Der Ich-Erzähler aus "Morgen mehr" hat ein Problem. Er ist noch gar nicht geboren. Und seine Eltern haben sich noch nicht getroffen. Dabei nähert sich der Moment seiner Zeugung - er muss sich also beeilen, um seine Eltern zusammen zu bringen, damit er wie geplant zur Welt kommen kann.
Seine Mutter befindet sich momentan in Frankreich und arbeitet eine Liste mit verschiedenen "Das möchte ich in meinem Leben noch machen-Aufgaben" ab, die ihre verstorbene Schwester erstellte, aber nicht mehr vollständig ausführen konnte.
Bei seinem Vater geschieht noch Aufregenderes. Während er immer noch einer gescheiterten Beziehung nachtrauert, wird er überfallen, flieht letztendlich mit dem Täter zusammen und zu ihnen gesellt sich noch ein Junge. Darüberhinaus werden sie von drei Männern aus der Unterwelt verfolgt, die etwas aus dem Fluchtauto wollen und sie selbst verfolgen wiederum die Ex-Freundin des Vaters, die gerade mit ihrem Mann auf dem Weg in die Flitterwochen nach Paris ist.
Es gelingt dem Ich-Erzähler, dass sich alle in Paris auf dem Eiffelturm zum Show-Down treffen.
Die Handlung klingt nicht nur skurril, sie ist es auch. Manchmal sehr lustig, manchmal allerdings auch etwas überzogen ist die Reise aller Beteiligten nach Paris.
Der Stil ist etwas gewöhnungsbedürftig. Er ist geprägt von vielen Konjunktiven, im Sinne von "Was wäre wenn". Hinzu kommen viele Sätze, die mit "Wir wissen" beginnen. Dann sind viele Sätze dieser Art aneinandergereiht, was das Lesen schon mal etwas anstrengend machen kann.
Vor allem dadurch ist "Morgen mehr" anders und ungewöhnlich. Aufgrund der geringen Seitenzahl war dieser Stil aber in Ordnung für mich. Ob ich das allerdings über 400 Seiten hätte lesen wollen, glaube ich eher nicht. Das wäre vermutlich zu anstrengend geworden.
So war es aber wirklich mal "etwas anderes" und die verrückte Reise nach Paris hatte ja durchaus viele komische Momente.
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