Jacob Ross - Pynter Bender

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    In einem karibischen Dorf kommt Pynter zwei Tage nach seinem Zwillingsbruder und blind zur Welt. Seine Familie deutet dies als Zeichen eines kurzen Lebens. Als Junge erlangt er durch die Hilfe einer Heilerin auf wundersame Weise sein Augenlicht, was allerdings in der Dorfgemeinschaft nur zu mehr Unruhe führt. Vor allem, da er blaue Augen hat. Nachdem klar ist, dass er nicht jung sterben wird, wird ihm eine besondere Rolle in der Zukunft der Familie zugeschrieben, die er als Reinkarnation eines Vorfahren einnehmen wird.


    Die Gemeinschaft besteht nahezu ausschließlich aus Frauen, die Männer haben ihre Familien nach und nach verlassen. Aus den Gesprächen und Erzählungen der Frauen erfahren wir Bruchstücke der Familiengeschichte, vor allem die Geschichten der abwesenden Männer. Gleichzeitig wird aus dem Alltag des heranwachsenden und schließlich erwachsenen Pynter erzählt. Er ist ein aufmerksamer Beobachter, der durch die ihm zugedachte Rolle allerdings auch gebremst zu werden scheint. Seine ungewöhnliche Kindheit sowie die als etwas besonderes prophezeite und dennoch unklare Zukunft machen ihm das Leben offenbar schwer, vor allem im Vergleich zu seinem unbeschwert aufwachsenden Zwillingsbruder.


    Ich habe das Buch im Original vorliegen und ging davon aus, ein englisches Buch zu lesen. Die wörtliche Rede und somit der Großteil des Textes ist jedoch in grenadischem Kreol-Englisch verfasst, also einer englischen Kreolsprache mit Einflüssen aus dem Französischen und afrikanischen Sprachen. Alle Dialoge werden in dieser Sprache geführt, und obwohl ich dialog-lastige Texte oft mag, stellt dies hier ein Problem dar.


    Den Inhalt der Gespräche kann ich mir erschließen, vor allem wenn sie durch Beschreibungen oder die Gedanken von Pynter unterbrochen werden. Allerdings habe ich den Eindruck, mir das Gelesene erarbeiten zu müssen, auch wenn die Sprache für internationale Leser vereinfacht und ans Englische angepasst wurde.


    Diese Sprachhürde hat definitiv dazu beigetragen, dass mich die Geschichte um Pynter bisher nicht packen konnte. Die familiären Verwicklungen und Intrigen innerhalb der Dorfgemeinschaften bleiben mir leider gleichgültig. Insgesamt ist mir die grenadische Kultur und Geschichte zu fremd, um den sich abzeichnenden politischen Ereignissen ohne weiteres folgen zu können. Ich habe das Buch daher nach circa einem Drittel abgebrochen.

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges