Matt Haig - Der fürsorgliche Mr Cave

  • Matt Haig - Der fürsorgliche Mr Cave


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    Gebundene Ausgabe: 256 Seiten

    Verlag: Droemer HC (1. Februar 2022)

    ISBN-13. 978-3426282618

    Originaltitel: The Possession of Mr Cave

    Übersetzung: Sabine Hübner

    Preis: 20,00 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Ein zutiefst leidender und verstörter Vater


    Der Antiquitätenhändler Terence Cave muss mitansehen, wie sein vierzehnjähriger Sohn Reuben bei einer Mutprobe ums Leben kommt. Leider ist dies nicht der erste Fall eines gewaltsamen Todes in seiner Familie: Seine Mutter hat Suizid begangen, seine Frau wurde bei einem Raubüberfall getötet. Nun bleibt Terence nur noch Reubens Zwillingsschwester Bryony, die er um jeden Preis beschützen will und die er mit seinen extrem einengenden Regeln immer weiter von sich stößt.


    Meine Meinung:

    Der Roman ist aus der Perspektive von Terence geschrieben, der sich an seine Tochter Bryony wendet, um ihr seine Sicht der Dinge darzustellen - nachdem die Tragödie ihren Lauf genommen hat.


    Fast berichtartig schreibt er über das Geschehen, Über das, was er gesehen und sich zusammengereimt hat, über das, was er glauben wollte, über das, was er hoffte. Über seinen unbändigen Wunsch, seine geliebte Tochter zu beschützen. Und über seine Schuld.


    Der Schreibstil wirkt dabei relativ sachlich und etwas distanziert und es gelingt kaum, sich mit dem Protagonisten zu identifizieren. Und das ist gut so, denn mit einem dermaßen verstörten und traumatisierten Menschen will sich bestimmt niemand identifizieren. Trotzdem fällt es sehr leicht, seine Gedankengänge und seine Handlungsweisen nachzuvollziehen, mögen sie auch noch so abstrus und offensichtlich falsch erscheinen. Gerade Eltern können sicher Terence’ Bemühungen, seine Tochter vor allem Übel zu beschützen, verstehen, wenn auch hoffentlich niemand so extrem reagiert wie diese Romanfigur.


    Mich konnte Matt Haig von der ersten Seite an absolut packen. Die Handlung entwickelt sich total spannend und liest sich, je weiter sie fortschreitet, immer mehr wie ein Krimi. Der versprochene Pageturner steckt tatsächlich zwischen diesen Buchdeckeln.


    Dieser Roman hat mich zutiefst berührt und schockiert. Er ist bedrückend, hat aber auch seine hellen Momente (vor allem in Form von Bryonys Grußmutter, die das krasse Gegenteil von Terence ist). Für mich definitiv einer der besten Romane des Autors und ich frage mich, warum er erst jetzt auf Deutsch erscheint, wo Haig ihn doch schon 2008 schrieb. Naja, besser spät als nie!


    ★★★★★