Maximo Duncker- Wer hier stirbt, ist wirklich tot

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    Maximo Duncker, der hier zum ersten Mal unter seinem richtigen Namen veröffentlicht, wollte mit Kai van Harm wohl einen unsympathischen Helden schaffen. Das ist ihm auch gelungen. Leider hat, meines Erachtens, das Buch darunter sehr gelitten.


    Doch worum geht es? Kai van Harm hat ein gutes Leben. Er arbeitet in Berlin als Journalist, hat Frau und zwei, zugegebenermaßen anstrengende, weil pubertierende, Kinder und kann es sich leisten, teure Anzüge zu tragen und nur Bio zu essen. Er ist ein absolut weltfremder Mensch, der Klischees wohl als unumstößliche Wahrheit erachtet. Seine heile Welt wird jäh gestört, als er auf dem Weg zur Arbeit sieht, dass sein Büro in die Luft gesprengt wurde. Als er sein vor Schreck fallengelassenes Handy sucht, findet er unter einem Auto die Hand einer Putzfrau und in dieser Hand seinen Brieföffner.


    Wer nun denkt, dass sich das Buch um die Aufklärung des Anschlages handelt, erlebt eine Enttäuschung, denn dieser wird zwar noch erwähnt, jedoch wird nicht ermittelt. es scheint fast so, als hätte M. Duncker beim Schreiben eine Idee verworfen, die bereits geschriebenen Seiten aber nicht löschen wollen.


    Als van Harm entlassen wird, lungert er nurnoch herum und nimmt sich eine Auszeit auf dem Landsitz der Familie in Brandenburg. Hier lernt er den Ex-Piloten Bruno kennen, den heimlichen Helden des Buches, der die ganze Geschichte trägt. Bruno ist ein Landei, er kann beherzt durchgreifen und hat immer eine Antwort. Er ist ein einfacher, jedoch sympathischer Charakter.


    Das Buch hat, meiner Meinung nach, einen großen Fehler: den Untertitel "Provinzkrimi". Wer Provinzkrimis à la Rita Falk gewohnt ist, der erwartet einfach etwas anderes. Auch das Cover erinnert an einen Provinzkrimi und mit Bruno als Hauptprotagonisten hätte es vielleicht einer werden können. Doch die Sprache, die absolut zu van Harm passt, ist zu gestelzt, der Ton zu trocken, nicht heiter genug. Das ist schade, sehr schade, denn ein anderer Blickwinkel auf die Geschichte, zB ein Bruno, der die Anschläge erlebt und Hilfe beim seltsamen Journalisten sucht, oder ein ganz normaler Roman über van Harm, ohne den Anspruch, ein Provinzkrimi zu sein, und das Buch hätte viel mehr Potential. So enttäuscht es aber leider die Erwartungen der meisten Leser.


    Nicht empfehlenswert und daher nur
    2ratten


  • Er arbeitet in Berlin als Journalist, hat Frau und zwei, zugegebenermaßen anstrengende, weil pubertierende, Kinder und kann es sich leisten, teure Anzüge zu tragen und nur Bio zu essen. Er ist ein absolut weltfremder Mensch, der Klischees wohl als unumstößliche Wahrheit erachtet.


    Journalist und weltfremd? Ist das nicht ein Widerspruch in sich?


    Klingt auch gar nicht nach einem Krimi, was Du so über das Buch berichtest.... Ist es denn überhaupt einer? Wird irgendein Fall gelöst?

    Liebe Grüße<br />Junifee

  • Die ganze Figur ist einfach unglaubwürdig, leider. Es wurden zwar Fälle gelöst, aber die nur so nebenbei. Das Buchdreht sich irgendwie nur um die privaten Probleme des Protagonisten.

  • Meine Kollegin hat mir dieses Buch in die Hand gedrückt, weil es so toll sei und ich es unbedingt lesen müsse. Die ersten 100 Seiten haben mich echt Kraft gekostet - super langweilig und uninteressant und das Verhalten des Protagonisten sehr sehr merkwürdig und nicht nachvollziehbar. Jetzt bin ich auf Seite 130, es ist ein bisschen was passiert, aber es interessiert mich nicht im geringsten, wie es weitergeht. Von Krimi keine Spur, es ist nicht witzig... Und Katinkas Rezi macht jetzt nicht gerade Lust, noch weiter zu lesen. Hmpf.

    Bücher kaufen und Bücher lesen sind zwei völlig verschiedene Hobbys.