Svea Linn Eklund - Nordlichtherzen

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    Svea Linn Eklund - Nordlichtherzen


    Inhalt:


    Mitten im isländischen Winter bereiten sich die beiden Schwestern Unnur und Hekla auf das Weihnachtsfest vor. Während die verträumte Elfenmalerin Unnur sich nichts mehr wünscht, als endlich den Mann ihres Lebens kennen zu lernen, hat Hekla durch einen harten Schicksalschlag das Thema Männer bereits abgeschlossen und widmet sich ihrem Leben als Wissenschaftlerin an der Uni in Reykjavik. Bei einem umstrittenen Straßenbauprojekt soll sie als Gutachterin für isländisches Kulturgut hinzugezogen werden. Diese Angelegenheit und das plötzliche Auftauchen mehrerer Pensionsgäste in Unnurs kleiner ländlichen Pension bringt jede Menge Trubel in das Leben der beiden Schwestern...


    Meine Meinung:


    Schon Titel und Cover lassen erahnen, dass es sich hier um einen waschechten Liebesroman handelt. Die Kulisse ist etwas ganz besonderes, nämlich ein abgeschiedenes Gehöft in den rauen und weiten Landschaften Islands, wo Lavaberge und Elfenhügel der winterlichen Gegend einen mystischen Touch geben - ein wahres Winterwonderland!


    Unnar und Hekla sind zwei sehr kontrastreiche Hauptfiguren; mir gefiel das sehr gut, wie sie sich unterscheiden und aneinander reiben, aber dennoch eine innige schwesterliche Beziehung pflegen. Gemeinsam haben sie ihre künstlerische Ader; Unnur als bildende Künstlerin und Malerin, Hekla als verkappte Songwriterin und Sängerin. Diese Aspekte fließen in die Handlung mit ein und bringen einen intellektuellen Hauch in die Handlung, was ich sehr passend fand.


    Beide sind Singles und gehen wiederum ganz unterschiedlich damit um; auch als dann plötzlich auch Männer ins Spiel kommen und ihre Gefühlswelt gehörig durcheinander gewirbelt wird. Die Autorin hat hier einen nette Verkettung von Zufällen und Verknüpfungen konstruiert - für mich allerdings war es etwas vorhersehbar und ich wurde auch zu keinem Zeitpunkt von irgendeiner Entwicklung überrascht. Die zuckersüße Auflösung ist vor allem für LeserInnnen mit viel Sinn für Romantik geeignet und war mir fast eine Nummer zu weichgespült.


    Dennoch war es eine unterhaltsame und kurzweilige Lektüre, die perfekt in die vorweihnachtliche Zeit passt und eine gehörige Portion Winter- und Weihnachtsstimmung verbreitet. Wer eine unkomplizierte Geschichte fürs Herz braucht und noch dazu auf nordische Stimmung steht, macht mit diesem Buch nichts verkehrt.


    3ratten

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

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    Rezension


    Svea Linn Eklunds Islandroman "Nordlichtherzen" erzählt eine wahrhaft liebreizende Geschichte, die sich prima als Vorlage fürs ZDF-Herzkino eignet.

    INHALT

    Die Schwestern Hekla und Unnur Gunnarsdóttir sind um die 30 und leben zusammen mit Großmutter Amma Martha und Vater Gunnar auf einem ehemaligen Pferdehof in Hafnarfjörður. Dort hat Unnur nach dem tragischen Tod der Mutter Helga die Pension übernommen und Hekla arbeitet am Institut für Volkskunde an der Universität in Reykjavík. Doch beide Schwestern füllen diese Berufe nicht aus, so dass sie in ihrer Freizeit künstlerisch aktiv werden - Hekla als Singer-Songwriterin und Unnur als Malerin.
    Zudem sind Hekla und Unnur zum Leidwesen von Vater Gunnar noch Single. Doch zwei männliche Pensionsgäste aus dem Ausland und das erste Weihnachtsfest ohne Mutter Helga bringen Schwung ins eintönige Hofleben.


    MEINUNG
    "Nordlichtherzen" ist der erste Roman der Autorin Svea Linn Eklund, den ich bisher gelesen habe und der mich positiv überrascht hat. Warum? "Nordlichtherzen" ist keine Allerweltsschmonzette, sondern bildet die Einzigartigkeit und die geheimnisvolle Aura Islands fabelhaft ab. Darüber hinaus wird auf romantische wie lebensechte Momente gesetzt. Besonders die Charakterzeichnung der Hauptfiguren - Hekla und Unnur - konnte mich Eklund überzeugen. Während Hekla die burschikose, ungemein toughe Wissenschaftlerin gibt, ist Unnur eine zerbrechliche, ätherische, gar elfengleiche Gestalt mit allerhand Kunstsinn. Bei solch unterschiedlichen Geschwistern ist Zwist natürlich vorprogrammiert. Auch die Nebenfiguren, wie z. B. der brummige und wortkarge Vater Gunnar oder die verrückte wie altersweise Amma Martha, machten die Handlung lebendig. Hierbei gewährte die Autorin einen unverstellten Einblick ins Familienleben dieses eigenwilligen Völkchens Nordeuropas. Auch der Aberglaube bzw. die spannende Sagenkultur spielten innerhalb des Plots eine nicht unwichtige Rolle; wobei dezidiert auf Elfen und deren Einfluss bis ins heutige Leben eingegangen wurde. Das mag den europäischen Leser nicht nur einmal an die eigene Märchen- und Sagenwelt bzw. Fantasygeschichten erinnern und passt einfach formidabel in die besinnliche, schneeweiße Weihnachtszeit.


    Eklund gelang es auf Anhieb, mich durch ihren modernen, bildreichen wie emotional aufgeladenen Erzählstil sofort für sich und ihre Geschichte einzunehmen. Kein Wort wirkte aufgetragen oder unstimmig. Traumhaft leicht schwebte man förmlich über die 368 Buchseiten und fieberte bis zum Schluss mit den sympathischen Schwestern mit - ein Pageturner par excellence.


    FAZIT
    Ein anrührender Islandroman, der neben Herzschmerz auch viel Lokalkolorit enthält. Daher lege ich dieses Buch vor allem Frauen und Islandfans ans Herz. Mein Tipp: Am besten an einem verschneiten Wintertag im warmen Wohnzimmer mit einer Tasse Kakao genießen.


    Bewertung: 5ratten :tipp:

  • Ein modernes Elfenmärchen präsentiert uns hier die Autorin Svea Linn Eklund mit der Geschichte der beiden ausgesprochen gegensätzlichen Schwestern Hekla und Unnur. Ihnen steht das erste Weihnachtsfest ohne ihre Mutter bevor, die im Vorjahr einem tragischen vorweihnachtlichen Unfall (das trifft es, so denke ich, ganz gut) erlag. Die Mädels - mit kurz vor Vierzig und knapp Dreißig eigentlich schon gestandene Frauen - leben mehr schlecht als recht mit Vater und (deutscher) Großmutter zusammen, wobei Unnur nebenher noch in Nachfolge ihrer Mutter eine kleine Pension auf dem Grundstück führt und Hekla einer ziemlich erfolgreichen wissenschaftlichen Tätigkeit als Ethnologin nachgeht. Nebenbei sind beide Schwestern auch noch künstlerisch tätig - doch lassen Sie sich überraschen.


    In der Geschichte geht es auch - oder sogar vor allem (das liegt ein bisschen im Auge des Betrachters) um die Umwelt, die Erhaltung von Natur und Traditionen, denn es soll eine Straße gebaut werden, der ein traditionsreicher Elfenhügel (etwas typisch Isländisches) zum Opfer fallen würde. Das kann nur mit einem Beweis gestoppt werden.


    Eigenartigerweise kreuzen in der Pension Männer auf (nicht gerade unattraktive Exemplare), die offenbar mit dem Straßenbau zu tun haben. Und dann gibt es auch noch den Nachbarssohn Magnus, der von Kindesbeinen an unglücklich in Unnur verliebt ist.


    Das alles verdichtet sich zu einem entzückenden modernen Märchen bzw. einer Sage, in der nicht nur Traditionen einen Platz haben. Nein, Autorin Svea Linn Eklund, im Übrigen selbst aus Deutschland, spricht sowohl historische als auch aktuelle Entwicklung in Island wie auch in anderen europäischen Ländern an und fügt sie sowohl geschickt als auch nahtlos in ihre Erzählung ein. Dabei geht es stellenweise durchaus kitschig und absehbar vor, aber - seien Sie mal ehrlich - in welchem Märchen ist das denn nicht der Fall? Mich hat es jedenfalls nicht im Geringsten gestört und ich habe diese vorweihnachtliche Story sehr genossen. Selbstverständlich empfehle ich sie ohne Einschränkungen weiter, ein wunderbarer winterlicher Genuss für alle Romantikerinnen (definitiv ist dies ein Buch, das vor allem Frauen anspricht), zu dem wahlweise Kaffee, Tee oder Glühwein, aber unbedingt auch Plätzchen passen. Und ein Mann (am besten groß und etwas teddybärenhaft) zum Ankuscheln, aber dazu mehr im Buch!
    5ratten

    Einmal editiert, zuletzt von TochterAlice ()