Brandon Sanderson - Steelheart

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    Seit „Calamity“, einer mysteriösen kosmischen Erscheinung, tauchen immer wieder Menschen mit Superkräften auf. Die meisten dieser sogenannten „Epics“ wiedersetzten sich allen Gesetzen und führten zu einem Bruch der Vereinigten Staaten. Verschiedene mächtige Epics haben das Land unter sich aufgeteilt und errichteten eine Schreckensherrschaft über die Menschen. Die Geschichte des Protagonisten David spielt in Chicago, welches 10 Jahre nach Calamity Newcago heißt und von dem Epic Steelheart, der nun über die Stadt herrscht, vollständig in Stahl verwandelt wurde. Als David 8 war, tötete Steelheart während der Annektierung der Stadt Davids Vater. David entkommt selber nur knapp dem Tod und schwört Rache. Wie besessen sammelt er die nächsten 10 Jahre jegliche Information über Epics, die er bekommen kann, denn jeder Epic besitzt eine Schwäche, die es auszunutzen gilt. Auch der allmächtige und unverwundbare Steelheart muss eine solche Schwäche haben, denn David hat in bluten sehen. Als die „Rächer“ nach Newcago kommen, um einen Epic zu sehen, sieht David seine Change gekommen, sich ihnen anzuschließen und sich mit ihrer Hilfe endlich an Steelheart zu rächen.



    David ist ein sehr interessanter Charakter. Er ist zielstrebig und manchmal ein wenig übereifrig. Er kann gut improvisieren, hat keine Ahnung von Frauen und wird hauptsächlich von dem Gedanken an Rache angetrieben. Wie ein Schwamm saugt er alle Infomationen über Epics in sich auf. Dabei bleibt er allerdings immer sehr menschlich und wirft mit witzigen und unpassenden Metapern um sich. Für mich ist er ein wirklich sehr gelungener Hauptprotagonist.


    Die „Rächer“ sind eine Untergrundorganisation, die versuchen, einige grausame Epics aus dem Verkehr zu ziehen, sofern sie es schaffen, ihre Schwächen zu ermitteln und sie in einen Hinterhalt zu locken. Zu ihnen gehören die Wissenschaftlerin Tia, die Schützen Cody und Abraham sowie Megan und „Der Prof“. Die Gruppe fand ich ebenfalls sehr passend, da sie aus ganz unterschiedlichen Charakteren bestand, die dem ganzen Geschehen eine gute Dynamik und auch einen gewissen Grad an Humor hinzugefügt haben. Ich finde es sehr schade, dass man im Laufe der Geschichte nicht besonders viel über die einzelnen Charaktere und deren Vergangenheit erfährt. Da die Geschichte aus der Ich-Perspektive von David erzählt ist, ist es allerdings plausibel, dass er diese Dinge nicht wissen darf, um bei einer Gefangennahme niemanden in Gefahr zu bringen, und so finde ich es zwar schade, es bildet jedoch keinen Kritikpunkt. Ich hoffe einfach, dass ihre Geschichten in der Fortsetzung „Firefight“ oder dem Kurzroman „Mitosis“ näher erläutert werden.


    Wie schon erwähnt wird die Geschichte aus Davids Sicht erzählt. So erfahren wir anhand seiner Erinnerungen zunächst, was an dem Tag geschah, an dem Steelheart seinen Vater tötete. Anschließend hat man immer einen guten Einblick in seine zum Teil etwas wirren Gedanken und seine Sorgen und Gefühle, die insbesondere bei der Begegnung mit Megan natürlich ein wenig in Aufruhr geraten. Insgesamt finde ich es aber sehr gut, dass es in dem Buch keine dominante Liebesgeschichte gibt und man lediglich einen kleinen Einblick in Davids Gefühle bekommt. Hier zeigt sich deutlich, dass das Buch nicht nur auf eine weibliche Leserschaft ausgerichtet ist, wie das bei vielen anderen Büchern der Fall ist.


    Der Schreibstil ist klar und bildlich. Ich fand es besonders gut, das Sanderson Begriffe wie „Calamity“ von den Protagonisten als eine Art Fluch verwendet wird, was ich sehr passend finde. Ganz fantastisch ist auch das Wort „Schlonz“, was wohl so viel wie Dummkopf oder Trottel bedeutet und mir irgendwie gefällt. Insgesamt schafft es Sanderson, dass ich mir Newcago, die Stadt aus Metall in ihrem ewigen Zwielicht sehr gut vorstellen kann. Insgesamt ist die Stimmung im Buch sehr düster und ich hatte das Gefühl einer ständigen Bedrohung, die über den Protagonisten schwebte, was ich sehr passend fand.


    Das Ende war für mich passend und sehr zu meiner Freude nicht unbedingt vorhersehbar. Insbesondere auf Steelhearts Schwäche wäre ich nie gekommen. Einziger Kritikpunkt ist für mich, dass die Geschichte insgesamt sehr geradlinig verläuft, aber ansonsten bin ich rundum zufrieden und freue mich, dass ich gerade entdeckt habe, dass es einen Kurzroman gibt und 2015 auch eine Fortsetzung erscheinen wird, auf die ich schon sehr gespannt bin. Es sind noch einige Fragen offen und ich wüsste gern wie es für die Menschen und die Epics weitergehen wird.


    Lieblingszitat
    „Macht korrumpiert die Menschen, und absolute Macht korrumpiert absolut.“


    Fazit


    Brandon Sanderson ist mit „Steelheart“ ein sehr guter dystopischer Roman gelungen der mit einer überzeugenden Atmosphäre und überzeugenden Protagonisten überzeugen kann. Die Story ist sehr gut und nicht vorhersehbar. Da sie nicht wie so vieles anderes vor Romantik nur so trieft, ist sie sowohl für männliche als auch für weibliche Leser auf jeden Fall wärmstens zu empfehlen.


    4ratten

  • Rezension ,,Steelheart" von Brandon Sanderson


    Steelheart ist der erste Band der Reihe ,,Die Rächer". Die Taschenbuchausgabe ist mit 448 Seiten am 08. Februar 2016 im Heyne Verlag erschienen.


    Inhalt:
    Eine düstere Zukunft ist angebrochen. Die Welt wird beherrscht von den sogenannten Epics – Menschen mit Superkräften, die sich über jedes Gesetz stellen. Nichts kann sie aufhalten, und niemand kann ihrer Terrorherrschaft widerstehen. In Chicago hat ein besonders mächtiger Epic namens Steelheart die ganze Stadt in einen stählernen Albtraum verwandelt. Er glaubt sich unbesiegbar – doch er hat nicht mit David gerechnet. Dessen Plan: Rache an Steelheart und Freiheit für Chicago! Ein Plan, der ihm alles abverlangen wird. (Klappentext)


    Cover:
    Das Cover finde ich sehr interessant und vor allem passend zum Kontext. Das Cover bereitet einen schon auf große Science-Fiction vor.


    Charaktere:
    In diesem Buch gibt es wirklich eine Vielzahl von interessanten Charakteren.
    Hauptcharakter und Mittelpunkt des Romans ist der 18 jährige David, der in seiner Kindheit miterleben musste, wie sein Vater von Steelheart getötet wurde. Doch der Vater schaffte es, diesem High-Epic eine Wunde zuzufügen und David wittert seine Chance, sich irgendwann zu rächen.
    David ist wirklich ein toller Charakter. Wissbegierig, intelligent und besitzt ein großes Herz.


    Sein späteres Team bestehend aus Megan, dem Prof, Cody und Abraham ist auch nennenswert und vielschichtig.
    Megan, die sehr abweisend auf David reagiert und etwas großes verbirgt. Cody, der viele Witze und Anekdoten reißt. Abraham, der schlau und intelligent an die Sache ran geht und zuletzt der Prof, der ein begnadeter Erfinder ist und auch mehr verbirgt als anfangs gedacht.


    Meine Meinung:
    Wow, ich bin jetzt fertig mit dem Buch und kann eigentlich noch gar nicht richtig fassen, was alles passiert ist.
    Am Anfang ging ich eigentlich mit nicht so hohen Erwartungen an das Buch. Science-Fiction ist mir eher fremd und der Name des Autors sagte mir auch nicht viel...


    ...ich wurde aber überzeugt von einem detailliert, bildhaften Schreibstil, der spannend und unsagbar fesselnd ist. Man taucht ein in eine Zukunftswelt, die nicht mehr so ist, wie die Erde einmal war.
    Epics, also Menschen mit Superkräften beherrschen die Welt und stellen sich über das Wohl der normalen Menschen. Dabei gibt es verschiedene Epics. Illusionisten, Unsterbliche, Tarnende, Starke, Heilende ... und viele mehr. Gerade diese Vielzahl der unterschiedlichen Fähigkeiten fand ich bei den Epics interessant. Genauso wie auch jeder Epic einen Schwachpunkt besitzt.


    ,,Auf der anderen Seite konnte ich den pechschwarzen Himmel erkennen. Irgendwann will ich mal wieder Sonne sehen, dachte ich. Da oben war nur Schwärze. Schwärze und Calamity, die hoch über uns schwebte wie ein grässliches rotes Auge." S.389


    Die Rächer, ein Verbund aus mehreren Einheiten und Teams, haben es sich zur Lebensaufgabe gemacht, Epics zu jagen und zu töten, für eine baldige freiere Welt, wo die Menschen nicht unterdrückt werden.
    Als David dazustößt, begeistert er die anderen von dem Plan, einen High-Epic, also Steelheart, zu töten, weil der seinen Vater getötet hat. Er hat auch schon einen Plan, doch wie er Steelheart töten und vor allem seine Schwäche herausfinden will, ist lange Zeit ungewiss..


    Wir verfolgen als Leser also die Räche, erleben viel Action, aber auch das Zwischenmenschliche kommt nicht zu kurz. Denn David hat sich seit Anfang an in Megan verguckt, die aber abweisend reagiert.
    So lockern auch viele Gespräche die Geschichte zusätzlich auf.


    Irgendwann kam dann ein Punkt, da passiert etwas (ich möchte ja nicht spoilern), was ich erst total traurig fand. Ich hätte das Buch am liebsten in die Ecke geschmissen, weil ich die Wendung bzw. den Abgang beknackt fand. So las ich also weiter, liebte und hasste das Buch aufgrund der Wendung zugleich und fieberte dem Ende entgegen, wo diese Wendung teilweise erklärt und - mehr oder weniger- auch aufgehoben wird. Mit besonders diesen zwei Wendungen im Bezug auf eine Person hätte ich nie gerechnet.
    Einfach großartig, was das Buch beim Lesen für Emotionen hervorruft.


    Fazit:
    Ich denke es ist alles gesagt und man versteht meine Begeisterung für das Buch. Diese fesselnde Spannung, die verschiedenen Emotionen, die beim Lesen hervorgerufen werden und vor allem die Charaktere und die grandiose Idee der Epics machen dieses Buch zu einem Lese-Highlight.
    Der Autor hat mich mehr als überzeugt und es würde mich nicht wundern, wenn er bald einer meiner Lieblingsautoren wird.
    Wow!


    5ratten