Markus Grimm - Balthasar Neumann

  • Balthasar Neumann - Architekt der Ewigkeit von Markus Grimm


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    INHALT
    In seiner Romanbiographie „Balthasar Neumann, Architekt der Ewigkeit“ stellt uns Markus Grimm den berühmten Barockarchitekten vor, dessen einzigartige Bauwerke auch heute noch von Touristen aus aller Welt vor allem in Würzburg und Franken bestaunt werden.


    MEINE MEINUNG
    Sehr geschickt hat der Autor eine spannende Rahmenhandlung gewählt und die verschiedenen Rückblicke auf das Leben und Wirken Neumanns darin einstreut. Hierdurch vermeidet der Autor, uns durch ein rein chronologisches Faktenaufzählen zu langweilen. Auf sehr unterhaltsame Weise bringt er uns Neumanns erstaunlichen Werdegang nahe, zeigt uns seine genialen Ideen und einzigartigen Visionen auf, die er in seinen Bauwerken umgesetzt hat.
    Der Autor nimmt uns mit auf eine spannende Spurensuche zu den zahlreichen Wirkungsstätten Neumanns vor allem in Würzburg. Als Beispiele für seine enorme Schaffenskraft und Verwirklichung seiner Vision vom unbegrenzten Innenraum werden insbesondere das Treppenhaus der Würzburger Residenz und die Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen im Roman erwähnt.
    Mit der fiktiven Figur des geheimnisvollen Reisenden Rohrer, der zum Todestag Neumanns in die Stadt kommt, ist es Grimm gelungen, zusätzlich Spannung aufzubauen und die Geschichte abwechslungsreich zu gestalten. Da dieser durch sein sehr merkwürdiges Verhalten und seine ominösen Andeutungen, ist man als Leser sehr gespannt darauf zu erfahren, welche Geschichte er mit Meister Neumann zu Ende bringen will.
    Die erstaunliche Aufklärung von Rohrers „Mission“ erfahren wir jedoch erst gegen Ende des Romans.
    Sehr gut gefallen hat mir, wie Grimm den Menschen Balthasar Neumann als eine schillernde, interessante Persönlichkeit herausgearbeitet hat. Eigentlich von "Niederem Stand" - also ein Mann des einfachen Volkes, ist es Neumann gelungen, sich durchzubeißen und hochzuarbeiten. Durch den ständigen Wechsel der machthabenden Fürstbischöfe in Würzburg war er stets gezwungen, ein Leben im Auf und Ab zu führen und viele Kompromisse einzugehen, um letztlich seine Ideen und Visionen verwirklichen zu können. Obwohl er es außergewöhnlich gut verstand, mit den jeweils herrschenden Machthabern, die allesamt charakterlich schwierige Potentaten waren, umzugehen und auf ihre Eigenheiten einzugehen, war auch er Opfer von Kündigungen.
    Sehr gekonnt führt der Autor uns vor Augen, welche unterschiedlichen Motivationen und Wertvorstellungen damals die Machthabenden zu ihrem Handeln bewegt haben. So lernen wir auch verschiedene, historisch verbürgte Charaktere kennen, wie beispielsweise Neumanns Mäzenaten aus der Dynastie der Schönborns, den Fürstbischof Anselm Franz von Ingelheim und den Wiener Baumeister Johann Lukas von Hildebrandt.
    Der Roman lässt sich sehr angenehm lesen, da er äußerst unterhaltsam und verständlich geschrieben ist.
    So gelingt es Grimm, Interesse für Neumann und jene Epoche zu wecken und den Leser zu begeistern.
    Zu kritisieren an diesem Buch ist allerdings, dass uns der Autor Markus Grimm jegliche Informationen zu seinen Recherche-Arbeiten über Neumanns Leben, seine Bauwerke und seine Quellen vorenthält. So stellte sich mir häufiger die Frage, war dies wirklich so? Gibt es persönliche Aufzeichnungen von Neumann, die in die Charakterisierung einflossen? Ist die Information verbürgt oder einfach wieder eine ersonnene Anekdote zu Neumann, die in unser Bild über den Architekten passt?


    FAZIT
    Eine sehr empfehlenswerte Romanbiographie zu Balthasar Neumann und seinem beeindruckenden Lebenswerk!
    Diese atmosphärisch dichte Geschichtsvermittlung hat mich sehr unterhalten und zugleich gefesselt.

    Einmal editiert, zuletzt von bookstars ()