Colum McCann - TransAtlantic/Transatlantik

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    Kurz nach dem Ende des 1. Weltkriegs haben sich zwei englische Ex-Militärflieger in den Kopf gesetzt, als erstes mit einem Flugzeug den Atlantik zu überqueren. Doch zuerst muss einmal die Überquerung der Irischen See geschafft werden und sie brechen zu einem Testflug von England nach Irland auf, unter widrigen Wetterbedingungen und mit einem recht rudimentär ausgestatteten Fluggerät.


    70 Jahre zuvor reist Frederick Douglass, der für die Abschaffung der Sklaverei in den USA kämpft und diese menschenverachtende Institution aus bitterer eigener Erfahrung kennt, durch Irland, um von seinen Erfahrungen und seinen Zielen zu sprechen, während sich im Land Gerüchte über eine Hungersnot mehren.


    1998 überquert der US-Senator George Mitchell zum x-ten Mal den Atlantik, um an den Nordirland-Friedensverhandlungen teilzunehmen und hofft, das lange, zähe Ringen um einen gangbaren Weg für beide Seiten endlich zu einem Abschluss bringen zu können.


    Lily Duggan hat während Douglass' Tour durch Irland die umgekehrte Reise gemacht und sich auf ein Auswandererschiff gen USA begeben. Zwanzig Jahre danach ist sie Krankenschwester in den Wirren des Sezessionskrieges und hofft inständig, nicht eines Tages ihren geliebten Sohn unter den zerschundenen Soldaten zu erkennen, die ständig ins Lazarett eingeliefert werden.


    Auf den ersten Blick scheinen diese zeitlich wie geographisch weit verstreuten Ereignisse nur wenig miteinander zu tun zu haben, doch nach und nach findet man im Verlauf des Episodenromans immer mehr Verbindungen zwischen den Zeitebenen und Personen und ein roter Faden wird erkennbar. Es geht um das Streben nach Glück, Fortschritt, Erfüllung, einer besseren Welt und um den Einfluss der Vergangenheit und der Vorfahren auf das Leben der späteren Generationen.


    Colum McCann gelingt es, mit kurzen, prägnanten Sätzen und Episoden die Atmosphäre von Zeiten und Orten einzufangen, das Historische mit dem Erfundenen gekonnt zu verweben und Menschen sehr treffend zu porträtieren. An die sparsame Sprache musste ich mich zunächst ein wenig gewöhnen, fand sie aber sehr passend zu dieser episodenhaften, schlaglichtartigen Erzählweise und den Figuren, die gerne ein wenig sperrig daherkommen, bis man sich in ihre Gedanken- und Gefühlswelten eingefunden hat.


    Ein ungewöhnlicher und lesenswerter Roman von beiden Seiten des Atlantiks, der mir sehr gut gefallen hat.


    4ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen