Nicci Gerrard - In der Stunde der Dämmerung

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    Kurz zur Geschichte
    Die 94jährige Eleanor lebt alleine in einem großen alten Haus, direkt am Waldrand mit Blick zum Meer. Doch leider ist sie fast blind und hätte deswegen beinahe das ganze Haus abgefackelt. Ihre Kinder legen ihr nahe, das Cottage zu verkaufen und zu einem von ihnen zu ziehen. Doch vorher beauftragt Eleanor Peter, einen jungen Mann der nicht zur Familie gehört und lässt sich durch ihn ihre Unterlagen und Papiere ordnen, ausmisten und sortieren. Wegen irgendetwas möchte Eleanor nicht, das eines ihres Kinder oder Enkelkinder die Briefe und Dokumente in die Hände bekommt. Peter und Eleanor freunden sich in dieser kurzen intensiven Zeit an und so nach und nach lüftet sie Peter gegenüber das bisher gut gehütete Geheimnis.


    Meine Meinung
    Der Roman von Nicci Gerrard (die weibliche Hälfte des Autoren-Duos Nicci French) ist eine wundervolle Familiengeschichte, die ich an einem Tag durchgelesen habe. Die Charaktere sind so liebevoll und wunderbar beschrieben, Eleanor habe ich sofort ins Herz geschlossen, da sie ab und zu auch echt gute Sprüche und Antworten auf Lager hat. Mit 94 Jahren ist sie ziemlich gut drauf, alt und stur, bockig und eigenwillig, aber leider nicht mehr in der Lage allein in diesem großen Haus so abgeschieden zu leben. Man fühlt richtig mit ihr, als ihre Kinder ihr nahelegen, es doch zu verkaufen und so wird es vielen Menschen im normalen Leben auch ergehen. In einigen Textpassagen zeigt es einem auf, wie man sich später vielleicht einmal selbst fühlen wird, wenn man nicht mehr alles so machen kann wie mit 20 oder 30. Gut gelungen finde ich auch, wie sich die freundschaftlichen Bande zwischen der älteren Eleanor und dem wesentlich jüngeren Peter entwickeln, wie sie immer mehr Vertrauen fast und ihn dann in das große und lang gehütete Geheimnis einweiht.
    Peter und Eleanor unterhalten sich und gleich direkt im Anschluss geht das Gespräch in die damalige Situation über, in Rückblicken die Eleanor noch einmal aufleben lassen und an die sie sich oftmals bis ins kleinste Detail erinnern kann. Durch die alten Briefe, die Peter findet und ihr vorliest, öffnen sich Türen die über 70 Jahre verschlossen geblieben waren, aber niemals vergessen. Nicci Gerrard hat einen Schreibstil den ich als sehr romantisch, gefühlvoll, liebevoll, traurig, hoffnungsvoll und emotional empfunden habe.
    Ein toller Roman, den ich allen ans Herz legen kann, die gerne Bücher über Familiengeheimnisse lesen.

    **Der Umgang mit Büchern führt zum Wahnsinn**<br />Zitat von &quot;Erasmus von Rotterdam&quot;