Julia Drosten - Meine Seele schreit so laut

  • Wenn eine Krankheit dein Leben verändert


    Das Leben geht oft seltsame Wege, nicht immer sind wir damit einverstanden und hadern dann schnell mit unserm Schicksal. Alexander bekommt dies deutlich zu spüren, als er Krank wird. Sein Leben auf der Sonnenseite des Lebens, scheint vorbei zu sein. Seine Familie und seine Ehe stehen harte Zeiten bevor. Bisher war Alexander Erfolgsverwöhnt. Mit seiner Frau Claudia hat er drei wunderbare Kinder, ein großes Haus gehört ihnen und beruflich könnte es gar nicht besser laufen, als das Schicksal zuschlägt. Aber nicht nur die Krankheit setzt ihm zu, auch ein paar Geheimnisse, die besser unentdeckt geblieben wären, machen ihm nun zu schaffen und dann lernt er Nina kennen. Eine ungekannte Freundschaft entsteht, eine Verbundenheit durch gemeinsames Leid führt sie zusammen. Was wird die Zukunft bringen? Große Träume die nicht in Erfüllung gehen oder doch eine Zukunft mit glücklichen Tagen?


    Der neue Roman von Julia Drosten ist ein Schicksalsroman, den das Leben geschrieben hat. Sie erzählen das Leben von Alexander Hartwig, der den beiden Autoren als Co-Autor zur Seite stand. „Meine Seele schreit so laut“ erzählt, wie sich das Leben dieses Mannes verändert hat, ausgelöst durch eine Krankheit, die nicht unbedingt beeinflussbar ist. Schonungslos und offen erzählt Herr Hartwig aus seinem Leben. Nicht nur von seiner Karriere und der Sonnenseite seines Lebens, sondern auch von den Fehlern, die er gemacht hat, von seinen Ängsten und Sorgen und auch wie sein Umfeld reagiert hat, als sie erfahren, dass er krank ist. Ich war beeindruckt davon, wie offen und ehrlich der Co-Autor erzählt hat. Es gab so manche Szene, wo ich ihn hätte schütteln können, aber auch wie seine Frau Claudia auf die Krankheit reagiert hat, war schwer zu lesen und zu verdauen.


    Dieses Buch ist nicht einfach nur ein Unterhaltungsroman, sondern erzählt das Schicksal eines Menschen. Das wirklich tragische darin ist, es kann jeden jederzeit treffen und einen so aus dem gewohnten Leben reißen. Gerade die Sonnenseite des Lebens sollte man nie als selbstverständlich ansehen. Herr Hartwig hat dies deutlich zu spüren bekommen und ist ziemlich hart aufgeschlagen, aber „Meine Seele schreit so laut“ zeigt auch, es gibt immer auch einen Weg heraus aus der Hoffnungslosigkeit, und wie heißt es so schön, schlägt eine Tür zu, öffnet sich eine neue. Man muss das Leben nur annehmen, so wie es ist und seinen Weg gehen. Julia und Horst Drosten haben die richtigen Worte für diese Geschichte gefunden und gemeinsam haben sie eindrucksvoll von den Schicksalsschlägen Alexanders erzählt. Herr Hartwig hat am Ende seinen Weg gefunden und ich hoffe für ihn, dass er seine Krankheit zwar nicht besiegen aber damit Leben und umgehen kann.


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