Marcel Proust - Briefwechsel mit der Mutter

  • Marcel Proust - Briefwechsel mit der Mutter. Suhrkamp Verlag, 162 Seiten.


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Klappentext:
    "Ich mache mir Gewissensbisse über die kleinsten Unannehmlichkeiten, die ich Dir bereitet haben könnte! Verzeih." Dieser Briefwechsel nimmt eine Sonderstellung ein. Die Beziehung Prousts zu seiner Mutter ist sicher die ungewöhnlichste, die die Literatur des 20. Jahrhunderts aufgezeichnet hat. In seinen Briefen wendet sich Marcel Proust (1871-1922) an die Person, die er am meisten liebte, "durch die er alles begriff." Ihr offenbarte er seine intimsten Gedanken und sagte ohne seine sonstige exaltierte Höflichkeit seine Meinung über Menschen und Dinge. Sie hielt ihn zur schöpferischen Arbeit an. Der Tod der Mutter (1905) vertrieb ihn aus dem Paradies der Kindheit; er konnte es nun in seinem Werk neu erschaffen.


    Bewertung:
    Dieser Briefwechsel enthält ausgewählt Briefe (in der frz. Ausgabe sind mehr als 20 Bände mit Briefen herausgegeben) aus den Jahren 1887 bis 1905. Marcel Proust war somit 16 Jahre alt als er den ersten schrieb und 35 Jahre beim Tod der Mutter. Die Antworten der Mutter sind teilweise abgedruckt. Erst ab 1909 konzentriert er sich auf seinen großen Roman "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit." Diese Briefe sind sicherlich in erster Linie für Proust-Leser von Interesse, sie enthalten wenig über seine Zeit und sehr viel Persönliches. Wenn dies ein Briefroman wäre, dann würde man ihn als "unwahrscheinlich" abstempeln, aber so ist der Briefwechsel ein bewegendes Dokument. So spricht beispielsweise Proust seine Mutter auch im erwachsenen Alter noch mit "Allerliebste Mama" an und sie antwortet mit "Mein Liebling". Über all die Jahre wird viel über die Gesundheit des asthmakranken Marcels geschrieben, sogar über seine Verdauungsprobleme schreibt er. Sprachlich kann man die Weiterentwicklung über die Jahre beobachten, aber alle Briefe deuten die spätere Genialität seines Werkes nicht an. Die Sätze sind eher kurz und einfach gehalten. Ich empfehle übrigens zuvor eine Biografie zu lesen, in den Briefen wird diese dann lebendig.


    4ratten


    Schöne Grüße, Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von fairy ()