Theodor Fontane - Unwiederbringlich

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    Auszug aus der Inhaltsbeschreibung des Verlages
    „Unwiederbringlich“ beschreibt über viele Jahre hinweg die fast lautlos zunehmende Entfremdung in einer Ehe.


    Wir treffen das Ehepaar zu einem Zeitpunkt, an dem gut wahrnehmbar ist, dass sie sich bereits zu einem gewissen Grad auseinandergelebt haben und ihre Entwicklung sehr individuell und nicht als Paar stattgefunden hat. Graf Holk ist lebenslustig und aufgeschlossen, während seine Frau Christine eher introvertiert und nachdenklich erscheint. Als Holk für einige Monate an den Kopenhagener Hof berufen wird, bedeutet das eine Pause von der Ehe. Beide hegen unterschiedliche Erwartungen für diese Zwangspause, in der nur Briefe gewechselt werden können. Holk genießt den Aufenthalt am Hof und verliebt sich in die Hofdame der Prinzessin, was seine Erwartungen an die Zukunft sehr beeinflusst. Die amouröse Eskapade erweist sich schließlich als schicksalhaft für seine Ehe.


    Was soll ich vom Inhalt halten? Thema verfehlt oder zu einseitig beschrieben? Die Entfremdung hat schon stattgefunden, und der Schwerpunkt liegt beim Aufenthalt des Grafen am Hof. Von Christine ist, abgesehen von ihren Briefen, keine Rede. Als Figur hat sie kaum Raum zur Entfaltung, nicht einmal in den Abschnitten am Anfang und Ende des Romans, als sie aktive Darstellerin der Handlung teilnimmt. Ganz seinem Charakter gemäß wird der Graf immer in den Mittelpunkt gestellt, wobei er alles andere als gut wegkommt. Seine Interpretationen weiblichen Verhaltens liegen nicht selten völlig daneben, er lässt sich allerdings auch leicht durch eigene Wunschvorstellungen blenden. Ein Sympathieträger ist er absolut nicht. Nicht, dass mich das in meiner Meinung über das Buch beeinflusst hat, aber in diesem Ausmaß interessierte er mich nicht. Ein Ehepaar besteht nicht überwiegend aus dem Mann. Das war zu viel der Ignoranz gegenüber der Ehefrau.


    Die lebhaften Dialoge waren oft sehr tiefgründig, führten aber häufig auf Gebiete, die nur mäßig spannend waren. Bei einem verhältnismäßig dünnen Buch bleibt so für den wesentlichen Inhalt wenig Platz. Nebenfiguren und Örtlichkeiten sind ansprechend geschildert, konnten aber meine nicht erfüllten Erwartungen nicht annähernd ausgleichen.


    3ratten