Heidrun Hurst - Der Teufel von Straßburg

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    Im mittelalterlichen Straßburg treibt ein Kindermörder sein Unwesen. Die Oblatin Adelheid und der Henkerssohn Martin machen sich daran, dem Rätsel der Mordserie auf den Grund zu gehen und den Mörder zu stellen.


    Eigentlich hat „Der Teufel von Straßburg“ einen wirklich guten Ansatz: Historische Krimis machen sehr oft Spaß zu lesen und der Standeskonflikt der beiden Protagonisten, Adelheid und Martin, sorgen im Roman auch für reichlich Zündstoff.

    Auch die historische Einbettung weiß zu gefallen, auch wenn diese oft nur Beiwerk ist. Neben dem Leben als Nonne beziehungsweise dem Leben als Henker erfährt man auch vom Beginn der ersten Judenpogrome, die so tatsächlich Mitte des vierzehnten Jahrhunderts in Straßburg stattfanden.

    Gerade am kriminalistischen Aspekt merkt man jedoch, dass zahlreiches Potential verschenkt wurde. Zentral ist hierbei der Aspekt, dass bereits nach etwa der Hälfte des Romans klar sein sollte, wer der Mörder ist. Dazu kommt ein fast schon chronischer Unwillen Adelheids und Martins, dieser doch recht offensichtlichen Spur nachzugehen. Vor allem Adelheids Argument „Er ist nett, also kann er es eigentlich nicht sein.“ ist von einer Naivität, die auch bei einer Nonne ziemlich unangebracht und konstruiert erscheint.

    Und wie um ihre Leserinnen und Leser im letzten Atemzug des Romans noch zu verhöhnen, beweist Heidrun Hurst, dass sie tatsächlich überraschen kann – jedoch mit etwas, das Angesichts des absolut offensichtlichen Mörders eher trivial erscheint.


    Auch wenn es vielleicht nicht so klingt: Ich wollte das Buch mögen. Der Ansatz ist ja der Richtige und es ist auch nicht so, als ob Heidrun Hurst keinerlei Spannung in einen historischen Hintergrund betten könnte. Aber hier wurde gerade im kriminalistischen Teil so viel liegen gelassen, dass es mich fast schon traurig gemacht hat. Das ist somit Durchschnittskost, mehr leider nicht.


    3ratten

    Hier ist mein SuB und mein SgB :)