Martina André - Schamanenfeuer: Das Geheimnis von Tunguska
ungekürzte Hörbuchfassung von Audible, gesprochen von Anja Bilabel
Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
Inhalt:
Sankt Petersburg 1905: Der deutsche Student Leo und seine russische Freundin Katja wollen an einer friedlichen Demonstration teilnehmen, doch die Geschehnisse geraten außer Kontrolle: der "Petersburger Blutsonntag" fordert viele Opfer, Leo und Katja geraten in Gefangenschaft, Leo wird zum Tode verurteilt. Unerwartet wird Leo begnadigt - unter der Bedingung, in Sibirien an einem geheimen Forschungsprojekt teilzunehmen. Leo willigt ein, denn damit kann er auch Katja retten. Im sibirischen Lager trifft er auf weitere Wissenschaftler, die mit ihm zusammenarbeiten sollen. Erst langsam wird Leo und seinen Kollegen klar, an was sie tatsächlich forschen ...
Sibirien 2008: Etwa hundert Jahre später macht sich ein deutsch-russisches Forschungsteam auf, um den Hintergründen der Katastrophe auf die Spur zu kommen, die den ganzen Landstrich um Tunguska zerstört hatte. Viktoria Vanderberg, eine junge Geophysikerin, wird nach einem Unfall vom ewenkisch-stämmigen Leonid gerettet und von ihm in eine Geschichte hineingezogen, die sie beide in große Gefahr bringt, denn Leonid sollte eigentlich tot sein - und nun richtet sich die Aufmerksamkeit eines russischen Oligarchen wieder auf ihn und damit auch auf Viktoria ...
Meine Meinung:
Für dieses Hörbuch habe ich eine gefühlte Ewigkeit gebraucht und es hat mir die Nachteile einer Hörfassung sehr deutlich gemacht: in einem gedruckten Buch kann man schneller lesen, Passagen überspringen und auch zurückblättern, wenn man sich wegen irgendetwas vergewissern will. Hier habe ich mich lange quälen müssen und die letzte Stunde sogar zweimal angehört, weil ich nicht glauben wollte, dass einige wichtige Punkte unaufgeklärt bleiben. Allerdings war das zweite Hören auch wenig erhellend. :sauer:
Kurz: ich kann das Buch nicht empfehlen. Die beiden Handlungsstränge laufen gleichberechtigt nebeneinander her und schnell hatte sich für mich herausgestellt, dass derjenige, der zu Anfang des 20. Jahrhunderts spielt, sich recht zäh dahinzieht. Leos Reise nach Sibirien, seine dortigen Forschungen und das Leben im Lager habe ich nur als Unterbrechung der wesentlich spannenderen Geschichte um Viktoria und Leonid erlebt. Diese zweite Geschichte kommt aber irgendwann auch nicht richtig voran - es werden aber einige spannende und interessante Fragen aufgeworfen, die mich dazu gebracht haben, den Rest der Geschichte auch noch durchzuhalten.
Den Schluss habe ich als sehr enttäuschend empfunden, denn etliche dieser Fragen bleiben offen. Das kann ich als Leserin nun gar nicht leiden. Zum Beispiel:
Wer sind nun wirklich die beiden "Moorleichen", die im See gefunden werden? Wenn der Mann Leo ist (was aufgrund der Taschenuhr möglich ist), wer ist dann die Frau? Und wie kommen sie überhaupt in den See?
Dann: was sind das für Visionen? Es wird nur die letzte davon erklärt, kurz vor Baschkirys Tod (ich weiß nicht, ob sich der so schreibt, ich habe den Namen nur gehört). Aber was sollten die Visionen der übrigen Expeditionsmitglieder?
Und: wie konnte Leonid überleben? Die Erklärung, "dass man einen Schamanen nicht unterschätzen soll", ist mir zu lahm.
Und schließlich noch: was sollte die Nachricht, dass Viktorias Mutter verunglückt ist? Soll mir das sagen, dass ihre Seele in Viktorias Baby "geschlüpft" ist? Das ist mir dann doch zuviel Hokuspokus.
Die Sprecherin Anja Bilabel hat ihr Bestes gegeben, aber auch sie konnte die Geschichte nicht retten.
Ich vergebe
Grüße von Annabas