Janet Edwards- Earth Girl 2 (Die Begegnung)

  • Earth Girl 2- Die Begegnung von Janet Edwards


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    Zitat von Amazonbeschreibung

    Als «Earth Girl» gehört Jarra zu den Ausgestoßenen, den Menschen ohne Wert. Mit diesem Schicksal wollte sich die streitlustige junge Frau noch nie abfinden. Doch an einer Tatsache kann auch Jarra nichts ändern: Sie gehört zu den wenigen, die aufgrund eines Gendefekts nicht teleportieren können. Während der Rest der Menschheit fremde Galaxien entdeckt, bleibt für sie nur ein Ort: der blaue Heimatplanet. Der allerdings ist in höchster Gefahr. Der erste Kontakt mit außerirdischem Leben steht bevor. Und die Fremden drohen mit der Vernichtung der Erde ... Um Jarra und ihre Freunde sammelt sich eine Widerstandsgruppe, aber ist der Rest der Menschheit ebenfalls bereit, für den Planeten der Zurückgelassenen zu kämpfen?


    Meine Meinung
    Ich war schon skeptisch wie die Autorin weiterhin das Leben der Protagonisten als Archäologen mit neuen, interessanten Abenteuern verbinden wollte. Das Thema wurde im ersten Band nämlich schon ziemlich ausgereizt, so sehr es mir auch gefallen hat.
    Aber tatsächlich schafft die Autorin es der Sache neue Aspekte zu geben und eine (zumindest einigermaßen) vernünftige Erklärung zu geben. Vor der Erde taucht nämlich diesmal eine außerirdische Sonde auf.


    Warum man deswegen ausgerechnet eine junge Geschichtsstudentin ins Militär holt, wird durchaus logisch erklärt, auch wenn es auf den nächsten Blick zunächst einmal verwirrt und mehr wie ein plumper stilistischer Trick wirkt die Heldin in ein Abenteuer zu verwickeln. Natürlich ist es das auch, aber ein durchaus gut begründeter, in sich schlüssiger Trick.


    So kann in die Handlung nicht nur weiter das Geschichtsstudium eingebaut werden, sondern auch das Militär bekommt so wieder einen großen Anteil der Handlung. Im ersten Band vermischten sich auf überraschende Weise Jarras Lügen mit der Wirklichkeit und ihre Bindung an das Militär wurde manifestiert. Dieses Mal wird sie noch stärker und Jarras heimlicher Traum wird wahr.


    Hauptprotagonistin und Ich-Erzählerin Jarra ist in diesem Band wesentlich selbstreflektierter als im ersten Teil. Das freut natürlich den Leser, auch wenn sie dann leider immer wieder doch eher unvernünftige Entscheidungen trifft. Zum Glück hat sie viele treue Freunde, die sie immer wieder auf die richtige Spur lenken und perfektes Verhalten wäre natürlich auch mehr als langweilig.


    Langweilig wurde mir jedoch auf keiner Seite in diesem Buch. Trotz des großen militärischen Anteils in der Handlung darf man jedoch auch keine großen Action-Szenen erwarten. Wie im ersten Band kommt die Spannung eher unaufgeregt daher. Den Klappentext kann man wieder nur als unsinnig abtun. Um Jarra formiert sich keine Widerstandsgruppe, die Aliens drohen nicht und gekämpft wird schon gar nicht. Oder zumindest nicht so, wie es suggeriert wird. Was für ein Glück, kann ich da nur sagen.


    Der Humor in diesem Band war fast noch ausgeprägter als im ersten Teil, ich musste über etliche Dinge jedenfalls herzhaft lachen, auch wenn die Stimmung insgesamt ernster wurde. Jarra wird nicht nur erwachsener, sondern die gesamt Menschheit könnte in Gefahr sein. Gut gefallen hat mir, dass alle zur Lösung des Problems beitragen und nicht nur die Heldin im Alleingang die Welt rettet, auch wenn wieder einige Zufälle zu viel eingebaut waren und alles sehr nach Vetternwirtschaft roch. Es ist schon erstaunlich, dass Jarra praktischerweise immer die richtigen Leute kennt (und immer die richtigen Eingebungen hat). :zwinker:


    Die Handlung ist diesmal nicht völlig in sich abgeschlossen, aber endet an einem Punkt, der einem nicht vor lauter Spannung Nägel kauend auf die Fortsetzung warten lässt. Eine Aufgabe ist abgeschlossen, die nächstgrößere Herausforderung wird dann im Abschlussband folgen. Also kein Cliffhanger im klassischen Sinn, aber man fiebert der Fortsetzung dennoch entgegen.


    Extrem negativ ist mir in diesem Band jedoch eines aufgefallen, nämlich der inflationäre Gebrauch des Worts „schrumpfhirnig“ in all seinen Varianten. Keine Ahnung, ob es an Übersetzer, Autorin oder beiden lag und abgesehen davon, dass sich viele in dem Buch wirklich schrumpfhirnig verhalten, wäre ich doch beinahe wahnsinnig geworden! Wiederholungen sind schlimm genug, aber wenn so ein Wort dann auch noch gefühlt alle zwei Seiten auftaucht… Ich habe jedenfalls zur Ablenkung mal angefangen zu zählen und bin (natürlich ohne Gewähr) auf 53 Erwähnungen gestoßen. :rollen:



    Fazit: Gelungener, spannender zweiter Band mit kleinen Abstrichen!


    4ratten