neue Lena mit ihrer neuen Identität ist stärker, selbstbewusster, kämpferischer als die frühere Lena und dadurch gefielen mir diese Kapitel gleich von Beginn an viel besser. Sie trauert immer noch um Alex, versucht diese Gefühle aber so gut es geht zu verdrängen. Doch die "Deliria" lässt sich nicht ganz verbannen und so kommt es, wie es kommen musste: Je mehr Zeit sie mit Julian verbringt, desto stärker wird die Verbindung zu ihm... doch können zwei, die auf nicht unterschiedlicheren Seiten stehen, einander näherkommen?


    Denn Julian Fineman ist der Sohn des VDFA-Vorsitzenden und verkörpert alle Ideale des Verbandes. Er ist das Aushängeschild und ein Muster an Sittsamkeit und Würde. Doch diese Fassade bröckelt bereits, als Lena ihn das erste Mal "privat" trifft. Zur Zweisamkeit verdonnert, fasst Julian Vertrauen zu Lena, die seines Wissens nach bereits "geheilt" ist und er öffnet sich ihr. Der Schock ist groß, als er dann von Lenas wahrer Identität und Vergangenheit erfährt. Aber auch er lernt, dass "Invalide" nicht gleich "Invalide" ist.


    Der Schreibstil der Autorin ist einfach und flüssig, für mich aber mit zu vielen blühenden Vergleichen ausgestattet. Insbesondere die düsteren Episoden aus Lenas Leben, in denen sie stetig im Nebel und der Dunkelheit versinkt. Doch dies ist vermutlich Geschmackssache.
    Lena erzählt die Geschichte komplett in Ich-Perspektive im Präsens, auch die "Damals"-Kapitel.
    Die Unterteilung des Plots in zwei Handlungsstränge waren für mich sehr gelungen und haben definitiv zur Spannungssteigerung beigetragen, denn die "Jetzt"-Kapitel enden oft mit Cliffhangern, die die Zeit bis zum nächsten Kapitel kaum ertragbar machten.


    Der mieseste Cliffhanger überhaupt befindet sich aber wieder einmal am Ende des Buches. Auf der vorletzten Seite war ich noch zufrieden und beruhigt und freute mich auf einen harmonischen Abschluss und dann DAS!


    Urteil:
    "Pandemonium" stellt meiner Meinung nach seinen Vorgänger in den Schatten, der für mich zum großen Teil als Einführung in diese Welt fungierte. Triefte "Delirium" noch vor kitschiger Teenagerliebe, sind die "verbotenen" Gefühle in "Pandemonium" erwachsener und nachvollziehbarer. Gepaart mit einem außergewöhnlichen Aufbau und einem spannenden Plot, beschleunigt durch unvorhergesehene Wendungen und Verstrickungen hatte ich ein wirklich überdurchschnittliches Leseerlebnis. Geschmälert wurde dieser lediglich durch die für meinen Geschmack zu ausgestaltete Darstellung und den etwas trägen Einstieg. In Summe ergibt das sehr gute 4 Ratten für diesen zweiten Teil der Amor-Trilogie.


    Es ist ein Must-Read für Fans spannender Dystopien, unerwarteter Wendungen, einer starken Charakter-Entwicklung und natürlich alle, die wissen wollen, wie es mit Lena weiter geht.


    Die komplette Serie:
    1. Delirium
    2. Pandemonium
    3. Requiem


    4ratten

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    Inhalt:
    Die 17-jährige Phoenix hat eine besondere Gabe. Sie kann die "Zeit anhalten", indem sie das Wahrnehmungsvermögen der Personen blockiert. Diese Fähigkeit nutzt sie für die Aufträge der Community. Sie ist eine Diebin. Doch ihr letztes "Opfer" wehrt sich gegen die Paralysierung und Phoenix ergreift die Flucht. Ihr "Chef", der Seher, setzt sie nochmals auf dasselbe Opfer an und nun spürt Phoenix, dass da etwas zwischen ihr und dem gutaussehenden jungen Mann ist, der sich Yves Benedict nennt.
    Aber der Seher und Anführer der rund 60 Savants in der Community würde um nichts auf der Welt auf die begabte Phoenix verzichten. Er hat ganz andere Pläne.


    Meinung:
    Der Einstieg in "Macht der Seelen 2" ist ganz anders als im ersten Teil. Obwohl die Hauptprotagonistin eine andere ist, weiß sie um die Savants und ihre Eigenschaften von Anfang an Bescheid. Sie wurde sogar unter ihresgleichen geboren und lebt ausschließlich unter ihnen.
    Phoenix, kurz Phee, ist ein starker Charakter und hatte kein einfaches Leben. Direkt in die verbrecherische Community hineingeboren, hat sie niemals eine Schule besucht. Was sie weiß, hat sie von ihrer verstorbenen Mutter und aus Büchern gelernt.
    Sie kennt keine guten Seiten des Lebens, sondern ausschließlich Bestrafung, Neid und ausgenutzt-Werden. Daher fällt es ihr auch schwer, dem unbekannten Yves zu vertrauen und sich auf die gesamte Familie Benedict einzulassen.


    Yves ist das Genie der Familie Benedict. Mit seinem unbeherrschbaren Temperament versprüht er nicht nur Funken. Er ist überglücklich, seinen Seelenspiegel gefunden zu haben und träumt von Anfang an von einer Beziehung gleich derer seines Bruders Zed mit Sky. Er kämpft um Phees Vertrauen, doch er stößt auf unüberwindbare Grenzen.
    Wieviel ist ihm der Schutz seines Seelenspiegels wert?


    Der bereits aus dem ersten Teil bekannte Benedict-Clan, zu dem nun auch Sky gehört, vertritt auch in "Saving Phoenix" wieder die Seite der guten Savants. Der neue Gegner nennt sich der Seher. Er hat nicht nur fiese Gaben und Eigenschaften, sondern auch große Pläne.


    Der Schreibstil von Frau Stirling ist nach wie vor einfach und flüssig. Sie verzichtet auf aufwändige Ausgestaltungen, beschreibt dennoch in ausreichendem Maße.


    Da Phoenix die Geschichte aus der Ich-Perspektive erzählt, ist die Sprache sehr jugendlich, teils beinahe umgangssprachlich, was aber perfekt zu Phees Vorgeschichte passt.
    Die von mir befürchteten "schnulzigen" Szenen waren kaum bemerkbar.


    Durch die fehlende geheimnisvolle Aura und allzu "kitschige" Liebesszenen hat der zweite Band etwas an seinem Charme eingebüßt, den die starken Charaktere durch ihre Spritzigkeit und Humor wieder wettmachen.


    Was Spannung und unerwartete Wendungen angeht, kann "Saving Phoenix" nicht mit anderen Jugendbüchern mithalten. Dennoch wurde ich mitgerissen, hoffte und bangte mit Yves und Phoenix - bis zur letzten Seite.


    Unklar ist für mich die Veränderung des Originaltitels. "Stealing Phoenix" hätte meiner Meinung nach viel besser gepasst, weil sich ein Großteil des Romans mit diesem Thema beschäftigt und Phoenix zu stehlen eigentlich viel einleuchtender klingt, als sie zu retten.


    Urteil:
    "Saving Phoenix" ist ein würdiger Nachfolger von "Finding Sky", verlagert aber sein Gewicht vom Lovestory-Anteil deutlich auf den Kampf Gut gegen Böse. Der einfache Schreibstil gepaart mit meiner Neugierde auf die weitere Entwicklung ließen mich durch die Seiten rasen. Als Dank für diese locker-leichte, kurzweilige Unterhaltung gibt es von mir knappe 4 Ratten.


    Es ist nicht nur eine Empfehlung für Fans des ersten Bandes, sondern auch für diejenigen, denen Zed und Skys Geschichte etwas zu kitschig war.


    4ratten

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    Zitate:
    "Und das wünsche ich mir", erklärt er mit einem entwaffnend ehrlichen Blick.
    "Warum?", flüstere ich.
    "Weil ich dann das Gefühl habe, geliebt zu werden."
    (S. 185)


    Inhalt:
    Sechs Wochen sind seit dem Heiratsantrag im Schuppen vergangen. Sechs Wochen, in denen etwas Großes passiert ist: Ana ist jetzt offiziell Mrs. Grey und befindet sich in den Flitterwochen.


    Ein Unglück überschattet die letzten Tage des unbeschreiblich luxoriösen Urlaubes in Europa: In Christians Büro ist ein Feuer ausgebrochen - Brandstiftung - und die Blase des Glücks, die sich Ana und Christian geschaffen haben, droht zu zerplatzen.


    Denn ein Unglück kommt selten allein - was die Neuverheirateten in und nach einer wilden Verfolgungsjagd feststellen müssen. Und die ist erst der Anfang...


    Meinung:
    Ich bin hin- und hergerissen, wie ich diesen dritten Teil aus Anas und Christians Leben beurteilen soll. Bis zur Hälfte des Buches hatte meine innere Göttin absolut keinen Grund, einen Freudentanz irgendeiner Art zu vollführen. Sie versteckte sich irgendwo in einer Höhle und hielt Winterschlaf. Das einzig Überraschende wurde bereits auf den ersten Seiten erwähnt: dass Mrs. Steele Mrs. Grey wurde. Ansonsten gab es einen beinahe einschläfernden Einblick in das Alltagsleben einer mittlerweile aufmüpfigen Ana und ihrem Kontrollfreak Christian. Ungefähr so interessant wie die TV-Sendungen am Nachmittag.


    Nach ungefähr der Hälfte des Buches ging es kurzfristig aufwärts, die Spannung stieg etwas an, aber insgesamt blieb der Plot durchschnittlich.


    Das letzte Drittel hat mich dann aber restlos in seinen Bann gerissen! Die Wendungen waren teils vorhersehbar, aber meiner Meinung nach gut umgesetzt. Die Autorin hat nochmal alles aus ihren Protagonisten herausgeholt und mich - allerallerspätestens mit dem Wechsel zu Christians Perspektive - überzeugt.
    Doch bis dahin hatten Mr. und Mrs. Grey einen steinigen Weg hinter sich.
    Vor allem Christian, der offensichtlich sein Glück, dass Ana jetzt endgültig ihm gehört, nicht fassen kann... Bis sein Kontrollzwang wieder die Oberhand gewinnt und dieser Ana immer mehr verärgern und zweifeln lässt. Seine Angst um Ana ist erdrückend und seine Wut scheinbar unbezähmbar. Doch er öffnet sich und der Leser bekommt gemeinsam mit Ana tiefe Einblicke in Christians Seelenleben, seine Vergangenheit und den Grund seiner "besonderen Neigungen". Die Entwicklung im Laufe des Buches ist wirklich interessant!


    Im Gegensatz zu Ana. Konnte ich über ihre Hormonschübe und Tänze mit der inneren Göttin noch hinwegsehen, reizte mich ihre hobbypsychologische Analyse von Christian immer mehr. Sie bringt in den seltsamsten Situationen extremstes Verständnis auf, reagiert dann aber manchmal wieder total gegenteilig. Vor allem im ersten Drittel des Buches fühlte es sich für mich an, als wären gerade diese Situationen zum "Seiten füllen" geschrieben, nicht um den Plot voranzubringen.


    Was uns zum Schreibstil bringt: Locker, leicht, schnell zu lesen. Zu unserer guten Bekannten, der inneren Göttin, gesellt sich der "arme verängstigte Junge", beinahe jedesmal, wenn Ana Christian ansieht. Eine weitere sprachliche Auffälligkeit war das "scheue Lächeln", das natürlich jedesmal zu einem Tanz der inneren Göttin führt. Die "postkoitalen Haare" hingegen werden - glaube ich - nur dreimal erwähnt.
    Im letzten Drittel dominiert dann eine rasche Abfolge verschiedener Situationen, die mich die innere Göttin und das scheue Lächeln überlesen ließen.


    Das Finale, insbesondere der Epilog, ist sehr gut getroffen, der letzte Teil "50 Shades of Christian" macht dann sogar "Lust" auf mehr...


    Nun zum Ü18-Teil, der bei dieser ganz besonderen Trilogie nunmal nicht ganz zu vernachlässigen ist. Hatte ich vermutet, Teil 1 und 2 hätten bereits sämtliche "Tabu-Themen" besprochen, wurde ich eines Besseren belehrt: Freut euch auf gegenseitige Intimrasuren, Handschellen und dem befriedigenden Anteil einer vollen Blase an einem erfüllten Sexualleben und einer kleinen Blase an einem erfüllten Eheleben :)


    Urteil:
    Wir erhalten Antworten, fiebern, zittern und freuen uns mit Ana und Christian und ihrer Clique. Doch nach dem überraschenden Auftakt-Kapitel gibt es dies alles erst nach gefühlten Millionen Seiten. Auch für einen Fan von Mr. Grey, zu denen ich mich zähle, war dies zu langatmig. Daher gibt es von mir für "Befreite Lust" nur ein "befriedigend" in Form von 3 Ratten.


    Für alle Shades of Grey-Fans trotzdem ein absolutes Must-Read! Denn wer will nicht die Ursache für die 50 Facetten kennenlernen???


    3ratten

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    Zitat:
    "Ich wusste immer noch nicht, wie ich die Vittra aufhalten und all meine Freunde retten sollte [...] Aber zum ersten Mal seit langer Zeit hatte ich die Hoffnung auf eine bessere Zukunft."
    (S. 242)


    Inhalt:
    Wendy steht kurz vor ihrem 18. Geburtstag und somit der Hochzeit mit Tove. Ihr Leben ist mittlerweile von Politik geprägt, denn ihre Mutter wird kränker und kränker und somit hat Wendy als zukünftige Königin die Regierungsgeschäfte übernommen.
    Wendy bringt frischen Wind in Förenings Adel, was nicht allen recht ist.
    Der Waffenstillstand mit den Vittra hat weiterhin bestand, weist aber Lücken auf: Oren entführt Changelings und greift eine andere Tryll-Gemeinde an, weshalb sich beinahe alle Tracker im Außeneinsatz befinden.
    Beinahe gleichzeitig taucht Loki in Förening auf und bittet Wendy um Asyl. Sie gewährt ihm die Amnestie und zieht somit noch mehr Antipathie auf sich.... Nicht nur aus den Reihen des Adels.


    Doch all das sind nur Kleinigkeiten im Vergleich zur wahren Bedrohung: Oren ist für die Durchsetzung seines Planes jedes Mittel recht. Sollte Wendy nicht einen Ausweg finden, wäre dies das Ende der Tryll...


    Meinung:
    Schon nach den ersten Seiten befand ich mich wieder mitten in Förening.
    Die Protagonisten haben sich in den letzten Monaten verändert, sind allesamt erwachsener geworden.
    Allen voran die früher so trotzige Hauptprotagonistin Wendy, deren Entwicklung schon im ersten Kapitel zu spüren ist. Bei politischen Diskussionen verhält sie sich ruhig, aber bestimmt. Auch in anderen Lebenslagen verhält sie sich wie die zukünftige Königin. Ihre Kräfte hat sie mittlerweile sehr gut unter Kontrolle, nur gelegentlich trainiert sie mit ihrem zukünfigen Gatten Tove, was oft zu peinlicher Stille führt. Denn beide wissen, dass die Hochzeit das beste für Förening ist und ihre eigenen Gefühle hinten anstehen sollten. Doch allein der Gedanke an die Hochzeit bereitet Wendy Magenschmerzen, nicht nur, weil vermutlich von ihr verlangt werden wird, einen Thronerben zu produzieren. Auch ist sie sich ihrer Gefühle für Fynn anfangs immer noch nicht sicher, ebenso wenig wie über die Magie, die sie mit Loki zu verbinden scheint.


    Loki war wieder mein absoluter Liebling des Buches! Er hat mich zum Lachen gebracht, mir Gänsehaut beschert und mich zu Tränen gerührt. Okay, vielleicht nicht er alleine - aber sicherlich hatte er immer etwas damit zu tun. Auch er hat sich entwickelt. Bekam der Leser im letzten Band noch sehr wenig Einblicke hinter seine Fassade, lässt er die schützende Coolness immer häufiger fallen und offenbart Wendy seine wahren Gefühle und Absichten.


    Ein Charakter hat sich in diesem abschließenden Band wirklich meine Sympathie verdient: Elora, Wendys Mutter, wartet mit Überraschungen und Geheimnissen auf, durch die man sie nicht nur besser verstehen, sondern auch lieben kann.


    "Vereint" ist die reinste emotionale Achterbahnfahrt. Trauer, Freude, Aufregung, Angst - alles vorhanden.
    Dank des flüssigen und angenehmen Schreibstils von Frau Hocking wurde ich mitgerissen und von sämtlichen Gefühlen übermannt.


    Das Ende trieft eigentlich vor Kitsch und lässt das Herz eines jeden Klischéeliebhabers höherschlagen. Ich gehöre normalerweise absolut nicht zu der Sorte. Aber wer die Trilogie gelesen hat, wird feststellen WIE PASSEND es in diesem Fall ist. Mehr will ich aber nicht verraten...


    Urteil:
    "Vereint" ist nicht gerade geprägt von überraschenden Momenten oder purer Spannung. Das Finale der "Tochter der Tryll" bietet aber absoluten Lesespaß und sorgt dafür, dass alle Fragen beantwortet werden und alle Protagonisten zum verdienten Ende kommen. Ein absolut gelungener Abschluss der Trilogie, die nur durch die etwas langen politischen Phasen am Anfang an der Höchstwertung vorbeigeschrammt ist. Deshalb belohne ich dieses emotionale Erlebnis mit sehr guten 4 Ratten.


    Alle Tryll-Fans werden voll und ganz auf ihre Kosten kommen und somit ist es ein klares Must-Read. Ein Finale, das den Leser absolut glücklich und zufrieden zurücklässt.
    Ich kann diese Reihe allen Lesefans nur wärmstens empfehlen!


    Die Reihe:
    1. Tochter der Tryll: Verborgen
    2. Tochter der Tryll: Entzweit
    3. Tochter der Tryll: Vereint


    4ratten

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    Zitate:
    "Mir ist bewusst, dass ich Arme und Beine habe, einen Bauch, ein Herz und alles, was einen Menschen ausmacht. Aber ich fühle...nichts."
    (S. 18)


    "Man hat mich in die Vergangenheit zurückgeschickt, um einem Mädchen den Hof zu machen, das den Körper hasst, in dem ich stecke. Selbst, wenn wir den Unfall überleben, bin ich geliefert. Sie wird mich niemals lieben."
    (S. 30)


    "Ich bekomme nie genug von ihr. Sie raubt mir die Sinne, doch ohne sie zu betäuben. Im Gegenteil, mit ihr habe ich das Gefühl zu schweben. Sie ist wie die Frühlingsluft, wie die Sonne auf meiner Haut, sie ist...einfach göttlich."
    (S. 215)


    Inhalt:
    Romeo trägt seine geliebte Julia zu Grabe. Von Selbstzweifeln geplagt hat er mittlerweile die wahre Seite des Franziskanermönchs Lorenzo erkannt. Doch trotz aller Bedenken leistet Romeo den Blutschwur.
    Bald darauf erwacht seine Seele in einem anderen Körper. Ab jetzt ist Romeo ein Söldner. Ihm wurde offenbart, dass seine Aufgabe nun darin besteht, mit seiner ehemaligen Geliebten, die auf der Seite der Botschafter steht, um die Seelen wahrer Liebender zu kämpfen.
    Die Leere in ihm war so groß, dass er begonnen hat, die Kämpfe mit Julia zu genießen. Siebenhundert Jahre später verändert sich jedoch Romeos Dasein...


    Romeo wurde verdammt und von den Söldnern verstoßen. Er hat eine Zuflucht in einem stillgelegten Bahnhof gefunden. Sein Körper löst sich immer mehr auf, verfaulte Fleischfetzen fallen nach und nach von ihm ab. Doch plötzlich bietet sich ihm ein Ausweg: Er soll die Seite wechseln und den Botschaftern als Friedenswächter dienen. Romeo greift nach diesem Strohhalm. Aber vorher hat er noch eine Aufgabe zu erfüllen. Romeo muss in Ariel Dragland die wahre Liebe erwecken!


    Romeo erwacht wieder im Körper von Dylan Stroud, genau zu dem Zeitpunkt nach dem gefakten Date mit Ariel während der Autofahrt. Ariel sitzt auf dem Beifahrersitz und offensichtlich verachtet sie ihn. Sie hatte, kurz bevor es zu spät war, bemerkt, dass sie das Opfer einer Wette sein sollte. Die Handlung wiederholt sich. Bevor Romeo reagieren kann, greift Ariel ihm ins Lenkrad und der Wagen schießt auf eine Schlucht zu. Romeo gelingt es, das Auto rechtzeitig zum Stehen zu bringen. Ariel hasst ihn. Schafft er es dennoch, seinen Auftrag zu erfüllen und Ariel die wahre Liebe zu zeigen? Romeo steht vor einer großen Herausforderung. Denn auch Ariel birgt ein großes Geheimnis in sich...


    Meinung:
    Nachdem mich der erste Teil dieser Serie wirklich umgehauen hat, war "Romeo für immer" eine Pflichtlektüre für mich.


    In die Geschichte bin ich auch sehr gut reingekommen. Ich habe kaum gemerkt, dass zwischen dem Lesen des ersten und des jetzigen Teils einige Monate dazwischen lagen. Dieses Empfinden liegt sicherlich auch nicht zuletzt an dem flüssigen und einprägsamen Schreibstil der Autorin.


    Erleben durfte ich die Geschichte aus der wechselnden Sicht von Romeo und Ariel gewürzt mit einigen kurzen Eindrücken von Julia in der "Ich-Perspektive". Darüber hinaus wird der Plot in der Gegenwartsform erzählt.


    Romeo hat mir in diesem Band sehr viel Spaß bereitet. Im Gegensatz zum ersten Teil hat er sich von Seite zu Seite mehr meiner Sympathien errungen. Ihn habe ich als humorvoll, draufgängerisch, treu und loyal kennenlernen dürfen. Die Liste der positiven Adjektive könnte ich bei diesem Buchcharakter sicherlich endlos erweitern. Aber überzeugt euch am besten selbst von diesem sehr gut beschriebenen Protagonisten! Er hat sich zum absoluten Gegenteil vom ersten Teil entwickelt. Gefällt mir!


    Ariel erschien zu Beginn ein wenig schüchtern und verklemmt. Aber in dieser Frau täuscht man sich enorm... Die Entwicklung, die sie im Lauf der Geschichte durchläuft, ist bemerkenswert! Man kann es wirklich so beschreiben, dass sie von einem hässlichen Entlein zu einem wunderschönen Schwan heranwächst. Klasse! Allerdings war Ariel von Anfang an mein Liebling in diesem Buch...


    Der allergrößte Kritikpunkt an diesem Buch ist für mich, wie schon beim ersten Teil, eindeutig der Buchtitel! Ich kann zwar nur für mich selbst sprechen; aber die Titel beider Teile hätten in mir (als Mann) alles andere als Neugier geweckt. Beim Lesen der Buchtitel sehe ich förmlich einen der zahlreichen Alpen-, Berg-, also Liebesromanen vor mir, in denen die Heidi immer ihren Peter oder die Agnes den Klaus bekommt. Zum Glück wurde ich nachdrücklich auf diese Buchreihe hingewiesen! Da wäre mir wirklich etwas richtig Gutes entgangen.


    Zum Ende hin, vielleicht liegt es auch daran, dass ich Vater zweier Söhne bin, hatte ich sogar Tränen in den Augen. Im Ergebnis also ein rundum gelungenes Buch mit einer abwechslungsreichen Hintergundstory!


    Urteil:
    Wie ihr den vorangegangenen Zeilen entnehmen könnt, komme ich gar nicht umhin, hier eindeutige 5 Ratten zu vergeben! "Romeo für immer" hat alles, was ich beim Lesen eines Buches brauche, um in einen entsprechenden Lesegenuss zu kommen. Spannung, Emotionen, schöne Charaktere und, und, und...
    Nicht nur für Fans von Romeo und Julia, sondern für alle, die abgerundete Geschichten mit bewegenden Charakteren und viel Spannung lieben... Absolute Empfehlung!


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    Zitat:
    "[...] mir fällt auf, was für ein schöner Anblick es ist. Stränge goldenen Lichts umschlingen mich. [...] Ich genieße den kurzen Moment, in dem alles aus purer, mit Urmaterie verwobener Zeit besteht.
    (S. 144)


    Einst konnten wir die Zeit nicht beherrschen, sie glitt uns durch die Finger. Wir hatten keine Macht über den Tod, über Hunger und Krankheit. Und dann schenkte uns die Wissenschaft ein Webmuster."
    (S. 206)


    Inhalt:
    Vor der Entstehung von Arras und der Gilde der Zwölf haben sich die Menschen bekriegt. Sinnlose Morde wurden begangen, um die Macht zu mehren.


    In Arras muss niemand Hunger leiden, die Webjungfern sorgen für das richtige Wetter zur richtigen Zeit. Die Gilde kontrolliert alles - und jeden.


    Die 16-jährige Adelice gehört zu den Wenigen, die die Fäden Arras, das Gewebe, sehen können. Doch ihre Eltern versuchen, dies zu verheimlichen. Bei der Tauglichkeitsprüfung "versagt" Adelice und gibt ihr Können preis. Doch in welchem Ausmaß, wird ihr erst später bewusst.
    Als sie von der Gilde abgeholt und zum Konvent gebracht werden soll, versucht sie zu fliehen. Ihre Eltern bezahlen dafür mit dem Leben, ihre Schwester wird anderweitig "verwoben".


    Im Konvent findet sich Adelice in einer Zelle wieder. Der Chefbutler Jost erklärt ihr, dass sie sehr wichtig sein muss, denn sonst wäre sie aufgrund ihrer mehrmaligen Vergehen längst tot.
    Welche Bestimmung hat Adelice?


    Meinung:
    Ich bin hin- und hergerissen. Einerseits fand ich die Idee der Welt richtig gut, anderseits habe ich richtig schwer hineingefunden. Man braucht mehr als das erste Drittel des Buches, um diese Welt und die Ordnung darin zu verstehen... aber erst nach gut zwei Dritteln versteht man sie wirklich - Überraschung garantiert!
    Desweiteren bin ich ein Mensch, der beim Lesen Bilder sieht. Egal wie karg manche Szenen in Büchern ausgestaltet sind, ich sehe sie vor mir. Was mir in "Cocoon" nicht so ganz gelang. Fäden der Zeit, Webrahmen, Transferieren - meine Vorstellungskraft ist hier an ihre Grenzen gestoßen oder anders gesagt, hat sich ihr eigenes Ding gesponnen, was zeitweise mit dem Gelesenen kollidierte.


    Der Leser wird schon im Prolog mit der Allmacht der Gilde konfrontiert. Die klassischen Elemente einer Dystopie sind sofort erkennbar. In sie werden nach und nach die Fantasy-Teile eingewoben, die mehr und mehr dominieren. Später ist erkennbar, dass die dystopischen Grundzüge der Geschichte allemal einen Rahmen verleihen.


    Gemeinsam mit der Hauptprotagonistin Adelice erleben wir Einblicke in die Struktur Arras. Adelice Charakter hat mir sehr gefallen, weil sie für ihre Welt so untypisch ist. Alle Mädchen reißen sich darum, dem Konvent als Webjungfer beizutreten und Arras zu dienen. Adelice wurde eingebläut, ihre Gabe zu verstecken. Sie sieht sich nicht als etwas Besonderes, trotz ihrer enormen Fähigkeiten. Sie ist stark und gibt Kontra, auch in den unpassendsten Momenten - was sie von einer Schwierigkeit in die nächste bringt.
    Sie ist mit der ihr zugeschriebenen Rolle nicht einverstanden. Sie hasst die frauendiskriminierende Machtstruktur in Arras. Doch muss sie sich eingestehen, dass auch die Frauen innerhalb des Konvents den Männern an Niederträchtigkeit in nichts nachstehen. Und so bleiben wenige übrig, denen sie wirklich vertrauen kann.
    Dass sich darunter Männer befinden könnten, die ihre Gefühle nach jahrelanger Geschlechtertrennung stark beeinflussen, birgt zusätzliche Gefahren.


    Der Chefbutler Jost ist einer von ihnen. Er war mir von seinem ersten Auftritt an positiv aufgefallen. Seine Schlagfertigkeit und Sticheleien waren mir sofort sympathisch. Je mehr wir aber von ihm erfahren, desto vielschichtiger wird er.


    Ebenso wie Erik, der mich stets bangen ließ, zu wessen Seite er denn gehörte. Undurchsichtig, beinahe bis zum Schluss - mit überraschenden Erkenntnissen.


    Eine Erwähnung als wichtiger Charakter hat auch Enora verdient. Als Adelice' Mentorin bringt sie ihr nicht nur die von der Gilde geforderten Dinge bei. Sie bringt Adelice der Wahrheit näher und unterstützt sie, wo sie nur kann. Sie verändert sich auf tragische Weise.


    Adelice erzählt ihre Geschichte aus der Ich-Perspektive im Präsens, was uns viel über sie, jedoch wenig über die Beweggründe der anderen Protagonisten verrät. So bleibt der Leser stets neugierig und wartet auf die nächste Entwicklung.


    Der Schreibstil von Frau Gennifer Albin ist leicht und flüssig. Insbesondere bei den Darstellungen der Welt hat sie sehr auf Detailreichtum geachtet: die Fäden, der Webvorgang... Ich habe sogar gelernt, mit welcher Hand ich die Fäden aufgreifen müsste, um den Verlauf der Zeit nicht zu beeinträchtigen. Dennoch war Arras für mich unwirklich und ich habe mich schwer getan, hineinzufinden. Dies ist aber mein ganz subjektiver Eindruck.


    Zu Beginn hatte ich Fragen, viele Fragen... und nicht alle wurden mir während des Lesens beantwortet. Also hoffe ich auf eine baldige Fortsetzung, über die bislang leider noch nichts bekannt ist.


    Urteil:
    Wer sich in der Welt von Arras zurechtgefunden hat, erlebt gemeinsam mit Adelice einen Kampf gegen Konventionen und Obrigkeiten, der gemischt mit völlig unerwarteten Erkenntnissen absoluten Lesegenuss bereiten kann.
    Mir fiel der Einstieg nicht leicht und so hat sich "Cocoon - Die Lichtfängerin" seine 4 Ratten nur ganz knapp verdient.


    Es ist eine absolute Empfehlung für Fans neuer Ideen, starker und rebellischer Protagonisten und überraschenden Wendungen.


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    Zitat:
    "Verräter müssen sterben, sagt das Gesetz; wer die Existenz der Sphären aufs Spiel setzt, hat sein Leben verwirkt. Der Bund ist uns Vater und Mutter zugleich, aber Abtrünnige dürfen nicht mit Nachsicht rechnen."
    (S.60)


    Inhalt:
    Der große Ausbruch hat die Menschheit geteilt. Einem Teil der Menschen ist es gelungen, in den Sphären ein neues Leben aufzubauen. Sie leben in geordnetetn Verhältnissen und alles ist in ausreichendem Maß vorhanden.
    Der andere Teil, die Prims, kämpft tagtäglich in der vorherrschenden Kälte um ihr Leben. Ihnen fehlt es an allem.
    Eleria, auch Ria genannt, lebt in einer der Sphären. Sie ist in der Reihung bereits weit nach vorn, auf die Nummer Sieben, gerückt. Ria besucht die Akademie und wird entsprechend ihrer Talente und Bestimmung trainiert.
    Zufällig wird sie Zeugin einer geheimen Besprechung. In der Sphäre soll es Verräter geben. Schockiert muss sie mit anhören, wie auch ihr Name dabei genannt wird. Daneben werden noch fünf weitere Namen als Verräter erwähnt. Alle sollen kurzfristig und ohne großes Aufsehen umgebracht werden.
    Doch nichts passiert in den darauffolgenden Tagen. Ria sucht nach Hinweisen, entdeckt jedoch nichts Auffälliges.
    Bei der nächsten Wochenversammlung wird verkündet, dass sechs Studenten die Ehre haben werden, den Präsidenten in der Sphäre "Zukunft" zu treffen. Doch die verkündeten Namen der Studenten lassen für Ria nur einen Schluss zu. Denn es handelt sich ausschließlich um Namen, die sie bei der geheimen Besprechung gehört hat. Alle Genannten stehen auf einer Todesliste! So will man also versuchen, die vermeintlichen Verräter still und heimlich aus dem Weg zu schaffen! Oder handelt es sich doch nur um einen großen Irrtum?
    Während der Fahrt mit der Magnetbahn zur Sphäre des Präsidenten kommt es tatsächlich zu einem Zwischenfall. Den sechs Jugendlichen gelingt die Flucht. Ab nun entwickelt sich ihr Leben zu einem wahren Albtraum. Aus Verrätern werden Verratene...


    Meinung:
    Als ich gehört habe, dass Ursula Poznanski eine Dystopie geschrieben hat, war mir von vornherein klar, dass ich diese unbedingt lesen muss. Immerhin gehört Frau Poznanski zu meinen Lieblingsautoren.
    Von "Die Verratenen" wurde ich auch definitiv nicht enttäuscht. Die Idee und die Umsetzung sind sehr gut gelungen. Die Sphärenwelt und ihre Bewohner an sich wurden nicht tiefergehend beschrieben; mit ihrem brillianten Schreibstil und dem perfekten Zusammenspiel der Protagonisten konnte ich darüber jedoch größtenteils hinwegsehen.


    Die Protagonisten weisen sich vor allen Dingen durch die von der Sphärengesellschaft vorgesehenen Charaktereigenschaften aus. Und diese verraten uns letztendlich nur die Stärken der handelnden Personen, lassen uns über das Gefühlsleben jedoch oftmals im Unklaren. Mit fortlaufender Geschichte erfahren wir aber dann doch noch die eine oder andere Kleinigkeit.
    Der Plot selbst ist, wie ich es aus den anderen Büchern der Autorin auch so kenne, stimmig, spannend aufgebaut und man wird von Highlight zu Highlight geführt. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass Frau Poznanski die dystopischen Elemente der Geschichte klasse mit den Stärken eines Thrillers verbunden und damit diesem Genre ein neue Richtung verliehen hat.


    Ria ist mir von Beginn an sympathisch gewesen. Ihre Stärke ist das gesprochene Wort. Durch geschicktes Training ihres Talents gelingt es ihr immer besser, Menschen in ihren Entscheidungen zu beeinflussen. Sie nutzt ihre Stärken später immer wieder dazu, der Gruppe zu helfen und den Zusammenhang zu stärken. Bis sie anfängt, an der Loyalität Einzelner zu zweifeln...
    Aureljo, Mitstudent und Rias Freund, ist der geborene und auch dafür vorgesehene Anführer und Beschützer. Nichts kann ihn in seinem Glauben und seiner Treue der Gesellschaft gegenüber erschüttern. Wirklich nichts?
    Die Prims sind in ihrem Denken und Handeln immer wieder undurchschaubar, aber wirklich sehr interessante Charaktere in der Geschichte. Nie kann man vorhersehen, wie sie als nächstes reagieren werden oder welches Ziel sie mit ihren Handlungen verfolgen. Der Gegensatz zwischen Außen- und Sphärenbewohnern könnte gar nicht größer sein.


    Alle, die einen bösen Cliffhanger erwarten, müssen hier keine Angst haben. Die Geschichte ist in sich selbst erst einmal gut abgeschlossen. Aber natürlich möchte man definitiv wissen, wie es mit den Protagonisten weitergeht.


    Alles in allem hat die Autorin mit diesem ersten Teil ihrer Trilogie einen vielversprechenden Anfang in einem für sie bisher unbekannten Terrain geschaffen. Ich hatte viel Spaß beim Lesen und war oftmals richtig gefesselt von der Geschichte.


    Urteil:
    Mit "Die Verratenen" hat Frau Poznanski wirklich einen sehr guten Einstieg in die geplante Trilogie gefunden. Trotz kleiner Kritikpunkte, die mich in meinem Lesefluss kaum gestört haben, kann man das Buch auf jeden Fall als Lesetipp bezeichnen. Für diese gut umgesetzte Idee vergebe ich deshalb an dieser Stelle 4 Ratten. Ich bin sicher, Frau Poznanski wird sich mit den weiteren Teilen der Trilogie nochmals steigern können. Ich werde definitiv die Folgebände lesen!


    Das Buch ist nicht nur eine Empfehlung für alle Fans von Frau Poznanski, sondern auch für alle Liebhaber spannungsreicher und gut durchdachter Dystopien mit einem Hauch Thriller, nennen wir es mal dystopischer Thriller.


    4ratten

    ...schade, dass Dir das Buch irgenwie nicht so liegt. Wenn Dir schon der Schreibstil nicht so gefällt, wird Dich das Buch wahrscheinlich nicht mehr überzeugen können. Das ist dann eher Geschmackssache. Die Charaktere selbst waren nicht sehr tiefgründig, aber für mich dennoch ausreichend beschrieben, weil der Plot aus meiner Sicht gut durchdacht war. Deshalb konnte ich über einige Unebenheiten auch gut hinwegsehen. Ich hoffe aber, dass Du doch noch einen guten Lesegenuss haben wirst!


    LG


    Kay

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    Zitat:
    "Mögen gute Worte dich behüten."
    (S. 3...)


    "Was wäre, [...] wenn das jemand mit dir machen würde?"
    "Was machen?"
    "Dich in Lebensgefahr bringen zum Beispiel. Gedankenlos über dein Leben entscheiden zum Beispiel."
    (S. 142)


    Inhalt:
    Der junge Autor Tom lernt während seiner größten Schreibblockade Mellie kennen. Sie ist seine Muse, diskutiert mit ihm die von ihm erschaffene Fantasy-Welt von Willerin, dem Schauplatz seiner Fantasy-Reihe. Mellie bringt Kritik ein, hängt aber - Toms Meinung nach - zu sehr an den einzelnen Charakteren.
    Tom entdeckt Notizen, die Mellie gemacht hat. Notizen über Willerin, Toms Hauptprotagonisten Laryon und einen möglichen Verlauf seiner Geschichte. Tom greift die Ideen auf und fügt den jungen Kary hinzu, auf dessen Namen er in Gesprächen über Mellies geheimnisvollen Job gestoßen ist.
    Doch anstatt sich bei der Präsentation seines neuen Werkes zu freuen, fällt Mellie aus allen Wolken und kann nicht fassen, dass er Karys Geschichte veröffentlicht und somit seinen Aufenthaltsort preisgegeben hat. War es wirklich nur Fanfiction?
    Als dann der Sohn des "Godfather of Fantasy" mit einem unveröffentlichten Manuskript seines Vaters auftaucht, ist die Verwirrung perfekt: Das uralte Manuskript beinhaltet 1:1 Teile seines neuen Romans. Mit dem Unterschied, dass eine Frau darin auftaucht, deren Beschreibung nur auf Mellie zutreffen kann. Zufall?


    Währenddessen trifft der Grenzreiter Laryon auf seiner Patrouille auf einen seltsamen Jungen namens Kary, dessen Wächter ihn beinahe tötet. Im letzten Moment hindert ihn der Junge mit den Worten "er hat eine Geschichte" daran. Laryon lässt sich darauf ein und erfährt von der Gabe des Jungen. Seine Geschichte klingt unglaublich. Doch was ist in einer Welt wie Willerin schon unmöglich? In einer Welt, in der es Schwarzmagier gibt und früher Kriege gegen sie geführt wurden?
    Wer ist dieser Junge, den jeder haben will?


    Meinung:
    Der Einstieg in die von Frau Menschig geschaffene Welt war unglaublich! Ich habe die ersten 200 Seiten in einem Rutsch gelesen, denn jedes Kapitel endete so spannend, dass ich mich nicht losreißen konnte. Es wimmelte vor unvorhergesehenen und spektakulären Wendungen. Leider flaute die Spannung nach der ersten Hälfte ab und wich für mich zu "technischen" Erklärungen, komplizierten Abläufen und dem Versuch, alles aufzuklären...


    Die Protagonisten sind allesamt toll beschrieben, haben Hand und Fuß und ihre eigenen Beweggründe.


    Der Charakter des Schreiberlings Tom blühte erst richtig auf, als Mellie in sein Leben tritt. Bislang hat er in den Tag gelebt, sich keine Gedanken gemacht und wollte nur seinen Fantasy-Epos fortsetzen. Ob er damit seinem Charakter Leid antut oder nicht, störte ihn nicht. Es ist doch nur ein Charakter eines Buches, oder? Je mehr Tom erfährt, desto mehr versteht er die unglaubliche Verantwortung, die er trägt. Was aus den "falschen" Beweggründen begann, wird zu einer tiefen Verbundenheit und einem weisen Umgang mit seiner Pflicht.


    Diesen lehrt ihn Mellie, die mit soviel Herz an Toms Protagonisten zu hängen scheint, dass es schon beinahe lächerlich klingt. Sie überzeugt Tom davon, die Aufgabe gewissenhaft zu meistern und lehrt ihn, auf ihre Art zu denken. Und vielleicht hat sich auch das Gefühl des Alleinseins in ihrem Inneren bald erledigt.


    Der Charakter von Toms Hauptprotagonisten Laryon ist ausgereift und tiefgründig. Er hat eine Vergangenheit und eine Aufgabe, die sein Leben zu seiner vollen Zufriedenheit ausfüllt. Warum sollte er mehr wollen? Warum sollte er etwas riskieren? Im Klartext langweilig (zumindest für seinen "Schöpfer" Tom). Also muss sich in Laryons Leben einiges ändern.
    Schlimmer als alles, was Laryon sich vorstellen kann, ist die Tatsache, jemand würde über ihn bestimmen. Ihm, der doch bislang die Selbstständigkeit in Person war. Wird er mit diesem Schicksal leben können?


    "Hüter der Worte" wurde als "Tintenherz für Erwachsene" propagiert, dem ich aber nur bedingt zustimmen kann. Das einzige, was sie meiner Meinung nach gemein haben, ist die Tatsache, dass sich die reale Welt mit der Romanwelt mischt.


    Im personalen Erzählstil wechselt die Autorin zwischen Toms und Laryons Perspektive. Zwischenepisoden aus einem dritten Handlungsstrang zeigen nach und nach auf, was "hinter" dem Ganzen steckt. Später wird die Handlung um Fynns Perspektive erweitert. Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen. Es ist alles sehr detailliert, aber nicht übertrieben, beschrieben.


    Was mir besonders gefallen hat: Als Rezensentin beschreibe ich Charaktere, mache mir Gedanken über Handlungsstränge, undurchsichtige Handlungen der Protagonisten oder verschiedene Genres in der Welt der Bücher. Durch Tom erhält man eine neue Sicht auf all die Dinge und bekommt eine herrliche Erklärung dafür, warum so manch ein Autor denkt, seine Protagonisten hätten ein Eigenleben.


    "Hüter der Worte" ist in sich abgeschlossen. Trotz der vielen Erklärungen habe ich immer noch offene Fragen und meine Enttäuschung, dass das grandiose Niveau der ersten Buchhälfte nicht gehalten wurde, klingt noch nach.


    Urteil:
    "Hüter der Worte" bot mir zu Beginn einen Lesespaß ungeahnten Ausmaßes. Leider konnte sich dieses Niveau nicht halten und die Geschichte verkomplizierte sich mehr und mehr. Dennoch verfolgte ich Laryons "Geschichte" und Toms Leidenschaft mit vollem Eifer und belohne dies mit 4 Ratten.


    Eine absolute Empfehlung für alle, die ein fantasievolles Abenteuer suchen und sich auch in eine Geschichte in der Geschichte hineindenken können.


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    Zitat:
    "Jahrtausendelang herrschten die Seraphim über die Menschen, von denen sie als Götter verehrt wurden, doch mit der Zeit veränderten sie sich und wurden den Menschen immer ähnlicher, bis nur noch ihre magischen Kräfte und ihre Unsterblichkeit sie von denen unterschieden, die sie einst als Götter angebetet hatten. Sie teilten die Welt der Menschen unter sich auf und wurden zu Königen, Heerführern, Gelehrten. Jahrtausende vergingen, und die Menschen vergaßen, wer die Seraphim waren; von nun an wirkten die Unsterblichen im Verborgenen. Nur wenn die Menschheit in Gefahr war, traten sie offen in Erscheinung und bewirkten das, was man als Wunder bezeichnet."
    (S. 67)


    Inhalt:
    An ihrem 15. Geburtstag passiert es: Julie Lagarde gerät in einen Tumult auf dem Kirchplatz und sieht sich schon tot. Doch ihr Wunsch nach Ruhe wird anders erfüllt als gedacht: Ein blaues Licht fließt aus ihr und der Mob löst sich auf.
    Kurz darauf erfährt Julie, dass sie nicht die leibliche Tochter des Uhrmachermeisters und seiner Frau ist. Sie ist ein Seraph und hat eine Bestimmung: Gemeinsam mit ihrem Zwillingsbruder muss sie die Welt vor der Schreckensherrschaft ihres wahren Vaters schützen.
    Doch dazu muss sie ihren Bruder finden... Was, wenn er nicht auf ihrer Seite steht?
    Gemeinsam mit ihrem treuen Freund Fédéric, dem undurchsichtigen Nicolas und Ruben geht Julie auf diese gefährliche Reise mit vielleicht tödlichem Ausgang.


    Meinung:
    Zu allererst muss ich loswerden, dass dieser im 18. Jahrhundert spielende Roman allemal historisch angehaucht ist. Würde nicht ab und an erwähnt werden, dass das Volk die Bastille gestürmt hat oder König Louis zu sehr auf seine Berater hört, hätte ich es glatt vergessen. Daher eine große Entwarnung an alle, die "Angst" vor der Zeitangabe im Klappentext haben.


    Lediglich in der Einleitung und der Veranschaulichung der äußeren Umstände der Protagonisten dominiert die Zeit vor der französischen Revolution. Die teils katastrophalen Zustände sind sehr gut beschrieben, ebenso das "bessere" Leben der Hauptprotagonistin Julie.


    Sie zog mich sofort in ihr Leben in einer der angeseheneren Familien in Paris. Julie unterhält sich in Gedanken mit ihrer Katze Songe und sieht die Farben der Menschen um sie herum, deren Aureolen, was ihr Spott der anderen Kinder einbrachte, als sie davon erzählte. Seitdem behält sie ihre Gabe für sich.
    Neben Songe ist Fédéric ihr treuester Freund. Die zu Beginn sehr oberflächlichen Gefühle ihm gegenüber werden tiefer und verwirren Julie. Denn die Autorin hat in ihrem Roman auf die klassische Dreiecksgeschichte nicht verzichtet. Julie versucht während ihrer Reise unentwegt zu ergründen, ob sie sich mehr zu Fédéric oder zu Nicolas hingezogen fühlt, die beide unterschiedlicher nicht sein können.
    Julie ist die treibende Kraft der Mission und zieht die anderen quasi mit sich. Sie hat das Sagen und bestimmt über die anderen. Sehr zum Missfallen ihres Bruders. Auch Neid ist Julie nicht fremd und wie hart es ist, sich zurückgesetzt zu fühlen, muss sie am eigenen Leib erfahren.


    Ruben ist in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, hatte eine schreckliche Kindheit. In seiner schlimmsten Zeit entdeckt er seine Gabe. Sie verleiht ihm Macht und Selbstvertrauen. Als dann noch die Comtesse persönlich an ihm interessiert ist, gibt es für ihn kein Halten mehr. Nur in ihrer Nähe fühlt er sich gut. Er wünscht sich nichts sehnlicher, als endlich an der Seite seines Vaters zu sein.
    Mit Argwohn lässt er sich von seiner Schwester und Nicolas "retten" und zur Teilnahme an der Mission überreden. Die Zweifel und der Hass auf seine Schwester und ihre "Verehrer" wächst stetig, seine Loyalität gilt immer noch der Comtesse und seinem Vater. Wird er die richtige Entscheidung treffen?


    Auch die Nebencharaktere sind tiefgründig und gut beschrieben. Mein Liebling darunter war definitiv Julies treuer Freund Fédéric, der der Geschichte mit seinen Sprüchen und seinem Humor eine wundervolle Note verleiht. Auch die Kabbeleien mit Nicolas waren sehr amüsant.
    Nicolas Charakter hat mich ein ums andere Mal überrascht. Zu Beginn war er so undurchsichtig. Als sich das Bild von ihm zu klären scheint, treten immer wieder Charakterzüge ans Licht, die die Einschätzung weiterhin erschweren.


    Die Protagonisten waren allesamt tiefgründig und gut durchdacht. Die Handlungen sind größtenteils schlüssig und nachvollziehbar.


    Die Idee von Frau Vassena hat mir sehr gut gefallen. Die Verknüpfung der "alten Götter" mit dem, was die Menschen als Engel bezeichnen. Auch die ansteigende Bedrohung parallel zur Zeit vor der französischen Revolution ist gut definiert.


    Der Einstieg in die Geschichte war interessant und machte Lust auf mehr. Im personalen Erzählstil wechselt die Perspektive zwischen Julie und Ruben, wodurch anfänglich viel Spannung aufgebaut wurde, die sich dann leider kaum steigern konnte. Die Bedrohung durch die Seraphim und die Cherubs war für mich die meiste Zeit einfach nicht greifbar genug und "Probleme" lösten sich meist wie von selbst. Nichtsdestotrotz flog ich über die Seiten und wurde mitgerissen. Frau Vassenas Schreibstil ist flüssig und leicht, abgesehen von ein paar Details nicht allzu "historisch" und ließ sich daher sehr angenehm lesen.


    Der Showdown war neben den interessanten Protagonisten das Highlight des Buches und hat mir sehr gut gefallen. "Die Prophezeiung der Seraphim" ist in sich geschlossen, bietet aber durchaus die Möglichkeit einer interessanten Fortsetzung.


    Urteil:
    In "Die Prophezeiung der Seraphim" hat Frau Vassena "Engeln" eine neue Vergangenheit verpasst. Interessante Gaben und tiefgründige Protagonisten machen die nicht allzu dominante Spannung wieder wett. Meinen Lesegenuss belohne ich mit 4 Ratten.


    Ich empfehle das Buch allen Fantasy-Fans, die Lust auf tolle Charaktere und eine mitreißende Geschichte haben. Auf das "historisch" muss ich nicht hinweisen, da es kaum spürbar ist.


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    Zitat:
    "Es gab verschiedene Formen von Stille.
    Es gab die zittrige Stille nach einer peinlichen Bemerkung, kurz bevor man losprustete. Es gab die von raschelnden Schatten umgebene Stille, wenn man nachts aufwachte. Es gab die brodelnde Stille nach einem Streit.
    Und es gab eine Stille, die unversöhnlich war. Die sich wie eine flüssige Lawine über alles ergoss. Diese Stille hier war so."
    (S. 110)


    Inhalt:
    Viktoria Ronnfeld befindet sich seit einem halben Jahr eine Strafvollzugsanstalt. Tagaus, tagein immer dasselbe. Bis sie eines Tages einen Brief ohne Absender erhält, in dessen Anrede "Kora" steht. Ihr Wunschname, von dem keiner außer ihr weiß. Der Name, mit dem sie von sich selbst spricht. Der Umschlag ist mit einem Code versehen. Als sie ihn knackt, erkennt sie die Warnung...


    Hannes Kühlberg wird von dem Gedanken an diesen einen Abend vor drei Monaten verfolgt. Seitdem geht er jeden Tag um 20.30 Uhr zum Golfplatz, um sich zu vergewissern, dass die Schilder noch in Ordnung sind. Seine Nächte verbringt er schlaflos und so ruht er tagsüber meist aus. Als er am Samstag um 15.07 Uhr aufwacht, bemerkt er sofort die Stille...


    Tamara wartet auf einen Brief von der Adoptionsstelle, um aufgrund ihrer außergewöhnlichen Umstände schon vor ihrem 16. Geburtstag Näheres über ihre leiblichen Eltern in Erfahrung zu bringen. Der Brief enthält nicht den Namen der Eltern, jedoch einen Namen, der ihr vielleicht weiterhelfen kann: Kora Ronnfeld. Sie setzt sich kurzerhand in den Zug und macht sich auf die lange Reise. Nachdem sie kurz eingenickt ist, ist es 15.07 Uhr und der Zug steht. Alle Leute sind verschwunden und die Geräuschlosigkeit ist erdrückend...


    Alissa will gemeinsam mit Freunden und notgedrungen auch ihrem kleinen Bruder Leon ein Wochenende in einem abgeriegelten Naturschutzgebiet mit Campen verbringen. Doch am Nachmittag scheint die Katastrophe perfekt: Göran und Samira sind verschwunden, unter den Notrufnummern nimmt keiner ab. Es muss etwas passiert sein. Ein Anschlag? Denn die Uhren der beiden sind um 15.07 Uhr stehengeblieben und die Stille ist allgegenwärtig. Selbst die Tiere sind verstummt.


    Alissa und Leon machen sich auf den Weg in die Stadt. Alles ist verlassen. Nur eine Person ist unterwegs: Ein Mädchen namens Tamara...


    Meinung:
    Ich war sehr neugierig auf das Buch und hatte eine End-of-Day-Geschichte erwartet. Und obwohl diese sich bis zur Auflösung auch wie eine solche "anfühlte", hat mich Frau Wagners Idee mehr als überrascht.


    Das Besondere an "Vakuum" ist definitiv der spannungserzeugende Erzählstil der Autorin. Die Wahl der unterschiedlichen Perspektiven tragen einen großen Anteil daran. Denn jeder Protagonist "beginnt" am Freitag, den 16. August und erlebt die Zeit bis zum Verschwinden der anderen und hat daher einen eigenen Spannungsbogen.
    Nur Kora hat eine Sonderstellung: Das Buch beginnt mit ihrem ersten Kapitel bereits am Donnerstag und endet noch vor dem "Geschehen".


    In Form von Rückblenden, Erinnerungen und Gedanken erfährt der Leser Stück für Stück etwas von den Hauptprotagonisten. Sie alle tragen ein Geheimnis, dessen Auflösung ich entgegenfieberte.


    Kora sitzt im Gefängnis, hat Angst in der Dunkelheit und bleibt stets für sich. Sie verschließt sich den anderen. Warum wurde sie inhaftiert?


    Hannes war bis zu dem Vorfall vor drei Monaten ein unternehmungslustiger junger Mann, der gemeinsam mit Emma viel Spaß hatte. Doch seit diesem einen Abend meidet er Emma. Was ist passiert? Warum kontrolliert Hannes jeden Abend Schilder auf dem Golfplatz?


    Tamara ist adoptiert, fühlt sich zwar wohl bei ihren "Eltern", wird aber überbehütet. Mit ihrer früheren Freundin Fiona ist sie zerstritten. Der Brief der Adoptionsstelle bedeutet Hoffnung für sie... Was ist damals passiert?


    Alissa ist genervt von Leon. Egal was er tut, er kann ihr nichts recht machen. Alissa denkt ständig an Nina, die sie sogar in Gestalt eines angreifenden Schwanes zu verfolgen scheint.
    Leon hingegen bewundert Alissas Art. Er denkt nicht mit Schrecken an Nina. Er vermisst sie.
    Wer ist Nina und was ist damals geschehen?


    Im Nebel müssen sich alle ihren Ängsten stellen...


    Ihr seht die vielen, vielen Fragen, die nach Antworten schreien und könnt euch so vielleicht vorstellen, warum ich immerzu weiterlesen musste.


    Der gewählte personale Erzählstil aus den wechselnden Perspektiven schafft genug Bindung zu allen Charakteren und lässt Zug um Zug die Verbindung erkennen.
    Frau Wagners Schreibstil ist flüssig und teilweise sehr bildhaft. Die Stille in "Vakuum" ist so allgegenwärtig und erdrückend, dass ich mich beim Lesen über jedes Nebengeräusch freute.
    Die geschriebene Aussprache mancher Wörter (Fra-hankfurt, Morning has brooooken) hat meinen Lesefluss etwas gestört, ist aber vermutlich eine Sache der Vorlieben.
    An einigen Stellen "überdehnte" die Autorin den Spannungsbogen und ich hätte den Protagonisten den nächsten Schritt am liebsten zugerufen.


    Dem Buch liegt eine interessante Idee zugrunde, die erst in Form der überraschenden "Auflösung" erklärt wird. Meine Erwartungen an das Ende lagen irgendwie höher und es ließ mich auf unbefriedigte Art zurück.


    Urteil:
    Bei "Vakuum" ist definitiv der Weg das Ziel. Soviel Spannung und Erwartung verspüre ich selten beim Lesen und vergebe daher sehr dicke 4 Ratten.
    Wem die Grundidee (und daher das Ende) mehr zusagt, erlebt hier ein spannungsgeladenes Abenteuer der Extraklasse.
    Meine Empfehlung geht aber an alle, die den Nervenkitzel und Pageturner-Effekt lieben und vor einer anderen Geschichte als vielleicht erwartet nicht zurückschrecken.


    4ratten

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    Zitat:
    "Auf dieses Zeichen hin schob der maskierte Inquisitor den Wandschirm neben Laura zur Seite und enthüllte ein Metallgestell, an dem zahlreiche Werkzeuge hingen, mit denen ein normaler Mensch Nägel in die Wand geschlagen, Äpfel geschält oder Rosen geschnitten hätte."
    (S. 116)


    "Ein halb entkleideter Haufen Mensch lag dort in einer Lache aus Blut, die im Schein der Sonne beinahe unnatürlich schön rot leuchtete."
    (S. 287)


    Inhalt:
    Nach dem Sternenfall finden viele Menschen Zuflucht in Arcadion. Arcadion ist wortwörtlich das Paradies auf Erden. Erschaffen und regiert vom Lux Dei. Ringsum liegt die Welt in Trümmern, Schutt und Asche. Doch auch Arcadion wird von vielen Übeln bedroht. Allen voran bedeuten die Invitros die größte Gefahr für die Gesellschaft.


    In dieser Welt lebt die sechzehnjährige Carya. Sie genießt das Privileg, eine höhere Schule besuchen zu dürfen. Außerdem ist Carya Mitglied in der Templerjugend, einer Jugendorganisation des Lux Dei.
    Viel Zeit verbringt Carya mit ihrer besten Freundin Rajael. Rajael stellt ihr eines Tages Tobyn, ihren neuen Freund vor. Tobyn jedoch wirkt unruhig und gehetzt. Als er kurz mit Rajael unter vier Augen sprechen will, beobachtet Carya, wie Tobyn ihrer Freundin etwas zusteckt. Dann verschwindet Tobyn, ohne sich zu verabschieden.
    Bei einem Ausflug der Templerjugend in den Lichtdom, trifft Carya das erste Mal auf Jonan. Bei einem kurzen Blickkontakt mit Jonan fährt es Carya durch Mark und Bein. Was hat das zu bedeuten? Jonan ist immerhin ein schwarzer Templer, Mitglied der Elitegarde Arcadions.
    Jonan trifft bei einem späteren Einsatz in einem Chemielabor auf Tobyn, verwundet ihn und nimmt ihn gefangen. Doch was wollte dieser Tobyn im Invitrolabor?
    Am nächsten Tag will Rajael dringend mit Carya sprechen. Sie braucht ihre Hilfe. Rajael weiht Carya in Tobyns Geheimnis ein. Tobyn ist ein Invitro, ein Künstlicher. Rajael bitte Carya um Hilfe. Sie weiß, dass sie Tobyn nicht retten kann, aber sie möchte ihn ein letztes Mal sehen. Carya gelingt es, eine Einladung zur Verhandlung des Invitros zu erhalten. Zusammen mit ihrer Freundin sitzt sie in einer der Zuschauerlogen. Doch dann kommt es zu einem Zwischenfall. Rajael hat Carya offensichtlich nur benutzt. Carya handelt intuitiv. Carya und Rajael gelingt es, aus dem Gebäude zu fliehen. Doch nun verändert sich Caryas Leben schlagartig. Und plötzlich erhält sie von unerwarteter Seite Hilfe...


    Meinung:
    Mit Arcadion hat der Autor eine wirklich einzigartige Welt erschaffen, die sehr real auf mich gewirkt hat. Oberflächlich betrachtet ist Arcadion tatsächlich das Paradies auf Erden. Aber wehe, man gräbt etwas tiefer! Dann stößt man auf grausame Wahrheiten und Tatsachen, die man so nicht erwartet hatte.
    Ich gebe zu, dass mich die Geschichte nicht von Beginn an völlig in sich aufgesaugt hat. Das mag mitunter auch an den vielen Schachtelsätzen gelegen haben, die ich dann wiederholt lesen musste, um den Inhalt auch aufzunehmen. Aber mit höherer Seitenzahl hatte ich den Eindruck, dass diese immer weniger wurden und letztendlich ganz verschwunden waren. Auch lief es für meinen Geschmack zumindest am Anfang alles etwas zu glatt. Doch als ich zur Meinung gelangt bin, dass nicht mehr viel passieren würde, wurde ich förmlich überrascht. Plötzlich hielt ich das Buch wie gebannt in meinen Händen und war aufgrund der vielen unvorhersehbaren Wendungen absolut gefesselt. Immer, wenn ich dachte, ich weiß wie die nächste Szene ablaufen wird, hat der Autor dann eine für mich unvorhersehbare Wendung eingebaut. Diese Entwicklung hatte ich nach dem doch etwas seichten Einstieg nicht mehr erwartet!


    Die Kapitel werden im personalen Erzählstil zum Großteil aus Caryas Sicht erzählt. In einigen Kapiteln erleben wir die Eindrücke von Jonan. In Summe kann man sagen, dass der Autor den Plot damit wirklich gut beschrieben hat.
    Seine Charaktere beschreibt Herr Perplies beinahe mehr als vorstellbar. Hier kann man nur sagen: Hervorragend umgesetzt!


    Die Hauptprotagonistin Carya ist fest in die Welt Arcadions integriert und wird aufgrund dieses einen Ereignisses von einen auf den anderen Tag aus ihrem gewohnten Leben gerissen. Man kann Carya als intelligent und hübsch beschreiben. Im Lauf der Geschichte kommt noch eine gehörige Portion Selbstbewusstsein und Stärke hinzu.


    Jonan ist ein von der ersten bis zur letzten Seite durchgehend einprägsamer und präsenter Charakter. Trotz seiner anfänglichen Zugehörigkeit zur für den Leser "bösen Seite" war er mir dennoch gleich sympathisch. Und diese Sympathie hält das ganze Buch lang an. Er vermittelt Ruhe und Besonnenheit und weiß immer, wie der nächste Schritt zu machen ist.


    Ein für mich absolut erwähnenswerter Nebenprotagonist ist definitiv Pittlit. Ihm begegnet Carya kurze Zeit nach dem Zwischenfall bei der Verhandlung. Als Straßenjunge strotzt er nur so vor Eigenständigkeit und Freiheitsdrang. Immer hat einen einen frechen Spruch auf den Lippen. Aber in ihm steckt auch noch mehr! Lasst euch überraschen, ihr werdet ihn lieben!


    Abschließend kann ich nur nochmals bestätigen, dass hier eine wirklich gute Idee von einer komplexen andersartigen Welt hervorragend umgesetzt wurde. Wer nach den ersten Seiten nicht gleich hundertprozentig in die Geschichte hineinkommt, sollte auf jeden Fall dranbleiben. Ihr werdet mit einem logischen Aufbau, gehöriger Spannung, schlagfertigem Humor und sogar ein wenig Romantik belohnt!


    Urteil:
    "Flammen über Arcadion" ist mit Sicherheit nicht für zartbesaitete Seelen. Trotz der im Endeffekt zu vernachlässigenden Anlaufschwierigkeiten hat sich das Buch durch seine rasanten Wendungen, überraschenden Szenenwechsel und den sehr vorstellbaren Beschreibungen auf jeden Fall 5 Ratten erkämpft.
    Ein Must-Read für alle Fans logisch aufgebauter und einprägsamer Dystopien mit Spannungsbögen, deren Auflösung nicht unbedingt immer den erwarteten Verlauf nimmt.


    5ratten