David Gutersohn - Our Lady of the Forest

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    In einem abgelegenen Kaff in den Wäldern von Washington erscheint der jungen Ann Holmes beim Pilzesammeln die Mutter Gottes. Oder zumindest behauptet sie das. Wie belastbar und glaubwürdig ihre Aussage ist, lässt sich schwer einschätzen und der junge Priester, der hinzugezogen wird, um den Fall zu beurteilen, weiß auch nicht so recht, was er von der Sache halten soll.


    Die Ausgangssituation hat mich neugierig gemacht. Wie würde man heutzutage mit einer (angeblichen?) Marienerscheinung umgehen? Sicherlich nicht mit einem ähnlichen Hype und schneller Akzeptanz eines von Gott gesandten Wunders wie im 19. oder frühen 20. Jahrhundert in Lourdes oder Fátima, hätte ich angenommen und war gespannt, wie Gutersohn das in diesem Buch darstellen würde.


    Leider habe ich den Roman aber nach etwa 50 Seiten entnervt beiseite gepfeffert. Ich war noch bereit hinzunehmen, dass die Hauptfigur mir unsympathisch war und ich ihr den tiefen Glauben an Gott nicht abgenommen habe, aber auch die Dialoge gingen mir sehr schnell auf den Keks. Nicht nur, weil ich sie inhaltlich teilweise schwer nachvollziehen konnte, sondern auch, weil der Autor keine Anführungszeichen verwendet - daraus resultiert dann ziemlich schnell völlige Verwirrung. Und dann wirkte insbesondere der Blick auf Ann unnötig sexualisiert. Die wortkarge, eher muffelige Teenagerin mit der permanent ums Gesicht festgezurrten Hoodie-Kapuze wird in der Erzählperspektive zur in heiliger Ekstase fiebrig glänzenden Mystikerin stilisiert. Nicht meine Welt und nichts, womit ich meine ohnehin gerade recht knappe Lesezeit weiter verschwenden wollte.


    1ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen