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Titel: Der Spielmann
Autor: Ingrid Ganß
Allgemein:
599 S., Drayas, 2009
Info: Das Ebook gibt es übrigens DRM frei. (außer bei amazon )
Inhalt:
Es war einmal eine störrische Prinzessin in deutschen Landen... die wollte ihren Ehemann selbst erwählen und weigerte sich auch nur einen der Vorschläge ihres Vaters an zu nehmen. Doch der hatte genug von seiner ungehorsamen Tochter und stellte sie vor die endgültige Wahl: Am Abend würde ein Ball stattfinden und dort müsse sie sich einen Mann erwählen. Die Prinzessin war darüber nicht sehr glücklich, doch wehren konnte sie sich nicht... doch dann auf dem Ball geschah es das sie jeden der anwesenden Adligen Männer zu tiefst beleidigte und sich vor aller Augen lustig über sie machte. Da reihte es dem Vater und im Zorn versprach er, in einem Monat auf den Tag genau seine Tochter mit dem erstbesten Freier zu vermählen der um ihre Hand anhielt- und wenn es denn ein Bettler wäre... Einen Monat später war es soweit, die Prinzessin bangte und hoffte ihr Vater würde es vergessen haben. Man machte ihr auch deutlich das bald einer der Freier des Balles zu Besuch käme und das dann die Hochzeit schon bald stattfinden würde. Doch dann kam gleich am Morgen des Tages nah Ablauf der Frist ein Spielmann an den Hof und hielt um die Hand der Prinzessin. Der Vater konnte sich nicht wehren und vermählte die beiden, dann jagte er Tochter und Schwiegersohn vom Schloss...
Noch hier dachte Elisabeth das alles nur ein Scherz wäre. Doch Jakob, der Spielmann nimmt sie mit auf sein Vagabundenleben und schon bald erkennt sie das sie ihr altes Leben hinter sich gelassen hat...
Meine Meinung:
König Drosselbart, eines meiner Lieblingsmärchen überhaupt, so konnte ich dem Roman letztendlich nicht ausweichen. Er blieb mir immer im Hinterkopf und daher kam ich dann auch nicht umhin mir endlich selbst ein Bild zu machen.
Das Original scheint immer wider durch und ist auch klar als Vorbild zu erkennen. Aber das sollte einen nicht abschrecken Frau Ganß macht nämlich so viel mehr daraus. Hat man sich denn jemals gefragt weshalb die Prinzessin im Märchen wohl so störrisch ist und sich weigert zu heiraten? Woher ihr Hochmut? Im Roman liest man eine Antwortmöglichkeit.
Die Verknüpfung der Märchenmotive mit dem tatsächlichen historischen Hintergründen des 17. Jahrhunderts, der Zeit geistige Bildung im Adel immer mehr an Bedeutung bekam, philosophische Denkschriften gelesen wurden ... und Frauen nah wie vor von Männern dominiert wurden, all das gelingt Frau Ganß vortrefflich. Spielerisch gelingt es ihr, das Ganze miteinander zu verknüpfen, ohne das man sich belehrt fühlt. Im Gegenteil vor allem Elisabeth ist für mich eine glaubhafte Figur die sich wünscht das man sie auch als Frau ernst nimmt. Man fragt sich als Leser aber auch mehr als einmal welches Spiel Jakob treibt und wie weit die Autorin das Märchen weiterspinnt oder nicht. Dadurch wurde es irgendwie richtig spannend, ich war sogar irgendwie aufgeregt *gg*. Vor allem die Annäherung von Jakob und Elisabeth, sowie deren Wandlung haben mich überzeugt. Es wird nichts beschönigt aber doch auch nicht vergessen das auch das Leben der Bauern und Armen Leute damaligen Zeit Lebenswert war.
Für mich ein wirklich eindringliche Liebesgeschichte die doch irgendwie, trotz der historischen Kulisse auch wie ein Märchen anmutet und daher dessen Charme nicht ganz verloren hat.
PS: Ganz nötig ist es zwar nicht zwingend, aber ich lese gerade die Fortsetzung Der König. Der Spielmann kann man als abgeschlossene Handlung ansehen, aber irgendwie wollte ich dann schon wissen ob der Autorin gelingt eine Fortsetzung zu Schreiben