Peter May - Blowback (Enzo Mackay 5)

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    Vor sieben Jahren schockierte ein Selbstmord Frankreichs Gourmets: der Sternekoch Marc Fraysse lud die Presse in sein Berghotel ein, um eine große Ankündigung zu machen. Aber stattdessen wurde er ermordet und nahm sein Geheimnis mit ins Grab. Sein Tod steht auf der Liste der ungelösten Kriminalfälle, die Enzo Mackay lösen will.



    Die Tat hat sich in einem kleinen Umfeld abgespielt, deshalb ist die Anzahl der Verdächtigen überschaubar. Trotzdem wurde der Fall nicht gelöst, vielleicht auch, weil es damals so wenig Spuren gab. Wie also soll Enzo es schaffen, wenn die wenigen Spuren in den vergangenen Jahren auch noch kalt geworden sind und er erst kurz vor der Winterpause ins Hotel kommt?


    Die Antwort ist einfach: Enzo ermittelt mit einer gewissen Übergriffigkeit. Auch wenn er von Fraysses Witwe und dem Bruder eingeladen wurden und sie ihn nach besten Kräften unterstützen, reicht ihm das nicht. Er überschreitet Grenzen und dringt in die Privatsphäre seiner Gastgeberin ein, auch nachdem die Witwe ihn bittet, das zu unterlassen. Für mich ist dieses Verhalten typisch für ihn: bei seinen Ermittlungen zählt nur das Ergebnis und nicht, wie viel Erde er dabei verbrennt.


    Im Gegensatz zur Witwe ist der Bruder Fayesses Bruder sehr offen. Der Weinliebhaber sieht in Enzo eine verwandte Seele, nachdem er festgestellt hat, dass Enzo nicht nur gerne Wein trinkt, sondern auch viel darüber weiß. Die beiden Männer trinken entweder miteinander, oder Guy erzählt Enzo aus dem Leben der Brüder. Manchmal habe ich den Eindruck, als ob er dabei vergisst, dass Enzo nicht nur sein Trinkkumpan ist, sondern vor allem den Mord an seinem Bruder aufklären soll. Mit seiner Vertraulichkeit wird er für mich von einem Verwandten zu einem Verdächtigen, denn ich habe mich immer mehr gefragt, ob er Enzo nicht vielleicht mit seinem Verhalten nicht ablenken will.


    Ein Fall für Enzo Mackay wäre nicht vollständig, wenn es nicht eine (neue) Frau an seiner Seite und die Mitarbeit seiner Familie geben würde. Dieses Mal ist es die Polizistin vor Ort, auf die sein Blick fällt. Die Mitarbeit seiner Familie findet dieses Mal mehr hinter den Kulissen statt, ist aber nicht weniger wichtig. Mittlerweile bin ich daran schon gewöhnt und es stört mich nicht mehr so wie am Anfang. Was mich schon gestört hat war, dass über weite Strecken nichts passiert ist außer dass Enzo hat Wein getrunken und sich seiner neuen Liebe hingegeben hat. Dabei hatten sowohl die Ausführung der Tat als auch das Motiv mehr Potential, als der Autor ihnen zugestanden hat. Auch das ist leider typisch für Enzos Fälle: bei den meisten habe ich das Gefühl, dass man daraus mehr hätte machen können.

    3ratten


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.