Ismail Kadare - Der Nachfolger

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    In einer Dezembernacht hat der Nachfolger Selbstmord begangen. Doch schon bald kochen Gerüchte in Albaniens Hauptstadt hoch, dass es Mord gewesen sein könnte. Motive und Tatverdächtige gibt es viele. Natürlich könnte der Führer, der nicht mehr von der Linientreue seines Nachfolgers überzeugt war, seine Hand im Spiel gehabt haben. Oder aber die Tochter, deren Verlobung aus politischen Gründen aufgelöst werden musste. Vielleicht aber auch der Architekt, der das Haus des Nachfolgers vor kurzem umgestaltet hat und der von einer geheimen Tür zwischen dem Haus des Führers und dem des Nachfolgers weiß. Trotz aller Spannung darf man hier keinen Krimi erwarten, der am Ende den Mörder auf dem Silbertablett präsentiert.


    Ismail Kadare stellt nach und nach die Personen aus dem Umfeld des Verstorbenen vor, beleuchtet Hintergründe, deutet Motive für einen Mord an. Je weiter man aber liest, desto unklarer wird, wer denn nun den Nachfolger getötet hat, oder ob er vielleicht doch Selbstmord begangen hat. Sehr amüsant fand ich die Episode über die ausländischen Journalisten, die vom Tod des Nachfolgers berichten müssen, aber bis auf ein paar Klischees und veraltete Informationen nichts über Albanien wissen.


    Der Stil ist eher schlicht und schnörkellos. Auch gibt Kadare den Personen keine Namen, nett sie nur "Nachfolger", "Führer" und "Tochter", wodurch die sofortige Assoziation mit realen Geschehnissen vermieden wird. Normalerweise würden die fehlenden Namen es mir schwer machen, einen Bezug zu den Figuren herzustellen und mich das Buch eher distanziert lesen lassen. In diesem Fall war ich sofort mittendrin und absolut gefesselt von der Geschichte.


    Ich bin begeistert und werde sicherlich noch mehr von Ismail Kadare lesen! 5ratten

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