Amélie Nothomb - Der belgische Konsul

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    1964 ist Patrick Nothomb der belgische Generalskonsul in Stanleyville, Kongo. Eigentlich sollte er nur seine Heimat Belgien vertreten, jetzt steht er vor einem Erschießungskommando. Wie konnte es dazu kommen?


    Amélie Nothomb erzählt in ihrem Roman die Geschichte ihres Vaters. Aufgewachsen ohne Vater, wird er von der Familie seiner Mutter bis aufs Äußerste verwöhnt. Aber auch, wenn er alles hat, so lebt er doch lieber bei der verarmten Familie seines Vaters in den Ardennen, auch wenn die Aufenthalte dort mehr wie ein Überleben als ein Besuch wirken. Vielleicht war diese Zeit der Entbehrungen auch nur die Vorbereitung auf das, was ihn später erwartete.


    Von dem, was ich in den Kapiteln vor dem Aufenthalt im Kongo über Patrick Nothomb erfahren habe, hätte ich ein Verhalten von ihm wie das während der Geiselnahme nicht erwartet. Da kam er mir als Kind und jugendlicher altklug vor, aber auch wie jemand, der nicht in der Realität, sondern meistens in seiner Phantasie lebte. Während seiner Zeit an der Universität wirkte er oft zögerlich und betrachtete jede Sache aus so vielen verschiedenen Blickwinkeln, dass er sich oft verzettelte. Aber in Afrika schien er seinen Platz gefunden zu haben, auch wenn er sich selbst nicht immer sicher war, ob er wirklich die geeignete Person für seinen Posten war.


    Es fällt mir schwer, die Handlung zusammenzufassen, ohne zu viel zu verraten. Die Geschichte hat von Anfang an auf mich einen fast unheimlichen Sog ausgeübt, auch wenn ich anfangs den Eindruck hatte, sie würde früher spielen, denn die gehobenen Kreise der belgischen Gesellschaft wirkten auf mich sehr altmodisch. Aber egal in welcher Zeit, der Roman hat mir von der ersten bis zur letzten Seite sehr gut gefallen.

    5ratten


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.