Marie Lu - Legend 01 - Fallender Himmel

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    Marie Lu - Legend


    Meine Meinung:


    Das dystopische Amerika der Zukunft dient Marie Lu als Schauplatz für die Liebesgeschichte zwischen June und Day. Während June bei ihren Trials - den Test, an dem jedes 10-jährige Kind teilnehmen muss und dessen Ergebnis über die individuelle Zukunft entscheidet - als Einzige ihrer Generation die volle Punktzahl erreicht hat und zu einer militärischen Kämpferin erzogen wird, hat Day nicht bestanden und kämpft sich seitdem als Rebell und Staatsfeind Nr. 1 durch LA. Doch die beiden so unterschiedlichen Charaktere verbindet ein entscheidendes Ereignis: Day ist der Mörder von Junes Bruder und sie beschließt, den Rebellen aufzusuchen und Rache zu nehmen.


    Womit sie allerdings nicht rechnet, ist dass Day keineswegs ein gemeiner Verbrecher ist, sondern ein Junge mit hohen moralischen Werten und Idealen. Kann so jemand ein Mörder sein? Hat Day mit seinen Verschwörungstheorien vielleicht sogar recht und die Republik birgt dunkle Geheimnisse? Schon bald beginnt June an allem zu zweifeln, woran sie jemals glaubte.


    Was Legend von vielen der anderen romantischen Liebesromane unterscheidet, ist dass der Roman zwischen der Sicht der weiblichen und des männlichen Helden wechselt. Dies verhindert einerseits einen Überschuss der aus Twilight bekannten Schmalzszenen á la "Er sieht so gut aus und ich bin doch nur ein normales Mädchen" und dient außerdem dazu, die komplexe Welt von Legend besser zu verstehen. Day und June sind in grundverschiedenen Verhältnissen aufgewachsen und stehen auch der Republik unterschiedlich gegenüber. Dies erzeugt Spannung und verhindert, dass der Leser alles zu schnell durchblickt. Die beiden glauben jeweils an ihre eigene Realität und lernen so nach und nach voneinander.


    Beide Protagonisten sind sympathisch geschildert und es ist leicht, mit ihnen zu fühlen. Der Wechsel zwischen männlicher und weiblicher Stimme sorgt dafür, dass Legend Leser beiden Geschlechts zu überzeugen weiß. Es ist nie zu kitschig, aber trotzdem schön romantisch. Außerdem positiv hervorzuheben, ist, dass das Buch sehr ehrlich ist und nicht geschönt mit der Idee eines totalitären Regimes und den damit verbundenen Gräueln umgeht. Es gibt Massenermordungen und öffentliche Hinrichtungen, und schon die Erziehung von June auf einer Militärakademie zeigt, in welcher Welt die beiden leben müssen.


    Eine Ratte Abzug gibt es leider, da es in der ersten Hälfte doch ein paar Längen hatte und die Nebencharaktere für meinen Geschmack zu ungenau skizziert waren. Aber dafür wird sich ja in den Folgebänden sicher noch Gelegenheit bieten.


    Insgesamt, eine spannend zu lesende Jugenddystopie, die durch ihre Ehrlichkeit und den Mangel an überflüssigen Kitsch das Potenzial bietet, sowohl Jungen als auch Mädchen zu unterhalten.


    4ratten


    Der erste Band der Trilogie erscheint im September auf Deutsch:


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    "This was another of our fears: that Life wouldn't turn out to be like Literature" (Julian Barnes - The Sense of an Ending)

    Einmal editiert, zuletzt von Mrs.Dalloway ()

  • Tolle Rezi :winken: Wobei das Cover der deutschen Ausgabe jetzt mal überhaupt nicht ansprechend aussieht. Das Englische in Grau geht gerade noch so.

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh


  • Das klingt nach spannender Unterhaltung! Danke für deinen Eindruck, da bekommt man Lust das Buch bald zu lesen. :)


    Dem kann ich mich nur anschließen. Vielen Dank für die tolle Rezi. Spannend finde ich ja v. a., dass hier erstens auch mal ein männlicher Ich-Erzähler auftaucht und zwei Seiten beleuchtet werden. Das hört sich echt gut an. Muss ich vielleicht mal als Zwischenlektüre einschieben.


    Ist das auch wieder als Trilogie geplant?


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)


  • Ist das auch wieder als Trilogie geplant?


    Ja, das wird eine Trilogie.

    &quot;This was another of our fears: that Life wouldn&#039;t turn out to be like Literature&quot; (Julian Barnes - The Sense of an Ending)

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    IHRE MEINUNG:


    Zitat:
    "Im Spiegel sehe ich aus wie immer. Doch im Inneren bin ich ein anderer Mensch."
    (S.300)


    "Jeder Tag bedeutet vierundzwanzig neue Stunden. Jeder Tag bedeutet, dass alles möglich ist. Man lebt den Moment oder man stirbt darin, aber man lebt sein Leben einen Tag nach dem anderen. [...] Und man versucht immer, auf die Sonnenseite zu gelangen. Ins Licht."


    Inhalt:
    Die ehemaligen westlichen Bundesstaaten der USA bilden die Republik, die sich mit den anderen, den "Kolonien" im Kampf befindet.
    Innerhalb der Grenzen tobt ständig eine Seuche, die aufgrund routinemäßiger Seuchenkontrollen nach kürzester Zeit jedoch immer wieder eingedämmt werden kann. Die Angst davor schürt aber das Vertrauen des Volkes in den Elektor, das Staatsoberhaupt.
    Mit 10 Jahren wird jedes Kind getestet. Das Ergebnis stellt die Weichen für die Zukunft. Je näher an den 1500 Punkten, desto besser sind die Ausbildungsmöglichkeiten und die späteren Karrieren.


    Day lebt auf der Straße. Er ist der Staatsfeind Nummer 1. Seine Mutter hält ihn für tot. Er wacht aber aus sicherer Entfernung über seine Mutter und die beiden Geschwister. Als Day wieder einmal eine Routinekontrolle seiner Familie beobachtet, passiert es: Das Haus wird unter Quarantäne gestellt. Sein kleiner Bruder Eden ist infiziert. Doch anstelle des normalen X, das die Seuche ausweist, ist das X auf der Tür seiner Familie durchgestrichen - was noch niemals vorher so war.
    Um seine Familie zu retten will Day Medikamente stehlen, wird dabei aber von einem Offizier gestellt. In letzter Sekunde kann er fliehen...


    June ist das Wunderkind der Nation, die einzige die den großen Test mit 1500 Punkten abgeschlossen hat. Bereits mit 15 Jahren ist sie im Abschlussjahr der elitärsten Universität der Republik und strebt eine militärische Karriere an.


    Meinung:
    Entgegen den meisten Dystopien ist der Leser in "Legend" von Beginn an mit beiden "Seiten" konfrontiert. Er lernt das "tolle" Leben in der Gesellschaft und das karge am Rande von ihr kennen. Und doch ist von Beginn an sicher, dass diese beiden Leben verbunden werden - die Frage ist nur, wie und wann. "Berührungspunkte" sind von Beginn an vorhanden.


    Denn beide Hauptprotagonisten sind auf ihre Art "berühmt": Day als meistgesuchter Verbrecher der Republik und June als einzige, die den Test mit Höchstpunktzahl abgeschlossen hat. Aber WIE ähnlich sie sich wirklich sind, erfährt der Leser erst später.


    Day hat eine sagenhafte Verbrecherkarriere hinter sich. Er sorgt für sich, das Straßenmädchen Tess und seine Familie. Er versucht, neue Kämpfe und Soldatenopfer zu verhindern, indem er Geräte der Republik sabotiert. Er fügt aber niemals einem Menschen leid zu, wenn es sich verhindern lässt.
    Day hängt sehr an seiner Mutter und den beiden Geschwistern, auch wenn ihn alle außer seinem großen Bruder John, durch den er den Kontakt hält, für tot halten. Denn Day ist beim großen Test durchgefallen und wurde in ein "Arbeitslager" gebracht, konnte aber fliehen. Die Sorge um seine Familie macht ihn fertig. Er hat sich immer geschworen, sich niemals auf der Straße verlieben. Aber dieses Mädchen macht es ihm unmöglich.


    June ist das Wunderkind, von dem jeder gehört hat aber niemand genaueres weiß. Sie ist ein Genie und körperlich topfit. Doch so brilliant sie ist, so störrisch und eigensinnig ist sie und macht ihrem Bruder Metias das Leben schwer. Ihre Eltern sind vor Jahren bei einem Unfall gestorben.
    Dann wird ihr der einzige Halt in ihrem Leben, die einzige Bezugsperson; der Mensch, der versprochen hat, immer da zu sein, weggenommen.
    Sie schwört Rache und ergreift kurz darauf die Chance, die sich ihr bietet.
    Bei einem Kampf trifft sie auf Day, der seine Identität nicht preisgibt. Sie lernt ihn näher und näher kennen und stellt immer wieder fest, wie sehr sie sich ähneln.
    June muss sich der Wahrheit stellen - eine schlimmer als die andere und sie erkennt die Wahrheit über Menschen, die sie ihr Leben lang zu kennen geglaubt hat - und sie beginnt zu zweifeln...


    Der Schreibstil ist einfach und flüssig zu lesen, nicht übermäßig detailliert, aber dennoch sind die Szenen und Schilderungen greifbar. Day und June erzählen abwechselnd kapitelweise aus der Ich-Perspektive und der Leser ist hin- und hergerissen zwischen dem "guten Mädchen" und dem "bösen Jungen", denn ihre Gedanken erläutern dem Leser ihre Taten und Handlungen und jeder ist für sich der Meinung, dass er im Recht ist.


    Das Buch ist in zwei Teile unterteilt. Der erste Teil beginnt interessant, aber noch unspektakulär, steigert sich aber mit jeder Seite. Der zweite Teil packt den Leser dann umso mehr! Ich kann nicht viel darüber sagen, um euch nicht die Spannung zu nehmen, aber ich habe gemeinsam mit June erschütternde Erkenntnisse gewonnen! Überraschende Wendungen und unverhersehbare Tatsachen jagten sich gegenseitig und machten "Legend - Fallender Himmel" zu einem absoluten Lesegenuss!


    Urteil:
    "Legend - Fallender Himmel" ist eine Geschichte voller Spannung, Leid, gebrochenem Vertrauen, Enttäuschungen und dem einen Menschen, der einem ähnlicher ist, als alle anderen... Das Buch hat mich gefesselt und ich komme nicht umhin, 5 Ratten zu vergeben.


    Es ist ein Must-Read für Dystopie-Fans und alle anderen, die gute Unterhaltung und Überraschungen lieben und gerne mit ihren Protagonisten mitfiebern.


    5ratten

    his-and-her-books.blogspot.de

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    SEINE MEINUNG:


    Zitat:
    "Jeder Tag bedeutet vierundzwanzig neue Stunden. Jeder Tag bedeutet, dass alles möglich ist. Man lebt den Moment oder man stirbt darin, aber man lebt sein Leben einen Tag nach dem anderen."


    S. 363


    Inhalt:
    Los Angeles, Einwohnerzahl 20174282
    Die Seuche greift um sich. Soldaten inspizieren die Häuser nach Opfern. Wer infiziert ist, wird erschossen.
    Im Alter von zehn Jahren wartet auf die Kinder der Große Test. Vom Ergebnis des Tests hängt der weitere Lebenslauf ab. Wer durchfällt, kommt in ein Arbeitslager der Republik. Eigentlich kann die Republik aber keine Kinder mit schlechten Genen gebrauchen.


    Day lebt auf der Straße. Er hatte den Großen Test vor Jahren nicht bestanden. Ihm gelang jedoch die Flucht.
    Zusammen mit Tess beobachtet er, wie die Soldaten auch das Haus seiner Eltern durchsuchen. Die Inspektion dauert ungewöhnlich lange. Dann passiert etwas, das Day so noch nicht gesehen hat. Die Soldaten markieren die Tür seines Elternhauses mit einem vertikal geteilten "X". Was hat das zu bedeuten?


    June studiert an der Drake-Universität. Ihre Eltern sind vor Jahren bei einem Autounfall ums leben gekommen. Sie hat kaum noch Erinnerungen an ihre Eltern. Nun wird sie wieder in das Büro des Dekans zitiert und bekommt ihren mittlerweile achten Schulverweis. Ihr Bruder Metias, im Rang eines Captains, holt sie im Schulbüro ab.
    Metias muss heute zu einem Einsatz, der bis in die Nacht dauern wird. June wünscht ihm viel Glück und hofft, dass er auch diesmal unversehrt zurückkehrt.


    Unterdessen versucht Day einen Einbruch in ein Krankenhaus, um an das Seuchenmedikament zu kommen, damit er seiner Familie helfen kann. Day schafft es, ins Krankenhaus zu gelangen. Allerdings wird er beim Versuch, die Medikamente zu stehlen, schwer verletzt. Es gelingt ihm, aus dem Krankenhaus zu entkommen. Auf seiner Flucht trifft er auf Metias, der sich ihm in den Weg stellt. Mit einem Messerwurf in Metias Schulter kann er diesen außer Gefecht setzen. Day flüchtet durch die Kanalisation. Kurz darauf verliert er das Bewusstsein.


    Metias ist tot. June wird zu ihrem toten Bruder gebracht. Sie soll die Spuren am Tatort analysieren. Beim Anblick ihres toten Bruders schwört June grausame Rache! Day wird Junes erste Mission...


    Meinung:
    Was für ein Buch! Ich habe angefangen zu lesen und war sofort drin in der Geschichte. Die Autorin hat nicht lange damit gewartet, uns mitten in die Story hineinzuwerfen. Spannung von der ersten Seite an. Was will man mehr!? Aber ich fange mal von vorne an:


    Schon das Design des Buches ist sehr ansprechend und ein echter Hingucker. Das goldene Symbol der Republik sticht einem schon förmlich ins Auge. Die pinkfarbene Schrift stellt hier einen guten Kontrast dazu her. Die Optik selbst ist also schon ein ziemlicher Appetizer, der Lust macht, das Buch lesen zu wollen.


    Beim Lesen ist man sofort gefesselt vom Los Angeles in der Republik Amerika. Los Angeles selbst ist in Sektoren eingeteilt. Es gibt viele Armensektoren und wenige Sektoren für die Reichen. Die verschiedenen Stimmungen in den jeweiligen Gebieten werden sehr vorstellbar beschrieben. Ich jedenfalls war sofort Teil dieser Geschichte und konnte mich gut auf die jeweiligen Protagonisten einstellen.


    Für die Erzählung hat die Autorin abwechselnd die Sicht von Day und June gewählt. Vor allem Day stellt einen Charakter dar, für den man auf Anhieb Sympathie empfinden muss. Day ist unabhängig und selbstbewusst. Für die Menschen, die ihm nahe stehen, würde er ohne zu zögern sogar sein Leben geben.


    June ist sozusagen ein Wunderkind. Im Alter von zehn Jahren hatte sie den Großen Test mit der vollen Punktzahl bestanden. Das hat noch nie jemand geschafft. Durch dieses Ergebnis ist ihre Karriere in der Republik bereits vorgezeichnet. Anfangs ist June fester Bestandteil des Regimes. Zweifel an der Rechtmäßigkeit und den Taten der Diktatur kommen gar nicht erst in ihr auf. Nach dem Mord an ihrem Bruder Metias scheint der Schuldige auch schnell festzustehen. Doch dann kommen ihr Zweifel, durch die sie zunehmend verunsichert wird. June macht im Laufe der Geschichte eine großartige Entwicklung durch und prägt damit diese förmlich. Zu Beginn fühlt man ihr gegenüber sicherlich eine gewisse Antipathie, die sich nach und nach allerdings in das völlige Gegenteil umkehrt.


    Es gibt in "Legend" natürlich jede Menge böser Charaktere. Stellvertretend möchte ich hier nur den unbarmherzigen, dem Regime treu ergebenen Thomas und die machtgierige, gefühlskalte Commander Jameson nennen. Man bekommt teilweise schier das Gefühl, die despotischen Protagonisten wären in einer deutlichen Überzahl und nehmen einem im wahrsten Sinne des Wortes aufgrund dieser Masse die Luft zum Atmen. Aber auch unter diesem Eindruck hat es die Autorin immer wieder verstanden, für Überraschungen zu sorgen und mich auf ein gutes Ende der Geschichte hoffen lassen.

    "Legend" ist ein gut durchdachtes Buch, das mich oftmals überrascht hat. Einen gemeinen Cliffhanger braucht ihr übrigens nicht zu befürchten; dennoch hätte ich am liebsten weitergelesen!


    Urteil:
    "Legend" erhält von mir eindeutige 5 Ratten. Bei so einer gut durchdachten Geschichte mit erstaunlichen Protagonisten und vielem mehr kann ich auch gar nicht zu einem anderen Urteil kommen. Für alle Fans von Dystopien, in denen die Elemente Liebe, Spannung und Drama in einem ausgewogenen Verhältnis stehen, ein absolutes Muss!


    5ratten

    his-and-her-books.blogspot.de

  • Amerika ist aufgeteilt in die Republik und die Kolonien, beide liegen in einem erbitterten Kampf miteinander. Die Republik ist ein militärisch straff durchorganisierter Staat, in dem einige Wohlhabende alle Annehmlichkeiten genießen und die große Masse als Arbeiter ein eher ärmliches Leben führt, welches zudem immer wieder durch eine scheinbar unheilbare Seuche bedroht wird.


    Relativ offen bleibt, wie es zu dieser Teilung der USA gekommen ist. Hier hätte ich mir ein bisschen mehr Hintergründe gewünscht, hoffe aber, dass das dann im zweiten Teil noch kommt.


    June ist ein Wunderkind. Als einzige Jugendliche hat sie beim Großen Test der Republik die volle Punktzahl erreicht. Ihre Eltern sind tot und sie wurde von ihrem Bruder Metias aufgezogen, mit dem sie eine tiefe Zuneigung verbindet. Sie wird militärisch ausgebildet und ist schon mit 15 Jahren praktisch eine Legende.


    Genauso wie Day, dessen Ruhm sich allerdings darauf begründet, dass seine Anschläge gegen die Republik in aller Munde sind. Er lebt versteckt auf den Straßen und kann seine eigene Familie nur aus dem Verborgenen beobachten, um sie nicht in Gefahr zu bringen. Als sein kleiner Bruder erkrankt, wagt er einen riskanten Einbruch, um Medikamente zu stehlen. Doch die Aktion geht schief und er wird nun noch stärker gejagt.


    Die Geschichte wird immer abwechselnd aus der Perspektive von Day oder June geschildert. Dadurch ist man als Leser an beiden Figuren sehr nah dran und kann bei beiden die Denk- und Handlungsweisen sehr gut nachvollziehen. Auch die Entwicklung, als die beiden sich näherkommen, war für mich so wirklich gut geschildert und wirkte sehr glaubwürdig.


    Der Schreibstil ist relativ einfach, dadurch liest sich das Buch flott weg. Am Anfang braucht es ein bisschen, bis die Handlung in Schwung kommt, aber dann wird es immer spannender. Sowohl die Entwicklung der beiden Protagonisten, als auch die Enthüllung von mehr und mehr Hintergründen machen das Buch dann recht schnell zu einem Pageturner, den ich erst wieder weglegen konnte, als die letzte Seite erreicht war.


    Obwohl es sich um den Auftakt einer Reihe handelt und sicherlich noch einige Fragen offen sind, ist das Ende in sich abgeschlossen und kein Cliffhanger. Trotzdem hoffe ich, dass wir nicht allzu lange auf die Fortsetzung warten müssen!


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Spannend und bewegend!


    Inhalt:
    Los Angeles im Jahr 2130. Die Republik Amerika führt Krieg gegen die Kolonien. In den Armenvierteln grassiert eine Seuche. Als Days Familie davon betroffen ist, will er Medikamente stehlen, wird aber von Junes Bruder Metias daran gehindert. Der rebellische Day, der meistgesuchte Verbrecher der Republik, kann entkommen. Doch nun wird die Elitesoldatin June auf den Mörder ihres Bruders angesetzt. Irgendwann kommt June einem gut gehüteten Geheimnis auf die Spur und muss erkennen, dass sie nur benutzt wird…



    Meine Meinung:
    „Legend – Fallender Himmel“ hat mich nicht enttäuscht. Ich habe das Buch geradezu verschlungen und dabei mit den beiden Helden gebangt. Das Buch beginnt spannend und steigert sich immer mehr von Seite zu Seite. Ich konnte es gar nicht mehr aus der Hand legen. Das Erzähltempo ist enorm, dem Leser wird kaum eine Verschnaufpause gegönnt.


    Die Kapitel wechseln sich zwischen June und Day ab, wobei beide in der 1. Person im Präsens erzählen. Dadurch wird man direkt in die Handlung hineingezogen, bekommt die Gedanken und Gefühle der Protagonisten hautnah mit und kann sich von beiden Seiten ein umfassendes Bild machen. Day und vor allem June entwickeln sich im Verlauf der Geschichte ganz gewaltig. Dabei ist diese Entwicklung gut nachvollziehbar und logisch. Das Aufeinandertreffen ihrer zwei verschiedenen Welten wird sehr schön dargestellt. Nach und nach erfährt man auch viel über ihre Vergangenheit und Hintergründe, sodass für mich am Ende in dieser Hinsicht keine Fragen offen blieben. Beide Jugendlichen wirken authentisch, sie haben ihre Ecken und Kanten und sind alles andere als langweilige Figuren. Obwohl sie erst 15 Jahre alt sind, wirken sie wesentlich reifer, was sicher ihren Lebensumständen geschuldet ist.


    Die Handlung ist stellenweise ziemlich brutal, es werden massenweise Menschen getötet, doch wird die ethisch-moralische Rechtmäßigkeit sofort von den Protagonisten in Frage gestellt, sodass es in keiner Weise irgendwie akzeptabel oder gar verherrlichend wirkt.


    Natürlich darf in einem solchen Buch auch eine Romanze nicht fehlen. Sie nimmt allerdings in diesem 1. Band der Trilogie einen wohltuend geringen Raum ein, ist aber eben das I-Tüpfelchen ;)


    Fazit:
    Mich hat das Buch restlos begeistert!


    5ratten

  • Die Geschichte:
    In einer dystopischen Welt, die im Krieg lebt, wachsen June und Day ganz unterschiedlich auf. June wird als Agentin ausgebildet und hat die Aufgabe Verbrecher und Menschen, die gegen das Regime der Republik arbeiten zu finden und zu töten. Day dagegen ist der meistgesuchte Verbrecher der Republik. Als dann Junes geliebter Bruder von Day bei einem Einbruch in ein Krankenhaus getötet wird, heftet sie sich an seine Spur, angetrieben durch den Wunsch nach Rache und Vergeltung. Als sie ihn aber gefunden hat, scheint nicht alles so zu sein, wie sie gedacht hat.


    Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen. Als Leser lernt man das Leben von June und Day kennen und ich hatte keinerlei Probleme mir das Setting der Handlung vorzustellen. Es spielt in Los Angeles im Jahre 2130. Und es ist sehr überzeugend dargestellt, wie unterschiedlich die armen und die reichen Menchen dort leben. Alles wirkt glaubhaft und authentisch.
    Die Mischung aus einer Agentengeschichte und einer Dystopie, hat mir sehr gut gefallen. Dabei war es sehr faszinierend Junes Weg zu Day zu verfolgen und wie sie ihm näher kommt. Besonders gut hat mir gefallen, dass der Hauptfokus erst einmal auf dem Schicksal von June und Day liegt und nur nebensächlich die Machenschaften der Regierung auftreten. Das bietet mal eine erfrischende Abwechslung zu den Dystopien, die ich in letzter Zeit gelesen habe.
    Die Handlung hat mich von Beginn an gepackt und nimmt im weiteren Verlauf immer mehr Tempo auf und ist durchweg spannend. Dazu gab es ein paar überraschende Wendungen, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Zwar verrät die Kurzbeschreibung schon einiges, was ich etwas schade finde, aber dennoch hat es mir gefallen zu sehen, wie es dazu kommt und was im einzelnen dazu führt.
    Wie in vielen Jugendbüchern gibt es auch ein paar Liebesszenen, aber die sind eher hintergründig und fügen sich perfekt in die Haupthandlung ein.
    Leider bleiben noch viele Aspekte und Hintergründe offen und nicht alle Fragen sind am Ende geklärt, was aber nicht so sehr ins Gewicht fällt, da es ein Auftakt ist und ich denke, dass im Folgeband mehr Aufklärung erfolgt.


    Die Protagonisten:
    June ist super intelligent, hübsch, hat eine starke Persönlichkeit und tut alles für ihre Überzeugungen und obwohl sie hinter der Regierung steht, bleibt sie stets kritisch und bildet sich ihre eigene Meinung. Sie verändert sich sehr in dem ganzen Buch und revidiert ihre Ansichten, aber erst nachdem sie Beweise hat. Das hat mir gut gefallen, weil ich so ihren Sinneswandel gut nachvollziehen konnte.
    Day, der ein Leben als Verbrecher führt, ist mir direkt sympathisch gewesen, da er sich stets um andere sorgt und für seine Familie alles riskiert. Mir gefällt es, wie er die Regierung zunächst fünf Jahre an der Nase herumführt und sich nicht unterkriegen lässt.
    An sich sind beide Protagonisten sehr gut und authentisch ausgearbeitet, wirken aber für fünfzehn Jahre vielleicht etwas zu reif und erwachsen, was aber an dem Leben liegen kann, was sie führen. Immerhin müssen die Kinder dort auch früher arbeiten und somit einfach früher erwachsen werden, so dass mich dieser Aspekt nicht gestört hat.
    Auch die Nebenprotagonisten haben mir gut gefallen, da sie sich gut in die Gesamthandlung eingefügt haben.


    Der Schreibstil:
    Der Schreibstil ist jugendlich, einfach gehalten, spannend, emotionsreich und schnell zu lesen. Da es nur wenige unbekannten Begriffe gibt, fällt es einfach leicht einen Zugang zu der Geschichte zu bekommen.
    Die Handlung wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive von June und Day beschrieben. Das habe ich als sehr angenehm empfunden, da ich so noch näher am Geschehen und der Gefühlswelt der Protagonisten dran war und noch mehr in die Welt des Buches versinken konnte.


    Das Cover/der Buchtitel:
    Das Cover ist völlig nach meinem Geschmack und besticht durch seine Schlichtheit. Durch das Gold springt es aber auch direkt ins Auge.
    Dazu ist der Titel ansprechend und gibt Stoff zum Nachdenken.


    Fazit:
    Ich kann den Hype, den es um dieses Buch gibt, völlig nachvollziehen. "Legend" hat mich restlos begeistert und ich freue mich auf die Fortsetzung.


    5ratten

  • Sind June und Day das neue Traumpaar der Jugendliteratur? Eigentlich könnten sie unterschiedlicher nicht sein. June lebt in gehobenen Verhältnissen, ist hochintelligent und steht mit ihren 15 Jahren kurz vor dem Uni-Abschluss. Day hingegen lebt von der Hand in den Mund, kann sich gerade so über Wasser halten und ist der meistgesuchte Verbrecher der Republik.


    Wie bei fast jedem Jugendbuch, das erscheint, handelt es sich bei "Legend" um eine Dystopie. Amerika befindet sich im Krieg mit den Kolonien, das Militär steht an höchster Stelle im Staat. Jeder Jugendliche muss einen Test absolvieren, der über die Zukunft entscheidet. Ob Arbeitslager oder Karriere, das alles wird je nach Testergebnis entschieden. Immer wieder brechen Seuchen aus, die die armen Bevölkerungsschichten bedrohen. Medizin gibt es nur für die Reichen. Bei dem verzweifelten Versuch Days, Seuchenmedizin für seine Familie zu besorgen, wird sein Schicksal untrennbar mit dem Junes verknüpft.


    Hat man einmal angefangen, "Legend" zu lesen, kann man kaum noch aufhören. Ein Ereignis jagt das nächste, die Seiten blättern sich wie von selbst um und schon ist man am Ende. Das Buch ist wirklich sehr spannend und rasant geschrieben. Es gibt kaum Zeit zum Erholen, ruhige Passagen sind selten. Da Jugendbüchern häufig so sind, hat es mich nur minimal gestört, dass vieles nicht ausführlich erzählt, sondern schnell abgehandelt wird.


    Ein Kritikpunkt für mich ist allerdings, dass die Geschichte recht wenig Substanz hat. Viel passiert eigentlich nicht und einiges war mir auch schon klar, bevor es explizit erwähnt wird. Ich habe das Gefühl, einige Aspekte so ähnlich schon in einigen Jugendbuch-Dystopien gelesen zu haben und bei manchen Dingen weiß man als Leser einfach gleich, auf was es hinaus läuft. Ich will nichts vorweg nehmen, deshalb verzichte ich an dieser Stelle auf Beispiele. Weil es nur recht wenig Gelegenheit gibt, June und Day genauer kennenzulernen, war mir manchmal auch nicht ganz klar, warum sie handeln, wie sie handeln und auch die Anziehung zwischen den beiden kam für mich komplett aus dem Nichts.


    Sehr dankbar bin ich Marie Lu, dass sie auf einen Cliffhanger am Ende verzichtet hat. Auch wenn es sich bei "Legend" um eine Trilogie handelt, hat der erste Band einen halbwegs zufriedenstellenden Abschluss. Natürlich sind für die weiteren Bände noch genug Fragen offen, aber ich könnte mit dem Ende dieses Buches gut leben, ohne eine Fortsetzung zu lesen.


    Insgesamt ist "Legend" ein solides Jugendbuch, das sich schnell lesen lässt und gute Unterhaltung bietet. Allerdings waren mir manche Aspekte zu knapp abgehandelt, andere wirkten wie recycelte Ideen aus anderen Büchern. Ich habe das Buch ganz gerne gelesen, weiß aber nicht, ob mich die Fortsetzung interessiert. 3ratten

    ~~better to be hated for who you are, than loved for who you&WCF_AMPERSAND're not~~<br /><br />www.literaturschaf.de

  • Die Geschichte spielt im Los Angeles der Zukunft. In welchem Jahr wir uns befinden geht aus der Geschichte leider nicht hervor. Die politische Situation hat sich stark verändert und die Republik Amerika führt Krieg gegen die Kolonien. Eine neue Währung wurde eingeführt, Seuchen dezimieren die Menschheit und alles dreht sich nur darum, perfekte Kandidaten für die Armee zu finden. Dazu wurde der „Große Test“ eingeführt, den jedes Kind mit 10 Jahren ablegen muß.


    Die beiden Hauptprotagonisten sind Day und June.
    Day ist 15 Jahre alt und seine Mutter und sein kleiner Bruder halten ihn für tot. Nur zu seinem älteren Bruder hält Day Kontakt und versucht der Familie Medikamente gegen die Seuche zu besorgen. Er lebt auf der Straße und ist der meistgesuchte Verbrecher der Republik. Immer wieder lässt er die Soldaten ziemlich dumm dastehen, ihnen gelingt es nicht Day zu fassen.


    June ist 15 Jahre alt. Sie war die einzige, die jemals den großen Test mit der vollen Punktzahl bestanden hat. Das Wunderkind der Nation. Nun, mit 15 Jahren ist sie mit ihrer Soldatenausbildung fertig. Ihre Eltern leben nicht mehr und June lebt bei ihrem Bruder Metias. Bei einem Überfall auf ein Krankenhaus wird ihr Bruder tödlich verletzt. Der Täter soll Day sein und June erhält den Auftrag ihn aufzuspüren. June verwandelt sich in ein Straßenkind und macht sich auf die Suche nach Day.


    Die Geschichte ist wirklich fantastisch erzählt. Jeden einzelnen Satz habe ich gerne gelesen. Es ist fast nicht zu glauben, das diese Geschichte das Debüt der Autorin ist, so perfekt fand ich den Schreibstil. Nun heißt es warten – auf den nächsten Teil. Legend ist der Auftakt einer Trilogie und ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzungen.

  • Die Welt, wie wir sie kannten, hat sich verändert. "Legend - Fallender Himmel" spielt in einer fiktiven Zukunft, in der ein Teil der Vereinigten Staaten Überschwemmungen zum Opfer gefallen ist, während sich der Rest in die sogenannten Kolonien und die Republik spalten. Beide Parteien sind aufs ärgste verfeindet und leben im ständigen Krieg miteinander.
    June und Day sind beide in der Republik aufgewachsen, jedoch an entgegengesetzten Enden des sozialen Gefüges. Während June privilegiert lebt, aufgrund eines speziellen Eignungstests, bei dem sie außergewöhnlich gut abgeschnitten hat, fürs Militär ausgebildet wird und nach dem Unfalltod der Eltern gemeinsam mit ihrem älteren Bruder Metias lebt, gehören Day und seine Familie zu den Sozialschwachen mit wenig Aussicht auf eine gute Zukunft.


    Nachdem Day bei dem vorgenannten Test, dem sich alle Kinder mit 10 Jahren unterziehen müssen, sehr schlecht abgeschnitten hat, soll er in ein vermeintliches Arbeitslager deportiert werden, landet jedoch in einem Versuchslabor, aus dem er glücklicherweise entkommen kann. Seitdem lebt er auf der Straße und ist derzeit der meistgesuchte Verbrecher der Republik, da er diese bei jeder sich bietenden Gelegenheit sabotiert. Lediglich seine Mutter und seine Brüder halten ihn davon ab, sich allerdings anderswo in Sicherheit zu bringen.


    Plötzlich wird sein kleiner Bruder von einer heimtückische Seuche befallen, die immer wieder die Runde in den Armenvierteln macht, so dass Day alles daran setzt, ein Medikament dagegen zu bekommen. Als er nicht einmal vor einem Krankenhauseinbruch zurückschreckt, wird er bei seiner Flucht druch Metias gestellt, setzt diesen jedoch mit einem Messer außer Gefecht und kann schwer verletzt entkommen.


    Als June wenig später den Ort des Geschehens erreicht, ist Metias bereits tot. Fortan setzt sie alles daran, Day für diese Tat zur Rechenschaft zu ziehen und taucht getarnt in den Armenvierteln ab. Bei einem Straßenkampf wird sie verwundet, weil sie ein anderes Mädchen schützen will. Nur mit Hilfe des Begleiters des Mädchens gelingt ihr die Flucht vor der Meute, die auf die Fortführung des Kampfes besteht.


    Gemeinsam mit dem Jungen und Tess, dem Mädchen, dass eigentlich hätte kämpfen sollen, machen sie sich aus dem Staub und versorgen zunächst Junes Wunde. Misstrauisch beäugen sich der Junge und June, beide mit der Intention, möglichst nichts von sich preiszugeben. Doch die beiden fühlen sich merkwürdigerweise zueinander hingezogen. Die Erkenntnis seiner Identität zieht June in Konflikte, die so vor wenigen Tagen noch nicht für möglich gehalten hätte. Und nicht nur das: Die Dinge in der Republik scheinen längst nicht das zu sein, wonach sie aussehen. Wie wird sich June entscheiden? War ihr bisheriges Leben eine Lüge?


    Marie Lu hat ihren Roman abwechselnd aus der Sicht von June und Day geschrieben. So erhält man als Leser einen viel größeren Einblick in die Handlung und in die Gefühlswelten der beiden Protagonisten, die mir beide gleich sehr sympathisch erschienen. Ihre Gefühle und Gedanken werden dabei so ausführlich geschildert, dass ich direkt mit den beiden mitgefiebert habe.


    Beide scheinen sehr gut in der Lage zu sein, auf sich selbst aufzupassen und besitzen einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Sie mussten jeder bereits persönliche Verluste in ihrem Leben hinnehmen und sind doch stets daran gewachsen. Als sie sich kennenlernen, ist die Anziehung zwischen ihnen sehr schnell größer als ihr Misstrauen zueinander, dass in dieser Welt fast jeder mit sich herumträgt, ob privilegiert oder nicht. Diese Zuneigung ist der Nährboden für Junes wachsende Zweifel und ihre darauf basierenden anschließenden Nachforschungen stellen ihr Leben auf den Kopf.


    Nichts ist wie es scheint und man sollte von Äußerlichkeiten nicht auf den Charakter schließen, sind die Botschaften des Buches, die mir vordergründig ins Auge stechen.


    Der Schreibstil der Autorin hat mir unheimlich gut gefallen. Er ist sehr lebendig und emotional und hat mich sogleich gefesselt. Die Beschreibungen sind sehr detailgetreu und haben die Szenen wie einen Film vor meinem geistigen Auge erscheinen lassen.


    Das Cover des Buches wirkt besonders edel auf mich mit seinem einfarbigen, weißen Hintergrund mit den goldenen Lettern und dem - vermutlichen - Republiksymbol darauf. Ein Buch, an dem man im Fachgeschäft nicht so einfach vorbeigehen kann.


    Fazit:


    "Legend - Fallender Himmel" ist der Auftakt einer dystopischen Trilogie aus der Feder der Autorin Marie Lu, die damit ihr Debüt präsentiert. Die Geschichte hat mich von Anfang an berührt und gefesselt, insbesondere auch durch die hervorragend und ausführlich gezeichneten Charaktere und den stetig spannenden Wechsel der Erzählperspektive. Ein geniales Buch aus dem Dystopiegenre, dessen Fortsetzung von mir sehnlichst erwartet wird.

  • Inhalt
    Day und June sind wie Tag und Nacht. Day, der in einem Armenviertel aufgewachsen ist und von der Republik verstoßen wurde, ist mittlerweile der meistgesuchte Verbrecher von Los Angelas. June, das Wunderkind der Republik, hat den Auftrag bekommen, ihn zu fassen. Sie sind die größten Feinde. Doch als sie aufeinandertreffen, und sich auf Anhieb mögen, wird klar: Der Feind ist ein anderer. Aber können die beiden sich vertrauen?


    Gestaltung
    Das Cover von Legend gefällt mir wirklich sehr gut, denn es hat einfach Wiedererkennungswert. Man würde sofort erkennen, um welches Buch es sich hier handelt. Außerdem ist es ansonsten auch nicht gerade hässlich, es ist zwar sehr schlicht, aber im Regal sieht es trotzdem toll aus.


    Story
    Ich war extrem gespannt auf dieses Buch, denn ich hatte keine Ahnung, was mich erwartet. Zuvor hatte ich schon positive und auch negative Rezis dazu gelesen, manche fanden es zurecht, manche zu Unrecht total gehypt, und ich musste mir einfach selbst ein Bild davon machen. Nachdem ich es jetzt gelesen habe, weiß ich aber leider immer noch nicht, was ich von dem Buch halten soll. Es gibt Dinge daran, die ich total schlecht finde, aber auch welche, die ich wirklich toll finde, ich bin einfach total unentschlossen.
    Aber von Anfang an: Als ich mit dem Buch angefangen habe, dachte ich mir: Ok, ganz interessante Figuren, scheinbar interessante Geschichte, aber das packt mich überhaupt nicht. Und so ging das die nächsten Seiten immer weiter, für mich hat sich die erste Hälfte des Buchs einfach gezogen wie Kaugummi. Aber dann, auf einmal, wurde es von jetzt auf gleich total spannend und die Ereignisse haben sich praktisch überschlagen. In den letzten Seiten passiert einfach total viel, das macht es natürlich spannend, und das Ende konnte ich dann auch in einem Rutsch durchlesen. Irgendwie aber auch schade, dass die Autorin ihre guten Ideen so lange zurückgehalten hat und nicht gleichmäßig über das ganze Buch verteilt hat.
    Gegen Ende jedenfalls hat es mir echt gut gefallen, und es waren auch einige Ideen drin, die ich für so eine Dystopie echt cool und teilweise auch neu finde, aber das letzte Kapitel war dann so typisch dystopisch, dass es mir so vorkam, als hätte ich es schonmal gelesen. Und das macht mir irgendwie Sorgen, dass es im nächsten Teil so weitergeht, deshalb bin ich schon gespannt, ob der zweite Teil eher top oder flop wird.


    Charaktere
    Es geht hauptsächlich natürlich um Day und June, die beide irgendwie die totalen Wunderkinder sind, jeder auf seine eigene Art. Day war mir die ganze Geschichte über wirklich sympathisch, denn er ist zwar ein Verbrecher, aber er hat mich auch ein bisschen an Robin Hood erinnert: Er stiehlt von den Reichen und gibt den Armen. Das hat ihn mir einfach sympathisch gemacht. June ist da schon schwieriger, sie zeichnet sich vor allem durch ihre besondere Intelligenz aus, was sie aber auch etwas nervig macht. Trotzdem fand ich sie gegen Ende hin auch immer sympathischer.


    Schreibstil
    Der Schreibstil hat mir echt gut gefallen, er ist einfach flüssig, das Buch lässt sich sehr gut lesen. Er passt auch gut zu der Geschichte und den einzelnen Figuren, also das war auf jeden Fall gelungen.


    Fazit
    Insgesamt kann ich sagen, dass ich den Hype um dieses Buch eher nicht verstehe, trotzdem fand ich es eigentlich gut. Mich haben zwar zu viele Dinge daran gestört, als dass ich wirklich begeistert davon wäre, aber trotzdem konnte mich die Spannung am Ende noch richtig packen.

  • June und Day führen ein Leben, das unterschiedlicher nicht sein kann. Day, der meistgesuchte Verbrecher der Republik. June dazu auserkoren und ausgebildet für die Regierung zu arbeiten. Regimegegner, wie Day, aufzuspüren, und notfalls auch zu töten.
    Bis zu einem Tag, der alles verändert. June's Bruder wird ermordet - von Day. Aus Rache schwört June Day zu finden und ihn für seine Tat zur Rechenschaft zu ziehen. Niemand ist dafür geeigneter als June.


    Nur stellt sich heraus, dass Day so gar nicht in das Bild passen will, welches die Regierung von ihm macht und langsam kommen June Zweifel, ob er wirklich der Mörder ihres Bruders ist. Sie stellt Nachforschungen an und kommt der Wahrheit immer näher. Einer tödlichen Wahrheit, die alles übersteigt und bis es fast für sie und Day zu spät ist...


    Natürlich ist der Plot in diesem Buch nichts Neues und ist in einer leicht abgewandelten Form schon vorkommen, aber das macht in diesem Fall nichts. Legend schafft es trotzdem zu überzeugen, auch wenn für mich persönlich noch ein paar kleine Pünktchen gefehlt haben, um die Geschichte komplett abzurunden.


    June und Day sind zwei wirklich interessante Charaktere. Besonders Day ist bei mir sehr gut rüber gekommen. Die Entwicklung, die er zum meistgesuchten Verbrecher der Regierung gemacht hat, war nachvollziehbar. Für mich als Leser war seine Art und Weise die Dinge zu sehen klar und verständlich. Seine Beweggründe stachen deutlich hervor. Er hat sich zu meiner persönlichen Lieblingsfigur entwickelt.


    June war ebenfalls eine äußerst interessant Figur, insbesondere basierend auf ihren Fähigkeiten. Natürlich ist es für einen Autor nicht immer leicht, einen Charakter so zu leiten, dass die Kehrtwende, die dieser innerhalb der Geschichte vollzieht, glaubwürdig beim Leser rüber kommt. Marie Lu ist dies hier wunderbar gelungen. Die Zweifel, die sich bei ihr im Verlauf eingeschlichen haben, waren einleuchtend und nachvollziehbar.
    Jedoch muss ich gestehen, dass ich zu Anfang gerne mehr Informationen über sie und ihre Erziehung erfahren hätte. Warum, und vorallem wie genau, sie zu dem geworden ist, was sie heute ist. Dennoch steht dies dem Lesevergnügen absolut nicht im Wege.


    Aber auch andere Charaktere waren überzeugend. Ob der typische Antiheld, der mit purer Antipathie strotzt oder Figuren, die im Verlauf des Buches einen regelrecht von den Socken haut, positiv oder negativ, ist alles vertreten. Eine tolle und gelungene Mischung, die unter anderem den Reiz dieses Buches ausmacht.


    Die Handlung ist, wie auch schon bereist erwähnt, nicht wirklich etwas Neues. Dennoch verpackt Marie Lu dies sehr einfallsreich, sodass man trotzdem das Gefühl hat, etwas Einzigartiges zu lesen. Auch lassen einige Wendungen und Überraschungen das Leserherz höher schlagen. Auch die Spannung steigert sich zunehmend zum Ende. Zu keinem Zeitpunkt kommt auch nur im entferntesten Langeweile oder Langatmigkeit auf.


    Abgerundet wird das Ganze durch den einfachen und leichten Schreibstil, der jedoch deutlich und klar ist. In diesem Buch wird nichts verschönert oder mit kleinen bunten Bildchen verziert und das ist auch gut so. Es ist hart und ehrlich und genau das, macht dieses Buch aus.


    Der Schluss ist Spannung pur, endet aber mit keinem Cliffhanger. Als Leser ist einem jedoch klar, dass die Geschichte um June und Day noch lange nicht zu Ende erzählt ist. Es ist wie eine kleine Verschnaufspause, die der Vorfreude auf den Folgeband keinerlei Abbruch tut.


    Fazit:


    Legend ist ein gelungener Auftakt einer Trilogie, der nicht nur Spannung bietet, sondern auch mehr als nur unterhält. Ich hatte ein paar tolle Lesestunden, trotz dass mir an der ein oder anderen Stelle Informationen gefehlt haben.


    Von mir gibt es alle Male eine Leseempfehlung und 4,5 Sterne!


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Gelungener Trilogieauftakt und Debüt in einem


    Als Jugendbuchfan und Dystopieliebhaber kam ich nicht umhin irgendwann auf dieses Buch zu stoßen und meine Erwartungen wurden übertroffen.


    Als Leser werden wir in eine zukünftige Welt katapultiert, in der wir wohl kaum gerne leben wollen würden. Hier herrscht Krieg zwischen der Republik und den Kolonien. Das Leben hier ist geprägt von Armut, Rache, Unterdrückung und Ungerechtigkeit. In dieser Welt leben June und Day. Day ist ein gesuchter Staatsfeind, der Junes Bruder getötet haben soll und sie sinnt als Soldatin nach Rache. Hat Day wirklich ihren Bruder umgebracht?


    Die Handlung wird uns immer im Wechsel mal aus der Sicht von June und mal aus der Sicht von Day näher gebracht, was für zusätzliche Spannung sorgt. War mir June als perfekte Schülerin und Soldatin zunächst erst einmal unsympathisch, mochte ich sie im Verlauf der Geschichte immer mehr und Day als Rebell mochte ich von Anfang an. Das Handeln der Protagonisten ist stets nachvollziehbar und man kann sich gut in sie einfühlen. Die zart entstehende Liebe zwischen den beiden hat mich berührt.


    Die dargestellte Welt war für mich etwas völlig Neues und daher sehr spannend. Der Schreibstil der Autorin hat sich leicht und flüssig lesen lassen und ab der Mitte des Buches kann man dann auch kaum mehr aufhören mit dem Lesen. Anfänglich war mir nicht bewusst, dass es sich hier um ein Debüt handelt, denn der Jugendroman liest sich ohne Holpern und weißt keinerlei Logikfehler oder Schwächen auf.


    Ich las den Start der Trilogie mit Begeisterung und muss nach dem Cliffhanger- Ende nun wirklich wissen wie es weiter geht.


    Fazit: Klasse Start einer vielversprechenden Trilogie, die unheimlich spannend ist. Lesenswert, das sollte man sich nicht entgehen lassen!


    Bewertung: 4ratten

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • Meine Meinung
    Mich hat das Buch gut unterhalten, so wirklich abgehoben hat es sich von den vielen Dystopie-Jugendbüchern meiner Meinung nach aber nicht. Es gibt ein Mädchen (June) und einen Jungen (Day), die sich anfangs nicht besonders mögen. In diesem Fall liegt das daran, dass June eine Elitesoldatin ist und Day ein gesuchter Verbrecher ... und dass Day June's Bruder ermordet hat. Die Geschichte wird abwechselnd aus June's und Day's Sicht erzählt. Das sorgt für Abwechslung und Spannung, obwohl ich mir die Geschichte auch gut aus nur einer Sicht hätte vorstellen können, denn so weiß man als Leser eigentlich immer, was beide Parteien im Schilde führen.


    Die Welt, in der beide leben, ist recht düster. Ich für meinen Teil hätte gerne viel mehr über die Gegebenheiten erfahren, mir blieb diese Welt viel zu blass. Klar, es gibt Ungerechtigkeiten, Armut und Lügen, aber wie genau ist es dazu gekommen? Wie sieht der Alltag aus und welche Strukturen gibt es? Das hat für mich leider gefehlt und so blieb die Umgebung nur fader Hintergrund für zwei Charaktere, die sich möglichst stark unterscheiden sollten.


    Die Geschichte selbst ist aber soweit gut. Sie folgt dem üblichen Schema, ist rasant und actiongeladen und eine Liebesgeschichte ist auch vorhanden. Damit kann man nicht allzu viel falsch machen und so liest sich das Buch auch weg wie nichts. Viel bleibt für mich im Nachhinein aber nicht hängen und so vergeben ich 3ratten für gute, kurzweilige Unterhaltung.

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)

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