Die Zukunft der Verlage

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  • Jo Lendle, der zukünftige Hanser-Verlagschef, spricht über die Zukunft der Verlage.


    http://www.literaturcafe.de/ku…-heute-nicht-mehr-noetig/


    Zunächst einmal charakterisiert er Verlage durch zehn Aufgaben:


    Der Verlag von heute hat zehn Aufgaben:
    1.Autoren finden
    2.Vorschüsse zahlen (der Verlag geht in Vorlage – daher sein Name)
    3.Texte bearbeiten
    4.Ihnen eine Gestalt geben
    5.Bücher vertreiben
    6.Aufmerksamkeit gewinnen (mit Marketing, Presse, Veranstaltungen)
    7.Lizenzen verkaufen
    8.Zusammenhalten (ggf. auch juristisch)
    9.Den Aufbau eines Werkes begleiten

    Eine zehnte Qualität, die ein Verlag seinem Autor bietet, ließe sich umschreiben mit: Dazugehören. Unter seine Fittiche nehmen. Ins Programm aufgenommen werden. Teil des Verlages sein. Ein Aura-Transfer, in jeder denkbaren Richtung. Schwer zu definieren. Das ist der elitäre, der esoterische Teil, mit allem Für und Wider. Der Clubgedanke. Die Distinktion. Der Teil, neben anderen, für den Verlage heute in Frage gestellt werden.


    Schließlich sein Fazit:


    Fazit: Verlage sind schon heute definitiv nicht mehr nötig. Autoren können ab sofort auswählen – und dabei womöglich die Vorteile der Arbeitsteilung erkennen.


    Interessant sind auch die ausführlichen Leserkommentare, da heißt es beispielsweise ganz treffend: "Deshalb sehnen sich Autoren nach wie vor nach der Markenautorität eines renommierten Verlags."


    Gruß, Thomas

  • Ich mag vielleicht hoffnungslos konservativ wirken - aber nur weil es heutzutage sehr einfach geworden ist, Bücher und Texte in Eigenregie ohne Verlage zu veröffentlichen, muss sich nicht gleich jeder zum Schriftsteller berufen fühlen. Angesichts des zunehmenden Schrotts, der gerade die E-Book-Welt überschwemmt, halte ich Verlage mit vorgeschalteter Qualitätskontrolle und funktionierendem Autorenmanagement mehr denn je für unerlässlich.


    Ich sehe hier ab und zu zwar noch in den Thread für die kostenlosen E-Books und habe mir auch schon einiges davon auf den Kindle geladen, aber mittlerweile nehme ich Abstand von diesen Büchern, weil ich bislang stets enttäuscht wurde. Die Zahl der inhaltlich und handwerklich (Rechtschreibung! Interpunktion!) hingeschluderten Werke ist einfach zu groß. Die Zeit, mich mit ihnen zu befassen, ist mir zu schade. Da verlasse ich mich auf die vorgeschaltete Auswahl und Qualitätskontrolle durch ordentliche Verlagsarbeit und das Angebot der angesehenen Verlage.