Beiträge von his her books

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    Zitat:
    "Wir beide sind uns ziemlich ähnlich."
    "Ja, aber das bedeutet nichts."
    "Warum?"
    "Na ja, weil du heute zurück zu meinen Feinden gehst. [...] Wenn ich Glück habe, sehe ich dich nie wieder. Sonst hätten wir nämlich Krieg und ich müsste dich verletzen."
    (S. 279)


    Inhalt:
    Wendy nutzt ihre Überzeugungskraft und flieht gemeinsam mit Rhys aus Förening.
    Kurz darauf wird sie von den Vittra entführt - zusammen mit Rhys und Matt. Der König der Vittra, Oren, erzählt ihr die Wahrheit über ihre Herkunft, die Elora ihr bislang verschwiegen hat.
    Welche Konsequenzen soll Wendy nun daraus ziehen?
    Zum Glück tauchen Finn, Tove und Wendys neuer Tracker Duncan auf und befreien die Drei aus Ondarike, der Stadt der Vittra, und bringen sie zurück nach Förening.
    Matt und Rhys, beides Menschen, kommen sich immer näher. Wendy fühlt sich ausgeschlossen, zerrissen, "entzweit" und weiß nicht mehr, zu wem sie gehört.
    Gefühle oder die Pflicht einer Prinzessin? Wendy muss sich entscheiden...


    Meinung:
    "Entzweit" schließt beinahe nahtlos an "Verborgen" an. Schon nach den ersten Seiten war ich wieder mitten in Wendys Leben. Durch kurze Rückblenden und Beschreibungen erläutert die Autorin wichtige Ereignisse aus Band 1 und verstärkt so das Gefühl, nie eine Pause gehabt zu haben.


    In Wendys Leben geht es immer noch drunter und drüber. Kaum ist sie aus Förening geflohen, taucht Finn auf und ihre Emotionen kochen über. Kann sie ihn wirklich für das hassen, was er ihr angetan hat? Finn macht ihr wieder einmal klar, dass Wendy nur sein Job ist und dass es niemals eine gemeinsame Zukunft geben kann. Hat er die ganzen Gefühle nur gespielt? Hat er keine Probleme mit dem Vertrag, der zwischen Elora und Aurora geschlossen wurde?
    Wendy wird in diesem Band stärker und stärker. Gemeinsam mit Tove trainiert sie ihre Kräfte und je mehr sie über die wahren Hintergründe ihres Schicksals erfährt, desto stärker wird ihr Instinkt, das beste für die Tryll zu wollen. Sie wird immer mehr zur Prinzessin und bringt Verständnis für Eloras Situation auf, was die beiden einander näher bringt.


    Mein Liebling in "Entzweit" war definitiv Loki, der Vittra, zu dem Wendy einen Draht zu haben scheint. Durch seine Sprüche und Schlagfertigkeit würzt er die Geschichte mit einer Prise Humor. Ich habe stets gehofft, mehr von ihm Lesen zu dürfen.


    Und wo wir schon bei männlichen Protagonisten sind: Was fehlte in Band 1 zur typischen Jugendgeschichte?
    Genau: die Entscheidung zwischen verschiedenen jungen Männern. In "Entzweit" läuft das aber nicht ganz so stereotypisch ab. Lasst euch überraschen!


    Auch jenseits des Trainings tut sich einiges: "Entzweit" überrascht den Leser mit neuem Wissen über Tryll und Vittra und führt so zu Wendungen, die mir sehr viel Spaß bereitet haben.
    Mir gefiel der Vergleich zu den Montagues und Capulets, den Loki zog, als er nach dem Ursprung der Feindschaft zwischen Tryll und Vittra gefragt wird. Aber Wendy ist nicht Julia... Ihre Beziehung zu den Vittra ist anderer Natur.


    Auch zu bereits bekannten Charakteren erhalten wir neue Hintergrundinfos. So erschließt sich dem Leser endlich, warum Wendy "so wichtig" ist und welches ihre Bestimmung sein muss.


    Der Schreibstil von Frau Hocking ist nach wie vor angenehm und flüssig zu lesen. Durch die gewählte Ich-Perspektive hat der Leser einen besonderen Draht zu Wendy und ihrem Gefühlsleben, das nicht immer ganz so schlüssig ist, wie sie es gerne hätte.


    Urteil:
    Durch "Entzweit" erschließen sich dem Leser neue Hintergründe und er lernt zu verstehen. Frau Hocking hat die "Tochter der Tryll-Reihe" fantastisch fortgesetzt und mich mit überraschenden Wendungen und neuen Sympathien in ihren Bann gezogen. Es ist definitiv kein Must-Read, bot mir aber absoluten Lesegenuss. Ich oute mich als Fan und vergebe an dieser Stelle 4 Ratten.


    Es ist ein Must-Read für Fans des ersten Bandes. Durch die verständlichen Rückblicke kann ich dieses Buch aber auch getrost an alle anderen Fans einer locker-leichten Fantasy-Geschichte empfehlen.


    4ratten

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    Zitat:
    "Das Leben besteht aus Risiken. Man nimmt die Vergangenheit zur Kenntnis, schaut aber nach vorn. Leben bedeutet, Fehler zu riskieren, aber zu glauben, dass wir alle Vergebung verdient haben."
    (S. 382)


    Inhalt:
    Gabry wächst in Vista auf, einem vor den menschenfressenden Mundo geschütztem Bereich. Außerhalb der Barriere befindet sich ein alter Vergnügungspark. Gemeinsam mit Freunden ihrer Freundin Cira und dessen Bruder Catcher wagt sie sich nach draußen.
    Ein Breaker überfällt die Jugendlichen. Zwei sterben und drei Infizierte können später in Gewahrsam genommen werden. Zwei andere Infizierte können fliehen.
    Gabry kann sich nach Hause schleichen, ehe die Miliz den Vorfall bemerkt. So entkommt sie dem Urteil des Rates, worauf die inhaftierte Cira darauf besteht, dass Gabry Catcher ausfindig macht.
    Noch während sie Pläne schmiedet, erfährt sie von ihrer Mutter, dass sie im Wald aufgefunden wurde und nicht ihre leibliche Tochter ist.
    Gabry macht sich übers Meer auf, die Barriere zu umgehen und landet zwischen zahlreichen Mundo. Ein Junge namens Elias rettet sie und zeigt ihr den Weg zu Catcher, der noch nicht wiedergekehrt ist. Auf dem Heimweg rettet Elias sie erneut. Aber was hat er nur zu verbergen?


    Meinung:
    "Das Meer der tausend Seelen" ist Band 2 der Serie, doch auch wer - wie ich - den "Wald der tausend Augen" nicht gelesen hat, findet problemlos in die Geschichte hinein, da es sich bei der Hauptprotagonistin um die "nächste Generation" handelt.
    Bereits nach den ersten Seiten war ich von der Geschichte gefesselt. Auf so wenigen Seiten passierte bereits so viel, dass ich mich fragte, was denn noch kommen würde. Ich befürchtete einen stetigen Abfall dieser so früh aufgebauten Spannung, die sich aber überraschender- und erfreulicherweise beinahe konstant durch das ganze Buch halten konnte.


    Dies ist vielleicht nicht unbedingt der Hauptprotagonistin Gabry selbst zu verdanken, sondern den Nebencharakteren, von denen jeder einzelne für überraschende Wendungen oder schockierende Handlungen sorgte, durch die Gabry sich aber immer weiterentwickelt.
    Sie wird durch zahlreiche Schicksalsschläge von der ängstlichen, pflichtbewussten und loyalen Tochter zu einer starken Frau, die weiß, was sie will und sich nicht von Ängsten hindern lässt, ihre Ziele zu verfolgen. Sie überwindet viele Hindernisse und kämpft mehr als einmal gegen den starken Drang an, sich einfach wieder dem Strom der anderen anzuschließen.


    Die "romantischen" Gefühle spielen in dem Buch eine große Rolle, sind aber definitiv nichts für diejenigen,, die auf "Kuss und große Liebe" hoffen. Denn schon kurz nach Gabrys allerersten romantischen Emotionen und dem ersten Kuss mit Catcher wird dieser infiziert, was einem Todesurteil gleich kommt. Auch der fremde Junge Elias erweckt etwas in ihr und sie schämt sich für ihre Gefühle ihm gegenüber, für ihre "Untreue".


    Doch das alles ist nur die Spitze eines Eisbergs voller Verstrickungen in der Vergangenheit, neuer Wendungen, die mich nur laut aufschreien ließen und all meine "Pläne" zunichte machten und mich mit den Protagonisten bangen ließen.
    Durch die gewählte Ich-Erzählform im Präsens fühlt sich der Leser sehr nah an Gabry und weiß nie, was ihn bzw. die Protagonistin als nächstes erwartet.


    Frau Ryans flüssiger Schreibstil fesselt zusätzlich und katapultiert den Leser auch nach einer kurzen Pause innerhalb weniger Sätze wieder mitten ins Geschehen. Der Grundtonus des Buches ist etwas stumpf und düster, was perfekt zu der Situation passt und die wenigen romantischen Szenen umso wichtiger und imposanter erscheinen lässt.


    Das Ende ist (vorerst) zufriedenstellend, jedoch bleiben "Aufgaben" und Versprechen offen, die mich zum Lesen des nächsten Bandes zwingen.


    Urteil:
    "Das Meer der tausend Seelen" hat mich mehr als positiv überrascht. Die so unvorhersehbaren Wendungen helfen locker über kürzere Durststrecken hinweg, die man aber durchaus auch als Verschnaufpause ansehen könnte. Gabrys Geschichte konnte mich so überzeugen, dass ich an dieser Stelle gute 4 Ratten vergebe.


    Es ist eine Empfehlung für Fans Untoter und ihrem Hunger auf Menschen, die vor Überraschungen und unerwarteten Wendungen nicht zurückschrecken und nicht allzusehr auf ein Happy End für alle Charaktere pochen.


    4ratten

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    Zitat:
    "Er ist ein Held. Die Straßen dieser Welt sind voll von Menschen wie ihm. Nur sind sie alle tot."
    (S. 142)


    "In letzter Zeit verwandeln sich zu viele Gesichter in teuflische Fratzen. Mein Glaube an die Menschheit hat sich zu einem dünnen Nebel verflüchtigt."
    (S. 299)


    Inhalt:
    Vor 18 Monaten schlug die Seuche zu. White Horse, benannt nach dem ersten Reiter der Apocalypse. Einer nach dem anderen beginnt sich zu erbrechen und stirbt. 90% der Menschheit sind betroffen, 5% sind immun. Doch es ist nicht nur eine Krankheit, sondern eine Mutation. Die übrigen 5% der Bevölkerung verändern sich...


    Zoe ist 29, als das Gefäß in ihrer Wohnung auftaucht. Ein unscheinbares Tongefäß, eine Antiquität. Anstatt den Wachsverschluss zu öffnen, geht sie zum Therapeuten und versucht, mit dem Umstand klar zu kommen, dass es, ohne Einbruchsspuren zu hinterlassen, dort aufgetaucht ist. Nach und nach werden Bekannte und Freunde krank, kurz darauf gibt es erste Tote.
    Plötzlich spielt auch das Klima verrückt. Es heißt, Experimente scheinen misslungen zu sein.


    18 Monate später befindet sich Zoe in Italien. Sie leidet immer noch an ihrer Schwangerschaftsübelkeit. Gegen White Horse scheint sie immun zu sein. Sie trifft auf die blinde Lisa und rettet diese aus ihrer ausweglosen Situation. Gemeinsam versuchen sie, die Fähre nach Griechenland zu erreichen. Lisa wird schwächer und schwächer. Ist sie vielleicht auch erkrankt?


    Die zwei Frauen werden verfolgt. Plötzlich ist Lisa verschwunden und Zoe spürt das Seil an ihrem Hals. Die Stimme eines Mannes fragt sie, warum sie noch nicht tot sei.


    Meinung:
    Die Autorin hat für dieses Buch einen sehr eigenen Schreibstil gefunden, der definitiv zuerst erwähnt werden muss: Die Perspektive wechselt nicht zwischen verschiedenen Protagonisten im herkömmlichen Sinn, sondern zwischen der Zoe JETZT und er Zoe DAMALS. So erhielt ich aus der jetzigen Perspektive Infos über die Vergangenheit, erlebte aber gleichzeitig Schritt für Schritt, was damals passiert ist. Beide "Zoes" erzählen ihre Geschichte in der Ich-Perspektive im Präsens.


    Die ersten Seiten werfen stilbedingt so dermaßen viele Fragen auf, dass ich nicht anders konnte, als schnell nach Antworten zu suchen.


    Nach einem kurzen Prolog wird der Leser mit einem Weltuntergangsszenario in zwei Stufen und einer abgestumpften und brutalen Hauptprotagonistin konfrontiert, die ihn nur erahnen lässt, was sie bis zu diesem Zeitpunkt erlebt hat. Denn nur bruchstückhaft bekommen wir über die Rückblicke weitere Details zu der Seuche, zum Krieg und zu ihr.


    Damals:
    Das Gefäß steht plötzlich in ihrer mehrmals gesicherten Wohnung, die Zoes verstorbener Mann ihr hinterlassen hat. Zoe ist eine einfache Reinigungskraft bei Pope Pharmaceuticals als nach und nach immer mehr Menschen erkranken. Um mit jemanden über das Gefäß reden zu können, besucht sie den Therapeuten Nick Rose. Während viele in ihrem Leben erkranken und sterben, ist er ihre Konstante. Sie entwickelt zarte Gefühle für ihn, doch dann wird er in den Krieg gerufen. Zoe klammert sich gemeinsam mit ihrer Schwester an die Hoffnung, dass deren Mann und Nick unverletzt zurückkehren. Während die Seuche immer mehr um sich greift und Zoe auch ihren letzten Anker verliert, gerät sie in die Obhut des Militärs. Der dortige Psychologe ist Nick. Die beiden lassen ihre Gefühle füreinander endlich zu - dann verschwindet Nick über Nacht.


    Heute:
    Zoe erlebt die Hölle auf Erden, während sie sich durch Italien kämpft. Sie versucht, ihre Menschlichkeit zu bewahren, wie sie es nennt. Für ihr Ungeborenes. Doch schon der Versuch allein ist schwer. Denn der "Schweizer", der sich im ersten Moment noch wie ein Verbündeter verhält, ist grausam, voller Tötungsdrang - und er trachtet nicht nur nach Zoes Leben.


    Vergleicht man die Zoe "damals" mit der Zoe "jetzt" sieht man die Folgen, die diese Apokalypse in Menschen auslöst. Ich war stets versucht, die guten Seiten der Protagonisten zu finden, teilweise aber vergeblich. Dies spiegelt für mich aber die wahre Natur eines derartigen Horrorszenarios wider.


    Man merkt beim Lesen sofort, dass es kein Jugendbuch ist. Die düstere Stimmung und die Brutalität sprechen Bände. Die Atmosphäre ist der Situation angepasst recht kühl und emotionslos. Der Schreibstil ist kurz und bündig, keinesfalls überdetailliert. Selbst für Beschreibungen findet die Autorin "kalte" und "pessimistische" Adjektive und Vergleiche.


    Die Idee des Buches ist durchaus plausibel: das erschaffene Virus gepaart mit den Versuchen, das Wetter zu beeinflussen - beides nicht allzu weit hergeholt. Dennoch ist die Verbindung beider Szenarien zuviel des Guten und wirkt überladen und verwirrend.


    Spannung ist - wie bereits erwähnt - vom ersten Kapitel an vorhanden. Doch es benötigt sehr viel Konzentration und Auffassungsgabe, die Fülle an Details aus Vergangenheit und Gegenwart zusammenzufügen und nicht den Faden zu verlieren. Das letzte Drittel des Buches hielt unerwartete Wendungen und Überraschungen bereit, die mein Herz höher schlagen ließen.


    Urteil:
    Brutal und verwirrend, auf der anderen Seite aber spannend und überraschend. "White Horse" ist keine leichte Kost und daher sicherlich nicht für jeden geeignet. Zoes Apokalypse konnte mich im einen Moment mitreißen und im nächsten saß ich völlig verwirrt da. Durch dieses Auf und Ab ist "White Horse" knapp an einer Empfehlung vorbeigeschrammt und erhält von mir sehr, sehr gute 3 Ratten.


    Es ist eine Empfehlung für Fans des "anderen Schreibstils", die sich ohne Unterbrechungen komplett auf diese Geschichte einlassen können und keine Angst davor haben, mit einer sehr realen Brutalität konfrontiert zu werden.


    3ratten

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    Zitat:
    "Du hast mir mein Leben gestohlen.
    Und ich hole es mir zurück."
    (S.30)


    "Willkommen im Spiel des Lebens, Emily.
    Du hast die Wahl.
    Sieg oder Tod."
    (S.67)


    Inhalt:
    Emilys 18. Geburtstag ist in wenigen Tagen. Vorerst macht sie jedoch einen großen Schritt in die Selbstständigkeit. Sie beginnt ihr Studium am King's College und zieht in ein Wohnheim. Doch bereits in der ersten Nacht wird sie von schaurigen Träumen aus dem Schlaf gerissen. Oder war tatsächlich jemand in ihrem Zimmer? Ihre Situation spannt sich weiter an, als eine Botschaft an ihrem Schließfach hinterlassen wird.
    Dann wird sie in der U-Bahn von Betrunkenen angegriffen. Wie durch ein Wunder tauchen Squatter - Obdachlose - auf und "retten" sie. Doch nicht ohne Hintergedanken: Die Leiche eines der Angreifer wird gefunden - mit einer Nachricht für Emily...
    Und das Spiel beginnt.


    Meinung:
    Der Prolog erzählt von der Entführung eines Jungen und spielt 13 Jahre vor der eigentlichen Geschichte. Allein durch diesen kurzen Einblick wird der Leser unglaublich neugierig gemacht und wartet gebannt darauf, mehr über den Jungen zu erfahren.


    Neben der Hauptprotagonistin erfahren wir am meisten (und doch nichts) über den "Spieler". Derjenige, der Emily dies alles antut. Denn den Kapiteln aus Emilys Perspektive (in 3. Person erzählt) werden kursiv gedruckte Kapitel eingefügt, die "seine" Sicht auf die Dinge erläutern. So wird der Leser noch einmal besonders animiert, sich an dem Rätselraten um den geheimnisvollen Spieler zu beteiligen.


    "Spiel des Lebens" ist ein Thriller, der mehr auf Spannung als auf tiefgründige/nachvollziehbar handelnde Protagonisten setzt. Der Leser erfährt aber genügend, um sich in die Charaktere hineinzuversetzen:


    Emily wird von ihrer Mutter überbehütet und ist froh, endlich ihre Selbstständigkeit unter Beweis zu stellen. Die ist vermutlich auch der Grund, wieso sie sich mit ihren stärksten Ängsten konfrontiert - auf das Spiel einlässt - anstatt zu kapitulieren.
    Dazu kommt, dass sie ihre Ängste zwar kennt, aber nicht weiß, worauf sich diese begründen. Je weiter das "Spiel" voranschreitet, desto mehr Erinnerungsfetzen bekommt sie zu fassen - und kommt so der tödlichen Ursache des Ganzen auf die Spur. Denn das "Spiel des Lebens" wird zum "Spiel des Todes".


    Der Charakter des Spielers war für mich sehr interessant. Man spürt den Hass, die Gerissenheit und Durchtriebenheit. Er ist ein Planungsfanatiker und muss alles im Griff haben. Sein Spiel wurde jahrelang geplant und in der Wahl der Quelle seiner Rätsel erkennt man, wie er sich selbst bzw. Emily sieht.


    Der Schreibstil des Autors ist flüssig und ohne große Ausschmückungen, die das großartige Tempo des Buches ausgebremst hätten. Nach wenigen Sätzen stach mir jedoch eines unangenehm ins Auge: Da das Buch in Vergangenheitsform geschrieben ist, hat Herr Etzold für Erinnerungen und kurze Rückblicke das Plusquamperfekt verwendet. Dies führte dazu, dass teilweise in einem einzigen Satz bis zu 4x "hatte" vorkommt.
    Nach dem ersten Drittel wurde das Ganze entweder besser oder es ist mir nicht mehr aufgefallen.


    Denn die Spannung und der Drang, weiterzulesen, dominieren das Buch. Der Leser wird häppchenweise mit Indizien gefüttert, die ihn zur Tätersuche animieren. Durch das Hinzufügen neuer Charaktere wird der Spannungsbogen stets aufrecht erhalten.


    Die Auflösung bzw. das Motiv waren für mich nicht ganz so schlüssig... Oder ich kann mich nicht in einen Psychopathen hineinversetzen - aber das ist auch gut so.


    Das Buch ist in sich zwar abgeschlossen, endet aber mit einem Cliffhanger, der definitiv Lust aufs Weiterlesen macht.


    Urteil:
    "Spiel des Lebens" ist spannend und mitreißend, teilweise jedoch nicht nachvollziehbar. Ich habe zwar wenig Erfahrung mit Thrillern, hatte mir aber etwas mehr erhofft. Als Must-Read würde ich "Spiel des Lebens" daher nicht bezeichnen, eine Empfehlung in Form von 4 Ratten hat es für mich aber gerade so erreicht.


    4ratten

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    Zitat:
    "Du stehst heute hier, weil du eines Verbrechens für schuldig befunden wurdest, für das es in unserer Welt keine Entsprechung gibt. [...] ein Verhältnis mit einem Mann [...] Für ein solches Verbrechen kann es nur eine Strafe geben: den Tod."
    (S. 164)


    "Es gibt das Recht der Menschen, und es gibt das Recht der Götter. Wenn euch das nicht gefällt, könnt ihr es auch Schöpfung oder Naturgesetz nennen. Letztendlich läuft es auf dasselbe hinaus. Ich spreche von der größten Kraft des Universums: der Liebe."
    (S. 165)


    Inhalt:
    Der Hoffnungsschimemr für die Menschen in und um die Stadt ist verblasst. Der Inquisitor hat die Hilfe der Frauen abgelehnt und strebt einen neuen Großangriff auf die "Hexen" an, für die er die Unterstützung der Clans benötigt.
    Gerüchte verbreiten sich über Stadt und Land: Eine junge Brigantin namens Juna soll gemeinsam mit einem Mönch namens David geflohen sein, zu einem Ort, der "Zuflucht" genannt wird.


    Nach einem weiteren Übergriff der Heiligen Lanze beschließt der Hohe Rat, einen letzten Versuch zu wagen, mit den Männern ohne Krieg zusammenzuleben: Der Inquisitor muss getötet werden. Eine Gruppe von vier Brigantinnen und der Heilerin Gwen machen sich als Mitglieder der Heiligen Lanze getarnt auf den Weg in die Stadt. Doch was sie dort im Untergrund erwartet, war nicht eingeplant.


    Im Norden der Stadt findet der jährliche Heuert-Wettkampf statt. Logan ist der jüngste Finalkämpfer aller Zeiten. Durch eine List gewinnt er den Kampf und somit regiert sein Warlord Alexander für ein Jahr lang die Außenbezirke.
    Bei einem Treffen mit dem Warlord erfährt Logan von dessen Sohn Cedric von einem Wanderer, der in der Stadt Quartier bezogen haben soll und von einem Ort erzählt hat, an dem Männer und Frauen als Familie zusammenleben. Logan geht den Hinweisen über den Aufenthaltsort des Wanderers nach und rettet dabei einen verletzten Jungen, in Kleider der Heiligen Lanze gehüllt...


    Meinung:
    Wer meine Rezension zu Band 1 "David und Juna" kennt, weiß, wie begeistert ich von dem Buch war. Da Teil 2 neue Hauptprotagonisten hat, liegt die Vermutung nahe, dass sich die Geschichte wiederholt. Aber zu meiner Freude tut sie das keineswegs.


    Schon allein die Hauptcharaktere haben ganz andere Persönlichkeiten als David und Juna:


    Gwen, die frühere Partnerin der starken Juna wandelt sich in der Geschichte zusehens: Sie ist anfangs einfach nur enttäuscht und kann nicht verstehen, warum Juna sie verlassen hat - für einen Mann! Sie steckt ihre ganzen Kräfte in ihre Arbeit und ihre ganze Zuneigung in ihr Kätzchen. Von Magdalena soll sie in den Kreis der Eiren aufgenommen werden, den Titel einer Heilerin tragen. Doch vor lauter Gedanken an Juna versagt sie bei der Prüfung. Nach einem weiteren Überfall der Männer besticht Gwen durch ihre konzentrierte Art und rettet einer jungen Frau das Leben - und wird offiziell zur Heilerin ernannt. Das neugewonnene Selbstbewusstsein und ihr gesamtes Weltbild gerät ins Wanken, als sie ein klärendes Gespräch mit der Hohepriesterin Arkana hat.
    Um sich selbst über Vieles Klarheit zu verschaffen, schließt sich Gwen den Brigantinnen und ihrem todbringenden Plan an. Nach einem grausamen Überlebenskampf wird Gwen mit einem der "Bösen" konfrontiert. Doch er scheint nicht so zu sein, wie es ihr gelehrt wurde. Die Erlebnisse der weiteren Tage machen sie stärker und selbstbewusster denn je. Und mehr noch: Gwen lernt zu verstehen und zu vergessen...


    Das hat sie größtenteils Logan zu verdanken. Logan kommt aus den Außenbezirken der Stadt. Sein "Vater" Gunnar ist Schmied. Frauen und Kinder gelten dort als Statussymbol. Wer es sich leisten kann, hält sich eine Frau und zeugt eigene Nachkommen. Wem das aus finanziellen Gründen nicht möglich ist, versucht durch Handel oder auf dem Schwarzmarkt an Kinder zu kommen. Der Umgangston in den Außenbezirken ist rauh und brutal, aber nicht annähernd so frauenfeindlich wie im Stadtkern. Die Clans, die dort regieren vertreten die Auffassung, dass man sich gegenseitig in Ruhe lassen sollte. Und so wurde Logan erzogen: Er hat keinen Hass auf die Frauen und führt ein einfaches (Männer-)Familienleben: Er gehorcht seinem Vater, hilft ihm bei seiner Arbeit und kümmert sich rührend um seinen "Bruder" Dachs. Sein Sieg in der Arena bringt ihm Prestige ein und der Sohn des Clanführers versucht, ihn auf seine Seite zu bringen. Logan lässt sich jedoch nicht in seiner Meinung beeinflussen. Durch die Rettung von Gwen wird er vom angesehenen Emporkömmling zum Gejagten. Doch für ihn ist es die Sache wert...


    Auch die Nebencharaktere zeugen erneut von einer Tiefgründigkeit, die den Leser in ihren Bann zieht. Jeder Protagonist hat seine Vergangenheit und handelt auf seine ureigene Art, die seinen Erlebnissen der letzten Jahre geschuldet ist und die alle für den Plot von großer Wichtigkeit sind. Ich habe jedes Detail eingesogen und hoffe, euch wird es ebenso ergehen.


    Bei einer Fortsetzung habe ich vorausgesetzt, dass mir die Lebensumstände und die "Welt" schon bekannt sind. Doch hier hat der Autor es geschafft, den bereits bekannten "Plätzen" noch einen weiteren hinzuzufügen, der ganz andere Lebensumstände bietet und einen anderen Schlag Menschen erschaffen hat - und eine ganz andere Form der Bedrohung.


    Durch diesen Umstand wurde das Buch nie langweilig. Ich sog alle neuen Informationen, die Vielzahl an Charakteren und Örtlichkeiten in mich auf. Und es gibt tatsächlich noch Klischées, denen sich Herr Thiemeyer im ersten Band nicht bedient hat: Warum bauen die Männer in den Außenbezirken wohl Getreide an? Für Brot? Niemals! Getreide wird für Bier und Schnaps verwendet!
    ... und ganz beiläufig werden offene Fragen bzw. Hintergründe aus dem "David und Juna" Band erläutert.


    Die Spannung des ersten Teils ist meiner Meinung nicht mehr in demselben Maße vorhanden, was die neugewonnene düstere Stimmung und die Bedrohung durch die Bleichen aber wieder wettmachen.


    Am Schreibstil von Herrn Thiemeyer hatte ich wiederum absolut nichts auszusetzen: Im personalen Erzählstil wechselt er die Perspektiven hauptsächlich zwischen Gwen und Logan, jedoch kommen auch Arkana, der Inquisitor oder Logans kleiner Bruder Dachs zum Zug. Die Einblicke der Letzteren waren sogar etwas ganz Besonderes - mehr wird aber nicht verraten. Durch den Perspektivenwechsel entstehen wieder kleine Cliffhanger am Ende der Kapitel, was die Geschichte weiter vorantreibt.


    Das Ende der Geschichte hat es in sich und das letzte Kapitel lässt mich sehnsüchtig auf den nächsten Band warten. Denn die beiden Hauptprotagonisten Magda und Ben sind mir bereits bekannt...


    Urteil:
    Völlig anders und doch dieselbe dystopische Welt. Herr Thiemeyer hat es in der Fortsetzung wieder geschafft, mich perfekt zu unterhalten und mir vollen Lesegenuss zu bieten. "Das verbotene Eden - Logan und Gwen" hat mich gefesselt, mitgerissen und berührt. Hierfür kann es nur 5 Ratten geben.


    Es ist ein Must-Read für Leser des ersten Bandes. Selbst wer "David und Juna" nicht mochte, sollte einen Versuch wagen. Denn dieser zweite Band ist anders als sein Vorgänger und wird vielleicht auch andere Leser ansprechen können.


    5ratten

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    Zitat:
    "Ich fühlte mich wie ein Schiff, das, im Eis eingeschlossen, langsam zerdrückt wird."
    (S. 233)


    "Wieder einmal führte er uns durch den kurzen Gang zum Fahrstuhl. Meine Beine
    spürten kaum den Boden, die Wände wirkten wie schimmernde Schleier. Dann
    fuhren wir hinab ins Labor."
    (S. 304)


    "Aber ich wusste, dass es so nicht war und es keinen Sinn ergab, einer Fantasie
    nachzuhängen. Die Einzigen, die auf dieser Welt etwas bewirken konnten, waren
    wir selbst."
    (S. 340)


    Inhalt:
    Bellerive, in der Nähe von Genf, um 1800: Die Frankensteins leben in ihrem Schloss am Genfer See. Zur Familie gehören neben den Zwillingsbrüdern Konrad und Victor noch zwei jüngere Brüder. Ihre Cousine Elizabeth wurde nach dem Tod ihrer Mutter ebenfalls in diesen Kreis aufgenommen. Zeitweise wohnt Konrads und Victors Freund Henry bei ihnen im Schloss. Meistens ist dies der Fall, wenn Henrys Vater, ein Kaufmann, auf Geschäftsreise geht.


    Beim Herumalbern im Schloss entdecken die Zwillinge zusammen mit Elizabeth zufällig einen Geheimgang in der Bibliothek. Bei der Erkundung des Ganges finden sie eine Tür ohne Klinke und mit der Aufschrift "Tritt nur nach der Begrüßung eines Freundes ein". Von Neugier getrieben steckt Victor seine Hand durch ein Loch in der Tür. Etwas Kaltes packt seine Hand und lässt sie nicht mehr los. Die Drei sind in dem Geheimgang gefangen, als auch noch die Tür zum Ausgang zufällt. Elizabeth hat eine Idee. Hierdurch gelingt es Victor, seine Hand zu befreien und plötzlich öffnet sich die mysteriöse Tür. Dahinter entdecken sie einen geheimnisvollen Raum mit seltsamen Apparaturen und Regalen voller Bücher. Als sie sich in dem Raum genauer umschauen wollen, steht wie aus dem Nichts der Vater in der Tür. Statt einer Zurechtweisung erklärt er ihnen, dass sie die Bibliotheca Obscura, vor 300 Jahren von Wilhelm Frankenstein erschaffen, entdeckt haben. Wilhelm Frankenstein hatte sich der Alchemie verschrieben und ist damals spurlos verschwunden. Der Vater verabscheut offensichtlich die alchemistischen Lehren und ringt ihnen das Versprechen ab, dass er sie nie wieder in der Bibliotheca Obscura antreffen wird.


    Konrad erkrankt schwer. Die Ärzte schaffen es mit allen Mitteln nicht, das Fieber zu besiegen. Victor hat einen Einfall. Bestimmt existiert in den Büchern des Alchemie-Labors die Beschreibung eines Heilmittels. Und tatsächlich! Er findet die Beschreibung eines Mittels, das sich "Elixier des Lebens" nennt. Doch um die Zusammensetzung des Elixiers auch entschlüsseln zu können, benötigen sie die Hilfe von Julius Polidori, einem Alchemisten, der früher nahezu Wunder bewirkt hat, zwischenzeitlich jedoch in Vergessenheit geraten ist. Elizabeth, Victor und Henry gelingt es, Polidori ausfindig zu machen. Polidori schafft es, die Geheimschrift nach und nach zu entziffern. Nun liegt alles daran, die wirklich ungewöhnlichen Zutaten für das Elixier zu besorgen. Keine leichte Aufgabe...


    Meinung:
    Angestachelt von den bisherigen, durchweg guten, Rezensionen, musste ich das Buch nun auch endlich lesen. Ehrlich gesagt war ich allein schon aufgrund des Titels skeptisch, ob die Geschichte wohl auch tatsächlich etwas für mich sein wird. Nachdem ich das Buch nun gelesen habe, wurde ich eindeutig eines Besseren belehrt!


    Der Schreibstil des Autors hat es mir leicht gemacht, mich schnell in die Geschichte hineinzufinden und mitreißen zu lassen. Hautnah ließ mich Herr Oppel die Abenteuer seiner Protagonisten erleben, wobei ich mehr als einmal eine Gänsehaut bekommen habe. Der Autor erzählt uns die Handlung aus Sicht des Protagonisten Victor. Wirklich sehr gelungen! So erleben wir eine teilweise konfuse und abstrakte, andererseits jedoch wieder vollkommen realistische Gefühlswelt dieses Charakters.


    Die Protagonisten insgesamt wurden in diesem Buch wirklich sehr gut dargestellt! Da haben wir auf der einen Seite die Zwillingsbrüder Konrad und Victor. Konrad ist intelligent, bedächtig und handelt überlegt. Alle Welt liebt Konrad.
    Sein Bruder Victor hingegen ist, trotz natürlich gleichen Aussehens, das absolute Gegenteil. Ihn kann man sich als abenteuerlustigen Draufgänger vorstellen, der meistens erst handelt, bevor er denkt. Jähzorn ist eine weitere Charaktereigenschaft von Victor. Ein gewisser Neid auf seinen allseits beliebten Bruder, vor allem, als er die zarten Gefühle zwischen Konrad und Elizabeth entdeckt, verzehrt ihn. Aber seine Bruderliebe gibt ihm auch Kraft, diesen Neid wieder und wieder zu besiegen. Victor ist aus meiner Sicht natürlich der Charakter, von dem das Buch lebt.
    Und dann wäre da noch Elizabeth. In Elizabeth habe ich mich sofort verliebt! Elizabeth ist aus meiner Sicht das weibliche Pendant zu Victor. Allerdings in nicht ganz so ausgeprägter Form. Auch sie hat für die Spannungsbögen in der Geschichte eine entscheidende Bedeutung. Bei den Szenen mit Victor, nachdem sich dieser seiner Gefühle für Elizabeth bewusst geworden ist, spürt man förmlich dieses angespannte Knistern und dieses Prickeln, so gut wurden diese beschrieben!
    Henry, klug und manchmal übervorsichtig, komplettiert das Team.
    Ein faszinierender Charakter war für mich Julius Polidori. Einerseits kann man ihn hilfsbereit und zuvorkommend beschreiben. Auf der anderen Seite erscheint er düster und geheimnisvoll. Zusammen mit seinem abgerichteten Luchs Krake erleben wir ihn als undurchschaubaren Mitspieler, der uns im Laufe der Geschichte ziemlich überrascht.


    Lobenswert hervorzuheben ist außerdem die Covergestaltung des Buches, die auf mich sehr ansprechend gewirkt hat. Bei genauem Hinsehen erkennen wir auf dem Cover verschiedene Gesichter. Diese sollen aus meiner Sicht Konrad, Victor und Elisabeth darstellen, wobei Elizabeth zweimal, einmal In Richtung Konrad und einmal in Richtung Victor blickend, eingebracht wurde. Ich finde, dass diese Gestaltung ein Volltreffer ist, weil allein damit schon das Spannungsfeld in der Beziehung dieser 3 Protagonisten versinnbildlicht wird.


    Insgesamt hat der Autor mit "Düsteres Verlangen" ein rundum gelungenes Werk geschaffen, bei dem ich durchgehend einen tollen Lesegenuss hatte. Die an Elisabeth, Victor und Henry gestellten Aufgaben konnten für meinen Geschmack teilweise zu reibungslos gelöst werden. Aber ich hatte trotz dieses kleinen Kritikpunktes wirklich viel Spaß mit der Geschichte!


    Urteil:
    Für "Düsteres Verlangen" vergebe ich sehr, sehr, wirklich sehr gute 4/5 Ratten. Es ist ein Buch für alle, die Spannung, Abenteuer und dunkle Romantik verbunden mit unüberbrückbaren Hürden mögen. Für Frankenstein-Fans ist es natürlich ein absolutes Muss! Und ich weiß nun endlich, wie Frankenstein zu dem wurde, wie wir ihn kennen...


    4ratten

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    Zitat:
    "Aber die Saat war ausgebracht und schon in ihr aufgegangen,
    auch wenn sie noch nichts davon ahnte."
    (S. 140)


    Inhalt:
    Hyperion, im Jahr Phönix 59 nach dem Großweltenbrand, Sicherheitszone Liberty 9


    Durch hohe Stacheldrahtzäune und bewaffnete Guardians streng von der Außenwelt abgeschnitten, lebt Kendira zusammen mit den anderen Electoren in der Lichtburg der Sicherheitszone Liberty 9. Nur Wenige in ihrem Alter haben bisher so frühzeitig die höchste Stufe der Ausbildung, den Alpha-Level, erreicht. Kendira ist eine Auserwählte, so werden die Electoren auch genannt.
    Eines Nachts schreckt sie aus einem Albtraum auf. Bis zum morgendlichen Fahnenappell ist es noch eine knappe Stunde. Da bis dahin nicht mehr an Schlaf zu denken ist, beschließt sie, zu ihrem Lieblingsplatz am Vista Hill zu gehen und dort die restliche Nacht zu verbringen. Hier beobachtet sie den jungen Servanten Dante, einen Bediensteten, der trotz Verbotes für seinesgleichen den Kletterfelsen besteigt. Dante stürzt ab und landet zum Glück im Fangnetz. Die Regeln, denen Kendira unterliegt, besagen, dass sie den Servanten wegen des Verstoßes an die Oberen melden muss. Damit droht Dante die Auslöschung. Aber Kendira schweigt und bewahrt ihn so vor dieser drastischen Strafe.
    In der Nacht hatten sich die Guardians im Totenwald Gefechte mit den Nightraidern geliefert. Nach dem Fahnenappell treffen die Guardians mit gefangenen Nightridern in der Sicherheitszone ein. Die Gefangenen erwartet der sichere Tod. Zur Abschreckung werden sie vor den Toren der Stadt an das Gitter von Rockcastle Hill gebunden, bis die Geier ihre Reste verzehrt haben...


    Auf dem Weg zu ihrem nächsten Run im schwarzen Würfel belauscht Kendira zufällig ein geheimes Gespräch zwischen Dante und einem anderen Servanten. Aber was meinen die Servanten, als sie über die Abschiebung ihresgleichen ins Gefängnis reden? Die beiden bemerken, dass sie belauscht werden. Kendira kann die Situation gerade noch retten.
    Nach dem Run trifft sich Kendira heimlich mit Dante. Dante erzählt ihr von seinem Plan. Langsam gerät Kendira immer weiter in eine Zwickmühle...
    Nach und nach entdeckt sie weitere Ungereimtheiten. Nach dem Cleansing von Master Seyward, bei dem Seelengift im Zimmer entdeckt wurde, zeigt Dante ihr Seywards Botschaft an der Zellentür der Arrestzelle. Kendiras Zweifel am System werden immer größer. Werden sie alle von den Oberen, vom System überhaupt, belogen und betrogen?


    Meinung:
    Als ich angefangen hatte, das Buch zu lesen, fühlte ich mich ehrlich gesagt fast ein wenig überfordert. Auf den ersten Seiten wurde ich mit mir fremden Liberty - 9 - Begriffen regelrecht bombardiert und in diese Welt ohne Vorwarnung hineingeworfen. Deshalb habe ich auch erst mit dem Gedanken gespielt, das Buch nochmal zur Seite zu legen und ihm später noch eine Chance zu geben. Doch dann ist das passiert, was ich nach diesem Beginn nicht zu hoffen gewagt hatte. Auf den folgenden Seiten kam ich wirklich schnell mehr und mehr in die Geschichte hinein und wurde vollends in den Bann von Liberty 9 gezogen. Zum Glück habe ich weitergelesen. Vom irritierenden Anfang darf man sich hier wirklich nicht beeinflussen lassen!


    Die Protagonisten, die wir nicht bis in die Tiefe kennenlernen, sind gut dargestellt und lassen uns teilweise an ihren Gedanken zu Handlungen teilhaben.
    Nachdem ich Kendira in der Geschichte kennengelernt hatte, ist sie mir sofort ans Herz gewachsen. Sie wirkt anfangs kühl und besonnen. Man merkt ihr an, dass sie stolz darauf ist, eine der Auserwählten zu sein. Sie steht voll zum System und lässt an der Rechtmäßigkeit keine Zweifel zu. Trotzdem spürt man gleich, dass sie intelligent ist und auch Gefühle ihr nicht fremd sind.
    Carson, ebenfalls ein Elector, fühlt sich zu Kendira hingezogen. Er ist stark und clever, sieht gut aus. Der Traum eines jeden Mädchens also. Auch er steht durch stetige Gehirnwäsche absolut hinter dem System. Kendira erwidert seine Gefühle jedoch nur zögerlich und zurückhaltend.
    Dante, als Servant der untersten Gesellschaftsstufe zugehörig, kennt seinen Platz in der Sicherheitszone. Erleben wir ihn anfangs zurückhaltend und gehorsam, entwickelt er sich zusehends zu einem richtigen Anführer. Beim Lesen steht man sofort zu Dante und wünscht sich, dass er die Probleme, denen er sich gegenüber findet, lösen kann. Auch Dante fühlt sich zu Kendira hingezogen. Aber was fühlt Kendira wirklich?
    Die vielen Nebencharaktere wurden ebenfalls gut und ohne überflüssige Einzelheiten beschrieben.


    Der Schreibstil des Autors ist flüssig und sehr gut zu lesen. Über kleine Unebenheiten kann man hinwegsehen und diese haben meinen Lesefluss auch nicht wirklich gestört. Die Welt von Liberty 9 lässt er uns mitunter detailreich und bildlich vorstellbar erleben. Spannung wird zusehends aufgebaut, so dass ich das Buch kaum noch aus den Händen legen konnte.
    In der Sicherheitszone erleben wir viele spannende Momente, aber auch grausame Darstellungen werden uns, z. B. beim Cleansing, geschildert. Bei der Beschreibung einiger Rituale, u. a. bei den Lichtmessen in Liberty 9, ist mir unwillkürlich ein Vergleich zur Kirche aufgefallen. Bei der Lichtmesse erhalten die Beteiligten zum Ende hin hier allerdings einen Happy Cube. Mehr dazu sollte man aber selbst lesen.


    Zum Ende des Buches hin lief mir allerdings alles ein wenig zu glatt. Auch hatte ich den Eindruck, dass der Autor schnell zum Ende der Geschichte finden wollte, sich aber dann doch nicht so richtig lösen konnte und so den Schluss aus meiner Sicht etwas zu sehr verzögert hat.
    Dennoch hat Herr Schröder seine Idee hinter der Geschichte hervorragend umgesetzt.


    Urteil:
    Mit Liberty 9 erhält man ein spannendes und gut durchdachtes Buch, das einen in seinen Bann ziehen kann. Die kleinen Unebenheiten kann man verzeihen. So komme ich auch zu dem Ergebnis, dass 4 Ratten für Liberty 9 auf jeden Fall angemessen sind. Ein echtes Muss für Fans spannender Dystopien mit dem entsprechenden Etwas!


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    Zitat:
    "Ich hätte nicht gedacht, dass es jemals so etwas wie eine Zukunft mit einer Frau für mich geben könnte, Anastasia. Aber du hast diese Hoffnung in mir geweckt. Dank dir ist plötzlich nichts mehr unmöglich."
    (S. 296)


    Inhalt:
    Anastasia geht es seit der Trennung von Christian vor fünf Tagen richtig mies. Doch sie macht sich immer wieder klar, dass Christians Vorstellung von "Beziehung" für sie nicht infrage kommen würde. Sie will mehr.
    Doch Christian gibt nicht auf. Er will sie um jeden Preis zurück. Doch schon als die erste Hürde des Wiedersehens genommen ist, trifft das Paar auf neue Hindernisse:
    Christian ist strikt gegen Anas neuen Job, weil er sich sicher ist, dass es ihr Chef Jack auf Ana abgesehen hat und er beschützen muss, was ihm gehört.
    Dann ist da noch diese geheimnisvolle Frau, die plötzlich auftaucht, Ana verblüffend ähnlich sieht und diese mit einer Frage konfrontiert, die Ana beinahe aus der Bahn wirft.
    Leider muss Ana auch feststellen, dass in einer "richtigen Beziehung" nicht alles so einfach ist wie in einem "Wochenendvertrag". Christian ist nach wie vor herrschsüchtig und ein Kontrollfreak. Und auch mit seiner Geschäftspartnerin Elena (alias Mrs. Robinson) hat Ana so ihre Probleme: Sie glaubt ihrem scheinheiligem Getue nicht und ist sich sicher, dass mehr dahinter steckt.
    Kann das zarte Flämmchen des Vertrauens und der Liebe unter solchen Umständen gedeihen?


    Meinung:
    Wer meine Rezension zum ersten Band kennt, weiß, dass ich dem besonderen Charme von Mr. Grey (und auch Ana!) erlegen bin. Nach dem fiesen Cliffhanger von "Geheimes Verlangen" musste ich einfach weiterlesen...
    Und siehe da: "Gefährliche Liebe" hat doch tatsächlich eine Handlung abseits der Bettgeschichten von Ana und Christian zu bieten!
    Auch in Sachen Charaktere hat sich einiges getan:
    Ana, die zu Beginn des Buches das pure Elend ist, nichts mehr isst und dahinwelkt, blüht schon durch das erste Treffen mit Christian wieder auf. Doch der Abstand hat ihr mehr als gut getan. Sie hat gelernt, sich zu behaupten. Sie bleibt hart und vertritt ihren Standpunkt. Als sie Christians Gefühle erkennt, ist sie beinahe völlig losgelöst von den Angstzuständen, denen sie im ersten Band unterlag. Und diese neue, starke, selbstbewusste Ana gefällt mir.


    Ganz im Gegenteil zu Christian: Der böse, dunkle, geheimnisvolle, knallharte Dom macht eine höchst fragwürdige und schockierende Entwicklung durch. Durch den "Verlust" von Ana wurde er sich bewusst, was er wirklich in seinem Leben braucht und lässt Ana tiefer und tiefer in seine Vergangenheit blicken, was Geheimnisse zutage fördert, die in ihr wiederum Zweifel aufwerfen.


    Zu Schreibstil bleibt nicht viel zu sagen: Wie bereits in Band 1 lesen wir viel von sambatanzenden inneren Göttinnen, erleben postkoitale Frisuren und Christians "abgef***te" Art. Wer aber zum zweiten Teil gegriffen hat, darf sich darüber nicht mehr ärgern. Ebenso ist der Negativpunkt hinfällig, dass es bei Ana in Sachen Sexualität zu schnell ging - denn diese Ana war die alte, mit der man die neue Mrs. Steele nicht mehr vergleichen kann.


    Diese Kritikpunkte kann also niemand anbringen, der nach dem ersten Teil weiterlesen wollte. Die genießerischen Seiten des ersten Bandes sind hingegen nicht verlorengegangen: Ich durfte an dem E-Mail-Verkehr von Mr. Grey, der mich mit seinen Signaturen zum Lachen bringen konnte, und Mrs. Steele teilhaben und nicht jugendfreie Beschäftigungen verfolgen - die, wie ich denke, im Gegensatz zu Teil 1 wesentlich gewöhnlicherer Natur sind.


    Darüber hinaus galt es herauszufinden, wie beziehungstauglich die beiden sind: Nachdem es in "Geheimes Verlangen" sehr viele Premieren für Ana gab, ist nun Christian an der Reihe. Doch wie lange kann man Probleme mit Sex lösen?


    Allen Vermutungen zum Trotz hat "Geheimes Verlangen" neben den etlichen Beziehungshochs- und -tiefs auch spannende Momente zu bieten: durch Stalker, sexuelle Belästigung, Ex-Bekanntschaften und einen "Unfall" lebt der Plot um Christian und Ana herum auf, ließ mich mitzittern und über die Seiten rasen.


    Urteil:
    Eine gelungene und überraschende Fortsetzung mit Einblicken, die ich nie für möglich gehalten hätte. Anas positive Entwicklung und das Vorhandensein von mehr als nur Sexszenen nötigen mich dazu, für "Shades of Grey - gefährliche Liebe" sehr gute 4 Ratten zu vergeben.


    Es ist ein absolutes Must-Read für diejenigen, die bereits dem ersten Teil verfallen sind und gewollt sind, weiterhin mit ihrer inneren Göttin zu tanzen ohne sich auf die Lippen zu beißen oder mit den Augen zu rollen...


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    Zitat:
    "Ich bin ein Instrument des Todes. Ich gehe in Seinem dunklen Schatten und erfülle Seinen Willen. Ihm zu dienen ist mein einziges Ziel in diesem Leben."
    (S. 105)


    "Obwohl ich voll bekleidet bin, fühlt sich meine Haut nackt und entblößt an. [...] Noch während ein Kichern droht, meine Kehle hinaufzusteigen, bilden sich in meinen Augen Tränen. Was für ein Wahnsinn ist das? Irgendetwas hat sich verändert - etwas Dunkles und Erschreckendes steht jetzt zwischen uns."
    (S. 343)


    "Es ist alles, was uns noch bleibt. Und obwohl es mehr ist, als ich mir je zu erträumen gewagt habe, ist es nicht annähernd genug."
    (S. 488)


    Inhalt:
    Die 14-jährige Ismae wurde vom Tod persönlich gezeugt. Dass sie ihre Abtreibung mittels Gift überlebt hat, ist Beweis genug. Noch immer trägt sie die Narben dieser Prozedur davon.
    Dennoch hat es der sie misshandelnde Vater geschafft, eine Vermählung zu organisieren. In der Hochzeitsnacht aber gelingt es Ismae - mit Unterstützung - zu fliehen. Sie wird in das Kloster von St. Mortain gebracht, dem Gott des Todes. Dort unterbreitet man ihr das Angebot: Entweder sie wird ausgebildet und dient dem Tod persönlich oder sie wird zu einem friedliebenderen Ehemann gebracht.
    Ismae entscheidet sich für die Ausbildung zur Dienerin dieses einen Gottes und für das Dasein als Sein Werkzeug.
    Bei ihrem zweiten Auftrag funkt ihr ein Mann dazwischen: Duval, der im Auftrag der Herzogin arbeitet und dessen Absichten nicht klar sind. Ismae wird - getarnt als seine Mätresse - als Spionin am Hof der Herzogin eingesetzt. Ein letzter Auftrag, mit dem sie ihre Loyalität gegenüber dem Kloster und ihrem Gott beweisen soll.
    Doch die Intrigen und Spannungen am Hof machen Ismae ihren Auftrag schwerer als gedacht. Wer ist der Verräter in den engsten Reihen der Herzogin? Und welch seltsame, unerwartete Gefühle wachsen in Ismae?


    Meinung:
    Ich hatte von der ersten Seite an eine Verbindung zu der Hauptprotagonistin Ismae. Selten stellt sich ein Kontakt dermaßen schnell ein, vor allem, wenn er in einer ganz anderen Zeit und einer "fremden Welt" spielt.
    Ihre Geschichte hat mich sofort berührt. Ismae ist zurückhaltend, schüchtern, weiß sich zu verstecken. Sie verabscheut die Männerwelt, weil sie das Verhalten ihres Vaters und ihres Ehemannes auf alle projiziert. Dankbar über das Angebot der Äbtissin stellt sich schon bald eine erste Veränderung ihres Charakters ein. Allein durch den Zuspruch der Schwestern blüht sie regelrecht auf.
    Als sie drei Jahre später ihren ersten Auftrag erhält, ist sie stark, selbstbewusst und brennt darauf, ihre antrainierten Tötungskünste anzuwenden.
    Der Auftrag am Hof der Herzogin gefällt ihr jedoch nicht. Doch ihre Loyalität dem Kloster gegenüber ist stärker als ihre eigenen Wünsche. Sie hält Duval für einen Mann wie alle anderen und verabscheut es, seine Mätresse zu spielen. Sie hasst die Abhängigkeit von ihm, seine Nähe und so vieles Andere... Aber in ihr keimt etwas auf, dass sie vergeblich zu verdrängen versucht.
    So verbittert sie über das ist, was ihr Körper spricht, desto mehr versucht sie, die starke Frau zu spielen. Ismae muss sich ihren größten Ängsten stellen.


    Duval ist der Vertraute der Herzogin. Er gibt sich als Beschützer und "harter Bursche", ist kampferfahren und steht dem Kloster und seinen Dienerinnen sehr skeptisch gegenüber. Vom Kanzler und der Äbtissin verdächtigt, versucht er sich gegen die Zusammenarbeit mit Ismae zur Wehr zu setzen - leider ohne Erfolg. Nach und nach lernt ihn der Leser gemeinsam mit Ismae näher kennen und lüftet so den Mantel aus Unnahbarkeit, den Duval um sich geworfen hat. Kann Ismae ihm vollends vertrauen?


    Von einer Protagonistin hätte ich gerne noch mehr gelesen: Sybella, eine Novizin wie Ismae, die über etwas unkonventionellere Wege nach St. Mortain kommt. Sybella ist aufständisch gegenüber den Schwestern, bekommt aber dennoch lange vor den anderen ihren ersten Auftrag. Sie verschwindet immer wieder aus dem Kloster, ohne sich zu verabschieden. Dann treffen die Wege von Sybella und Ismae unerwartet erneut aufeinander...
    Ich hoffe sehr, in der Fortsetzung etwas mehr über Sybella zu erfahren, um den geheimnisvollen Schleier ihres Daseins etwas zu lüften. Welche Rolle spielt sie innerhalb der ganzen Intrigen und Verschwörungen?


    "Grave Mercy" wird von der Hauptprotagonistin Ismae in der Ich-Perspektive erzählt. Durch die Schilderung im Präsens wird der Leser sofort in das Geschehen hineingezogen und kann sich sehr gut mit Ismae identifizieren.
    Der Schreibstil ist wunderschön: flüssig, ein wenig ausgeschmückt, dem historischen Frankreich angepasst aber nicht altertümlich. Von diesem Stil können sich einige von Frau LaFevers Kolleginnen und Kollegen eine Scheibe abschneiden.
    Leider komme ich nicht umhin zu erwähnen, dass es zwischendurch kleinere Durststrecken zu überwältigen gibt, die aber nicht so dramatisch sind, dass ich das Buch nicht in vollem Zuge genießen konnte.
    Neugierde wurde vom Anfang der Geschichte an geweckt, die Spannung zog sich - abgesehen von einigen Höhepunkten - auf einem mittleren Niveau durch das ganze Buch.


    Urteil:
    "Grave Mercy - Die Novizin des Todes" war nicht superspannend, aber dennoch mitreißend. Es führt den Leser in eine fantastische historische Welt mit fremden Göttern, der Magie des Todes und unglaublich starken Frauen, die der Männerherrschaft trotzen. Gepaart mit tiefgründigen Charakteren und gespickt mit einer herrlich inszenierten Romanze kann ich nicht anders, als sehr sehr gute 4 Ratten zu vergeben.


    Es ist ein Must-Read für Fans historisch angehauchter Romane, die auf Fantasy nicht verzichten wollen und an starke Heldinnen und das zarte Pflänzchen der Liebe glauben.


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    SEINE MEINUNG:


    Zitat:
    "Jeder Tag bedeutet vierundzwanzig neue Stunden. Jeder Tag bedeutet, dass alles möglich ist. Man lebt den Moment oder man stirbt darin, aber man lebt sein Leben einen Tag nach dem anderen."


    S. 363


    Inhalt:
    Los Angeles, Einwohnerzahl 20174282
    Die Seuche greift um sich. Soldaten inspizieren die Häuser nach Opfern. Wer infiziert ist, wird erschossen.
    Im Alter von zehn Jahren wartet auf die Kinder der Große Test. Vom Ergebnis des Tests hängt der weitere Lebenslauf ab. Wer durchfällt, kommt in ein Arbeitslager der Republik. Eigentlich kann die Republik aber keine Kinder mit schlechten Genen gebrauchen.


    Day lebt auf der Straße. Er hatte den Großen Test vor Jahren nicht bestanden. Ihm gelang jedoch die Flucht.
    Zusammen mit Tess beobachtet er, wie die Soldaten auch das Haus seiner Eltern durchsuchen. Die Inspektion dauert ungewöhnlich lange. Dann passiert etwas, das Day so noch nicht gesehen hat. Die Soldaten markieren die Tür seines Elternhauses mit einem vertikal geteilten "X". Was hat das zu bedeuten?


    June studiert an der Drake-Universität. Ihre Eltern sind vor Jahren bei einem Autounfall ums leben gekommen. Sie hat kaum noch Erinnerungen an ihre Eltern. Nun wird sie wieder in das Büro des Dekans zitiert und bekommt ihren mittlerweile achten Schulverweis. Ihr Bruder Metias, im Rang eines Captains, holt sie im Schulbüro ab.
    Metias muss heute zu einem Einsatz, der bis in die Nacht dauern wird. June wünscht ihm viel Glück und hofft, dass er auch diesmal unversehrt zurückkehrt.


    Unterdessen versucht Day einen Einbruch in ein Krankenhaus, um an das Seuchenmedikament zu kommen, damit er seiner Familie helfen kann. Day schafft es, ins Krankenhaus zu gelangen. Allerdings wird er beim Versuch, die Medikamente zu stehlen, schwer verletzt. Es gelingt ihm, aus dem Krankenhaus zu entkommen. Auf seiner Flucht trifft er auf Metias, der sich ihm in den Weg stellt. Mit einem Messerwurf in Metias Schulter kann er diesen außer Gefecht setzen. Day flüchtet durch die Kanalisation. Kurz darauf verliert er das Bewusstsein.


    Metias ist tot. June wird zu ihrem toten Bruder gebracht. Sie soll die Spuren am Tatort analysieren. Beim Anblick ihres toten Bruders schwört June grausame Rache! Day wird Junes erste Mission...


    Meinung:
    Was für ein Buch! Ich habe angefangen zu lesen und war sofort drin in der Geschichte. Die Autorin hat nicht lange damit gewartet, uns mitten in die Story hineinzuwerfen. Spannung von der ersten Seite an. Was will man mehr!? Aber ich fange mal von vorne an:


    Schon das Design des Buches ist sehr ansprechend und ein echter Hingucker. Das goldene Symbol der Republik sticht einem schon förmlich ins Auge. Die pinkfarbene Schrift stellt hier einen guten Kontrast dazu her. Die Optik selbst ist also schon ein ziemlicher Appetizer, der Lust macht, das Buch lesen zu wollen.


    Beim Lesen ist man sofort gefesselt vom Los Angeles in der Republik Amerika. Los Angeles selbst ist in Sektoren eingeteilt. Es gibt viele Armensektoren und wenige Sektoren für die Reichen. Die verschiedenen Stimmungen in den jeweiligen Gebieten werden sehr vorstellbar beschrieben. Ich jedenfalls war sofort Teil dieser Geschichte und konnte mich gut auf die jeweiligen Protagonisten einstellen.


    Für die Erzählung hat die Autorin abwechselnd die Sicht von Day und June gewählt. Vor allem Day stellt einen Charakter dar, für den man auf Anhieb Sympathie empfinden muss. Day ist unabhängig und selbstbewusst. Für die Menschen, die ihm nahe stehen, würde er ohne zu zögern sogar sein Leben geben.


    June ist sozusagen ein Wunderkind. Im Alter von zehn Jahren hatte sie den Großen Test mit der vollen Punktzahl bestanden. Das hat noch nie jemand geschafft. Durch dieses Ergebnis ist ihre Karriere in der Republik bereits vorgezeichnet. Anfangs ist June fester Bestandteil des Regimes. Zweifel an der Rechtmäßigkeit und den Taten der Diktatur kommen gar nicht erst in ihr auf. Nach dem Mord an ihrem Bruder Metias scheint der Schuldige auch schnell festzustehen. Doch dann kommen ihr Zweifel, durch die sie zunehmend verunsichert wird. June macht im Laufe der Geschichte eine großartige Entwicklung durch und prägt damit diese förmlich. Zu Beginn fühlt man ihr gegenüber sicherlich eine gewisse Antipathie, die sich nach und nach allerdings in das völlige Gegenteil umkehrt.


    Es gibt in "Legend" natürlich jede Menge böser Charaktere. Stellvertretend möchte ich hier nur den unbarmherzigen, dem Regime treu ergebenen Thomas und die machtgierige, gefühlskalte Commander Jameson nennen. Man bekommt teilweise schier das Gefühl, die despotischen Protagonisten wären in einer deutlichen Überzahl und nehmen einem im wahrsten Sinne des Wortes aufgrund dieser Masse die Luft zum Atmen. Aber auch unter diesem Eindruck hat es die Autorin immer wieder verstanden, für Überraschungen zu sorgen und mich auf ein gutes Ende der Geschichte hoffen lassen.

    "Legend" ist ein gut durchdachtes Buch, das mich oftmals überrascht hat. Einen gemeinen Cliffhanger braucht ihr übrigens nicht zu befürchten; dennoch hätte ich am liebsten weitergelesen!


    Urteil:
    "Legend" erhält von mir eindeutige 5 Ratten. Bei so einer gut durchdachten Geschichte mit erstaunlichen Protagonisten und vielem mehr kann ich auch gar nicht zu einem anderen Urteil kommen. Für alle Fans von Dystopien, in denen die Elemente Liebe, Spannung und Drama in einem ausgewogenen Verhältnis stehen, ein absolutes Muss!


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    IHRE MEINUNG:


    Zitat:
    "Im Spiegel sehe ich aus wie immer. Doch im Inneren bin ich ein anderer Mensch."
    (S.300)


    "Jeder Tag bedeutet vierundzwanzig neue Stunden. Jeder Tag bedeutet, dass alles möglich ist. Man lebt den Moment oder man stirbt darin, aber man lebt sein Leben einen Tag nach dem anderen. [...] Und man versucht immer, auf die Sonnenseite zu gelangen. Ins Licht."


    Inhalt:
    Die ehemaligen westlichen Bundesstaaten der USA bilden die Republik, die sich mit den anderen, den "Kolonien" im Kampf befindet.
    Innerhalb der Grenzen tobt ständig eine Seuche, die aufgrund routinemäßiger Seuchenkontrollen nach kürzester Zeit jedoch immer wieder eingedämmt werden kann. Die Angst davor schürt aber das Vertrauen des Volkes in den Elektor, das Staatsoberhaupt.
    Mit 10 Jahren wird jedes Kind getestet. Das Ergebnis stellt die Weichen für die Zukunft. Je näher an den 1500 Punkten, desto besser sind die Ausbildungsmöglichkeiten und die späteren Karrieren.


    Day lebt auf der Straße. Er ist der Staatsfeind Nummer 1. Seine Mutter hält ihn für tot. Er wacht aber aus sicherer Entfernung über seine Mutter und die beiden Geschwister. Als Day wieder einmal eine Routinekontrolle seiner Familie beobachtet, passiert es: Das Haus wird unter Quarantäne gestellt. Sein kleiner Bruder Eden ist infiziert. Doch anstelle des normalen X, das die Seuche ausweist, ist das X auf der Tür seiner Familie durchgestrichen - was noch niemals vorher so war.
    Um seine Familie zu retten will Day Medikamente stehlen, wird dabei aber von einem Offizier gestellt. In letzter Sekunde kann er fliehen...


    June ist das Wunderkind der Nation, die einzige die den großen Test mit 1500 Punkten abgeschlossen hat. Bereits mit 15 Jahren ist sie im Abschlussjahr der elitärsten Universität der Republik und strebt eine militärische Karriere an.


    Meinung:
    Entgegen den meisten Dystopien ist der Leser in "Legend" von Beginn an mit beiden "Seiten" konfrontiert. Er lernt das "tolle" Leben in der Gesellschaft und das karge am Rande von ihr kennen. Und doch ist von Beginn an sicher, dass diese beiden Leben verbunden werden - die Frage ist nur, wie und wann. "Berührungspunkte" sind von Beginn an vorhanden.


    Denn beide Hauptprotagonisten sind auf ihre Art "berühmt": Day als meistgesuchter Verbrecher der Republik und June als einzige, die den Test mit Höchstpunktzahl abgeschlossen hat. Aber WIE ähnlich sie sich wirklich sind, erfährt der Leser erst später.


    Day hat eine sagenhafte Verbrecherkarriere hinter sich. Er sorgt für sich, das Straßenmädchen Tess und seine Familie. Er versucht, neue Kämpfe und Soldatenopfer zu verhindern, indem er Geräte der Republik sabotiert. Er fügt aber niemals einem Menschen leid zu, wenn es sich verhindern lässt.
    Day hängt sehr an seiner Mutter und den beiden Geschwistern, auch wenn ihn alle außer seinem großen Bruder John, durch den er den Kontakt hält, für tot halten. Denn Day ist beim großen Test durchgefallen und wurde in ein "Arbeitslager" gebracht, konnte aber fliehen. Die Sorge um seine Familie macht ihn fertig. Er hat sich immer geschworen, sich niemals auf der Straße verlieben. Aber dieses Mädchen macht es ihm unmöglich.


    June ist das Wunderkind, von dem jeder gehört hat aber niemand genaueres weiß. Sie ist ein Genie und körperlich topfit. Doch so brilliant sie ist, so störrisch und eigensinnig ist sie und macht ihrem Bruder Metias das Leben schwer. Ihre Eltern sind vor Jahren bei einem Unfall gestorben.
    Dann wird ihr der einzige Halt in ihrem Leben, die einzige Bezugsperson; der Mensch, der versprochen hat, immer da zu sein, weggenommen.
    Sie schwört Rache und ergreift kurz darauf die Chance, die sich ihr bietet.
    Bei einem Kampf trifft sie auf Day, der seine Identität nicht preisgibt. Sie lernt ihn näher und näher kennen und stellt immer wieder fest, wie sehr sie sich ähneln.
    June muss sich der Wahrheit stellen - eine schlimmer als die andere und sie erkennt die Wahrheit über Menschen, die sie ihr Leben lang zu kennen geglaubt hat - und sie beginnt zu zweifeln...


    Der Schreibstil ist einfach und flüssig zu lesen, nicht übermäßig detailliert, aber dennoch sind die Szenen und Schilderungen greifbar. Day und June erzählen abwechselnd kapitelweise aus der Ich-Perspektive und der Leser ist hin- und hergerissen zwischen dem "guten Mädchen" und dem "bösen Jungen", denn ihre Gedanken erläutern dem Leser ihre Taten und Handlungen und jeder ist für sich der Meinung, dass er im Recht ist.


    Das Buch ist in zwei Teile unterteilt. Der erste Teil beginnt interessant, aber noch unspektakulär, steigert sich aber mit jeder Seite. Der zweite Teil packt den Leser dann umso mehr! Ich kann nicht viel darüber sagen, um euch nicht die Spannung zu nehmen, aber ich habe gemeinsam mit June erschütternde Erkenntnisse gewonnen! Überraschende Wendungen und unverhersehbare Tatsachen jagten sich gegenseitig und machten "Legend - Fallender Himmel" zu einem absoluten Lesegenuss!


    Urteil:
    "Legend - Fallender Himmel" ist eine Geschichte voller Spannung, Leid, gebrochenem Vertrauen, Enttäuschungen und dem einen Menschen, der einem ähnlicher ist, als alle anderen... Das Buch hat mich gefesselt und ich komme nicht umhin, 5 Ratten zu vergeben.


    Es ist ein Must-Read für Dystopie-Fans und alle anderen, die gute Unterhaltung und Überraschungen lieben und gerne mit ihren Protagonisten mitfiebern.


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    Zitat:
    "Du bist noch nicht ganz erwachsen, und so ist es auch mit deiner Magie. Sie entwickelt und verändert sich, genau wie du selbst."
    (S. 314)


    Inhalt:
    Wenige Wochen sind seit dem Kampf in der Bibliothek der Altertümer vergangen. Gwen absolviert ihr tägliches Zusatztraining mit den Spartanern Logan, Oliver und Kenzie, doch ihre Kampfkünste halten sich immer noch stark in Grenzen.
    Dann überschlagen sich die Ereignisse: Nach einem Besuch bei Grandma Frost rast ein Geländewagen direkt auf Gwen zu, in der Bibliothek wird sie beinahe von einem Pfeil durchbohrt.
    Lag Prof. Metis mit ihrer Vermutung richtig, dass sich die Schnitter-Familie der getöteten Jasmine Ashton rächen will? Oder liegt die Wahrheit ganz woanders?
    Der bevorstehende Ausflug der Academy zum Winterkarneval scheint eine Chance zu sein: Entweder auf ein wenig Ablenkung vom Mythos-Alltag oder darauf, den todbringenden Schnitter zu enttarnen. Doch mit dieser Entwicklung hatte Gwen nicht gerechnet...


    Meinung:
    Frostfluch schließt beinahe nahtlos an Band 1 an. Zwischenzeitlich hat sich kaum etwas auf Mythos verändert. Logan ist so kalt wie eh und je, Gwen fühlt sich immer noch falsch aufgehoben und würde es ohne ihre neue Walkürenfreundin Daphne kaum aushalten.
    Erst im Laufe des Buches durchläuft die Hauptprotagonistin Gwen eine Veränderung: Durch einen Zufall findet sie heraus, dass sie sich Daphnes Talent im Bogenschießen durch ihre Gypsy-Gabe vonnutzen machen kann. Diese neugewonnene Fähigkeit kommt ihr auch bei ihrem ersten Skilauf zugute - denn obwohl Gwen nicht viel an dem Wochenendausflug liegt, gibt sie dem Betteln Daphnes nach und fährt mit. Dort wird ihr geheimer Wunsch nach Ablenkung von Logan erhört. Gwen trifft auf Preston: einen unglaublich gutaussehenden Krieger, der nur Augen für sie zu haben scheint. Doch bei ihren Date-Versuchen geht immer etwas schief.
    Gwen trägt immer noch seelenquälende Schuldgefühle wegen dem Tod ihrer Mutter in sich, doch auf einmal erhält sie von irgendeinem Gegenstand Erinnerungsszenen eben dieses Todes - die Suche nach dem Träger dieser Erinnerung beginnt.
    Gwen steigert sich weiter in ihre Gefühle für Logan hinein, obwohl es ihr im Herzen weh tut, ihn mit Savannah zu sehen. Das zarte Flämmchen zwischen den beiden scheint etwas heller als in Band 1 zu brennen, Romantik-Fans dürfte es aber nicht genügen. ABER: In Frostfluch erfahren wir, wie es wirklich um Logans Gefühle steht!


    Ihrem Schreibstil bleibt Frau Estep treu: Auch "Frostfluch" ist sehr flüssig und leicht zu lesen. Es wiederholen sich ab und an - wie bereits im 1. Teil - Beschreibungen, was aber nicht weiter störend ist.
    Durch zu offensichtlich "versteckte" Hinweise hat mir Frau Estep leider einen Großteil der Spannung und des Mitratens genommen. Dennoch war der Plot angenehm zu verfolgen, auch wenn ein Mitgerissen-Werden ausblieb. Erst zum Ende hin wurde das Interesse bei mir ernsthaft geweckt und somit komme ich nicht umhin, auf eine schnelle Fortsetzung zu hoffen.


    Ich freue mich auf einen Ausbau der Kontakte, die Gwen in "Frostfluch" aufgebaut hat und auf weitere Abenteuer mit Magie und noch mehr mythischen Bestien.


    Urteil:
    "Frostfluch" und somit Gwens zweites Abenteuer auf Mythos waren wieder ein locker leichter Lesegenuss für zwischendurch und meiner Meinung nach besser als Teil 1. Es ist definitiv kein Must-Read, aber durchaus eine sehr gute, kurzweilige Unterhaltung und die sehr guten 3 Ratten sind durchaus verdient.


    Ein klares Must-Read für Fans des ersten Teiles und diejenigen, die eine etwas andere Academy-Geschichte testen und dabei auf unterschiedlichste Mythen treffen wollen.


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    Zitat:
    "Und Gott erwählte sich unter den Menschen einen, der für ihn stritt. Dies geschieht in vier Generationen stets einmal. Er erhob ihn mit seinem Zeichen."
    (S.130)

    Inhalt:
    Lucero-Elisa wurde im Alter von 7 Tagen erwählt. Damals erschien das Himmelslicht und platzierte den Feuerstein in ihrem Nabel - als seine erste Auserwählte nach hundert Jahren. Und seit diesem Tag wartet sie auf ihre Aufgabe von Gott.


    An ihrem 16. Geburtstag findet die Hochzeit mit König Alejandro statt. Dieser offenbart ihr gleich, dass sie Teil eines Abkommens zur Unterstützung gegen den gemeinsamen Feind ist und er lediglich freundschaftliches Interesse hat. Er behandelt sie dennoch sehr zuvorkommend und so beginnen sie die Reise nach Joya d'Arena, das Alejandro regiert.
    Unterwegs geraten sie in einen Hinterhalt. Einige Männer und auch Elisas Kammerzofe erliegen dem Angriff.
    Im Kloster von Joya d'Arena erfährt Lisa endlich Genaueres über den Feuerstein und ihre Bestimmung... auch wenn sie erst später die wahre Bedeutung dahinter ergründet.
    Während sich die Krieger Invernies kampfbereit machen, wird Elisa eines Nachts entführt und in die Wüste verschleppt. Eine lange Reise beginnt und Elisa wird mehr und mehr in die Rolle eines Trägers eingeführt. Kann die Magie Gottes eine ganze Armee von Feinden aufhalten? Das Land ihres Vaters und das ihres Gatten hängen an diesem Glauben...


    Meinung:
    Das erste, was dem Leser auffällt, ist die so ganz andere Hauptprotagonistin: nicht nur, weil sie dick und scheinbar unattraktiv ist und die ganze Zeit nur von Essen redet (und selbst Sanddünen mit Schlagsahne vergleicht), sondern auch, weil sie mit ihren 16 Jahren immer noch sehr kindlich ist. Sie wird über vieles im Unklaren gelassen und ihr wird immer gesagt, dass sie dies und das nicht zu interessieren hat - und so lässt sie es und isst lieber. Doch das Ganze hat einen bestimmten Grund, den sie gemeinsam mit dem Leser erst später herausfindet.
    Ansonsten ist Elisa sympathisch. Sie weiß, dass sie etwas Besonderes ist, doch diese Tatsache macht sie weder arrogant noch überheblich. In Joya d'Arena stößt sie zum ersten Mal auf Ablehnung und sogleich wächst in ihr der Wunsch, sich zu behaupten und sie gelangt mehr und mehr zu innerer Stärke, die in einer Veränderung gigantischen Ausmaßes endet.
    Elisa verlässt ihr behütetes Leben zwar nicht freiwillig, aber dennoch tut ihr diese Abnabelung gut. Von dem unwissenden dicken Kind wird sie zu einer starken, selbstbewussten Frau und Anführerin, die einem ganzen Volk Hoffnung bringt.


    Neben Elisa gibt es noch viele weitere Charaktere, die einen wichtigen Part zu dem Verlauf der Geschichte beitragen. Eine der sympathischsten unter ihnen ist Ximena, die Kinderfrau Elisas und fester Bestandteil ihres Lebens. Erst während der Reise an Alejandros Hof lernt Lisa die liebe und herzensgute Dienerin richtig kennen.


    Auch für diejenigen, die sich nach Romantik sehnen, gibt es die prädistinierten Charaktere: Erstens wäre da König Alejandro, der gutaussehende Dunkelhaarige, dessen Nähe und Augenkontakt Elisas Innerstes zum Schmelzen bringt. Doch ist Alejandro bereits einmal verwitwet und hat einen Sohn... und sein Interesse an Elisa scheint nicht gerade groß zu sein.


    Dann wäre da noch Humberto, der mit seiner fürsorglichen Art erst als ein Freund und Beschützer daherkommt, ehe er in Elisa mehr weckt als das... Doch sie muss für das eine Versprechen, das sie gegeben hat, Gattin des Königs bleiben.


    Die Geschichte wird aus Elisas Sicht im Präsens geschrieben und der Leser wird in eine Handlung hineingezogen, von der er keine Ahnung hat, wie sie sich entwickeln wird. Denn die Unwissenheit Elisas ist die des Lesers und lässt zwar zaghaft Spannung hier und da aufblitzen, wirklich mitgerissen wird dieser aber vorerst nicht. Erst nach gut 100 Seiten wurde die Handlung interessanter und das Bedürfnis, weiterzulesen, stieg an. Auch wenn der Gesamtverlauf sehr vorhersehbar war, gelang es der Autorin mit teils überraschenden Wendungen und einem flüssigen Schreibstil großen Unterhaltungswert zu schaffen.


    Vor allem die Entwicklung von Elisa und die dem ganzen Buch zugrunde liegende Idee waren sehr schön herausgearbeitet. Doch hier liegen auch gleich meine Kritikpunkte: Elisa war für mich mindestens über das erste Drittel des Buches hinaus ein "unwirklicher" Charakter. Vielleicht, weil sie gewollt anders ist und sich von den Mainstream-Hauptprotagonisten unterscheiden soll. Das Anders-Sein fand ich positiv, die Umsetzung dessen leider nicht so gelungen.
    Dann zur Grundidee: Der Feuerstein ist ein von Gott gegebenes Zeichen. Elisa und ihr Volk sind sehr gläubig. Elisa betet beinahe überall. Und Gott ist auch in den anderen Ländern und deren Gebräuche eng verstrickt. Was selbst Elisa irgendwann "nervte", stach mir auch sofort ins Auge: Dass alle denken, sie handeln in Gottes Namen und seinem Sinne. Gott ist in "Der Feuerstein" sehr präsent, was Lesern des englischen Titels (der Feuerstein heißt hier "Godstone") noch mehr auffallen dürfte.


    Urteil:
    Wer über die Kritikpunkte hinwegsehen kann, erlebt ein frisches, neues Abenteuer, das in eine fremde (High)Fantasy-Welt eintauchen lässt und einem ewigen Kampf einen weiteren Höhepunkt verleiht. Ich fühlte mich von Rae Carsons "Der Feuerstein" sehr gut unterhalten, aber nicht wirklich mitgerissen und vergebe sehr gute 3 Ratten.


    Es ist eine Empfehlung für Fans außergewöhnlicher Protagonisten und Ideen, die über kleine Schwächen hinwegsehen können oder sich einfach nur gut unterhalten wollen.


    3ratten

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    Zitat:
    "Wir sind füreinander bestimmt, Hester. Das wusste ich vom ersten Moment an [...]. Bis dahin bin ich wie ein Schlafwandler durch ein trauriges Dasein getaumelt. Aber dann standest du plötzlich vor mir, ganz ohne Vorwarnung [...] und ich war fassungslos vor Glück. Die Vorstellung, dass du wieder verschwinden könntest, bevor du selbst es bemerken würdest, war mir unerträglich."
    (S.239)


    Inhalt:
    Auf Hester scheint ein Fluch zu liegen. Seit Generationen sterben die Frauen kurz nach ihrer Niederkunft. Daher entschloss sich Hester für ein Leben ohne Liebe und Sex. Ihre Beziehung zu Peter ist rein freundschaftlich und geschäftlich, so redet sie es sich zumindest ein. Aber wäre dann Eifersucht im Spiel?
    Nach und nach macht Hester mysteriöse Entdeckungen und forscht in der Geschichte der Stadt... und wie es aussieht auch in ihrer Familiengeschichte. Denn warum kann sie unter Wasser atmen? Oder was ist mit dem geheimnisvollen Fremden in der Höhle, der sie wie magisch anzuziehen scheint?


    Meinung:
    Syrenka hat mich mit jeder Seite mehr begeistern können. Doch ich möchte nicht zuviel verraten...


    Das Besondere und gleichzeitig Aufregendste und Spannendste an dem Buch ist der ungewöhnliche Erzählstil. Frau Fama hat nicht nur zwei Handlungsstränge erschaffen, sondern zwei Zeitschienen, die auf den ersten Blick zwei komplett unterschiedliche Geschichten beinhalten. Gemeinsam mit der heutigen Hauptprotagonistin Hester deckt der Leser nach und nach die Geheimnisse der Vergangenheit auf.


    Hester lebt in Plymouth, einem Ort, der eng mit der Vergangenheit verknüpft ist. Sie jobbt im Freilichtmuseum als historische Darstellerin. In ihrem Leben sind schon einige "wundersame" Dinge passiert, die sie aber immer wieder verdrängt hat. Doch als es in der örtlichen Kirche wieder einmal "spukt", erinnert sie sich an Vieles: Zum Beispiel an das kleine Mädchen, mit dem sie immer gemeinsam auf dem alten Friedhof gespielt hat... Oder den einen Vorfall, bei dem sie fast ertrunken wäre...
    Hester beginnt, in der Familiengeschichte zu wühlen um mehr über den vermeintlichen Fluch, der auf ihr liegt, zu erfahren und stößt auf völlig Unerwartetes.


    Die Sirene Syrenka verliebte sich 1522 in einen Mann, dessen Tod sie dann verursachte. Für Jahrhunderte wagte sie nicht mehr zu lieben. Dann trifft sie 1792 auf Ezra, der in ihr nicht den Wasserdämon sondern eine liebenswerte Frau sieht und Syrenka bringt - nicht ganz freiwillig - das größte Opfer, dass eine Wasserfrau erbringen kann.


    Ich würde gerne noch mehr über die Protagonisten erzählen, doch jedes kleinste Detail und beinahe jede Person, egal ob Vergangenheit oder Gegenwart, hat eine Verbindung zueinander, die es in dem Buch zu erforschen gilt.


    Je mehr Indizien Hester findet, je mehr Puzzleteile sie zusammensucht, desto mehr Spannung lässt den Leser durch die Seiten rasen. Dieser Erzählstil hat mich gefesselt.
    Der Schreibstil war einfach gehalten, teilweise wirkten die Szenen nicht ganz zusammenhängend oder es fehlte der Übergang. Mit der Zeit fiel es aber immer weniger auf - entweder war es tatsächlich so oder die Spannung ließ es mich "überlesen".


    Das Buch ist in viele kurze Kapitel unterteilt, die abwechselnd 1792/93 und heute spielen. Eine Dritte Person schildert die Geschehnisse und vermittelt zwar einen Einblick in alle Charaktere, der aber größtenteils oberflächlich bleibt. Die Kapitel enden teilweise mit Cliffhangern, die die Geschichte weiter antreiben.


    Es gibt durchaus überraschende Wendungen und Ereignisse, der Hauptplot bleibt im Großen und Ganzen aber vorhersehbar. Für diese Geschichte gilt: Der Weg ist das Ziel. Denn trotz aller "Hindernisse" wollte ich spätestens aber der Mitte des Buches nicht mehr aufhören zu lesen.


    Urteil:
    An "Syrenka" ist ein Zeitreiseroman verlorengegangen. Denn es bietet dem Leser zwei komplette Zeitschienen, die miteinander verwoben sind und deren Erkundung Spannung, Romantik und puren Lesespaß bietet. Für mich war "Syrenka" trotz kleiner Schwächen ein Highlight und erhält daher ganz klare 4 Ratten.


    Es ist eine Empfehlung für alle, die sich gerne in unterschiedliche Zeiten hineindenken und gerne Puzzleteil für Puzzleteil auf die Auflösung der Geschichte hinfiebern.


    4ratten


    EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah

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    Zitat:
    "Nichts anderes ist das Gesetz: wohl begründete Vermutungen darüber, was richtig und was falsch sein könnte."
    (S. 218)


    "Die Chirurgen heben etwas heraus. Er will nicht hinsehen, aber er kann nicht anders. Es ist
    kein Blut da, sondern nur die sauerstoffreiche Lösung in fluoreszierendem Grün, wie
    Frostschutzmittel."
    (S. 375)


    Inhalt:
    Nach dem Heartland-Krieg, in dem sich Abtreibungsgegner und Befürworter von Abtreibungen erbittert bekämpft haben, wurde die "Charter des Lebens" verabschiedet. Wichtiger Inhalt der Charter ist das Recht des Lebens. Dieses Recht ruht allerdings zwischen dem dreizehneten und achtzehnten Lebensjahr. In dieser Zeit können sich Eltern zur nachträglichen Abtreibung, der Umwandlung, entschließen. Bei der Umwandlung werden die Körper der sogenannten Wandler jedoch nicht getötet. Kranken Menschen oder Menschen, die mit mit ihrem Aussehen usw. nicht zufrieden sind, werden notwendige oder ausgesuchte Teile der Wandler transplantiert. Die Charta garantiert, dass nahezu einhundert Prozent des Körpers umgewandelt wird. Die Wandler leben also theoretisch weiter. Nur nicht an einem Stück.


    Connor ist für die Umwandlung vorgesehen. Seine Eltern haben die Verfügung bereits unterzeichnet. Sie ahnen jedoch nicht, dass Connor weiß, dass sie der Umwandlung zugestimmt haben. Connor hatte die Flugtickets der anderen Familienmitglieder gefunden. Ein Ticket war nicht dabei - Connors Ticket. Gemeinsam mit Ariana schmiedet er einen Fluchtplan. Aber Ariana lässt ihn im Stich und er versucht, allein zu fliehen...


    Risa lebt im Waisenhaus. Bei einem Auftritt am Piano spielt sie nicht fehlerfrei. Und diese Fehler wiegen schwer. Immerhin ist sie ein Mündel des Staates und bis zu ihrem achtzehnten Lebensjahr sind es noch drei Jahre.
    Im Büro des Direktors erfährt Risa anschließend von ihrer anstehenden Umwandlung. Die öffentlichen Haushaltsmittel sind erschöpft und reichen für eine weitere Betreuung Risas im Waisenhaus nicht mehr aus.
    Der Bus, der Risa vom Waisenhaus wegbringt, hat einen Unfall. An so eine Situation hat das System natürlich nicht gedacht. Risa kann fliehen...


    Lev feiert seinen dreizehnten Geburtstag mit einer ausgelassenen Party. Aber es ist nicht nur ein Geburtstagsfest. Für Lev ist es das Zehntopferfest. Seine streng gläubigen Eltern haben schon immer den zehnten Teil, so wie es der Glaube vorsieht, ihrer Habe gespendet. Lev ist das zehnte Kind in der Familie. Er wurde seit Jahren darauf vorbereitet, dass ihm deshalb das Opfer der Umwandlung bevorsteht. Und nun ist der Zeitpunkt gekommen!
    Auf der Fahrt zum Ernte-Camp muss das Auto aufgrund eines Polizeieinsatzes halten. Lev wird von einem verrückten Jungen aus dem Auto gezerrt. Offensichtlich soll er als Geisel herhalten. Ihm gelingt es, sich zu befreien und zum Auto zurückzulaufen. Doch dann ändert sich die Situation schlagartig und er beginnt zu laufen...


    Connor, Risa und Lev treffen nach dem Zwischenfall auf der Autobahn aufeinander. Sie fliehen gemeinsam durch den Wald, auch wenn Lev eher unfreiwillig beteiligt ist. Nach einer Weile nähern sie sich wieder bewohntem Gebiet. Eine gefährliche Nähe für die Flüchtigen!
    Die Probleme der Drei werden nicht kleiner. Durch eine Kurzschlussreaktion Connors haben sie nun auch noch die Verantwortung für ein Baby, dass vor dem Haus einer gut gestellten Familie abgelegt wurde. Ihre Situation verschärft sich damit deutlich! Und... auf welcher Seite steht Lev wirklich?


    Meinung:
    Betroffenheit, Mitleid, Beklemmung, Erleichterung, Schock, Hoffnung... Das ist nur ein kleiner Auszug an Gefühlen, die ich beim Lesen des Buches empfunden habe. Der Autor hat es mit seinem flüssigen und in sich schlüssigen Schreibstil verstanden, mich die gesamte Gefühlspalette durchleben zu lassen.


    Die in "Vollendet" beschriebene Gesellschaft gleicht im Wesentlichen den uns bekannten aktuellen Strukturen. Bis auf dieses eine wichtige Detail - der "Charta des Lebens".
    Für mich war der Gedanke einer Umwandlung schockierend. Schon die ersten Seiten des Buches ließen eine gewisse Beklemmung und Betroffenheit in mir zurück. Welche Eltern sind fähig, ihren Kindern, mit denen sie mindestens dreizehn Jahre lang zusammengelebt und sicherlich auch viele schöne Zeiten erlebt haben, eine Umwandlung zuzumuten? Die mit der Seitenzahl steigende Betroffenheit hat allerdings auch dazu geführt, dass ich förmlich in den Bann der Geschichte gezogen wurde und das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Ich durfte an der Seite der Protagonisten viele gefährliche, hoffnungsvolle und erschütternde Situationen hautnah erleben.


    Die Kapitel werden jeweils aus Sicht der Protagonisten in der dritten Person erzählt. Die Geschichte selbst kommt ohne tiefgründige Charaktere aus. Die Beschreibung der Protagonisten reicht jedoch vollkommen aus, um eine Vorstellung von ihnen im Kopf zu haben. Im weiteren Verlauf der Handlung erfahren wir noch einige Einzelheiten zu den jeweiligen Charakteren, die diese hervorragend abrunden.


    Connor wird als jähzornig und aufbrausend in das Geschehen eingebracht. Seine Eltern stimmen einer Umwandlung zu, weil sie mit ihm einfach nicht mehr klarkommen. Ständig prügelt er sich oder fällt anderweitig auf.


    Risa wächst im Waisenhaus auf und spielt außergewöhnlich gut Piano. Sie ist ein hübsches Mädchen mit gesundem Selbstvertrauen und weiß, was sie will. Im Lauf der Geschichte entwickelt sich Risa vom Mädchen zu einer charakterstarken Frau.


    Am meisten überrascht wurde ich jedoch von Lev. Anfangs erleben wir in ihm einen religiösen Fanatiker, der seit Jahren auf sein Opfer, die Umwandlung, vorbereitet wird. Nichts anderes will er so sehr. Doch dann beginnt er zu zweifeln. Lev ist eindeutig der Charakter, der sich am meisten wandelt und uns im Hinblick auf seine wahren Gedanken immer wieder im Dunklen lässt.


    Ein ganz klein wenig spoilern muss ich allerdings auch noch. Keine Angst, der Lesegenuss wird in keinster Weise eingeschränkt! In einem Kapitel wird die Umwandlung aus Sicht eines Wandlers beschrieben. Schritt für Schritt. Der Wandler ist bei vollem Bewusstsein! Auch, wenn keine detaillierte Darstellung der Prozedur erfolgt, ist mir trotzdem allein bei der Vorstellung des Ganzen eine Gänsehaut gekommen. Gruselig!


    Abschließend muss ich sagen, dass "Vollendet" ein Buch ist, genau wie ich es mir vorstelle mit einer rundum schlüssigen Geschichte. Klasse!


    Urteil:
    "Vollendet" hat sich die 5 Ratten aus meiner Sicht mehr als verdient. Eine geniale Idee mit einer hervorragenden Umsetzung sorgen für einen uneingeschränkten Lesegenuss. Geeignet auf jeden Fall für alle, die gern dystopische Elemente gemischt mit Spannung, Dramatik und natürlich Liebe lesen. Das Buch darf eigentlich in keinem Regal fehlen!


    5ratten