Iris Conrad - Der Glashund

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    Der historische Roman "Der Glashund" von Iris Conrad beschäftigt sich mit den Lebensläufen verschiedener Juden und Jüdinnen während der Nazizeit, von denen es einigen gelingt, als "Flitzer" im Untergrund zu überleben. Conrad zeigt dabei eindrucksvoll, wie der Lebensraum der jüdischen Bevölkerung immer kleiner, der Druck auf die Personen aber immer größer wird - stellvertretend hierfür steht auch der titelgebende Glashund, den die Protagonistin Henriette von ihrem Großvater erhält, als sie ihren geliebten Hund abgeben muss, weil Juden keine Haustiere mehr halten dürfen.


    Die Verfolgung Henriettes durch die Nazis beschränkt sich aber nicht auf das Übliche, weil der SS-Mann Rolf Reinhardt, der in seiner Jugend in Henriette verliebt war, ein Foto gegeben hat, das seine eigene jüdische Abstammung, die er unbedingt verbergen will und muss, belegt. Dieses Foto wird Henriette durch ihre Untergrundzeit begleiten, es wird dem Mann, den sie liebt, das Leben retten, und paradoxerweise Rolf Reinhardts Karriere nach dem Krieg sichern.


    Mir hat der Roman sehr gut gefallen, man merkt bereits beim Lesen, dass die Autorin umfassend recherchiert hat, und im Nachwort erläutert sie selbst, dass sie sich für ihren Roman historischer Vorbilder bedient hat, die einzelnen hier geschilderten Schicksale also an die tatsächlichen Erlebnisse von Berliner Juden im Untergrund angelehnt sind. Das Buch ist dabei sprachlich recht nüchtern gehalten, was der Eindringlichkeit der Geschichte aber keinen Abbruch tut.


    5ratten