Matthias Matting - Meltworld Shanghai

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  • Meltworld Shanghai von Matthias Matting


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    Mit „Meltworld Shanghai“ legt Matthias Matting sein Roman-Debüt im Genre Urban Fantasy vor.


    Inhalt
    Die 16-jährige Hannah Harlof hat es momentan nicht leicht. Sie musste vor kurzem mit ihren Eltern von Berlin nach Schanghai ziehen und hat nun Schwierigkeiten, sich in dieser quirligen chinesischen Metropole einzuleben. Da sie nicht sehr kontaktfreudig ist, in ihrer neuen Schule keinen Anschluss findet und mit der neuen Sprache und Kultur überfordert ist, zieht sie sich zurück und zeichnet lieber. Auf ihren Streifzügen durch die spannende Stadt und das französische Viertel, in dem sie nun wohnt, entdeckt sie seltsame Phänomene, die sie zunehmend beschäftigen und beunruhigen. Ihre Beobachtungen deuten darauf hin, dass ein natürliches Gleichgewicht durcheinander geraten zu sein scheint und bestimmte natürliche Gesetzmäßigkeiten außer Kraft gesetzt wurden.
    Überglücklich ist Hannah, als ihr Vater ihr während der Schulferien einen Aushilfsjob in der berühmten Zikawei-Bibliothek vermittelt.
    Dort begegnet sie dem mysteriösen jungen Chinesen Hiro, der ebenfalls den rätselhaften Vorgängen auf den Grund gehen will. Er ist ein Dämon aus der Unterwelt in Menschengestalt, der in geheimer Mission nach Shanghai gekommen ist.
    Hannah ist fasziniert von Hiro und gemeinsam begeben sich die beiden auf eine aufregende Suche nach Antworten. Hannah hat keine Ahnung, worauf sie sich da eingelassen hat und welche Rolle ihr dabei zugedacht ist, und wird immer tiefer in fremde surreale Welt hineingezogen.


    Meine Meinung
    Der Roman wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, vor allem aber aus Sicht der beiden Protagonisten Hiro und Hannah. Erst allmählich offenbart sich, wie sehr die unterschiedlichen Handlungstränge ineinandergreifen und miteinander verwoben sind. Lange Zeit hat man als Leser keine Ahnung, was es mit einigen Erzählebenen auf sich hat, ist aber sogleich gefesselt von der mystischen fast bedrohlichen Atmosphäre, die in den Abschnitten herrscht.
    Die Protagonistin Hannah war mir gleich sympathisch. Man hat Mitleid mit ihr und kann sich gut vorstellen, wie schwierig es für sie anfangs in Shanghai ohne Freunde ist. Sehr schön beschrieben wird, wie sich Hannah immer besser einlebt und häufiger aufbricht, diese spannende Metropole zu erkunden. Doch dann beobachtet sie mysteriöse und beängstigende Phänomene, die auch uns rätseln lassen. Und so werden wir langsam in eine phantastische Welt hineingezogen.
    Auch Hiro ist ein interessanter Charakter und wird einem im späteren Verlauf der Geschichte immer sympathischer, da er eine Wandlung von einem emotionslosen zu einem mitfühlenden Wesen durchmacht. Etwas unglaubwürdig finde ich allerdings, dass Hannah, auch wenn sie in ihn verliebt ist, ihm so schnell vertraut. Sehr angenehm und einfühlsam ist die sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen den beiden dargestellt.
    Über Hannahs Familie erfahren wir kaum etwas, denn sie tritt leider nur in wenigen Episoden in Erscheinung und ist eher blass gezeichnet.
    Gemeinsam mit Hannah erleben wir Shanghai als eine vielseitige fesselnde Mega-City mit vielen atemberaubenden Schauplätzen und einer einzigartigen asiatischen Atmosphäre. Durch die verschiedenen Geschichten erfahren wir Shanghai als ein Schmelztiegel verschiedener bizarrer Welten mit Licht- und Schattenseiten, wo westliche Kultur und alte chinesische Tradition aufeinandertreffen, unvorstellbarer Reichtum, bittre Armut und unbewältigte Vergangenheit im Kommunismus allgegenwärtig sind.
    In die Handlung hat der Autor geschickt neben verschiedenen phantastischen Elementen auch Gestalten und Motive aus der überlieferten chinesischen Mythologie wie zB Totenrufer und die Wanderung verirrter Seelen eingearbeitet. Hierdurch ist es ihm gelungen eine ganz eigene Atmosphäre zu erzeugen und eine ungeheure Spannung aufzubauen.
    Sehr gut hat mir vor allem die detail- und phantasiereiche Beschreibung der bizarren Unterwelt gefallen, die man sich als eine fesselnde Art Parallelwelt zur realen Welt vorzustellen hat.
    Als Leser wird man immer mehr von dieser besonderen Mischung aus Realität und Phantastik in den Bann gezogen.
    So steigert sich die Spannung immer weiter und die Geschichte bleibt fesselnd bis zur letzten Zeile. Am Ende können wir uns auf einen filmreifen Showdown in einem wirklich toll gewählten Ambiente freuen, in dem alle gemeinsam gegen das Böse kämpfen.
    Auch wenn man sich am Schluss einige Zusammenhänge selbst zusammenreimen muss und manches nicht aufgeklärt wird, hat mich dieser außergewöhnliche Fantasy-Roman begeistern können!
    Der Autor hat meines Erachtens die Idee von Meltworld, nämlich Realität und Fiktion miteinander verschmelzen zu lassen, sehr gut in seinem Roman umgesetzt.
    Eine tolle Idee des Autors war es auch, passend zu den Geschehnissen im Buch, Links zu Videoclips einzubauen. Diese realen Meldungen geben uns einen verstörenden Einblick in den alltäglichen Wahnsinn in Chinas Städten.
    Im Buch finden sich zu vielen der beschriebenen Schauplätze in Shanghai schöne Illustrationen, die in der Taschenbuchausgabe im Stil von Tuschezeichnungen leider nur in Schwarz-Weiß zu sehen sind. Auf der Homepage zum Buch kann man sich diese Graphiken farbig ansehen, wodurch sie eine sehr viel intensivere Wirkung haben.
    Da der Grundkonflikt in Meltworld Shanghai nicht gelöst wurde, kann ich mir eine Fortsetzung der Geschichte um Hannah sehr gut vorstellen und so freue ich mich schon auf ein Wiedersehen mit ihr. Ob sie sich wohl bald wieder auf Facebook meldet?


    Fazit
    Der Fantasy-Roman „Meltworld Shanghai“ hat mich mit seiner außergewöhnlich mystischen Atmosphäre und den faszinierenden Eindrücken der Millionenmetropole Shanghai fesseln und begeistern können.
    Eine sehr gelungene Verflechtung der chinesische Mythologie und mit den Fantasy-Elementen!
    Nicht nur für Fantasyfans sehr lesenswert!


    4ratten

  • Klingt interessant, werde das Buch mal im Auge behalten. Danke fürs Vorstellen :winken:

    //Grösser ist doof//