Julie Cross - Sturz in die Zeit (Teil 1)

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 2.435 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Xirxe.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Zitat

    Jackson Meyer, Student in New York, hält sich für einen ganz normalen Neunzehnjährigen, bis er zufällig feststellt: Er kann für ein paar Stunden in der Zeit zurückreisen. Alles ist nur ein harmloser Spaß, bis eines Tages die Katastrophe passiert: Zwei Fremde überfallen ihn und seine Freundin Holly im Studentenwohnheim – und erschießen Holly. In seiner Panik stürzt Jackson in die Vergangenheit und landet plötzlich zwei Jahre vor dem Ereignis. Von da an hat er nur eines im Sinn: zurückzukommen und Holly zu retten. Er wird ALLES dafür tun. ALLES - für seine große Liebe.....


    Nun, seit gestern lese ich dieses Buch und finde es einerseits faszinierend, andererseits beschäftigt mich das Zeitreise-Phänomen sehr, denn es wird bisher nicht schlüssig erklärt: Jackson kann es einfach und Punkt. Ich habe zwar das Gefühl, dass das noch weiter erklärt wird, denn es werden immer wieder Ansätze der Erklärung geliefert. Daher mag ich den Nebencharakter Adam bisher auch viel mehr als die Protagonisten selber, denn Adam ist der Wissenschaftler unter den Figuren.



    Wie gesagt, das Zeitreisephänomen nagt an mir, ich brauch eine sinnvolle Erklärungen, ansonsten wird das Buch bei mir unten durch sein, denn es ist nicht das erste Mal, dass ein Autor mal mit der Zeit spielt.

    Bücherwurm - naher Verwandter der Lindwürmer<br /><br />Wenn es sein muss, trete ich auch Zwerge! - Hildegunst von Mythenmetz<br /><br />:buecherstapel:

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Zitat:
    "Vielleicht gab es hier kein Gut und kein Böse, sondern nur jede Menge Grau und es bekämpfte einfach eine Gruppe die andere."
    (S. 333)


    Inhalt:
    2009. Jackson kann in der Zeit reisen, aber bisher höchstens 48 Stunden in die Vergangenheit. Gemeinsam mit dem Physik-Nerd Adam versucht er diverse Theorien zu begründen, denn alles, was er in der Vergangenheit ändert, wirkt sich nicht auf die Gegenwart aus.
    An einem gemütlichen Morgen wird das Schlafzimmer seiner Freundin Molly gestürmt. Die Eindringlinge bitten Jackson, mitzukommen. Als er sich weigert, wird Molly angeschossen und Jackson springt unwillkürlich in der Zeit. Nach einem Zwischenstopp im Jahr 2007 gelangt er in das Büro seines Vaters im Jahr 2003 - und belauscht ein beunruhigendes Gespräch, worauf er von seinem eigenen Vater beinahe getötet wird.
    Als Jackson versucht, in "seine Zeit" zurückzukehren, bemerkt er, dass seine neue Homebase, wie Adam die Gegenwart nennt, das Jahr 2007 ist und ein Sprung in die Zukunft wie bisher unmöglich ist.
    Die Jagd nach der wahren Identität seines Vaters beginnt. Und die einzige, die ihm in der Zukunft etwas bedeutet, kennt ihn noch nicht. Genauso wenig wie Adam - der einzige, der ihm vielleicht helfen könnte.
    Dann erkennt Jackson: Dieser Sprung hat alles verändert: Die bislang "erprobten" Gesetze scheinen keine Gültigkeit mehr zu haben, denn in dem Moment des Eintreffens im Jahr 2007 scheint Jacksons jüngeres Ich plötzlich verschwunden zu sein.


    Meinung:
    Ich liebe Zeitreiseromane und daher war "Sturz in die Zeit" ein absolutes Must-Read für mich. Doch anhand des Klappentextes hatte ich etwas mehr Fokus auf den Romantik-Teil erwartet...


    Das Buch beginnt mit einem ersten Tagebucheintrag von Jackson, in dem der Leser sofort die wichtigsten Fakten erhält - und unglaublich neugierig wird. Die Kapitel sind ebenfalls mit Tagebucheinträgen durchzogen.


    Trotz der gewählten Perspektive konnte ich keinen wirklichen Zugang zum Hauptprotagonisten Jackson bekommen - obwohl er relativ viel von seinen Gefühlen "berichtet".
    Sein Leben änderte sich vor rund 8 Monaten. Damals fand der erste Zeitsprung statt. Jackson glaubt aber nicht wie Adam, dass er für ein höheres Ziel auserwählt wurde.
    Ganz gleich, wie sehr ihn diese Zeitreise-Sache beschäftigt: Er vermisst seine vor vier Jahren verstorbene Zwillingsschwester Courtney sehr. Warum das Vermissen sich mit Schuldgefühlen mischt, erfährt der Leser erst später.
    Auch gegenüber Molly hat er diese Gefühle. Denn der unwillkürliche Sprung hat es ihm unmöglich gemacht, sie zu retten. Gleichzeitig hat er schreckliche Angst, in das Jahr 2009 zurückzukehren und ihr beim Sterben zuzusehen.
    Somit muss er sich mit seinen wahren Gefühlen für Molly auseinandersetzen. Denn wie reagierst du, wenn dir jede Geste, jede Berührung deines Gegenübers so bekannt vorkommt, derjenige es aber gar nicht weiß?
    Letzten Endes hat er eine Entscheidung zu treffen, die ihn für immer verändert...


    Außer auf Jackson bekommen wir kaum tiefere Einblicke in Charaktere, zumal diese sich im Laufe der Zeit(reisen) ständig ziemlich verändern.
    Holly beispielsweise ist in der 2009-Version ziemlich bodenständig und schwer zu beeinflussen. Die 07-Version von ihr ist noch sehr kindlich und verträumt.


    Man konnte sich bei keinem Charakter sicher sein, zu "welcher Seite" er gehört. Denn selbst Jacksons verstorbene Schwester, die wir während mehrerer Zeitreisen kennenlernen, hat Geheimnisse.


    Nett hingegen war Adam mit seinem klassischen Nerd-Charakter: Als Physik-Genie braucht er Bestätigung für seine Theorien und als Hacker ist er natürlich stets auf der Hut vor "Agenten". Er ist aber - egal in welcher Zeit - ein treuer Freund.


    Wie bereits erwähnt, ist "Sturz in die Zeit" anders als erwartet.
    Mit den Seiten wird die Zeitreise eher nebensächlich und der Leser befindet sich mitten in einem Action- oder Agententhriller, was durch den Schreibstil ebenfalls hervorgehoben wird. Durch die meist sehr kurzen Sätze wirkte die Geschichte für mich wie ein "Bericht". Verstärkt wurde dieses Gefühl durch die häppchenweise Gabe neuer Details.
    Ansonsten ist "Sturz in die Zeit" flüssig zu lesen. Die Örtlichkeiten sind gut beschrieben, aber nicht übertrieben ausgeschmückt. Kleinigkeiten wie die New Yorker Skyline inklusive World Trade Center verstärken das Zeitreisegefühl.


    Jackson erzählt die Geschichte aus seiner Perspektive, schließlich weiß nur er, was während der verschiedenen Zeitreisen oder Zeitschienen passiert.
    Was mich auch zu einem weiteren Punkt bringt: Stellenweise ist der Roman sehr wissenschaftlich, an anderer Stelle werden Fragen aber nicht beantwortet und der Leser damit sitzengelassen... Aber vielleicht erhalten wir in den weiteren Teilen mehr Erkenntnisse, die die Handlungen nachvollziehbarer machen. Denn die Beweggründe mancher Entscheidungen waren für mich sehr fadenscheinig.


    Spannung hingegen war für mich beinahe von Beginn an vorhanden. Starkes Interesse und Neugierde wurde von der ersten Seite an geweckt.


    Urteil:
    Auch wenn "Sturz in die Zeit" anders war als erwartet, bin ich in vollen Lesegenuss gekommen. Wer sagt denn, dass ein Zeitreiseroman nicht auch "Agententhriller" sein kann? Man muss sich nur darauf einlassen - zur Belohnung wird man von einem actionreichen Plot mitgerissen. Daher erhält Jacksons "Sturz in die Zeit" 4 Ratten von mir. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.


    Es ist eine Empfehlung für Zeitreisefans, die nicht zuviel Romantik erwarten und dem Hauptprotagonisten kleinere Mängel erlauben.


    4ratten


    EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah

    his-and-her-books.blogspot.de

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()

  • Danke für die Rezi. Kann man das Buch auch Jungs zu lesen geben oder ist es doch eher ein "Mädchen"-Buch?

    //Grösser ist doof//

  • Da es ein männlicher Protagonist ist und - meiner Meinung nach - die Gefühle sehr männlich, also nicht übertrieben dargestellt, sind und der größte Teil mit Agenten und Co zu tun hat, glaube ich sogar, dass es richtig gut für männliche Leser sein könnte... Vermutlich besser als viele anderen Zeitreise(liebes)romane ;)

    his-and-her-books.blogspot.de

  • Na, das ist ja super. Also sind die Liebesszenen auch für junge, coole Leser erträglich? :zwinker: (mit solchen Fragen muss man sich in einer Buchhandlung abgegeben :breitgrins: )

    //Grösser ist doof//

  • Also ich finde die Gefühle sind sehr männlich. Da geht es eher um das Sich-sorgen-machen-um als um 'träum'/'schnulz'/und hundert mal die 'schönen Augen' :)
    Und das sich-Sorgen-machen ist doch eindeutig der MÄNNLICHE Beschutzerinstinkt ;)

    his-and-her-books.blogspot.de

  • Hier mal noch mein Meinung kurz nach dem Zuende-Lesen (war in nem anderen Forum)


    Hmm, ich hab das Buch ja letzte Nacht beendet aber irgendwie hat es mich nicht sonderlich vom Hocker gerissen, es war zum Teil zu viel und zum Teil zu wenig Infos. Bis zum Schluss ist es schwer nachvollziehbar wer was im Sinne hat und wer welche Rolle spielt, irgendwie habe ich irgendwann den Faden verloren und das Bedürfnis das Buch nochmals zu lesen um vll doch mal hinter die ganzen Sachen zu kommen. Hilft es denn den Vorspann zu lesen?


    (Nein, hilft es nicht!)


    Im Großen und Ganzen war das Buch schon faszinierend, aber durch die Übermenge an Informationen und möglichen Zeitlinien ist es sehr verworren und das Wissen, dass es (mal wieder) eine Trilogie ist, macht es auch nicht einfacher.

    Bücherwurm - naher Verwandter der Lindwürmer<br /><br />Wenn es sein muss, trete ich auch Zwerge! - Hildegunst von Mythenmetz<br /><br />:buecherstapel:

  • 2ratten


    Jackson, 19jähriger Student, entdeckt, dass er immer wieder ein paar Stunden in die Vergangenheit und zurück reisen kann. Mit seinem Freund Adam, einem Physikgenie, beginnt er, dass Ganze systematisch zu erforschen und der Ursache dafür auf den Grund zu gehen. Doch bevor sie zu weiteren Erkenntnissen gelangen, werden Jackson und seine Freundin Holly von Unbekannten überfallen und Holly dabei erschossen. Nun beginnen sich Jacksons Fähigkeiten in unerwarteter Weise zu entfalten, was er auf seine Art nutzt: Er begibt sich auf die Suche nach den Hintergründen und versucht, die Geschehnisse in der Vergangenheit zu verhindern...
    Was als Spannungs-Liebes-Science-Fiction-Roman begann, verliert sich zusehends in einem Kuddelmuddel von Agenten, Zeitfeinden, Verschwörungstheorien, Weltuntergangsszenarien, Ganz- und Halbzeitsprüngen usw. Als ob es der Autorin nicht ausreichte, ihren Helden als Zeitspringer zwischen die Fronten zu schicken um Hollys Tod zu verhindern, wird eine komplexe Verschwörungstheorie angeleiert, die zum Ende hin nur noch zum Kopfschütteln verleitet. Schade, denn das Thema Zeitreisen hätte durchaus auch allein für Spannung und Tiefgang sorgen können. So bleibt es bei kleinen kurzen Anklängen (Was passiert, wenn ich meinem Ich begegne? Gibt es einen Alterungsprozess? Gibt es den Tod?), die dann jedoch zugunsten einer plötzlichen 'spannungsgeladenen Action' kurzfristig wieder abgewürgt werden. Dazu noch ein Hauch von Pseudoerotik, der natürlich ebenfalls endet, bevor es wirklich anzüglich werden könnte - und fertig ist ein Jugendroman, der noch schneller vergessen ist als man ihn gelesen hat.
    Schade, wirklich schade, da hätte man mehr draus machen können.

    Je mehr sich unsere Bekanntschaft mit guten Büchern vergrößert, desto geringer wird der Kreis von Menschen, an deren Umgang wir Geschmack finden.&nbsp; &nbsp; Ludwig Feuerbach (1804 - 1872)