Sebastian Lühn - Alles ist leise

  • Kennt es noch jemand? Ich war auf einer Lesung und bin beeindruckt!


    Ein wirklich schönes Buch, das in sieben sehr atmosphärischen Erzählungen ein Portrait der jungen Generation zeichnet, das sich von den üblichen „popliterarischen“ Büchern zum Thema Erwachsenwerden abhebt: durch Ehrlichkeit, durch Nüchternheit. Lühns Figuren müssen keine Drogenexzesse oder Sexabenteuer durchleben, sie sind schrecklich normal und dabei verstrickt in die schrecklich normalen Sorgen und Nöte, die die wahren Tragödien des Alltags ausmachen: verletzte und verletzende Liebe, zerbrechende Freundschaften, fragwürdige Begegnungen. Sie alle sind auf der Suche nach, ja nach was? Nach sich, nach dem Glück, nach dem Ziel, nach irgendeiner Geborgenheit. Meistens werden sie enttäuscht. Sebastian Lühn klagt nicht an, er erklärt nicht, er gibt keine Verbesserungsvorschläge. Er beschreibt lediglich. Er beschreibt die Gegenwart und den schwierigen Stand der jungen Generation in ihr.
    Seine Sprache ist melancholisch-poetisch, aber auch ironisch-distanziert. Man glaubt den Figuren und man glaubt den Geschichten, weil sie so wahrhaftig sind und man als Leser Teil von ihnen wird.