Miles Harvey - Gestohlene Welten. Eine Kriminalgeschichte der Kartographie

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    Der Untertitel "Eine Kriminalgeschichte..." ist leider irreführend, denn mit Kartografie hat das Buch nur zur Hälfte zu tun. Der andere Teil bezieht sich auf Gilbert Bland, einen Amerikaner, der weniger aus kartografischer Leidenschaft als aus finanziellen Gründen historische Karten aus alten Atlanten systematisch stahl und an Sammler und Antiquare verkaufte. Miles Harvey hat in dieser Hinsicht selbst so etwas wie eine Besessenheit entwickelt und versucht, alles über Blands Leben, seine Vorgehensweise und Beweggründe in Erfahrung zu bringen. Um diesen Bericht herum ranken sich die Abschnitte, die tatsächlich mit Kartografie zu tun haben. Leider wird dieser Teil nur oberflächlich besprochen. Harvey nennt viele Namen, spricht über Reisen, die von Seeleuten unternommen wurden und die Kartografie vorantrieben und die enorme Bedeutung ihrer Arbeit. Bis auf zwei oder drei wichtige Beteiligte, über deren Leben und Arbeit er ausführlicher erzählt und ein paar bedeutsame Karten, auf die er genauer eingeht, kratzt er dabei aber nur an der Oberfläche der jeweiligen Themen. So bekommt man bestenfalls einen Überblick, aber keinen wirklichen Einblick in diese Wissenschaft.


    Wer sich eingehender über die Geschichte der Kartografie informieren will, ist mit einem anderen Buch besser bedient. Das Leben des Kartendiebes Bland war die Verbindung zu den Kartografen und Sammlern der heutigen Zeit, wurde aber viel zu weitschweifig beschrieben und hat mit Kartografie überhaupt nichts zu tun.


    3ratten