Daniela Blum - Strawberry Icing

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    Antonia Summerfield hat alles, was das Herz begehrt. Ihr Vater ist ein reicher Immobilien-Tycoon und legt ihr die Welt zu Füßen. Nur in der Liebe hapert es irgendwie, denn den reichen Junggesellen, die ihr Vater ihr regelmäßig vorsetzt, kann sie irgendwie nichts abgewinnen. Als zum Anlass ihres 25. Geburtstags eine große Party in Las Vegas für Antonia stattfindet, beginnt ihr Tag nicht gerade erbaulich. Am Flughafen wird sie von einem Typen mit einem Koffer gerammt und zu allem Überfluss taucht dieser auch auf ihrer Party auf, wo er sich als Juniorchef des Veranstalters entpuppt. Als sie sich dann auch noch mit ihrem Vater streitet verlässt sie mit ihren Freundinnen die Party um in der Stadt zu feiern.
    Als Antonia am nächsten Morgen in einem fremden Bett aufwacht, und sich an nichts erinnern kann, denkt sie zunächst an einen One-Night-Stand, bis sich herausstellt, dass sie in der Nacht den sexy Fremden geheiratet hat, der sich als Alexander Nowak vorstellt, mittelloser Konditor aus Waynesboro, Tennessee. Doch als Antonia sich sofort wieder scheiden lassen möchte, hat sie die Rechnung ohne Alexander gemacht, der zu seinem Gelübde stehen will. Eine missgelaunte Richterin gibt ihm Recht und verurteilt das junge Paar zu einem Jahr Ehe. Geschlagen folgt Antonia Alexander nach Waynesboro, wo seine Großmutter Grace eine Konditorei betreibt. Schnell entdeckt Rachel dort, dass Macht und Reichtum nicht immer das wichtigste im Leben sind…


    Die Charaktere fand ich gut gelungen, obwohl insbesondere Antonia am Anfang sehr stereotyp rüberkommt. Aber da sie Daddy’s reiche verwöhnte Tochter ist, die es gewohnt ist, ihren Willen zu bekommen, war es wohl auch so gewollt. Das Antonia eingentlich ein nettes, verletzliches Mädchen von nebenan ist, hat sie über die Jahre gut hinter einer dicken Wand aus Zickigkeit und Oberflächlichkeit verborgen.


    Als sie mit ihren High Heels und ihren Designerkleidern in das verschneite Örtchen Waynesboro kommt, tat sich vor meinem inneren Auge ein göttliches Bild auf, und ich konnte es förmlich vor mir sehen, wie sie mit ihren Absätzen versucht, durch den Schnee zu kommen. In Waynesboro angekommen, trifft Antonia auf die Großmutter von Alexander, Grace. Diese weigert sich beharrlich, ihre Konditorei aufzugeben, obwohl sie von Gicht geplagt ist, und viel nicht mehr selber machen kann. Zum Glück hat sie ja Alexander, der ihr in der Bäckerei hilft. Insgesamt fand ich es sehr schön zu beobachten, wie Antonia sich langsam an ihre neue Umgebung anpasst und auch irgendwie zu sich selbst findet. Man kann ihr förmlich dabei zusehen, wie sie sich ändert und erfährt dabei auch viel über ihre Vergangenheit und warum sie überhaupt so ist, wie sie ist.


    Grace hat mir sehr gut gefallen, sie ist ein so herzlicher Charakter, den man einfach gern haben muss, da sie alle Menschen schnell in ihr Herz schließt, und jedem etwas Gutes wünscht. Um sie rankt sich eine ganz eigene kleine Liebesgeschichte, von der sie Antonia erzählt. Darüber habe ich mich sehr gefreut und es hat mich zu Tränen gerührt.


    Auch Alexander war ein sehr interessanter Charakter. Er hat von Anfang an etwas in Antonia gesehen, und versucht es an die Oberfläche zu holen. Auch wenn er dabei nicht immer ganz ehrlich ist und es deswegen zu einigen Missverständnissen kommt, so meint er es ja eigentlich gut. Mehr möchte ich an dieser Stelle über ihn aber mal nicht verraten.


    Der Schreibstil war angenehm und fließend, und vor allem die Dialoge haben mir sehr gut gefallen. Natürlich gab es auch immer mal eine Prise Erotik, gehört ja zu einer modernen Liebesgeschichte auch schon irgendwie dazu. Alles in allem hat es mir dennoch gefallen und wird Fans von Liebesromanen sicher begeistern.


    Eines der größten Defizite für mich ist, dass sie Antonia manchmal doch etwas dämlich verhält. Manchmal würde es ihr gut tun, nicht immer so schnell in alles etwas rein zu interpretieren und den Menschen um sie herum einfach mal vernünftig zuzuhören. So kam es immer wieder zu Missverständnissen, die definitiv nicht hätten sein müssen.


    Fazit


    Eine moderne Interpretation des Märchens vom König Drosselbart, bei der ich ein ums andere Mal herzlich lachen musste. Das Buch eignet sich super als Sommerlektüre und kann mit gut gezeichneten Charakteren und spritzigen Dialogen aufwarten. Für meinen Geschmack gab es zwar ein paar Missverständnisse zu viel und Antonia neigte zu Überreaktionen, die ihr das Leben unnötig schwer machen, alles in allem dennoch sehr gelungen und unterhaltsam.


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    Titel angepasst. LG, Valentine