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Inhalt (Klappentext):
„Wenn drei Schwestern einen Mann lieben: Eifersucht und Schuldgefühle, laute Vorwürfe und jahrelanges Schweigen. Aber am Ende entscheidet das Schicksal, und Alessandro Lang führt eine der drei Schwestern Alessi zum Alt[a]r. Werden die beiden anderen ihr das je verzeihen?“
Meine Meinung:
Schon durch den Klappentext wird deutlich, dass das Buch leicht ins Trivial-Kitschige hätte abgleiten können. Diese Klippe hat die Autorin jedoch meisterhaft umschifft:
In einer wunderschönen und anspruchsvollen Sprache erzählt Nataša Dragnić nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern auch die Familiengeschichte der Alessi-Schwestern Roberta, Lucia und Nannina; die erzählte Zeit umfasst mehr als 25 Jahre und die Geschichte erhält durch mehrere Zeitsprünge zusätzliche Spannung. Natürlich war ich neugierig darauf, welche der drei Schwestern Alessandro letztlich heiraten wird; viel spannender fand ich aber das, was sich in der Familie Alessi sonst noch so ereignet im Laufe der Jahre.
Bis auf eine Ausnahme (siehe unten) konnte ich mir die Personen bildlich vorstellen, ihre Gefühle und Handlungen nachvollziehen und mit ihnen mitleiden. Das Buch ist teilweise sehr melancholisch, aber das hat mich nicht gestört, ganz im Gegenteil: melancholisch, so ist das Leben eben oft, und im Nichtleugnen dieser Tatsache unterscheidet sich „Immer wieder das Meer“ wohltuend von den vielen oberflächlichen Liebes- und sogenannten Frauenromanen.
Der Titel „Immer wieder das Meer“ ist gut gewählt: für die drei Schwestern steht das Meer für ein Gefühl des Zuhause-Seins. Gleichzeitig ist es aber auch ein Symbol für die enge Verbindung zwischen den Alessi-Schwestern, die trotz einiger Probleme und Schicksalsschläge nie wirklich abbricht.
Meine zwei Kritikpunkte, die ich kurz nach dem Lesen hatte, sind nach einigem Nachdenken gar keine mehr:
Alessandro bleibt zwar relativ blass, aber selbst das ist stimmig, weil es eigentlich weniger um ihn als Person als um die Familie der drei Schwestern geht.
Auch das Ende, von dem ich zuerst annahm, es gehe leider doch etwas in Richtung Kitsch, passt zum Rest des Buches. Leider kann ich hier nicht näher auf die Gründe eingehen, da ich nicht spoilern möchte, doch gerade durch das Ende wird die Aussage des Buches erst richtig rund.
Mein Fazit:
„Immer wieder das Meer“ ist ein Buch fürs Herz, aber gleichzeitig anspruchsvoll und in einer berührend schönen Sprache geschrieben – solche Bücher gibt es leider viel zu selten!