Eva Reichl - Mühlviertler Leichenschmaus

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    Ein dunkles Geheimnis


    So hatte sich Chefinspektor Oskar Stern sich seinen freien Tag mit Enkel Tobias nicht vorgestellt. Während einer Schachpartie klingelt ihn sein Diensthandy zu einem Mord zum Wolfsgehege im Tierpark Altenfelden im oberen Mühlviertel. Für seinen Enkel, der ausnahmsweise mangels anderer Betreuungsmöglichkeiten mit darf, ist dies natürlich Spannung pur. Nur wie kommt Inhaber und Geschäftsführer einer Baufirma Walter Zehner überhaupt dort in die Grube? Unfall war es keiner – das stellt sich bei einer ersten Leichenbeschau schnell heraus. Aber wer hat ihm eine Ladung Schrot in die Brust gejagt um ihn dann ins Gehege der Wölfe zu stoßen?

    Für Chefinspektor Oskar Stern und seine Kollegen Mara Grünbrecht und Martin Heinze beginnen aufreibende Ermittlungen im Bereich des Baugewerbes und auch Erbstreitigkeiten spielen eine Rolle. Es tun sich einige Verdächtige auf, von denen es jeder gewesen sein könnte. Nur gibt es leider keinerlei Beweise. Außerdem war der Tote kein Kind von Traurigkeit und so könnten auch hintergangene Ehemänner eine Rolle spielen.

    Gleichzeitig macht sich Stern Sorgen um seine Enkelin Melanie, die neuerdings nicht ganz unbedenkliche junge Leute kennengelernt hat und voll in der Pubertät steckt.


    Dies ist schon der 7. Fall für den sympathischen Chefinspektor beim LKA Oberösterreich. Ich habe seine „Erfinderin“ Eva Reichl erst mit diesem Fall kennengelernt; kann mir aber gut vorstellen, auch seine anderen Fälle noch zu lesen.

    Oskar Stern ist ein Mann wie aus dem richtigen Leben. Ein Vater, der sich um seine erwachsene Tochter sorgt; ein Opa, der seine beiden Enkel über alles liebt und alles in seiner Macht stehende für sie tut; und ein Mann, dem seine Lebensgefährtin Silvia Burgstaller wichtig ist und sie ihm äußerst gut tut. Und natürlich sein Job, für den er, wenn er gebraucht wird, alles stehen und liegen lässt. Genau so sympathisch und unkompliziert habe ich hier auch seine Kollegin Mara und seine Kollegen kennengelernt.

    Der Mordfall an dem Bauunternehmer ist schon eine knifflige Sache. Vor allem, weil ihm nicht alle Menschen wohl gesonnen sind. Aber als es dann zum Ende hin zu dem Motiv der Tat kommt und ich den Täter kennenlerne, war ich doch schockiert. Mehr wird aber nicht verraten.

    Wölfe sind ja immer mal wieder ein Thema, bei dem die Meinungen auseinander gehen. Hier werden die Vor- und Nachteile von Wölfen unter uns sehr gut heraus gestellt und für mich nachvollziehbar erklärt.

    Die familiären Probleme werden gekonnt in die kriminelle Handlung eingebaut. Genau so, wie es im normalen Leben nicht immer nur um die Arbeit geht. Aber alles in allem hat Oskar schon ganz schön viel an den Hacken.


    Ein solider Krimi, bei dem die Spannung kontinuierlich ansteigt und sich dann weit oben hält. Mit Einblicken in das Privatleben des Hauptermittlers – was ich sehr gerne mag. Und einem Fall, der viel Platz zum diskutieren bereit hält. Nicht nur in Bezug auf die Wölfe.


    5ratten