Haruki Murakami: Die Stadt und ihre ungewisse Mauer

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    In dem Buch gibt es zwei Ebenen: die Ebene der Träume/Fantasie, und die der fantastisch durchsetzten 'Realität'. Der erste und der dritte Teil handeln hauptsächlich von der Traumwelt, der Stadt hinter der Mauer.

    Der zweite Teil mutet realistischer an, hat jedoch durchlaufend fantastische Elemente.

    Tatsächlich konnte ich mit dem zweiten Teil mehr anfangen, als mit den anderen beiden Teilen.


    Im ersten Teil ist alles ist noch sehr unklar: die Orte wechseln (mal die Realität mit Schatten, mal in der ummauerten Stadt), aber der Erzähler ist derselbe.

    David Nathan liest wie gewohnt hervorragend.

    Anfangs ist der Erzähler 17, ist zum ersten Mal verliebt und hat eine Freundin. Da bleibt es bei Händchenhalten und Küsschen, aber in seiner Fantasie geht er sehr viel weiter. Sexualität spielt -- abstrakt -- eine große Rolle, aber von Erotik keine Spur. Träume spielen eine wichtige Rolle, wobei aber bislang nur Träume erzählt werden, die außerhalb der Stadt geträumt wurden, und zwar von dem Mädchen.

    Irgendwie gefällt es mir soweit ganz gut -- der zweite Teil besser als der erste. Es ist alles ein bisschen merkwürdig, aber ich hoffe auf Aufklärung am Schluss (die leider nicht kam)!

    David Nathan liest gewohnt großartig, und obwohl ich gegenteiliges gelesen habe, finde ich, dass seine Stimme sehr gut zu dem Inhalt passt.


    Was mir nicht gefällt sind die ständigen Wiederholungen: im ersten Teil zum Beispiel: er war 17 und sie war 16. Ja, habe ich verstanden.

    Auch im zweiten Teil wird einiges wiederholt, als ob es geplant war, das Buch in Fortsetzungen herauszubringen.

    Mein Gedächtnis ist nicht mehr, was es war, aber im allgemeinen ist es ausreichend für die Dauer des Buches.

    Wenn das als Stilmittel gedacht ist, gefällt es mir nicht, es nervt mich einfach nur.


    Ich habe das Buch beendet, und keine Ahnung um was es ging. Vielleicht soll es eine Metapher sein, aber ich weiß nicht, wofür.

    Es ist eine fantastische Geschichte, eine Auflösung oder gar Erklärung wird nicht angeboten.

    Im Nachwort sagt der Autor selbst, dass es eine wirre Geschichte ist. Er behauptet aber auch, die zwei Erzählstränge würden am Ende zusammenkommen. Das habe ich nicht wirklich so empfunden.

    Es ist eine fantastische Geschichte, deren Sinn sich mir gänzlich entzieht. Irgendwie hatte ich gehofft, ein paar kulturelle Einblicke zu bekommen. Das hat sich auch erfüllt, aber es war nicht sehr ergiebig.

    Trotzdem habe ich die Geschichte im Großen und Ganzen gerne gehört, was natürlich nicht zuletzt an David Nathan lag, der das alles wirklich sehr schön liest.

    Dies war mein erstes Buch dieses Autors, und dabei wird es vermutlich bleiben.

    Es ist ganz nett erzählt, aber für mich vollkommen belanglos. Aufgewertet wird es nur durch die Lesung von David Nathan.


    Vielen Dank an #hörbuchhamburg via #netgalley für mein Rezensionsexemplar

    3ratten

    Was ist wertvoller, Wissen oder Fantasie? Es ist die Fantasie, denn das Wissen hat Grenzen.  - Albert Einstein

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