Joan Aiken - Nightfall: Fürchte die Nacht

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    Die neunjährige Meggie verliert ihre Mutter und wird in ein völlig neues, liebloses Leben geschleudert. Fortan kämpft sie für die Entfaltung ihrer Persönlichkeit. Bis sie - einem wunderbaren Schmetterling gleich - ihrem Kokon entsteigt und sogar den Mut aufbringt, dem Albtraum, der sie seit dem Tod ihrer Mutter immer wieder quält, auf den Grund zu gehen. Jeder Albtraum, hat seine realen Wurzeln ...


    Als Jugendliche besaß ich eine Trilogie von John Aiken ("Geh, zügle den Sturm", "Geh, sattle das Meer", "Geh, zähme den Berg"), die ich geliebt und sogar mehrmals gelesen habe. Letzteres kam bei mir sehr selten vor.

    Als ich dann "Nightfall - Fürchte die Nacht" von eben jener Autorin auf einem Flohmarkt entdeckte, griff ich begeistert zu. Erst später wurde mir klar, dass es sich hierbei um einen Jugendroman handelt. Nach dessen Lektüre kann ich aber klar sagen, dass dieses Buch nicht nur für Jugendliche (ich würde FSK10-12 vorschlagen), sondern auch für Erwachsene eine Bereicherung darstellt.


    Trotz schwerem Schicksalsschlag, findet die Protagonistin engagiert ihren ganz eigenen Weg. Und das, in Anbetracht der 60er Jahre in denen das Buch geschrieben wurde, sogar auf sehr emanzipierte Art und Weise. Die Handlung schreitet rasch voran, sodass sie auch junge (langsame) Leser*innen packt.

    Mir hat John Aiken mit diesem Buch die Message vermittelt: Nie den Kopf im Sand stecken lassen. Egal wie schlimm es gerade ist, weitermachen lohnt sich.


    Fazit: Ein anregender Jugendroman, der auch erwachsene Leser bereichert und 1972 mit dem Edgar Allan Poe Award - Bestes Buch für Kinder und Jugendliche ausgezeichnet wurde.


    5ratten

    Einmal editiert, zuletzt von Konstanze ()

  • Valentine

    Hat den Titel des Themas von „Joan Aiken - Nightfall Fürchte die Nacht“ zu „Joan Aiken - Nightfall: Fürchte die Nacht“ geändert.
  • Meggie verliert ihre Mutter und ihren Stiefvater bei einem Autounfall und muss aus den USA nach England ziehen, wo ihr leiblicher Vater wohnt. Für ihn ist die Aufnahme seiner Tochter eher lästige Pflicht als Liebesdienst, und entsprechend unwohl fühlt sich Meggie in seinem freudlosen Haushalt. Der einzige kleine Trost ist die Freundschaft, die sie bald mit den Nachbarskindern George und Polly schließt.


    Über lange Zeit hinweg quält Meggie überdies ein wiederkehrender, bedrückender Traum, den sie sich nicht erklären kann, bis sie in ein verödendes Örtchen in Cornwall zurückkehrt, in dem sie als Kind einmal gewesen ist, ohne sich daran erinnern zu können. Dort fügt sich allmählich einiges zu einem düsteren Gesamtbild zusammen, nicht ohne Folgen für Meggie.


    Ich schätze Joan Aiken sehr als Autorin stimmungsvoller Familien- oder Spannungsromane, auch großartige Jugendbücher habe ich schon aus ihrer Feder gelesen. „Nightfall“ gehört zu letzterer Kategorie, zählt aber nicht zu ihren gelungensten Werken, leider.


    Der regelmäßig auftretende Alptraum, die kaltherzige Verwandtschaft und das im Aussterben begriffene Fischerdorf in Cornwall, das den Schlüssel zu dem großen Rätsel um den Traum birgt, sind perfekte Zutaten für einen düsteren Familiengeheimnisroman, doch aus irgendwelchen Gründen hat sich Joan Aiken hier nicht wie üblich Zeit gelassen, die Geschichte langsam aufzubauen und mit atmosphärischen Details auszumalen. Auf nur gut 150 Seiten wird alles ziemlich kurz und schnell abgehandelt, wodurch die Charakterzeichnung weitgehend auf der Strecke bleibt und sich ein Ereignis Schlag auf Schlag ans andere reiht, so dass trotz der guten Ideen eher wenig Spannung aufkommt.


    Nette Einfälle, aber insgesamt zu wenig, um mich wirklich zu begeistern.


    3ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen