Inhalt:(laut Amazon)
22. Dezember 1881: Eine entsetzliche Entdeckung reisst die englische Kleinstadt Thurchester aus ihrem Dornröschenschlaf. In der Kathedrale wird die Leiche eines lebendig eingemauerten Mannes entdeckt. Eine Lawine verstörender Entdeckungen kommt ins Rollen: Gefälschte Manuskripte, alte Blutfehden, Manipulationen - und dann noch ein Mord. Ein Roman der Nacht, fesselnd und vielschichtig, mit Akribie und Leidenschaft zu einem Krimipuzzle der Spitzenklasse zusammengesetzt - vom Autor des Kultklassikers Quincunx.
Rezension
Es werden sich sicher einige wundern, dass ich die Rezi unter sonstige Belletristik gesetzt habe, da es sich doch vorgeblich um einen historischen Kriminalroman handelt. Aber wer mit dieser Erwartung das Buch aufschlägt, wird zu genau den schlechten Rezensionen kommen, die auch bei Amazon zu finden sind. Eigentlich ist es ein Roman über Freundschaft und Gleichgültigkeit, Liebe und Abneigung, Leidenschaften und Langeweile, Selbsterkenntnis und Selbstbetrug, getarnt als historischer Krimi. Die "Handlung" spielt im 19. Jahrhundert und der Mord wird erst nach der Hälfte des Buches überhaupt erwähnt. Zuerst geht es um eine verlorene Freundschaft, um das Bemühen sie wiederzubeleben, um die Erkenntnis, dass man den Gegenüber nicht kennt, eigentlich nie gekannt hat. Dahinter geht es auch um Leidenschaft und dessen Ausgangspunkt. Leidenschaft gegenüber einem anderen Menschen, der wissenschaftlichen Forschung und dem leidenschaftlichen Ehrgeiz.
Unter diesen Voraussetzungen betrachtet, ist es ein durchaus lesenswertes Buch. Es geschieht wenig, die Story entwickelt sich langsam und behäbig, aber die zwischenmenschlichen Aspekte werden von allen Seiten betrachtet und sind wirklich interessant zu lesen. Die Charaktere werden vom Autor gut dargestellt, sie zeigen erst nach und nach ihr wahres Gesicht, oft nur durch Vermutungen und Hypothesen des Ich-Erzählers. Niemand ist am Ende der Gute und auch niemand der Böse, sondern alle Personen sind vielschichtig und ihre Motivationen sind unterschiedlich. Der Autor hütet sich aber davor, ein Urteil zu fällen. Etwas, das mir sehr gefallen hat.
"Die schwarze Kathedrale" erhält von mir
Ein lesenswertes Buch, aber kein Muss!
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