Apuleius: Metamorphosen oder "Der goldene Esel"

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    Weil Gold bekannterweise glänzt, da es Licht reflektiert, qualifizierte sich der oben stehende Roman aus der lateinischen Spätantike für diese Monatsleserunde.


    Zum Autor:
    Apuleius lebte im zweiten Jahrhundert u.Z. und war Bürger des römischen Imperiums, geboren im (heute tunesischen) Karthago. Zu seiner Zeit war er für seine Reden und Gedichte bekannt, insbesondere hat aber bis heute sein Roman "Metamorphosen" überlebt, den der Kirchenvater Augustin später in "Der goldene Esel" umbenannte, welcher Name sich bis heute erhalten hat, wohl um das Werk von Ovids "Metamorphosen" zu unterscheiden.


    Zum Inhalt:
    Lucius ist ein wundergläubiger junger Mann, der durch Thessalien reist und dabei bei einem Geschäftspartner unterkommt. Dessen Frau, die magiekundig ist, beobachtet er bei der Verwandlung in einen Vogel. Das möchte er auch können. Mithilfe des Dienstmädchens, seiner Geliebten,verschafft er sich die Verwandlungszutaten, aber bei ihm reicht's nur zum Esel! ZUrückverwandeln kann er sich nur durch das Fressen von Rosen, aber an die kommt er die nächsten 150 Seiten nicht. Ein elend-eseliges Schicksal treibt ihn in die Hände vieler Besitzer, die ihn schlagen und quälen, ihn mit dem Tod bedrohen, aber auch zu einem sehr frivolen Wandermönchsorden und in die Arme einer Frau, die in Leidenschaft für seine Eselsgestalt entbrennt. Da Lucius zwar aussieht wie ein Esel, aber die mentalen Fähigkeitn und das Sprachverständnis behält, kann er vieles belauschen und erfährt dadurch manches spannende oder auch schlüpfrige Histörchen.
    Eingebaut ist in die Mitte des Romans die längere Märchennovelle von "Amor und Psyche", die auch unabhängig vom Roman weltberühmt wurde.


    Meine Meinung:
    Wer mal einen Klassiker lesen will, der ausgesprochen leicht und kurzweilig zu lesen ist, der greife hier zu. Die antike Götterwelt kriegt ihr Fett gründlich weg und auch ansonsten gibt es viel pralles Leben in diesem Roman. Die Übersetzung aus dem 18. Jahrhundert von August Rohde wirkt auch heute noch frisch und elegant. Ich habe viel geschmunzelt bei der Lektüre dieses ersten mir bekannten Schelmenromans!