Daniel Wolf - Das Licht der Welt

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 1.280 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Doscho.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Anfang des 13. Jahrhunderts in einer kleinen Stadt namens Varennes-Saint-Jacques spitzen sich die Ereignisse zu. Die Familie Fleury steckt mitten drin. Ihr Schicksal ist mit dem der Stadt eng verbunden. Es geht um Geld und Macht.


    „Das Licht der Welt“ ist die Fortsetzung zu „Das Salz der Erde“. Dieser zweite Band braucht sich aber nicht zu verstecken er ist mindestens genauso spannend und interessant wie sein Vorgänger. Allerdings könnte man ihn auch für sich allein lesen, nur würde dem Leser dabei die schöne Vorgeschichte der Familie Fleury entgehen. Vor allem Michel Fleury ist ein Protagonist, der schnell ans Herz wächst. Ich habe beide Bände hintereinander weg gelesen und war regelrecht verliebt in Michel. Kleine Rückblenden sorgen aber schon dafür, dass man die Geschichte auch so versteht,
    aber die Gefühle der Protagonisten werden besser nachvollziehbar, wenn der Leser die Vorgeschichte kennt. Natürlich gibt es auch hier ein paar neue Charaktere beziehungsweise sie entwickeln sich weiter, wie zum Beispiel Rémy, er ist der Sohn von Michel und seiner Frau Isabelle, er steht Michel in nichts nach, auch wenn er so ganz anders ist. Aber diese Vielfalt der Protagonisten macht gerade den Lesespaß hier aus. Überhaupt ist der Erzählstil von Daniel Wolf facettenreich und dabei bildhaft. Er beschreibt die Stadt, den Markt und alles andere so lebhaft, dass schnell Kopfkino entsteht. Die Charaktere zeichnen sich dadurch aus, dass sie eben nicht nur in eine Richtung denken und handeln.


    Neben der tollen, fiktiven Lebensgeschichte der Familie Fleury gibt es wunderbare Einblicke in das 13. Jahrhundert, in das Leben der Menschen, zu den Anfängen von staatlichen Schulen und von dem Leben der Menschen überhaupt. Ein kleiner Part ist auch der Buchmalerei gewidmet. Ein bisschen von den politischen Ereignissen der Zeit und wie Fehden entstanden sind, wird ebenfalls erzählt. Es ist einfach alles dabei, um sich einen Gesamteindruck der Zeit zu machen.


    Die Aufmachung dieses Taschenbuch lässt auch keine Wünsche offen. Das Cover ist eher schlicht gehalten, passt aber zu der Geschichte, Rémy ist ein Buchmaler und so wie seine Arbeit beschrieben wird ist auch ein bisschen das Cover. Dann gibt es eine kleine Karte, die die Umgebung der Stadt zeigt, ein Personenregister zu Beginn und am Ende ein Nachwort, in dem der Autor Fiktion und Wahrheit klärt.


    „Das Licht der Welt“ ist eine tolle Fortsetzung mit allem, was ein historischer Roman haben sollte. Liebenswerte Protagonisten, eine interessante Handlung und auch ein paar Details zur Geschichte des Landes. Am Ende fällt es einfach schwer das Buch zu zuklappen, weil die letzte Seite gelesen ist, (hat man beide Bücher gelesen sind es ca. 2000 Seiten) viel zu sehr sind einem die Menschen ans Herz gewachsen. Gern mehr davon!!!


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Im Varrennes-Saint-Jacques des 13. Jahrhunderts hat der Buchmaler Rémy Fleury eine mutige Idee, die ihm einigen Widerstand und Schwierigkeiten entgegenbringt.


    Da ist er wieder, der schwierige Fall, eine Rezension zu einem Folgeband einer Reihe zu schreiben, ohne sich zu wiederholen.

    Gerade bei „Das Licht der Welt“ erscheint es schwer. Denn man könnte, ohne groß fies zu sein, behaupten, man bekommt nochmal „Das Salz der Erde“. Wieder gibt es große, zur damaligen Zeit revolutionäre Projekte, Widerstand von Größenwahnsinnigen, politische Intrigen, komplizierte Liebesgeschichten und vieles mehr. Auch neu eingeführte Charaktere sind gut geschrieben, allen voran der durch und durch widerwärtige und grausame Antagonist Anseau Lefévre.

    Quasi nochmal das Selbe zu bekommen kann man mögen, oder auch nicht – vor allem, wenn der Umfang der Gleiche bleibt, „Das Licht der Welt“ hat wie sein Vorgänger über 1100 Seiten. Irritierender ist da eher meine Erwartungshaltung, die ich durch den Klappentext, aber auch das Ende des Vorgängerbandes hatte – da Michel Fleurys Sohn Rémy eingeführt wird, dachte ich, dass dieser auch im Fokus des Romans liegt. Das ist so aber nicht ganz richtig. Zwar ist Rémy einer der Protagonisten des Romans, aber gerade am Anfang des Romans wird er eher zurückgenommen und sein Vater rückt in den Vordergrund. Teilweise handelt es sich also auch um Michel, Teil 2. Auch das sollte man wissen und mögen.


    Dennoch sind diese beiden Punkte nichts, was mir groß den Lesespaß getrübt hätte, so dass ich „Das Licht der Welt“ die selbe Bewertung wie „Das Salz der Erde“ geben möchte.


    4ratten

    Hier ist mein SuB und mein SgB :)