Wolf-Dieter Storl - Der Selbstversorger

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    Verlag: Gräfe & Unzer
    Jahr: 2013
    Ausgabe: Gebundene Ausgabe
    Seiten: 192


    Klappentext:


    Viele träumen davon: Selbstversorger zu werden und sich von dem zu ernähren, was im eigenen Garten wächst oder in freier Natur gesammelt werden kann. Der bekannte Ethnobotaniker Wolf-Dieter Storl tut dies seit Jahrzehnten. In diesem ebenso spannenden wie hoch informativen Buch erzählt er seine eigene Selbstversorger-Geschichte und gibt zahlreiche fundierte Informationen, Tipps und Anleitungen für den Eigenanbau von Gemüse, die Wildsammlung von Kräutern, für natürliche Schädlingsbekämpfung, die Herstellung von hochwertigem Kompost und vieles andere mehr. Dabei setzt er auf Nachhaltigkeit, Naturnähe und Ganzheitlichkeit. Ein prall gefüllter Schatz an Profi- und Geheim-Tipps für Einsteiger und Fortgeschrittene!


    Meine Meinung:


    Der deutsch-US-amerikanische Kulturanthropologe, Ethnobotaniker und Buchautor Wolf-Dieter Storl wuchs in Deutschland und den USA auf und bewohnt nun seit einigen Jahren im Allgäu einen im Jahr 1188 erbauten und versteckt im Wald liegenden ehemaligen Rittersitz. Not macht erfinderisch und so zwang ihn das raue Klima dazu, in die Trickkiste des Gemüseanbaus zu greifen, Permakultur zu betreiben und alte, fast vergessen geglaubte Gemüsearten anzubauen.


    Das Buch "Der Selbstversorger" ist eher Selbstdarstellung und Biografie als ein Gartenratgeber. Viele Themen werden nur kurz angerissen und könnten für meinen Bedarf viel mehr in die Tiefe gehen (z.B. die Fruchtfolge oder Mischkulturen). Storl beschreibt die Situation unter den rauen klimatischen Bedingungen des Allgäu - somit fehlen weitgehend die Beschreibungen zu Tomaten, Kürbis oder Chili. Pflanzenportraits werden von monochromen, grünen Bildern begleitet, die keine Hilfe bei der Bestimmung sind, sondern einfach nur das Geschriebene etwas auflockern.


    Für problematisch halte ich viele seiner Heiltipps. Es ist sinnvoll, nicht wegen jedes Schnupfens zum Arzt zu rennen, aber sobald man darüber liest, dass man Borreliose mit Karde und Knochenbrüche mit Beinwell geheilt werden können, wird es gefährlich. Insgesamt ist das Buch des Autors, der sich selbst als Schamane bezeichnet, recht esoterisch gehalten (mit Wühlmäusen traf er z.B. ein Abkommen und seitdem zerstören sie nicht mehr so viel). Gesät und gepflanzt wird nach dem Mondkalender (der allerdings auch nicht beschrieben wird).


    Für absolute Neulinge in dem Thema Selbstversorgung ist das Buch wohl noch am ehesten geeignet. Storl stellt das wichtigste Gartenzubehör vor, umreißt kurz die Themen Heilkräuter, Aussaat, Dünung, Anlage eines Mistbeetes, Kompostierung, natürliche Schädlingsbekämpfung, Saatgewinnung und das Lagern der Ernte. Natürlich stehen in dem Buch sehr viele hilfreiche Dinge und somit ist es als Einstiegswerk meiner Meinung nach besser geeignet als die Bücher von Sepp Holzer. Als Einzelwerk ist es jedoch völlig untauglich. Da empfehle ich eher Marie-Luise Kreuters Buch "Der Biogarten".


    Trotz meiner Kritik habe ich das Buch sehr gerne gelesen. Storls schildert sein Leben spannend und einnehmend. Wer also nichts gegen eine gehörige Portion Esoterik und Gartenphilosophie hat, wird mit "Der Selbstversorger" einige angenehme Stunden verbringen und dabei auch noch viel lernen können.


    4ratten

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

    Einmal editiert, zuletzt von nimue ()