Beiträge von Doscho

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    Diesmal hat der Monsteranwalt Daniel Becker es mit gleich zwei merkwürdigen Fällen zu tun, die eine Verbindung zwischen der realen und der übersinnlichen Welt darstellen. Dabei begibt er sich im buchstäblichsten Sinn in Todesgefahr.


    „Monsteranwalt“ macht ein Jahr später weiter als „Im Zweifel für das Monster“. Zwar kommen auch Nebencharaktere aus dem ersten Teil vor, dennoch kann der zweite Band relativ unabhängig vom Ersten gelesen werden.

    Was zunächst mal auffällt und was meiner Ansicht nach schade ist, ist der Fokus auf zwei größere Hauptfälle, ohne dass es größere Nebenfälle gibt. Haben im ersten Teil die Nebenfälle noch Nebencharaktere eingeführt, gibt es jetzt nichts, was man neu einführen könnte.

    Dafür sind die beiden Hauptfälle gewohnt spannend und gerade am Ende des Romans höchst dramatisch, so dass man sich fragt, ob die Auflösungen der Fälle jetzt auch wirklich gut und das Beste für alle sind – Royce Buckingham ist ein Autor, der definitiv nicht immer Happy Ends anstrebt.

    In meinen Augen hat „Monsteranwalt“ im Vergleich zu seinem Vorgänger auch den höheren Fantasyanteil. Die Handlung spielt weiterhin in Seattle, aber der mystische, übersinnliche Teil wurde in meinen Augen vergleichsweise erhöht und trägt somit zum Spannungsgehalt der Handlung bei.


    Für meinen Geschmack ist im direkten Vergleich dieser Roman eine Nuance schlechter als der erste Band, dennoch kann ich beide Bände wärmstens allen empfehlen, die gute Urban Fantasy mit außergewöhnlicher Handlung lesen möchten.


    4ratten

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    Eigentlich ist Daniel Becker ein ganz normaler Rechtsanwalt mit ganz normalen Fällen – bis er einen Auftrag von einem Monster aus seiner Kindheit bekommt. Und das soll erst der Anfang einer Reihe von Fällen sein, bei denen er es mit dem Übernatürlichen zu tun bekommt.


    „Im Zweifel für das Monster“ ist ein herrlich skurriler Roman, der mit einem Konzept daherkommt, dass so simpel ist, dass man sich fragt, warum es das nicht öfter gibt: Ein Anwalt für Monster. Ähnlich abgedrehtes kenne ich nur von der Videospielreihe „Ace Attorney“, in Buchform habe ich so etwas bislang noch nie gelesen.

    Es funktioniert aber ausgezeichnet. Dabei ist das Buch auch gut strukturiert, es gibt einen größeren Fall und mehrere kleinere. Dabei stehen diese nicht einfach nur im Raum und sind dann abgeschlossen, nein, die Mandanten werden auch danach mehr oder weniger stark in die Handlung mit eingebaut, so dass eine ständige Kontinuität erzeugt wird.

    Auch das Setting an sich ist stimmig, denn neben übernatürlichen Fällen hat Daniel auch noch gewöhnliche Fälle in seiner Anwaltskanzlei, bei der ausgeprägtes Konkurrenzdenken im Vordergrund steht. Als wäre das noch nicht genug, muss sich Daniel auch noch mit privaten Sorgen und Nöten herumschlagen. So gelingt ein wilder Mix, der mir aber zu keinem Zeitpunkt langweilig wurde.


    Man kann Fantasy kurios, humorvoll und anders gestalten, wenn man nur will. Royce Buckingham will – und das ist eine wahre Freude. „Im Zweifel für das Monster“ hat rundum Spaß gemacht, so dass ich nichts an dem Buch auszusetzen habe und es nur jedem empfehlen kann.


    5ratten

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    Da sich ihr Sohn Adam immer mehr von ihnen distanziert, installieren Tia und Mike Baye eine Überwachungssoftware auf seinem Computer. Als Adam eines Tages vermisst wird gerät die Familie in einen Strudel der Ereignisse.


    Harlan Coben ist ein Autor, der für mich bislang der Kategorie „Hit or miss“ angehörte, da ich schon geniales, aber auch schon richtig schlechtes von ihm gelesen habe. Demnach gehe ich immer mit einer gewissen Skepsis an seine Bücher heran.

    „Sie sehen dich“ beginnt thrillertypisch eher langsam und verwirrend. Schnell merkt man, dass es längst nicht nur um die Geschichte der Bayes geht, sondern um ganz viele verschiedene Handlungsabschnitte. Und diese, dass muss man bei Harlan Coben betonen, haben diesmal auch alle Relevanz für die Handlung und sind nicht nur Nebenschauplätze.

    Die Frage ist also, wie diese ganzen Handlungen wieder zu einem zusammenkommen. Und hier ist meine Meinung: Mal gut, mal schlecht. Manches wirkt durchaus natürlich und in sich stimmig, anderes doch sehr konstruiert und fast schon krampfhaft hineingezwängt.

    Das Ende hat mir hingegen überhaupt nicht gefallen. Die Idee,

    erscheint mir viel zu sehr aufgetrumpft und aus der tatsächlichen Situation nicht glaubwürdig.


    Es ist fast schon lustig, wie die Bewertung von „Sie sehen dich“ ausfallen wird, aber ja: Nachdem ich die Dinge, die mir an dem Roman gefallen haben und die, die mir nicht gefallen haben, recht gleichwertig bewerte gebe ich nun nach einmal Höchst- und einmal Tiefstwertung eine durchschnittliche Bewertung.


    3ratten

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    Eigentlich sollten Dysti und Xell nur die Bedeutung eines riesigen Kolosses untersuchen. Doch aus dieser Mission ergeben sich Ereignisse, die im wahrsten Sinne des Wortes ihre Zukunft verändern.


    „Der Koloss im Orbit“ entpuppt sich als geradliniger, relativ schnörkelloser Science Fiction-Roman. Das heißt, er lebt einerseits von soziologischen und philosophischen Fragen, aber auch von Konflikten und kriegerischen Auseinandersetzungen.

    Zentraler Punkt der philosophischen Debatten, die Jacqueline Montemurri in ihrem Roman aufwirft, ist Xell. Dieser ist, je nach Standpunkt, Mensch mit synthetischen Elementen oder Cyborg mit menschlichen Elementen. Was er denn nun genau ist und was den Menschen wirklich zum Menschen macht zieht sich durch das komplette Buch. Für mich, den solche Themen meist begeistern, waren diese Gedanken ein wertvoller Beitrag während des Lesens.

    Und ja, ich habe es nicht so mit kriegerischen Auseinandersetzungen, aber auch diese waren spannend und actionreich. Zudem zeigen sie auf, wie Menschen, aber auch Androiden reagieren könnten, wenn auf dem Planeten Ressourcenknappheit besteht – ein äußerst dystopisches Bild.


    Man könnte „Der Koloss im Orbit“ also auch noch radikaler zusammenfassen: Es ist halt Science Fiction. Alle typischen Elemente sind hier enthalten, so dass Fans dieses Genres ein rundum gutes Buch erhalten.


    4ratten

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    In gesellschaftlichen und gerade auch in politischen Debatten merkt man, dass die Fronten verhärtet sind, da jeder stur auf seiner Meinung beharrt. Yasmine M’Barek zeigt durch einen realpolitischen Ansatz auf, dass es auch anders gehen könnte.


    Leider stellt sich beim Lesen von „Radikale Kompromisse“ heraus, dass dieser realpolitische Ansatz gar nicht Hauptthema des Buches ist. Zwar wird der Ansatz recht schnell erklärt – Idealisten haben Visionen, Stagnierende bzw. Konservative möchten, das alles so bleibt, wie es ist und die Realisten vermitteln zwischen beiden Positionen mit dem Ziel eines ergebnisorientierten Kompromisses für beide Lager. Allerdings wird erst im siebten der insgesamt neun Kapitel Realpolitik an den Beispielen von Bismarck, Brandt und Merkel wirklich näher erklärt.

    Der Hauptanteil des Buches ist viel eher von folgender These geprägt: Idealisten – und nur die! - machen die Realpolitik kaputt. Sei es durch überzogene und unrealistische Forderungen, durch Aktionismus, der niemanden weiterbringt oder durch das Nichtakzeptieren anderer Meinungen außer der Eigenen – es wirkt so, als können Idealisten nichts richtig machen. Zudem hat man den Eindruck, als würde Yasmine M’Barek zwar Idealisten nicht mit politisch Linken gleichsetzen wollen, sie tut es aber mehr oder minder bewusst doch.

    Die Ansätze, die Yasmine M’Barek aufwirft, mögen richtig sein – vieles, was sie anspricht, klingt auch wirklich gut, nimmt dann aber auch oft Wendungen, bei denen zumindest ich vehement widersprechen möchte. Ein Beispiel aus dem dritten Kapitel: Der Generationenkonflikt zwischen sogenannten „Boomern“ und „Millenials“ wird beklagt. Auch der Wunsch, die Alten miteinzubeziehen, ist nachvollziehbar. Aber dass die jungen Idealisten gegenüber den alten Konservativen in der Bringschuld sind, die Alten hingegen aber nicht gegenüber den Jungen, ist mir völlig unverständlich. Es ist bei einem Konflikt nie nur eine Seite Schuld und beide Parteien sollten in einem Konflikt aufeinander zugehen.


    So klingt „Radikale Kompromisse“ leider an vielen Punkten wie eine persönliche Abrechnung mit dem Idealismus anstatt einem Plädoyer für den Realismus. Dass dieser stellenweise doch noch behandelt wird, rettet das Buch gerade noch auf eine durchschnittliche Bewertung.


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    Der junge Ingenieur Rufus Nimrod ersteht eines Tages ein mysteriöses würfelähnliches Objekt. Dessen Erforschung löst eine Lawine an Ereignissen in Layer City aus.


    „Acusticon“ ist ein Steampunkroman, der zunächst durch seine Liebe zum Detail auffällt. Layer City wird als dreigeteilte Stadt beschrieben, in der für die Leute der unteren Schicht Wasser eine Kostbarkeit ist, während die Leute der oberen Schicht in protzigen Palästen leben. Das schafft einen beklemmenden, aber auch faszinierenden Bezug zur Realität.

    Dies wird ergänzt durch die Thematik der nachhaltigen Energieversorgung, bei der das titelgebende Acusticon eine wichtige Rolle spielt. Auch dieses Thema ist ja gerade brandaktuell, hier zeigt Andreas Hagemann, dass sich durch ein fiktives Setting auch Anreize zur Lösung real existierender Probleme ergeben können.

    Einzig mit der Darstellung des Antagonisten bin ich nicht ganz warm geworden. Bis zum Finale des Romans taucht dieser lediglich in einem Kapitel auf und auch seine Beweggründe sind nicht wirklich klar. Es ist die Frage, ob das Buch nicht auch ohne Bösewicht funktionieren würde.


    Dennoch ist „Acusticon“ ein toller Roman, der einen interessanten Blickwinkel auf aktuelle Problematiken darlegt und daher nicht nur für Steampunkfans interessant sein dürfte.


    4ratten

    Kein Autor, aber sein Tod bewegt mich trotzdem:


    Klaus Otto Nagorsnik


    ist im Alter von 68 Jahren überraschend verstorben. Er war vielleicht manchen von euch als Jäger bei der Quizsendung "Gefragt Gejagt" bekannt.

    Ich war selbst wie er Mitglied des Deutschen Quizvereins, habe aber leider nie die Ehre gehabt, ihn zu treffen, geschweige denn mit oder gegen ihn zu spielen. Als Fernsehpersönlichkeit war er mir sehr sympathisch.

    Horst Lichter erzählt in dieser Autobiographie, wie der Tod seiner Mutter dazu geführt hat, sein Leben zu überdenken und sich stärker auf Menschen zu fokussieren, die ihm wichtig sind.


    „Keine Zeit für Arschlöcher!“ ist meine erste bewusst gelesene Autobiographie. Horst Lichter ist für mich eine sympathische und herzliche Fernsehpersönlichkeit, daher hat mich sein Blick auf sein Leben sehr interessiert.

    Umso erschütterter und berührter war ich vom Beginn des Buches. In seiner ihm eigenen Art erzählt Horst Lichter vom Tod seiner Mutter und dem Verhältnis, das die beiden hatten. Er drückt dabei zwar nicht auf die Tränendrüse, trotzdem ging mir das sehr nahe.

    Den Rest des Buches machen wichtige Stationen in Horst Lichters Leben aus: sein Start als Koch hin zu seiner Fernsehkarriere, seine Liebe zu Motorrädern, seine familiäre Situation,… all das wird spannend und lebhaft erzählt.

    Was mir jedoch gefehlt hat, war der Bezug zum Titel des Buches. Wie genau lässt man die Arschlöcher nicht in sein Leben und konzentriert sich auf die wirklich wichtigen Menschen? Die Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Klar, das Buch ist kein Ratgeber, dennoch hätte mir eine Art „Tipp aus dem Nähkästchen“ gefallen.


    „Keine Zeit für Arschlöcher!“ ist also eine gerade zu Beginn bewegende Autobiographie, die deutlich macht, dass Menschen nicht nur die öffentliche Seite haben. Ein lesenswertes und interessantes Buch!


    4ratten

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    Aufgrund mehrerer Schicksalsschläge wird der Soldat Reykan damit beauftragt, Leibwache für den serinischen Kronprinzen Benrik zu sein. Was zunächst als Pflichterfüllung beginnt entwickelt sich für die beiden als Abenteuer.


    „Unter einem Banner“ wird zwar als Fantasyroman bezeichnet, dennoch liegt der Schwerpunkt eher au historischer Fiktion. Bis auf eine erfundene Welt deutet nichts auf etwas Fantastisches hin, es geht eher um die Ränkespiele am Königshof.

    Und die sind durchaus spannend zu lesen, was nicht zuletzt auch dem lockeren und lebhaften Schreibstil Elea Brandts geschuldet ist. Einzig die Szenen, in denen Reykan und Benrik vor ihren Verfolgern durch den Wald fliehen, sind stellenweise etwas langatmig geraten.

    Wer Elea Brandt kennt, weiß auch, dass Diversität eine große Rolle in ihren Büchern spielt und ja, natürlich kommen sich Reykan und Benrik auch körperlich näher. Respekt dafür, intime Szenen so schreiben zu können, dass sie glaubhaft wirken, man als LeserIn aber dennoch nicht peinlich berührt ist.


    „Unter einem Banner“ ist also eine rundum gelungene historische Fiktion mit dem gewissen Etwas und als solche absolut empfehlenswert.


    4ratten

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    Der junge Nachwuchsarchäologe Jules trifft auf dem Planeten Gaia auf die Plünderin Amelia. Gemeinsam versuchen sie, den Tempel der Unsterblichen zu erkunden.


    Über Jay Kristoff kam ich zu Amie Kaufman und da ich vom Aurora-Zyklus begeistert war, landete ich bei „Unearthed“. Und leider zündete dieses Buch vergleichsweise wenig bei mir.

    Ich dachte, dass es in dem Roman hauptsächlich um Exploration und spannende Rätsel und Fallen gehen wird. Das ist zwar auch der Fall, man merkt aber, dass hierauf nicht der Fokus liegt.

    Stattdessen werden sämtliche Gefühle von Jules und Amelia bis zum Exzess dargelegt. Dabei geht es nicht nur um die sich entwickelnde Beziehung zueinander, gerade am Anfang des Romans geht es oft auch um die eigenen Motive. Klar, auch das gehört dazu. Aber sich bei einer Tempelerkundung diesem Aspekt stärker zu widmen als der Exploration erscheint mir eher befremdlich, zumal in dem Roman auch mehrfach betont wird, dass die beiden bei der Erkundung schnell vorankommen.

    Der zweite Teil des Buches widmet sich der Gefangennahme des Paares durch die böse Partei. Und das Traurige ist: Damit ist schon alles gesagt. Die beiden Autorinnen erzählen das Ganze durchaus spannend und actionreich, so ist es nicht. Aber es ist nun wirklich nichts, was man nicht so in einer anderen Form schon gelesen hätte.


    Ich könnte es mir einfach machen und sagen, es fehlt eben ein Jay Kristoff, aber ich glaube nicht, dass das der Punkt ist. Dann schon eher ein Fokus auf für mich uninteressantere Themen, zu wenige neue Ideen und ja, vielleicht auch eine falsche Erwartungshaltung meinerseits. Zusammenfassend: Durchschnitt.


    3ratten

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    Shitmoves sind manipulative Kommunikationstechniken, deren Ziel es ist, die Diskussion, aber nicht das Gegenüber zu gewinnen. Das Autorenpaar Iris Gavric und Matthias Renger zeigt die gängigsten Techniken, warum sie funktionieren und wie man sich gegen diese wehren kann.


    Ganz ehrlich: Wenn ich von einem Vorwort begrüßt werde, dass nur aus den Worten „Liest keiner.“ besteht, mache ich mich innerlich schon mal auf das Schlimmste gefasst. Zumindest erwarte ich alles, bloß kein ernst zu nehmendes Buch.

    Umso erfreulicher ist es, dass ich mit „Shitmoves. Vom Manipulieren und Manipuliertwerden“ das komplette Gegenteil des ersten Eindrucks bekommen habe. Klar, dieses Buch ist an sehr vielen Stellen humorvoll und eher launig geschrieben – das erwartet man ja auch bei so einem Titel. Dennoch hat es auch Substanz und ist überraschend tiefgründig. Das Autorenpaar lässt seine Erfahrungen aus der Werbebranche bzw. dem Schauspiel einfließen und gibt so gute Ratschläge, um auf zwanzig der gängigsten Shitmoves zu reagieren und diese zu kontern. Schön ist auch, dass es bei jedem Move einen Einstiegsdialog und eine abschließende Zusammenfassung gibt – mal wieder ein top strukturiertes Sachbuch!


    Klar: Wer hier eine hochwissenschaftliche Abhandlung haben will, die dennoch gut verständlich ist, sollte sich ein anderes Buch suchen. Für die, die aber humorvoll, aber dennoch fundiert an das Thema Kommunikationssperren und manipulative Kommunikation herangeführt werden möchten, ist „Shitmoves“ eine rundum empfehlenswerte positive Überraschung. Sehr lesenswert!


    5ratten

    :tipp:

    „Zerrissene Erde“ erzählt unter anderem die Geschichte von Essun, die Rache an ihrem Mann nehmen will, da dieser ihr Kind umgebracht hat.


    Dieses Buch ist mal wieder eines der ganz schwer zu bewertenden.

    Einerseits mag ich das grundlegende, außergewöhnliche Wordbuilding. Denn der Kontinent, auf dem das Ganze spielt, „Die Stille“, ist unruhig und brodelt ständig. Zudem gibt es Figuren, die die Erdmächte kanalisieren und so drohende Vulkanausbrüche verhindern können. Das wirkt, angesichts real existierender Probleme wie dem Klimawandel, bedrückend und faszinierend zugleich.

    Teilweise ist es jedoch angesichts zahlreicher Handlungssprünge und welteigener Fachbegriffe schwierig, der Handlung zu folgen. Und, so komisch das klingt, aber die zahlreichen Wendungen haben in meinen Augen eher geschadet als gut getan. Kaum meinte ich einen roten Faden erkannt zu haben, reißt ihn mir das Buch mit einem „Ätsch, so ist es gar nicht!“ aus den Händen.


    Auch wenn die Benotung es vermuten lässt finde ich „Zerrissene Erde“ nicht mal durchschnittlich, sie soll eher die Ambivalenz ausdrücken, die ich beim Lesen empfunden habe, das Verständnis, wie man den Roman vergöttern, aber auch verteufeln kann. Hier sollte sich wirklich jede und jeder ein eigenes Bild machen.


    3ratten

    Ja, ich hatte auch das Gefühl, das Buch ist sehr eingedämpft und hätte gefühlt zumindest auch länger sein können. Vielleicht hätte ich dann manche Passagen auch als nicht so anstrengend empfunden.

    Zum eigene Meinung bilden ist das Buch auf jeden Fall gut! Und die Liste am Ende regt auch dazu an, das Ganze zu vertiefen :)

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    Die Welt macht gerade gesamtgesellschaftliche Entwicklungen durch, die deutlich zeigen, dass die Menschheit so wie bisher nicht weitermachen kann. Maja Göpel möchte aufzeigen, welche alten Verhaltensweisen hinderlich sind und welche stattdessen eine nachhaltige Entwicklung ermöglichen.


    Wieder einmal bin ich bei einem Sachbuch von seiner Struktur begeistert. Maja Göpel beleuchtet in jedem Hauptkapitel einen anderen gesellschaftlichen Aspekt wie etwa Natur, Konsum, aber auch Gerechtigkeit und stellt stringent schädliche und förderliche Sichtweisen gegenüber. Am Ende des Kapitels folgt eine kurze Zusammenfassung. Wer davon noch nicht genug hat, findet am Ende von „Unsere Welt neu denken. Eine Einladung“ eine weiterführende Literatur- und Linkliste. Dafür schon einmal großes Lob!

    Zwei kleinere Kritikpunkte hätte ich noch anzubringen. Zum einen wirkt manches eher zusammenfassend und Göpels eigene Ansichten kamen mir etwas zu kurz, so dass manche Kapitel wie eine Gegenüberstellung der Meinungen anderer wirkten, ohne groß kommentiert zu werden.

    Das heißt jedoch nicht, dass Maja Göpel mit ihrer Meinung hinter dem Berg hält, ganz im Gegenteil: Sie macht ihre Position als Ökonomin stark deutlich. Das bedeutet, dass das Buch teilweise wirtschaftlich aufgeladen ist. Da ich mich in dem Bereich jedoch nur bedingt auskenne, fand ich das Buch stellenweise doch recht anstrengend zu lesen.


    Keine Frage: „Unsere Welt neu denken“ ist – gerade in der aktuellen Zeit – ein enorm wichtiges Buch, das ich gerne gelesen habe. Und ja, ein Buch kann anstrengend sein und trotzdem gut!


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    Aufgrund ihres Gihos – dem Abbild ihrer Seele – verliert Katja ihren Verlobten, ihre Wohnung und ihre Arbeit. Auf der Suche nach einem Neuanfang in ihrem Leben stürzt sie in ein Abenteuer, dass sie so wohl nicht erwartet hätte.


    Thomas Knüwer erschafft mit „Das kurze Leben einer immer wieder Sterbenden“ eine bizarre, morbide und bisweilen sogar groteske Dystopie. Die Vorstellung, mittels bewusst herbeigeführten Nahtoderfahrungen in einem sogenannten Grenzgang die Seele anderer Menschen als Bild zu sehen, welches dann interpretiert werden kann, ist faszinierend und abstoßend zugleich.

    Katja ist dabei eine Antiheldin, wie sie im Buche steht. Von allen Seiten scheint sie das Pech anzuziehen und bekommt immer eine drauf. So wirkt der ohnehin schon groteske Roman noch grotesker.

    Denn die Handlung nimmt, ähnlich wie bei „Ventadorn“, dem ersten Roman von Thomas Knüwer, eigenwillige Wendungen, bei denen man nicht weiß, ob man lachen oder weinen soll. Nur soviel sei gesagt: Das deutsche Außenministerium und okkultistische Black Metal-Fans sind ein wichtiger Bestandteil der Handlung.


    Ich habe also an diesem Buch nichts auszusetzen. Wer auch mal eigenwillige Romane fernab des Mainstreams lesen möchte, ist mit Thomas Knüwer gut bedient. Wie schon bei „Ventadorn“ kann ich nur sagen: Daumen hoch und Kaufempfehlung!


    5ratten

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    Die durch einen Unfall querschnittsgelähmte Meli van Bergen hat sich ein neues Leben mit ihrem Freund Tom aufgebaut. Doch die Erinnerungen an ihre Vergangenheit drohen sie einzuholen.


    Der Einstieg in den Roman „Der Unfall“ fällt für einen Thriller unerwartet schwer. Die Handlung scheint nur sehr langsam vorwärts zu gehen. Man verliert sich mehr in der detaillierten, fast schon naturalistisch anmutenden Beschreibung des Hauses am See. Das ist für einen Thriller doch eher zäh.

    Der beste Teil des Buches ist seine Mitte, wenn die Handlung Fahrt aufnimmt und die Ungereimtheiten beginnen. Dann beginnen auch die kurzen Kapitel ihre Wirkung zu entfalten und man wird gefesselt.

    Die Auflösung des Ganzen ist dann leider wieder ernüchternd, da man sich recht schnell zusammenreimen kann, was passiert und warum.


    Zusammengefasst wird „Der Unfall“ also von seiner Mitte gerettet, zudem ist der Roman mit unter 250 Seiten recht dünn geraten. Für das kurze Lesevergnügen für zwischendurch ist „Der Unfall“ also nicht mehr als Durchschnittskost.


    3ratten

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    Amiel de Lescaux wird mit der Aufgabe betreut, den Schatz der Templer zu bewachen. Währenddessen setzt der fanatische Guillaume de Nogaret alles daran, die Templer zu vernichten.


    Das sind jedoch nur zwei der vielen Handlungsstränge, die in „Die Hüterin des Templerschatzes“ erzählt werden. So gibt dieses Buch einen spannenden Einblick in den Mythos des Untergangs der Tempelritter.

    Interessant ist der Aspekt, dass Elva von Arras, eine der Protagonistinnen, ständig vom Pech verfolgt zu sein scheint und mysteriöse Dinge um sie herum passieren. Hier liest sich der Roman fast ein bisschen wie ein Psychothriller.

    Leider muss man doch sagen, dass man alles mehr oder weniger schon mal anderswo gelesen hat. Politische Machtintrigen, Liebesgeschichten, aber auch Leid und Trauer – das Buch bietet hier wenig Neues.


    Es sollte aber jeder für sich selbst entscheiden, ob dieser Aspekt wirklich stört. Ich finde, „Die Hüterin des Templerschatzes“ erfindet vielleicht das Rad nicht unbedingt neu. Da aber dennoch eine spannende Geschichte erzählt wird, ist das auch kein großes Problem.


    4ratten

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    Was ist eigentlich Würde? Dieser eigentlich höchst lebensphilosophischen Frage wird sich in diesem Buch aus Sicht des Neurobiologen Gerald Hüther genähert.


    Gleich mal vorweg: „Würde“ ist mein erstes bewusst gelesenes Sachbuch, welches ich eigentlich im Rahmen meines Studiums gelesen habe. Aber wenn ein Sachbuch mich auf Anhieb dazu anregt, weitere Sachbücher zu lesen und mich zu fragen, warum ich nicht schon früher damit begonnen habe, dann muss es etwas richtig machen.

    Das geht schon bei der herrlich übersichtlichen Struktur des Buches los. In elf Kapiteln, die übrigens bis auf die Einführung alle als Frage formuliert sind, wird man an die Hand genommen und weiß immer, woran man ist. Schlagworte des Textes sind nochmal groß am Seitenrand aufgedruckt, was die Orientierung noch mehr erleichtert.

    Gerald Hüther ist – wie wohl jeder Sachbuchautor bzw. jede Autorin – ein streitbarer Mensch. Aber ich mag seine schonungslose Ehrlichkeit einerseits, als auch seinen hoffnungsvollen Optimismus andererseits. Ja, in der jetzigen Gesellschaft gibt es massig Punkte, an denen sich ein jeder Mensch würdelos verhält. Diesem Gedanken widmet Hüther tatsächlich ein ganzes Kapitel. Aber: Wir alle können etwas dagegen tun und sogar noch Anreize schaffen, unser würdevolles Verhalten an andere Menschen heranzutragen.


    So ist „Würde“ zwar auch stark gesellschaftskritisch geprägt, zeigt aber auch, was wir besser machen können. Eine interessante, wenn auch ungewöhnliche Perspektive auf ein nur scheinbar häufig behandeltes Thema – und das in nicht mal 200 Seiten. Meine Daumen können nicht hoch genug sein!


    5ratten

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