Robert Seethaler - Ein ganzes Leben

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  • Seethaler gelingt es auf wenigen Seiten ein ganzes Leben zu schildern. Nachdem man sein Buch gelesen hat, weiß Leser:in alles, was es über Andreas Egger zu wissen gibt. Jedes Wort ist wohlüberlebt, jede Szene hat ihren Platz.


    Er beschreibt darin einen Menschentypus, der wahrscheinlich nahezu ausgestorben ist. Egger nimmt alles hin wie es kommt und ist trotzdem zufrieden. Er führt von Kindheit an ein hartes, karges Leben. Vom Ziehbauern als billigen Arbeitssklaven missbraucht, wird er von diesem so schwer misshandelt, dass nach einem Knochenbruch ein Bein schief zusammen wächst.


    Trotz allen Widrigkeiten geht er seinen Weg. Er bekommt eine Festanstellung bei einer Seilbahngesellschaft, findet für kurze Zeit die Liebe seines Lebens, überlebt den Krieg und kommt auch in einer sich immer schneller drehenden Welt, mit der er kaum Berührungspunkte hat, gut zurecht.


    Wie Valentine bereits geschrieben hat, ist Egger weder ein Almdepp noch ein Weisheit sprühender Alpen-Öhi, er ist einfach er selbst. Und das ist mehr als genug.


    5ratten