Alexandra Zöbeli - Die Rosen von Abbotswood Castle

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    Rezension

    INHALT

    Die Londonerin Hetty ist 38 und seit Jahren Hausfrau. Für ihre Familie und ihren Mann hat sie die eigenen Bedürfnisse immer hintenan gestellt. Doch damit ist nun Schluss. Als Hettys Großonkel Maxwell in Schottland Hilfe braucht, überlegt sie nicht lang und verlässt London. Maxwells Anwesen Abbotswood Castle ist groß und voller Geheimnisse; Hausgeist eingeschlossen. Und einen smarten und hilfsbereiten Schreiner gibt es auch noch.


    MEINUNG
    Die Schweizer Autorin Alexandra Zöbeli hat einen romantischen und gleichzeitig emotional sehr aufwühlenden Roman geschrieben.


    Die Story verlief anfangs etwas schleppend, wurde dann aber im letzten Drittel spannender. Hettys eingestaubte Familienverhältnisse bzw. Ehe wurde sehr realistisch betrachtet. Auch die Auszeit in Schottland mit seiner urigen Landschaft und den geschichtsträchtigen Schlössern konnte überzeugen.


    Hetty ist ein sehr warmherzige und aufopferungsvoll agierende Frau. Jahrelang hat sie ihr Leben in den Dienst der Familie gestellt und gerade jetzt verhält sich ihr Mann so kalt und mies zu ihr. Während ich mit Hetty im Verlauf der Handlung sehr mitgelitten habe, habe ich für ihren Ehemann, den unaufrichtigen Banker Oliver, keine Sympathie entwickeln können. Seine Gleichgültigkeit und Arroganz hat mich regelrecht angewidert, aber die Story natürlich spannungstechnisch hochgehalten. Von den weiteren Nebencharakteren waren mir der liebevolle und einfühlsame Schreiner Jules und Hettys etwas kauziger Großonkel Maxwell die liebsten. Denn beide haben mit Hetty kein falsches Spiel gespielt. Hausgeist Rose, die seit 300 Jahren mit Schloss herumgeistern, nimmt eine Sonderstellung unter den handelnden Personen ein, weil nur relativ selten in Romanen eine solche Figur vorkommt. Ich habe sie sofort in mein Leserherz geschlossen, weil sie die Lebenden nicht erschrecken wollte und Hetty freundschaftlich gesinnt gewesen ist.


    Sprachlich weiß Zöbeli den Leser auf eine wohl durchdachte und leichte Reise mitzunehmen. Es fällt nicht schwer, den Gedanken von Hetty & Co zu folgen, was vor allem am flüssigen und beschreibenden Erzählstil liegen mag. Einfühlsam und sehr treffsicher fühlt sich Zöbeli in ihre sehr unterschiedlich komponierten Figuren ein.


    Das Cover hat mit auf den ersten Blick wegen des geradezu "märchenhaften" Motiv verzaubert. Als romantisch veranlagte Frau ist das nur allzu verständlich oder?


    FAZIT
    Wer einen unterhaltsamen Frauenroman mit britisch-schottischen Charme/Lokalkolorit sucht, sollte dieses Buch zur Hand nehmen.


    Bewertung: :smile: :smile: :smile: :smile:

  • Eigentlich ist Hetty ganz froh über die erzwungene Auszeit mit ihrem Mann die die Reise nach Schottland mit sich bringt. Ihren alten Onkel soll sie pflegen, dass erwartet ihre Familie jedenfalls von ihr. Denn als NUR Hausfrau und Mutter hat Hetty ja als einzige von ihnen alle Zeit der Welt, um sich um den Alten zu kümmern.

    Der Onkel ist allerdings Schlossbesitzer, und auch wenn er dort alleine wohnen soll, ist er alles andere als einsam. Hetty stürzt sich ins Abenteuer und macht sich auf den Weg nach Schottland, auch wenn ihre Anwesenheit dort nicht erwünscht ist.


    Lesen wollte ich das Buch wegen dem Schauplatz, Schottland und dem Geist, der sich jede Nacht aufs neue aus dem Fenster stürzt um sich umzubringen.

    Das mit dem Geist war so eine Sache. Er passte gut in den Rahmen der Geschichte, auch wenn ich dass ein bisschen übertrieben fand, dass der Geist mit dem Schlossbesitzer Schach spielt, wenn Beiden langweilig ist. Außerdem ist der Geist schon 400 Jahre tot, spricht aber wie jemand aus der Neuzeit.

    Als ich das Buch bekam, dachte ich, ich bekomme eine nette Liebesgeschichte mit einem gewissen Mystery-Touch. Ein Geist muss erlöst werden, vielleicht gibt es ja das eine oder andere Rätsel zu lösen und nebenbei verlieben sich Hetty und der nette Typ von nebenan. Das klingt doch gut, dachte ich jedenfalls.

    Allerdings schwenkt der Verlauf der Geschichte so krass von Liebesgeschichte über zu Thriller und wieder zurück, dass man sich als Leser ernsthaft fragen muss, ob die Autorin die Handlung ausgewürfelt hat, und bis zu dem Moment wo sie sie schrieb, selbst nicht wusste wo die Geschichte hingehen soll.

    Anfangs ist es noch ganz nett zu lesen. Man leidet mit Hetty mit, so ungerecht wie sie behandelt wird. Man freundet sich mit dem kauzigen Schlossbesitzer an, wundert sich über das komische Verhalten des Geistes. Das Schloss ist toll und dann auch noch die Landschaft Schottlands. Dann, was mir sehr gut gefiel, wechselt die Geschichte über in eine Art Schnitzeljagd, denn man möchte mehr über den Geist herausfinden und findet auch geheime Gänge und Zimmer im Schloss. Leider passierte alles aber viel zu schnell und lieblos. Man stolpert quasi über jede Lösung und meiner Meinung nach wurde hier viel Potenzial verschenkt.

    Dann tritt plötzlich wieder der Ehemann auf den Plan und auf einmal hält man einen Thriller in der Hand. Es scheint mir, als hätte man zuviel auf einmal gewollt, dafür aber nichts richtig ausgearbeitet. Auch die Figuren sind entweder total lieb oder total böse. Für etwas dazwischen bleibt kein Platz.

    Das Buch konnte mich leider kein bisschen überzeugen. Die letzten Kapitel haben mich schon gar nicht mehr interessiert, und ich hätte sie auch gar nicht mehr gelesen wenn man mich nicht um diese Rezi gebeten hätte. Auch wenn es im Mittelteil total drunter und drüber ging, war das Ende wiederum vorhersehbar.

    Aus diesem Buch hätte man locker drei Bücher machen können. Und obwohl so viel auf einmal passiert, konnte mich das Buch keine Sekunde fesseln, weswegen ich auch ewig dafür gebraucht habe. Deswegen nur:


    2ratten

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.