Joan Aiken - Jane Fairfax

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    In diesem Roman geht es um die Geschichte der Nebenfigur Jane Fairfax aus Jane Austens "Emma". Ein gewagtes Unternehmen, das meiner Meinung nach gelungen ist.


    Inhalt:


    Der Roman beginnt mit Janes Aufwachsen bei ihrer Tante und Oma. In jungem Alter nimmt Oberst Campbell sie in seiner Familie auf, weil er sich ihrem verstorbenen Vater verbunden fühlt. Sie wächst als Freundin und Stütze seiner Tochter Rachel heran. Das Leben in mäßigem Wohlstand erschwert ihr die Rückkehr zu ihren Verwandten in Highbury immer mehr, je mehr Zeit vergeht. Es ist beschlossene Sache, dass sie Gouvernante werden soll, sobald Rachel heiratet oder 21 Jahre alt wird. Diese tristen Zukunftsaussichten werden aus verschiedenen Gründen von allen Beteiligten jedoch immer mehr herausgezögert.


    Ein Wendepunkt in ihrem Leben ist der Aufenthalt in Weymouth, wo sich ihre Freundin Rachel verheiratet und weitere wichtige Dinge geschehen. Um sich zu erholen, reist sie nach Highbury, wo sie auf Emma und die übrigen Einwohner des Dorfes trifft...


    Meine Meinung:


    Joan Aiken benützt die Eckdaten aus "Emma" und schreibt einen eigenständigen Text als Hommage an den Austen-Text. Sie versucht dabei gar nicht erst, den Stil Jane Austens zu treffen, sondern schafft eine eigenständige Welt. Dabei steht die Entwicklung Janes im Mittelpunkt. Emma und Mr. Knightley spielen hier nur Randfiguren.
    Leider hatte ich am Ende das Gefühl, dass Joan Aiken hier zum Ende "hetzte" - plötzlich geschah sehr viel auf wenigen Seiten. Unerklärlich heftige Stimmungsumschwünge sorgen für Verwirrung, aber dies sollte kein Grund sein, das Buch von vornherein abzulehnen.


    Bis zur Reise nach Weymouth ist alles sehr logisch konzipiert, aber ab der Rückkehr nach Highbury werden alle wichtigen Charaktere aus "Emma" erwähnt - auch ihre Eigenschaften stimmen, so dass man den Eindruck hat, alte Bekannte wiederzutreffen (was schön ist). Allerdings bleibt Frank Churchill bis zum Schluss etwas blass. In Weymouth ist er noch der heitere Junge, dessen Situation der Janes gleicht (sind sie doch beide elternlos groß geworden).



    Aber über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten...


    Es ist ein solider Liebesroman vor historischer Kulisse. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die Lektüre von "Emma" hilft bei der Einordnung der Ereignisse, ist aber sicher nicht Voraussetzung.


    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Ich werde kein&nbsp;Geld hinterlassen. Ich werde keinen Aufwand und Luxus hinterlassen. Aber ich möchte ein engagiertes Leben hinterlassen.<br />(Martin Luther King)