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Klappentext
Die selbstbewusste, 33-jährige Min Dobbs traut ihren Ohren nicht: Der Zufall will es, dass sie mit anhören muss, wie um sie gewettet wird. Calvin Morrissey, der Schwarm aller Frauen, soll ausgerechnet sie – mit ihrer unübersehbaren Vorliebe für gutes Essen und deutlichen Abneigung gegen zu viel männlichen Charme – innerhalb eines Monats verführen. Zuerst ist Min empört, aber dann plant sie, Calvin mit seinen eigenen Waffen zu schlagen. Doch das Schicksal hält für beide eine große Überraschung bereit …
Zitat von "Leseprobe"<i>Es war einmal vor langer Zeit</i>, dachte Minerva Dobbs, als sie inmitten einer von Lärm erfüllten Yuppie-Bar stand, <i>da war die Welt noch voller brauchbarer Männer.</i> Sie blickte in das Gesicht des gutaussehenden Mannes, dden sie als ihren Begleiter für die Hochzeit ihrer Schwester vorgesehen hatte, und kam zu dem Schluss: <i>Diese Zeiten sind vorüber.</i>
"Unsere Beziehung bringt mir nichts", erklärte David. <i>Ich könnte ihm dieses Cocktail-Rührstäbchen ins Herz stoßen,</i> dachte Min. Sie würde es natürlich nicht tun. Das Stäbchen war aus Plastik und bei weitem nicht stabil und spitz genug. Außerdem tat man so etwas im südlichen Ohio nicht. Eine abgesägte Schrotflinte, das wäre das Mittel der Wahl.
Meine Meinung
Minerva Dobbs ist genervt: Eigentlich wollte sie David mit zur Hochzeit ihrer Schwester Diana schleppen und nun macht er 4 Wochen vorher mit ihr Schluß. Dann kriegt sich dummerweise auch noch mit, wie er mit "dem Biest" Calvin Morrisey eine Wette mit ihr als Wetteinsatz abschließt. Rache ist süß, denkt sich die Min und geht mit Cal aus, um an ihm so richtig ihren Männerhass abreagieren zu können. Natürlich wird das Date ein Reinfall und ein Begleiter für die Hochzeit scheint ferner denn je. Zu allem Unglück ist da auch noch Mins nervende Mutter Nanette, die ihrer Tochter das Essen von Butter, Kohlehydraten und Fett verbietet, damit sie in das Brautjungernkleid passt und überhaupt irgendwann mal einen Mann abkriegt. Mit dem Thema Cal hat Minerva schon abgeschlossen, doch dann trifft sie ihn zufällig wieder ...
... und es fliegen erneut die Fetzen. Minerva und Calvin sind ein tolles Paar und dass sie gut zusammenpassen wissen sie auch recht schnell: Nur stehen sie sich beide selbst im Wege. Die mollige Min hat nicht genug Selbstbewusstsein und Cal verunsichern so einige Dinge. Jennifer Crusie schafft es immer wieder: Sie zieht mich von der ersten Seite an in ihren Bann und schreibt Romane, die für mich an Schlagfertigkeit nicht zu übertreffen sind. Dieses Mal sind ihr auch sowohl die Haupt- als auch die Nebenprotagonisten perfekt geraten: Einfach, weil sie nicht perfekt sind. Min ist eine schlagfertige, füllige Frau und keine schlanke Gazelle, Cal wuchs unter der Fuchtel seiner verkorksten Eltern auf und plagt sich wie Min mit Beziehungsängsten.
Minerva kämpft also mit ihrem Gewicht und muss erst im Laufe der Zeit lernen, mit sich klarzukommen. Dabei schlägt sie sich mit altbekannten Problemen herum: Sie versteckt sich in unmodischer Kleidung, versucht das Kochen ohne Fett (und ist Anhängerin der Atkins-Diät). Und dass die "Heldin" gleich zu Anfang von der Wette um sie weiß, erspart dem Leser dann eine Szene, wo "sie" dann davon erfährt und fürchterlich enttäuscht ist, Schluß macht und "er" sie mühevoll zurückerobern muss.
Das Buch ist durch und durch märchenhaft romantisch und prickelt auf der Haut, driftet aber meiner Meinung nach nicht ins Kitschige oder Klischeehafte ab. Sehr schön fand ich auch, dass "Held" und "Heldin" fast bis zum Schluß noch nicht zusammen im Bett landen. Auch ist "Liebe und andere Zufälle" nicht so überspannt und die Personen nicht so affektiert wie in "Die Naschkatzen". Die Hauptpersonen sind warm, herzlich und absolut glaubwürdig. Abgerundet wird "Liebe und andere Zufälle" durch einen tollen Epilog, der das kurz anreißt, was nach "und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende" kommt.
Kurz gesagt: Ich habe seit heute ein neues Lieblingsbuch von Jennifer Crusie!