Beth Powning - A measure of light

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    London zu Beginn des 17. Jahrhunderts: die Puritanerin Mary und ihr Mann William sehen sich wegen ihres Glaubens immer mehr unter Druck gesetzt. Auch wenn William ein erfolgreicher Geschäftsmann und in ihrer Gemeinde hoch angesehen ist, sehen sie für sich keine Zukunft mehr in England. Sie hoffen, die in der neuen Welt zu finden und wandern gemeinsam mit anderen Gemeindemitgliedern nach Massachusetts Bay, eine der Kolonien aus. Aber sie müssen erkennen, dass sie auch dort nicht frei sind.


    Beth Pownings Roman beruht auf der wahren Geschichte von Mary Dyer, die sich in Amerika den Quäkern anschloss und 1660 in Boston wegen Ausübung ihres Glaubens gehängt wurde. Mary und ihr Mann kamen voller Hoffnung in der neuen Welt an, aber die wurde nicht erfüllt. Die Ältesten in ihrer neuen Gemeinde leben ihren Glauben so extrem aus, dass sich Mary noch mehr als in England gefangen fühlte. Während William sich zumindest teilweise mit den neuen Glaubensregeln arrangieren konnte, weil sie ihm gewisse Freiheiten zustanden, wurde Mary immer unglücklicher. Für Frauen war der einzige Platz in der Gemeinde der am Herd oder schweigend in der Kirche. Sie fand zwar eine Freundin, mit der sie ihre Vorstellung des Glaubens diskutieren konnte, aber das war zu wenig.



    Die große Liebe zwischen Mary und William wurde immer kleiner. Für William war sein Glauben eines der wenigen Dinge, die er aus England mitnehmen konnte und er hielt eiserner daran fest, als er es in England getan hatte. Dadurch entfernten sich die Eheleute immer mehr. Er hatte kein Verständnis dafür, dass Mary mit ihrer Rolle als Ehefrau und Mutter nicht mehr zurechtkam. Als Marys Tante in England krank wurde und sie zurückreiste, um bei ihr zu sein, traf sie zum ersten Mal auf ein Mitglied der Religiösen Gesellschaft der Freunde und fand bei ihnen das, nach dem sie gesucht hatte.


    Marys Geschichte ist zeitlos. Die Ehe zerbrach an unterschiedlichen Vorstellungen und an Unverständnis. So, wie die Autorin Marys Gefühle beschreibt, wirkt es so, als ob sie an einer postnatalen Depression gelitten hat. Man könnte Williams Zustimmung zu Marys Reise nach England als Großzügigkeit sehen, aber auf mich hat es so gewirkt, als ob er insgeheim froh war, das Problem zumindest für eine gewisse Zeit loszuwerden. Auch für ihren neuen Glauben hatte er kein Verständnis.


    Der Roman hat mir über lange Strecken gut gefallen. Beth Powning hat Marys Weg nach Amerika und ihre Schwierigkeiten und seelischen Konflikte berührend beschrieben. Ab dem Moment, an dem Mary zurück nach England zurückgekehrt ist, wurden Geschichte und Handlung flacher. Auf mich hat es so gewirkt, als ob sich die Autorin auf unbekanntem Terrain bewegte und deshalb oberflächlicher schrieb. Nach dem starken Anfang war diese Entwicklung für mich ein wenig enttäuschend.

    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.