Gustave Le Bon - Psychologie der Massen

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    Mit seiner unerhört wirkungsmächtigen Studie "Psychologie der Massen" (1895) legte der französische Soziologe Gustave Le Bon (1841 - 1931) den Grundstein für die wissenschaftliche Disziplin der Massenpsychologie. Seine scharfsinnigen Analysen hatten erheblichen Einfluss auf die Arbeiten der großen Denker seiner Zeit, darunter Max Weber und Sigmund Freud.
    Als Erster attestierter Le Bon der Masse eine eigene Form von Moralempfinden, die die intellektuellen und sittlichen Eigenschaften des Einzelnen in den Hintergrund drängt und die Gemeinschaft für die Botschaften der Demagogen empfänglich macht.


    Vorweg die zentralen Thesen:



    Le Bon unterstreicht seine Thesen mit Beispielen der Französischen Revolution und Napoleon.


    Meine Meinung:


    Soweit ich das sehe, ist die Theorie Le Bons gut erarbeitet. Ansonsten wäre er nicht so erfolgreich und bewühmt damit geworden.
    Viele seiner Argumente dürften bekannt sein, auch wenn ich bisher nicht wusste, von wem die Theorie stammt.
    Ich hätte mir gewünscht, dass es im Text Quellenangaben genannt werden, zumindest an einigen Stellen. Darüber hinaus hat Le Bon immer wiederholt, was er alles nicht erklären möchte, was mich nach gut 50 Seiten ein wenig genervt hat.
    Außerdem hat er meiner Meinung nach nur dargestellt, welche negativen Auswirkungen eine Masse haben kann, mögliche positive Auswirkungen werden nicht genannt.


    3ratten

  • Von gestern auf heute durchgelesen? Wow, muss ja dann doch ziemlich spannend gewesen sein.


    Jedenfalls danke für die Rezension.


    Ich frage mich gerade wie Le Bon denn dann zur Demokratie steht, bei der ja die Masse bestimmen soll. Haben seine Theorien auch dabei Effekt? Dann könnte man ja meinen, dass Le Bon antidemokratisch wäre.
    Oder gilt das in dem Fall nicht, weil jeder Mensch (normalerweise) noch allein wählt und somit als einzelne Person und nicht in der Masse handelt?
    Hat der da was angesprochen?



    Mit freundlichen Grüßen,
    Matthias.

  • Das Buch hat auch nur 190 Seiten. :breitgrins:


    Le Bon spricht davon, dass die Masse (es dürfte egal sein, in welcher Zeit) einen gänzlichen Umsturz der bestehenden Gesellschaft fordert. So wie ich das verstanden habe, lehnt Le Bon das gesellschaftliche System ab, da es dazu führt, dass Individuen ihre Ideen, ihre Eigenständigkeit aufgeben und sich dem unterordnen, was eine kleine Anzahl an Personen vorgibt, ein Beispiel wäre das Schulsystem, wo reines Auswendiglernen, früher wie heute, gefördert wird.
    Zur Demokratie: es klang an, dass Le Bon dieses Modell schwierig findet. Es wird immer dahingehen, dass die Masse einen Anführer hat, da dieser, laut seiner Aussage, oftmals nicht besonders intelligent, gewaltbereit und charismatisch ist, werden wohl eher andere Regierungsmodelle als das einer Demokratie als funktionierend erachtet werden.
    Le Bon bringt viele Beispiele, weswegen die Herrschaft Napoleons so gut funktioniert hat, obwohl er durch seine Kriege vieles im Land kaputt gemacht hat und viele Menschen dabei gestorben sind.


    Das Wort Demokratie kommt direkt, wenn ich mich nicht irre, allerdings nur einmal im Buch vor.