Max Benrow - Eulenschrei

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    Grausam und sehr speziell


    Die 12-jährige Katrina Fries findet ihre Mutter Marianne tot in ihrem Baumhaus – ohne Hände. Eva Meinhardt, 43, wird ebenfalls tot aufgefunden – ohne Zunge. Einem weiteren toten Mann in seinem Auto fehlen die Füße. Auch Kunstmaler Robert Lumen, 55, der sich selbst in einem Bildnis verewigen wollte, wird tot aufgefunden. Neben allen liegt ein Lebkuchenmann mit einem grinsenden, blutroten Mund. Warum mussten all diese Menschen sterben?

    Hauptkommissar Nils Trojan und Kriminalpsychologin und Profilerin Carlotta Weiss, die neu zur 5. Mordkommission des LKA Berlin gekommen ist, ahnen bald, dass der Täter, der alles akribisch geplant zu haben scheint, mit ihnen spielt. Er ist ihnen immer einen kleinen Schritt voraus. Bis sie auf dem Dachboden des Malerateliers das Bildnis einer jungen Frau finden. Ist sie das Bindeglied zwischen den einzelnen Mordfällen?


    Mit „Eulenschrei“, dem Beginn einer neuen Thrillerreihe um die Ermittler Nils Trojan und Carlotta Weiss, habe ich Autor Max Bentow erst kennengelernt. Aber mit seinem leichten, knackigen Erzählstil, der mir Bilder in den Kopf schickt, hat er es gleich auf meine Liste mit Autoren, die ich immer wieder lesen möchte, geschafft. Dieser Thriller strotzt vor Brutalität, die aber so versteckt beschrieben wird, dass sogar mein Kopfkino keine Probleme hatte, sich einige der Szenen bildlich vorzustellen. Auch der Täter, den ich als Kind mit seiner manisch-depressiven Mutter, und später als „Lebkuchenmann“ immer mal wieder treffe, ist total gruselig. Aber nachdem ich so einiges von ihm weiß, tut er mir sogar ein bisserl leid. Was natürlich seine Taten, deren Motivation nicht immer gleich ist, in keinster Weise rechtfertigt.

    HK Nils Trojan, der so langsam die Zügel von seiner neuen Kollegin Carlotta aus der Hand genommen bekommt, hat mich nicht ganz überzeugt. Die eigenwillige Carlotta, die nicht gerne im Team arbeitet und immer wieder Grenzen überschreitet, hat äußerst feine Sensoren, die andere Menschen nicht haben. Ihre Ermittlungsmethoden sind schon speziell, sehr effektiv, aber für mich nicht immer nachvollziehbar. Besonders unsympathisch ist mir im Team der Chef der 5. Mordkommission Hilmar Landsberg. Seine Personalführung sollte er nochmal gründlich überdenken.

    Der Fall bzw. die Fälle haben mich ab der ersten Seite gepackt und in Atem gehalten. Immer wieder hatte ich Gänsehaut, wenn ich mir die verschiedenen Tatorte vorgestellt habe oder bei den Ermittlungen sehr nahe am Täter dran war. Sehr gut gefallen haben mir die Gespräche und Gedanken zwischen Trojan und Carlotta, bei denen ich dann meine eigenen Schlüsse ziehen konnte.


    Ein wendungsreicher, Nerven strapazierender Thriller mit zwei Ermittlern in denen, wie ich finde, sehr viel Potential steckt.


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus: