Declan Hughes- Blut von meinem Blut

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    Ed Loy kommt nicht zur Ruhe. Erst reist er aus LA an um, hier in Dublin, seine verstorbene Mutter zu begraben. Und unmittelbar nach dem Begräbnis steht eine Frau vor ihm die gehört hat das er sich in den Staaten als Privatdetektiv sein Geld verdient und ihn gleich bittet ihren Mann zu suchen.
    Ed erbittet sich Bedenkzeit, da er lediglich gekommen sei um die Hinterlassenschaft seiner Mutter zu regeln und danach eigentlich gleich wider zurück Nachhause wollte. Wie es jedoch der Zufall so will wird sich der Verkauf des Hauses seiner Mutter länger als erwartet hinziehen und zu allem Überfluss ist der Koffer mit seinen Habseligkeiten auf dem Flug, zwischen LA und Dublin, verloren gegangen so das er am Ende, mit nur einigen Euros in der Tasche, bleiben muss.
    Obwohl er keine Lizenz als Detektiv besitzt nimmt er somit dennoch den Job an den ihn jene Frau angeboten hat.
    Er erfährt das es sich um den Gesuchten um ihren Ehemann Peter Dawson handelt, Sohn des großen Baulöwen John Dawson, steinreich und nicht ganz so genau bei der Auslegung von Begriffen wie Legal und Illegal.
    Mit einem Wort:
    "Wer gut schmiert der fährt auch gut"
    Peter wurde am Freitag das letztemal gesehen als er sich noch zu einem Ominösen Treffen begeben hat nach jenem er seine Frau, Linda, hätte treffen sollen, bei der er aber nicht mehr aufgetaucht ist.
    Nur nach hartnäckigem Fragen in diversen Kreisen, stellte sich heraus das Peter sich am fraglichen Abend mit Seosamh MacLiam getroffen hat. Brisant an der ganzen Geschichte ist die Tatsache das Peter mit allen Mitteln versuchen wollte eine Flächenumwidmung, für ein 16 Hektar großes Grundstück, zu erwirken aber Seosamh MacLiam als Lokalpolitiker einer der vehementesten Gegner des Projektes war. Darüber hinaus schien auch eine blaue Plastiktüte, die Peter an MacLiam übergeben wollte, eine nicht zu unterschätzende Rolle gespielt zu haben.
    Auch MacLiam blieb seit diesem Treffen verschwunden, aber nicht lange.
    Schon wenige Tage nach dem Ed Loy seine Ermittlungen begonnen hat wird der Politiker am Strand gefunden, tot. Es gibt keine Anzeichen auf Äußere Gewalteinwirkung so das hier ein Selbstmord nicht ausgeschlossen werden kann. Und dies soll nicht der letzte Tote gewesen sein.
    Kurz zuvor fand man bei Bauarbeiten am Rathaus eine, in das Fundament des Gebäudes eingegossene,
    Leiche. Ein Mann der, dem Alter des Gebäudes entsprechend, schon fast 20 Jahre dort liegen muss und dunkle Ahnungen in Ed aufsteigen lassen. Denn zumindest Zeitlich würde sich der Tot dieses Mannes mit dem Verschwinden seines Vaters decken.
    Ed´s Recherchen scheinen sich durch einen Sumpf aus Bestechung und Kriminalität -wie Mord, Körperverletzung oder auch Drogenhandel- zu ziehen.
    Ed Loy glaubt fest daran das die Ehefrau, Linda Dawson, noch mehr über das Treffen der beiden Rivalen, aber auch über ihren Mann selbst, weiß das sie bis jetzt jedoch noch nicht preis gegeben hat.
    Er trifft sich mit ihr und sollte, im Laufe der Unterhaltung, auch recht behalten was seine Vermutungen angeht. Es wird ein netter Abend und es wird auch reichlich getrunken.
    Es kommt auf dem Nachhauseweg so wie es kommen muss und Ed wird von einer Streife angehalten und von ihr aufgefordert sich aus dem Fahrzeug zu begeben. Nur hat unser Schnüffler in seinem Alkoholdunst überhaupt keine Lust dazu und tritt statt dessen das Gas durch und flüchtet, natürlich vergebens. Kaum Zuhause angekommen kann er nur noch kurz einen Blick in das Haus werfen, das während seiner Abwesenheit komplett auf den Kopf gestellt wurde, als auch schon die Polizei um die Ecke biegt und er sich bereitwillig abführen lässt.
    Am nächsten Tag wacht er mit einem Brummschädel auf und wird sogleich in ein Verhörzimmer geführt wo sich die Überraschungen zu überschlagen scheinen. Denn in seinem verkaterten Dämmerzustand wird ihm nicht nur vorgehalten wie viele Gesetze er mit seinem gestrigen Verhalten übertreten hat sondern es wird ihm auch noch mitgeteilt das Peter Dawson, niedergestreckt mit zwei Schüssen, auf seiner eigenen Jacht gefunden wurde. Und nicht nur das.
    Die Mordwaffe, die neben dem Toten lag, war überseht mit Ed´s Fingerabdrücken.
    Und Ed wundert das kein Bisschen.


    Declan Hughes hat mit seinem Roman Blut von meinem Blut nicht nur sein Krimidebüt gegeben sondern auch die Grundlage für einen neuen Serienhelden geschaffen. Das Buch selbst ist mit einer bestechenden Routine geschrieben die mit guten Charakteren beginnt und bei einem durchdachten, und am Ende um eine Überraschung nicht verlegenen, Plot aufhört.
    Auch wenn ich dem Krimi-Genre nicht so zugetan bin hat mir vor allem der Charakter des Ed Loy sehr gut gefallen und gerade jener ist es auch der das Buch vor einem Absturz ins Mittelmaß bewahrt. Mag die Story manchen vielleicht schon etwas zu glattgeschliffen scheinen so ist es gerade Ed der als Stütze für das ganze Buch fungiert. Er ist zwar, durch Schicksalsschläge, gebrochen aber nie zynisch. Er hat etwas an sich das sich mit einem Wort nur als smart bezeichnen lässt. Er ist kein Angeber aber er weis wie er am schnellsten zu brauchbaren Ergebnissen kommt.
    Und überhaupt ist der ganze Roman eine klassische Detektivgeschichte der alten Schule. Nur selten zieht jemand eine Waffe oder gibt gar einen Schuss ab, statt dessen fliegen die Fäuste und werden Nasen am laufenden Bande gebrochen. Der Fokus liegt ganz eindeutig auf dem zusammenfügen des Puzzles. Die einzelnen Stücke zu einem ganzen zu fügen und den Leser dabei zu unterhalten. Und das tut dieses Buch recht ordentlich, auch wenn Humor eher nur zufällig anzutreffen ist.
    Eine geradlinige Story, mit einem sympathischem Helden, die das Kriminalistische-Rad zwar nicht neu erfindet, aber Lesern, denen Sakrale Schnitzeljagden quer durch diverse Weltreligionen schon bei den Ohren raushängen, durchaus einige Leseabende lang Freude bereiten dürfte.


    In dem Sinne wünsche ich ihnen ein gutes Buch und bleiben sie stark.
    NtM

    Einmal editiert, zuletzt von nimue ()