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Inhalt
Der junge Stingo arbeitet Ende der Vierziger Jahre in einem Verlag. Nach einem Fehler wird er entlassen, aber das trifft ihn nicht wirklich. Er will ohnehin seinen eigenen Roman schreiben. Um Geld zu sparen, zieht er in eine kleine Pension. Dort trifft er auf Nathan und Sophie. Stört ihn das junge Paar zunächst nur durch ihre Lautstärke, erkennt er bald dass ihre Beziehung mehr als seltsam ist. Ausbrüche von Wut und Gewalt wechseln sich ab mit großer Zuneigung. Auch als er sich nach und nach mit den Beiden anfreundet, kann er die Dynamik ihrer Beziehung nicht verstehen. Warum verlässt Sophie Nathan nicht?
Meine Meinung
Selten hat ein Autor in seinem Buch soviel über andere Bücher geschrieben und mir überhaupt keine Lust darauf gemacht, diese auch zu lesen. Deshalb dachte ich am Anfang der Geschichte, dass das Lesen eine zähe Sache werden würde.
Aber sobald Stingo seine Erzählung weg von sich und hin zu Nathan und Sophie bewegt hat, fiel mir das Lesen leichter. Ich konnte nicht verstehen, warum die Beiden noch zusammen waren. Es war nicht so, dass nur Nathan die Beherrschung verloren hat. Auch Sophie wurde manchmal zur Furie. Trotzdem hat sie ihn immer wieder in Schutz genommen und gesagt, wie sehr sie ihn liebt. Das sah auf den ersten Blick wie das Verhalten einer misshandelten Frau aus.
Aber es steckte viel mehr dahinter. Sophie war nicht das Opfer, sondern hat sich diese Situation bewusst ausgesucht. Warum? Das wurde erst in ihren Gesprächen mit Nathan klar. Nach und nach hat er Sophie ihre Geschichte entlockt. Bei der darf man nicht zu früh urteilen. Immer wieder erzählt Sophie eine Begebenheit, die sie in einem neuen Licht zeigte. Mir war klar, dass Sophies Geschichte nicht gut ausgehen würde. Nicht nur die, die sie selbst erzählte, sondern auch die in der Gegenwart.
Sophie's Choice erzählt von mehr als nur einer Entscheidung. Deren Folgen wirken bis zum Ende nach.
Liebe Grüße
Kirsten